Hört doch auf nur auf Apple herumzuhacken, wenigstens tun sie irgendetwas. Jeder User, der hier im Forum aktiv ist, ist doch irgendwo - wenn auch im ganz Kleinen - an der Situation mitschuld.
Wie sollen milliardenschwere Konzerne denn alles nach fair-trade Standards kontrollieren können? Das ist doch gar nicht möglich. Um auf dem immer härter umkämpften Markt bestehen zu können - betont auf dem Markt, den wir als Konsumenten durch unseren globalisierten Lifestyle formen - muss man Kompromisse in Form von Billiglöhnen, Outsourcing in Armutsländer, Subunternehmer oder fragwürdigen Rohstofflieferanten eingehen.
Jeder, der ein Produkt bei Amazon & Co. bestellt, der ein Smartphone bei sich trägt, der im McDonalds isst, der ein Fernseher zu hause hat, und der seine Wurstwaren und Backartikel nicht beim guten alten Metzger bzw. Bäcker um die Ecke sondern im Supermarkt kauft, der bestätigt diese Produktpolitik. Einerseits will man ja immer jeden Cent sparen bei Neuanschaffungen von Gütern (anstatt mal bei lokalen, regionalen Anbietern zu schauen, die evtl. ein paar Euros teurer sind) andererseits wird dann gemeckert über die Arbeitsbedingungen.
Jeder der hier lebt und hier konsumiert kommt tagtäglich - angefangen beim Joghurt, dessen Bestandteile vor Verzehr erstmal 3 Kontinente bereisen bis hin zum in China hergestellten iPhone - buchstäblich in den "Genuss" von Produkten die nicht immer fair gehandelt werden. Der Reichtum des globalen Nordens (Deutschland ist damit eingeschlossen) basiert nunmal auf der Ausbeutung des globalen Südens (Afrika, Südostasien, Südamerika). Das ist nicht nur eine wichtige, politische Theorie der internationalen Beziehungen, sondern leider einfach Fakt.