Ozmog schrieb:
Wie kommt man den jetzt auf Gleitlager, wenn der Arctic bereits Kugellager verwendet (bei den tendenziell billigen Lüftern)? Das geht am Thema vorbei.
Natürlich ist keine Mechanik absolut Verschleißfrei. Aber ob jetzt die hier verwendeten Lager im Lüfter jetzt wirklich nennenswert an Lebensdauer durch Start/Stop einbüßen? Und wie oft im Betrieb jetzt die Lüfter anlaufen und gestoppt werden, hängt von der Nutzung des Rechners, der Umgebungstemperatur und der Lüftersteuerung des Boards ab.
Ist das so?
Auf der Seite des Herstellers ist - wie so oft - von dem hauseigenen FDB die Rede.
Die reine Langlebigkeit bis zum absoluten Ausfall ist hier auch erstmal gar nicht das Problem. Ob ein Lüfter getauscht wird, entscheidet sich (in unserem Bereich) eigentlich schon wesentlich früher, undzwar anhand der Laufruhe.
Und an der Stelle sind wir dann wieder beim maßgebenden Thema der "Reibung". Denn jene sorgt nicht nur für einen grundlegenden Verschleiß des Lagers, sondern insbesondere für eine Erhöhung der Lautstärke. Das ist auch der Grund, warum Markenhersteller so viel Bohei um die Lagerqualität machen. Siehe zum Beispiel Noctua oder Be Quiet, die sich inzwischen sogar mit zusätzlichen Magneten oder einer Erhöhung der Polzahl behelfen.
Dass Arctic hier nicht mithalten kann und auch ein ganz anderes Klientel bedient, dürfte klar sein. Andererseits ist es aber auch schwierig, meist für eher lautstärkebewusste Nutzer relevante semi-passive Produkte voranzutreiben und zugleich nur Budget-Lüfter zu verbauen. Denn gerade bei dieser Betriebsart zählt umso mehr der Übergang zwischen der absoluten Ruhe, an die man sich (sofern die Lüfterkurve es erlaubt) auch schnell gewöhnt, und dem Betrieb auf Mindestdrehzahl. Ob ein Lüfter schleift, knarzt oder klackert, tritt hier meist deutlich schneller hervor, als wenn er permanent auf mehr oder minder hoher Drehzahl läuft und eventuelle Nebengeräusche vielleicht sogar schon von dem Grundrauschen überlagert werden.
Wer sich erstmal an die Vorzüge höherwertigerer Produkte gewöhnt hat und insgesamt auch schon einige Bemühungen betrieben hat, um die anderen Komponeten im gleichen Maße zum Schweigen zu bringen, wird mit einem Arctic höchstwahrscheinlich nicht glücklich werden. Eher richtet man sich nach wie vor an die preisbewussteren Kunden, die vielleicht nicht ganz so hohe Ansprüche haben (einfach ein lauteres System gewöhnt sind) und bei denen eine geringere bzw. zum Teil gar nicht erst anliegende Drehzahl (auch mit Blick auf die anderen Komponenten) schon viel hermacht.
Mal ganz von diesen meist auch höchst subjektiven Tendenzen abgesehen verstehe ich allerdings noch nicht so ganz, warum Arctic hier einen Kühler mit eher höherer Lamellendichte (ergo auch höherem Luftwiderstand) mit einem eher druckschwachen Lüfter paart und das Ganze dann auch noch als semi-passives Produkt anbietet. Die Konstellation erscheint mir ad hoc nicht ganz so sinnvoll.
Anstatt die Anlaufgeschwindigkeit auf 40% zu erhöhen, hätte man übrigens auch ganz einfach die Maximaldrehzahl limitieren können. Bei einem semi-passiven Kühler erwarte ich schließlich keine 1300 U/min. Das ist bei einem Produkt, das in erster Linie leise sein soll, doch leichter zu verschmerzen, als eine Limitierung an der unteren Grenze. Wobei die ~540 U/min in der Regel auch schon niedrig genug sein dürften. Lege sogar selbst selten weniger als 500 U/min an, weil die Intensität der Strömung hier meist gar nicht mehr ausreicht, um die Lautstärke merklich zu erhöhen.
Tinpoint schrieb:
Gut zu wissen, dass es dafür auch einen passenden Fachbegrifft gibt, den man seinen Mitlesern um die Ohren schlagen kann