Antivirus Software für Android

JoeZi

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Guten Tag,

Kann mir jemand sagen, ob ein Programm wie Avast für Android Handy sinnvoll ist?

Ich habe bereits unterschiedliche Meinungen zu Windows PC und Windows Defender gelesen aber noch nix zu Antivirus Programm in Verbindung mit Android gefunden.

Danke euch schon jetzt für eine sachliche Rückmeldung.
 
meine Meinung:

so lange Du Dein Handy nicht rootest und auch nur Installationen von vertrauenswürdigen Quellen vornimmst (Google PlayStore, SamsungStore...) brauchst Du nicht wirklich da was zu befürchten.

Aber auch hier gilt der gesunde Verstand; ich würde z.B. keinen Taschenrechner installieren, der Zugriff auf das Telefonbuch beantragt und Anrufe tätigen kann.
 
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Der beste Virenschutz für Android: genau auswählen welche Apps man installiert. Ansonsten macht Google da meiner Meinung einen ähnlich guten Job wie MS mit dem Defender.
Ich könnte jetzt schreiben das ich noch nie eine AV-Software auf dem Handy hatte und auch nie einen Virus (den ich bemerkt hätte), aber ich bin auch kaum ein Poweruser.. ich lese meine Mails, besuche nur "bekannte" Websites und habe ein paar Apps denen ich, was Viren angeht, vertraue (Datenschutz-/Privatsphäre ist ein anderes Thema).
 
apps, die schadkomponenten haben, werden schon den playstore aussortiert. gegen exploits, die das ganze phone mit root-rechten übernehmen, können auch die antivirus-apps nichts machen, da sie ganz einfach nicht die rechte dazu haben. aus dem selben grund laufen z.b. unter windows antivirus-programme mit admin- bzw. systemrechten, da sie sonst keinen zugriff auf kritische teile des systems hätten. unter android ist das jedoch einfach nicht möglich.

da es mit dem antivirus-teil nicht allzu weit her ist, versuchen diese app einen mehrwert zu schaffen, indem sie mit zusatzfunktionen wie vpn oder adblock kommen. das macht man jedoch besser separat (und im falle von adblock auch kostenlos anstatt abos für norton & co. abzuschliessen)
 
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Ich habe auch nicht ganz verstanden welchen Nutzen die Apps unter Android haben.
Übrigens kann man jetzt den Defender installieren wenn man ein O365 Abo hat.
Braucht man es - wahrscheinlich nicht unbedingt
 
Ich habe Antivirus Software vor langer Zeit mal getestet (ich glaube, es war Avira) … die ging damals ganz schön auf den Akku und kostete Leistung … einmal und nie wieder (obwohl die Smartphones heute natürlich leistungsfähiger sind).

Zusätzlich zu dem bereits Gesagten nutze ich heute einen alternativen DNS-Server auf dem Handy:
https://support.quad9.net/hc/en-us/articles/360046736911-Setup-Android-Private-DNS-with-Quad9

Zwei Vorteile hat das:
  • Threat Blocking (die aktualisieren ihre Blacklist minütlich)
  • Privacy
 
cloudman schrieb:
Ich habe auch nicht ganz verstanden welchen Nutzen die Apps unter Android haben.
Die Frage sollte eher lautem WEM diese Apps eigentlich einen Nutzen bieten.

Außer Daten zu sammeln und weitere Angriffsfläche zu schaffen fiele mir da auf der (Anti-)Featureliste echt nicht viel ein. 😅

https://www.kuketz-blog.de/truegerische-sicherheit-virenscanner-apps-sind-schlichtweg-ueberfluessig/

lanse schrieb:
Das Umleiten von Traffic auf einen weiteren Anbieter, den man nicht kennt, hat streng genommen nicht viel mit Datensparsamkeit und Anonymität gemein. Meines Wissens ist speziell Quad9 auch kein Vorreiter in Sachen Datenschutzbestimmungen. Die konzentrieren sich auch eher auf Enterprise-Netze. Die Blocklisten sind aber natürlich nicht verkehrt, wenn auch prinzipbedingt nicht immer schnell genug.

Die Kritik gilt im Grundsatz natürlich auch für die "Abonymisierung" über VPN. Man macht eben nicht mehr, als seinen Traffic umzuleiten und weitere Vertrauensnotwendigkeiten zu schaffen. Auf die Privatsphäre hat das ohne Weiteres erst mal keinerlei positive Auswirkungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Korben2206 schrieb:
Ich könnte jetzt schreiben das ich noch nie eine AV-Software auf dem Handy hatte und auch nie einen Virus (den ich bemerkt hätte), aber ich bin auch kaum ein Poweruser..

Diese Aussagen kenne ich zu gut.
Ein Verwandter hat auch gemeint, dass es noch nie ein AntiVirus gebraucht hat und immer nur Programme installierte, die er kannte und ebenfalls noch nie Viren hatte.

Als ich ihm sein System neu aufsetzen sollte, war sein PC so verseucht, wie ich es nur aus theoretischen Übertreibungen kannte. Zum Glück nutze er kein Onlinebanking und keine Shopping-Portale auf dem PC.
 
Der Kabelbinder schrieb:
Das Umleiten von Traffic auf einen weiteren Anbieter, den man nicht kennt, hat streng genommen nicht viel mit Datensparsamkeit und Anonymität gemein.
"Umgeleitet" wird da nix, statt den DNS-Server des Providers (default) abzufragen, fragt man den/die von Quad9.

Der Kabelbinder schrieb:
Meines Wissens ist speziell Quad9 auch kein Vorreiter in Sachen Datenschutzbestimmungen.
Da lese ich eher Gegenteiliges, d. h. dieser und ähnliche Dienste werden empfohlen.
Kürzlich gab's sogar Unterstützung von denen, die sich besonders für die Privacy der Internetnutzer engagieren, seit Quad9 Ärger mit Sony hat:
https://netzpolitik.org/2021/edit-p...ng-neue-rechtsunsicherheit-fuer-dns-resolver/
 
Eine solche Frage ist wie immer nicht ganz einfach zu beantworten. Apps nur aus vertrauenswürdigen Store zu installieren ist ein guter Anfang, aber auch hier rutsch immer wieder mal etwas durch und auch im Google Store gab es immer wieder mal Schadsoftware, welche nicht direkt entdeckt wurde. Davon ab kann Schadsoftware ja über Links im Web und Mails importiert werden und zum abgreifen von Daten benötigen diese auch nicht zwangsläufig root Rechte. Android macht hier an einigen Stellen die Lücken dicht, aber so schnell wie immer wieder neue gefunden werden, ist und bleibt dies immer ein Katz und Maus Spiel. Ein Virenscanner kann hier die Sicherheit verbessern, muss er aber nicht. Brain 2.0, oder wie sich das aktuell schimpfen mag, ist immer wichtig, aber auch das bietet keinen 100% Schutz

Darum kann ich auch beim Kauf bei ANdroid Geräten immer nur dazu raten, schau dir an, wie lange der Hersteller Updates garantiert, den spätestens, wenn ein Gerät keine Updates mehr bekommt, werden auch neue Lücken nicht mehr geschlossen und ab dann wird es spannend.
 
Zuletzt bearbeitet:
SI Sun schrieb:
Diese Aussagen kenne ich zu gut.
Ein Verwandter hat auch gemeint, dass es noch nie ein AntiVirus gebraucht hat und immer nur Programme installierte, die er kannte und ebenfalls noch nie Viren hatte.

Als ich ihm sein System neu aufsetzen sollte, war sein PC so verseucht, wie ich es nur aus theoretischen Übertreibungen kannte. Zum Glück nutze er kein Onlinebanking und keine Shopping-Portale auf dem PC.
Was soll ich dazu sagen? Klar, das eine sagen aber das andere tun, dann gehts halt in die Hose...ist doch klar. Welches AV nutzt du denn auf dem Handy? Das wär dann zumindest für den TE eine Info...
 
lanse schrieb:
Zusätzlich zu dem bereits Gesagten nutze ich heute einen alternativen DNS-Server auf dem Handy:
https://support.quad9.net/hc/en-us/articles/360046736911-Setup-Android-Private-DNS-with-Quad9

Zwei Vorteile hat das:
  • Threat Blocking (die aktualisieren ihre Blacklist minütlich)
  • Privacy
Ich nutze auch einen alternativen DNS-Server (in der Fritzbox, ist aber analog zum Handy). Eine Blacklist mag ja gut sein, aber bis irgendwas erkannt wird, das auf die Blacklist gehört, kann eine Weile vergehen.
Er schützt dich so oder so nicht vor Schadsoftware, höchstens vor dubiosen Seiten. Die kann, wie schon erwähnt, in den Appstore rutschen. So schnell kann keiner reagieren.
 
lanse schrieb:
"Umgeleitet" wird da nix
"Verteilt" ist vielleicht der bessere Ausdruck. Der ISP ist ja nach wie vor beteiligt. Die Anzahl der beteiligten Parteien, die Traffic sehen, steigt.

lanse schrieb:
Da lese ich eher Gegenteiliges
Ist auch kein schlechter Dienst. Aber hängen halt sehr viele Parteien mit drin.

Die Report-Protokolle, welche als Grundlage für die Filterlisten gelten, sind auch nicht unmanipulierbar. Wurde z.B. schon mal gegen die Entwickler von Graphene OS missbraucht, um deren Server zu blocken und dadurch Updates lahm zu legen.

Worauf ich hinaus will:
Natürlich ist kein Anbieter absolut bulletproof und es ist immer eine Frage des Vertrauens, wem man seine Anfragen übergibt und was er damit macht. Muss halt jeder für sich abwägen. Ansonsten gilt stets brain.exe bzw. brain.apk. ^^


Für den TE wäre ein DNS wie Quad9 sicher besser als irgendeine Pseudo-Anti-Virus App. Davon unabhängig würde ich empfehlen, mobil einen Browser wie Bromite (gehärtetes Chromium) zu nutzen und Java standardmäßig zu deaktivieren.
 
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Ich muss den erwähnten Microsoft Defender auf meinem Firmen Handy installiert haben.
Naja was soll ich dazu sagen. Stört nicht und ist auch kein Batterie Fresser.
Zum Nutzen - wer apks aus dubiosen Quellen lädt und auf alles tippt was ihm vorgesetzt wird könnte davon profitieren.
Wer eh vorsichtig ist wirds wohl nicht unbedingt brauchen. Aber wir haben genügend Leute in der Firma die man vor sich selbst schützen muss.
 
Donald Duck schrieb:
Ich nutze auch einen alternativen DNS-Server (in der Fritzbox, ist aber analog zum Handy). Eine Blacklist mag ja gut sein, aber bis irgendwas erkannt wird, das auf die Blacklist gehört, kann eine Weile vergehen.
In der Fritte habe ich den auch eingestellt, bei meinen mobilen Geräten nochmal extra in jedem einzelnen.

Das Problem mit der Reaktionsgeschwindigkeit gibt's natürlich auch bei Browser Protection / Antivirus Software, weswegen da heuristische Verfahren zum Einsatz kommen, um proaktiv etwas tun zu können.
Heuristische Verfahren werden auch beim "sicheren DNS" verwendet, da scheint es allerdings etwas schwierig zu sein, die richtige Balance zu finden. Mein Arbeitgeber nutzt das auch, der Dienst ist da so restriktiv, dass man ständig irgendwelche Webseiten beim IT-Support whitelisten lassen muss.
Quad9 resolved im Zweifel wohl eher … auf Kosten der Sicherheit. Und die Provider sperren nur bei extremen Bedrohungen, über die schon in den Abendnachrichten berichtet wird.

Der Charme des "sicheren DNS" besteht IMHO darin, dass er auch unbedarften Internetnutzern, die mit uBlock Origin etc. nicht zurecht kommen, wenigstens ein gewisses Sicherheitsplus bietet.
 
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Korben2206 schrieb:
Was soll ich dazu sagen? Klar, das eine sagen aber das andere tun, dann gehts halt in die Hose...ist doch klar. Welches AV nutzt du denn auf dem Handy? Das wär dann zumindest für den TE eine Info...

Kommt auf das Handy an.
Ein Pixel mit GrapheneOS und ohne AntiVirus auf dem einen und ein OnePlus 7T Pro mit Android ebenfalls ohne AntiVirus auf dem anderen. Und auf dem Diensthandy weiß ich es nicht genau. Es ist irgendeine stark angepasste und gesperrte Android Variante.

Der notwendige Schutz hängt von den Apps und den Daten darauf ab.
 
Wer soll mit uBO im Auslieferungszustand nicht zurechtkommen? Da braucht man doch gar nichts tun.

Ich nutze Mobil nur über WLAN. Deshalb erübrigt sich ein Eintrag im Handy. :)
Manchmal haken Webseiten es etwas. Ob das am DNS-Server liegt, weiß ich aber nicht.
Ist ein zensurfreier in DE, zudem verschlüsselt. Ob der schädliche Seiten herausfiltert, weiß ich auch nicht, glaube ich aber nicht.
Zuviel Schutz halte ich für kontraproduktiv. Gerade beim Handy muss man ja mit der Energie haushalten.

Was der AG in seinem Netzwerk macht, steht gegenüber Privaten noch mal auf einem anderen Blatt. Das kann man auf keinen Fall vergleichen.
 
Meines Wissens haben "Antivirenapps" unter Android die gleichen (begrenzten) Rechte, wie jede andere App auch.
So lange das Handy nicht gerooted ist, hat ein Virenscanner also gar keine Möglichkeit, das Handy gründlich zu überwachen. Das bringt als nicht wirklich was.
Wenn ich mich irren sollte, berichtigt mich bitte.

Davon abgesehen gibt es durchaus immer mal wieder Trojaner als legitime App getarnt am App Store. Aber wenn nicht mal Google die zeitnah findet...
 
@JoeZi Jeder Dienst, jeder Prozess oder jede Aktivität bei Android basiert auf einer App und deren APK (Installationsdatei). Die APK enthält vorkompilierten (Java-)Code, der bei Installation der App in einen für Android, bzw. für die Dalvik-VM, les- und ausführbaren Code umgewandelt wird (*.odex, *.vdex Dateien / DEX = Dalvik Executable). Das ist nötig, um eine App direkt starten zu können und nicht jedesmal erst bei Gebrauch kompilieren zu müssen.
So viel kurz zur grundsätzlichen Funktionsweise.

Viren und andere Schadsoftware bei Android sind nur Codes, die ausgeführt werden und zwar so, wie oben beschrieben. Kurzum: Du musst also eine solche App installieren. Ohne dein aktives zutun kann bei Android aufgrund der Sicherheitsmechanismen keine App von selbst installiert werden. Du musst also eine Datei mit der Endung .apk auswählen, öffnen und installieren. Nichts anderes machst du z.B. auch im Play Store, wenn du eine neue App installieren willst - nur eben über das UI des Play Stores.

Der Ansatz bei Antiviren (AV) Apps oder Play Protect ist der, dass APKs schon vor der Installation als schädlich enttarnt werden.
Denn anhand der APK kann ganz leicht der Paketname einer App ermittelt werden, der einmalig ist. Der Paketname hat nicht unbedingt etwas mit dem angezeigten Namen der App zu tun und ist eher nur systemrelevant. Ist ein Paketname bereits als schädlich eingestuft worden und somit als Schadsoftware bekannt, wird dich Play Protect oder deine AV App sofort nach Speicherung der APK warnen, noch bevor du sie installieren willst.
Das war es aber auch schon, denn mehr ist technisch nicht umsetzbar.

Eine APK und deren Code kann nicht dekompiliert werden, sodass der Quellcode als Java wieder lesbar vorliegt. Hier wird der Unterschied zwischen "Closed" und "Open" Source deutlich. Bei Closed Source gibt es lediglich die APK.
Bei Open Source stellt der Entwickler den nicht zu dekompilierenden Quellcode öffentlich (meist bei github.com) bereit und er kann "gelesen" werden. Diese Open Source-Mentalität ist immer auch gleichzeitig ein Sicherheitsmerkmal, dass alternative App Stores wie bspw. F-Droid so beliebt macht. Auch in der Modding-Szene rund um das Thema Root und entsperrte Geräte wird darauf großen Wert gelegt, v.a. bei Custom ROMs.
Bei forum.xda-developers.com gilt der Grundsatz: Ohne Quellcode, keine Veröffentlichung. Neben rechtlichen Gründen (Linux GPL und ähnliches) steht hierbei die Sicherheit im Vordergrund.

Viele User sind im Glauben, eine AV App würde andere Apps auf deinem Gerät Codezeile für Codezeile auseinander nehmen und auf Herz und Nieren prüfen. Das stimmt leider nicht. Schadsoftware muss schon bereits vorher erkannt und vermerkt worden sein, damit Play Protect oder eine AV App eine Warnung ausgibt.

Zusammenfassend kann man sagen: Play Protect bietet ganz genau den Schutz, den dir auch AV Apps versprechen. Nur ohne den ganzen Müll, den AV Apps für einen Aufpreis oder kostenlos zusätzlich anbieten. ALLE Extras einer AV App wie RAM-Booster oder sicheres surfen etc. sind entweder sinnlos oder auch ohne die AV App zu haben.
Aber ganz wichtig ist immer: Installiere nicht jeden Müll, den du irgendwo im Netz findest! Auch bekannte APKs mit bekannten Paketnamen können Schadsoftware beinhalten. Das nennt man dann "modded" APKs. Diese erkennt man leicht an einer veränderten Signatur, die online für jede APK ermittelt und mit der originalen verglichen werden kann. Diese Signatur verhält sich wie eine Prüfsumme, die bei der Änderung eines einzigen Byte eine völlig andere ist.
Ganz leicht auch daran zu erkennen, dass der Play Store diese App nicht wahrnimmt und sie keine Updates darüber erhalten kann. Denn der Play Store arbeitet ebenso mit den Signaturen.
 
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