Ständiges Anlaufen und Abschalten sind um Welten nervtötender als ein dauerhaft langsam laufender Lüfter, er bei hoher Last noch ein bisschen aufdreht.
Das wurde doch immer wieder an semipassiven Netzteilen bemängelt, die ständig an und aus gehen, weil nach ein paar Minuten ohne Lüfter die Temperaturschwelle überschritten wird und der Lüfter geht kurz an, kühlt alles ab, der Lüfter geht aus und das Spiel beginnt von vorn.
Das Hirn ist problemlos in der Lage, ein ständiges leises Säuseln auszublenden (genauso wie man irgendwann auch extrem nervtötend tickende Standuhren nicht mehr hören kann, sofern man nicht hin hört). Diese semipassive Konstruktion kann hingegen nicht ausgeblendet werden. Dumme Sache das! Bei Grafikkarten ist das einfacher, da die eine fertige Einheit sind. Bei CPUs spielen viel zu viele Faktoren rein.
Abgesehen davon ist der Preis für das Ding zu hoch. Kleiner 120er Kühler mit billigem Lüfter, gesteckten Lamellen, keiner Vernickelung und am schlimmsten: Heatpipe Direct Touch. Dieser Mist wird ständig überall als Feature beworben aber ist dabei nur eine einfache Möglichkeit, Kosten und Material zu sparen. Ordentlich in einer Kupferplatte eingelöteten Heatpipes ist diese Lösung immer unterlegen. Und wie katastrophal es enden kann, wenn nicht alle Heatpipes auf dem Chip aufliegen, kann man sich an den unseeligen ersten Varianten der AMD R9 290(X) in Custom Designs von Asus und Co. anschauen. Vor allem Asus' Direct Cu Lösung hat grandios versagt.
Mit Intels WLP verschmierten Mainstream CPUs dürfte sich das auch ganz und gar nicht gut verteilen, weil sich die Hitze nicht sehr gut im Heatspreader verteilt.