News Armbian 21.05: Ubuntu-Distribution für Einplatinencomputer

Eigentlich ist es zum Heulen daß es sowas geben muß. Aber sieht man sich mal bei der Konkurrenz um ist es zum Verzweifeln: Debian out of the Box läuft auf ARM praktisch garnicht - ich habe keine Ahnung warum das überhaupt angeboten wird --- Ubuntu4ARM - nicht Ubuntu4Pi - läuft an guten Tagen schlecht und normalerweise saumässig schlecht.

Es wäre allemal besser diese Anpassungen fänden direkt bei Debian und Ubuntu statt aber es ist auch verständlich daß das nicht passiert: Die Maintainer bei Debian und Ubuntu würden das sowieso nicht unterbekommen wegen "zu viel" "zu verschiedene Anforderungen", "zu neu" uswusf... oder mit anderen Worten erzkonservative Phlegmatiker treffen auf unkoordiniert-zügellose Wilde.

--- schnippp ---

Und jetzt was ganz anderes:

LXQT ist GEIL.

Ich habe letztens auf einem alten AthlonX2 mit 2x2Ghz, 3GByte RAM und 160GByte HD mehrere Ubuntu 20.04 Derivate installiert und angetestet und dabei mittels "mem=" auch verschiedene Speicherausbauten angetestet.

Die Standard-Installation von LUbuntu läßt sich mit 512MByte brauchbar bedienen, erst wenn man mehrere dicke Anwendungen wie Firefox, Thunderbird, Libreoffice gleichzeitig startet wird es unerträglich. Mit XFCE kann man das komplett vergessen.

Reduziet man den Aufbau etwas mehr auf die Kernkomponenten openbox und LXQT, entschlackt die Boot-Konfiguration von LUbuntu, openbox und LXQT, Firefox mit Noscript uswusf dann bedient sich der Rechner mit 512MByte sogar mit mehreren dicken Anwendungen recht ordentlich. Allerdings ist das optisch häßlicher als Windows 95. Dafür belegt das System insgesamt auch nur 1GByte Massenspeicher.

Mit Debian 8 Minimal + sorgfältig ausgewählte Software auf einem Dual-PentiumMMX@233Mhz mit 192MByte RAM und 9GByte SCSI-HD (sogar mit 15000rpm) und fvwm und sehr umfangreicher Entschlackung läßt sich auch eine grosse Anwendung verwenden. Einem Verwandten hat ein ähnliches System jahrzehntelang als Bürorechner ohne Internetzugang gereicht. Die Optik ist aber gruselig, selbst Windows 3 sieht schöner aus.

Wo ich es inzwischen aufgegeben habe: 486er bekommt man mit modernen Anwendungen praktisch nimmermehr zu laufen. Selbst wenn der 486er mit 160Mhz, 64MByte RAM und schneller grosser SCSI-Platte läuft. Etwa zur Zeiten von Debian 8 habe ich nochmal Slackware getestet - imho die letzte brauchbare 486-Distribution - und es sogar zum laufen gebracht (manuelle isapnp-Konfiguration und IO-Setup über propietäre Software inklusive). Im Textmode läuft das prima und sogar sauschnell dank SVGA-Textmode und es gibt auch eine Menge Software für Textmode/SVGA-Mode, vom MP3-Player über Browser bis JPG-Viewer.. Aber X11 kann man voll und ganz vergessen. Da paßt garnichtsmehr und selbst mit twm als Window-Manager schafft man es nichteinmal Firefox ansatzweise zu bedienen.

Sogar ein 68030@25Mhz ist im Textmodus grundsätzlich noch brauchbar bedienbar. Aber mehr als Fuck Yeah bringt das auch nicht...

Edit: Mich würde gerade interessieren ob man ein aktuelles Slackware auf einem Pentium nicht sogar deutlich besser als Debian/Ubuntu läuft.
 
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Ich bin ja immer noch auf der Suche nach irgend ein Teil das gerade noch so viel Power hat mir Streamingdienste vernünftig (also ohne irgendwelchen Lags) in FHD abspielen zu können. Brauche aber einen richtigen Remote-Desktop (allein schon für Twitch z.B.), also kein Fire-Stick, Kodi o.ä.. An besten irgend ein Set, fertig mit Hülle und Netzteil, da schmeiß ich dann irgend ein OS drauf und läuft. Gibt es das? Pi4 mit 4GB reicht oder eher nicht?
 
@ModellbahnerTT Mit Pi OS an sich hätte ich kein Problem, irgend ein Linux-System halt, egal welches, solang ich von Windows aus (grafisches) Remote bekomme, ist alles gut. Aber die Hardware selbst packt das auch schon nicht?
 
Mega ärgerlich. Ich brauche für meinen Raspberry Pi 4B - 8 GB Ram ein ordentliches OS, mit Dateimanager und Netflixmöglichkeit, die nicht ruckelt.

Komisch, dass das im Moment nicht zu bekommen ist. Jetzt hänge ich auf LibreELEC fest. :(
 
Dieter.H schrieb:
Ich bin ja immer noch auf der Suche nach irgend ein Teil das gerade noch so viel Power hat mir Streamingdienste vernünftig (also ohne irgendwelchen Lags) in FHD abspielen zu können. Brauche aber einen richtigen Remote-Desktop (allein schon für Twitch z.B.), also kein Fire-Stick, Kodi o.ä.. An besten irgend ein Set, fertig mit Hülle und Netzteil, da schmeiß ich dann irgend ein OS drauf und läuft. Gibt es das? Pi4 mit 4GB reicht oder eher nicht?
Es gibt da schon einige Boards die von der Power her reichen. Pi4 4GB geht, aber der springende Punkt ist da das DRM, das DRM lässt nur 720p zu, wenn ich mich richtig erinnere. Hatte meinen Pi4 mit 4GB testweise als Desktop laufen, also das geht. Man merkt aber das Linux von Netflix nicht supported ist.
Etwas mit ChromeOS sollte dir eher dienen.
 
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Die ehrliche Antwort ist gar keins. Facebook und Youtube braucht einen Browser mit Hardwarebeschleunigung, die Allwinner sind mMn gar nicht schlecht für. Schach ist ein Programm, dafür brauchst man Betriebssystem und ein Programm das den SoC unterstützt, gibt es viele. Aber overall ist der Pi das am besten unterstützte Board. Aber am Ende steht doch die Frage warum man sich das Leben unnötig kompliziert machen möchte? Wenn man spezielle Anforderungen hat, man möchte ein paar Sensoren anschließen, das Ding soll 24/7 laufen und möglichst wenig Strom benötigen, Man sucht billigste Clients zum ausliefern von Diensten, etc, also wenn man einen "ProjektPC" benötigt der spezielle Eigenschaften mitbringen soll, dann lohnt sich so ein SBC. Aber wenn man eh bei den Standard Anwendungen bleibt, tja dann tut es auch ein Chromecast oder ähnliches. Plus die Hersteller sorgen für Kompatiblität. Sonst landest du immer wieder an Punkten wo es nicht geht oder nur mit sehr viel Aufwand. Die Dinger sind einfach nicht Plug an Play, egal was Fanboys sagen. Der Pi ist noch der fertigste von allen.
 
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Der Pi4/Pi400 schafft 4k auch mit DRM: https://www.heise.de/select/make/2020/3/1592674029325921

Und wem ein Pi nicht reicht, was spricht denn gegen ein kleines Board mit Atom oder CeleronN?

https://geizhals.de/?cat=mbson

Preislich müssen sich diese Lösungen nicht vor einem Pi4/400 verstecken und softwareseitig sieht es auch gut aus.

Letztlich kommt es aber auch mehr auf OS+Apps denn die Hardware an. Ich schätze ein schlankes Slackware rennt selbst auf einem Pentium3 noch Kreise um einen Pi unter Ubuntu. Um so ärgerlicher ist es daß es für Pi kein Slackware gibt.
 
Crass Spektakel schrieb:
Und wem ein Pi nicht reicht, was spricht denn gegen ein kleines Board mit Atom oder CeleronN?
Das Problem ist diese Dinger sind dann mal eben 100 bis 200€ teurer, da erst Mal das Board selbst das dreifache kostet und dann noch weitere Komponenten wie ein eigenes Netzteil, größerer Case usw benötigt wird. Mir scheinen diese Dinge zu überdimensioniert.

Es kann doch nicht angehen, dass nur wegen DMR ich 200€ mehr zahlen muss, mal von Stromkosten später ganz zu schweigen. Gibt es kein Pi-ähnliches Gerät das so was simples wie Netflix auf die Reihe kriegt, ohne das man sich selbst so extrem beschneidet wie beim Chromecast?

Kann ich mit dem Pi4 auf Twitch Chatten, ohne das mir alles zusammenbricht/endlos buffert, Jemand Erfahrung?
 
Dieter.H schrieb:
Das Problem ist diese Dinger sind dann mal eben 100 bis 200€ teurer, da erst Mal das Board selbst das dreifache kostet und dann noch weitere Komponenten wie ein eigenes Netzteil, größerer Case usw benötigt wird. Mir scheinen diese Dinge zu überdimensioniert.
Wenn Du meine Liste mal ansiehst wirst Du eine Reihe Lösungen sehen die deutlich günstiger als ein Pi sind. Nur so als Vergleich, selbst ein Zweikern-Intel-Goldmont oder Vierkern-AMD-Puma überrundet schon einen Pi400 und das ab €50.

Und wenn es ohnehin nur um eine Settop-Appliance geht reicht auch was fertiges: https://geizhals.de/?cat=sysdiv&xf=450_Mini-PC&sort=p#productlist oder https://geizhals.de/?cat=sysdiv&sort=p#productlist

Beim Stromverbrauch wirst Du dich wundern, die sparsamen Intel NUCs sind als Komplettpaket bei höherer Leistung nicht hungriger als ein Pi. Der NUC mit 4005N z.B. braucht vollbestückt idle unter 1W, Videoplayback um 5W und unter Volllast knapp 10W. Das Netzteil ist allerdings für 25W ausgelegt damit auch Prime95 Furmark plus zusätzliche Peripherie versorgt werden können.

Der Pi bietet sich an wenn man damit basteln will wegen GPIO-Pins usw. Für typische Settop-Anwendungen ist x86 aber praktisch nicht zu schlagen. Schonmal weil vieles auf non-x86 nicht so läuft wie man das gerne hätte und man viel Aufwand investieren darf. Netflix in 4k auf dem NUC? Out-of-the-Box. Auf einem Pi4? Da geht ein Wochenende drauf.

Der Fairnesshalber, spannender und interessanter ist ein Pi allemal. Und mit PiOS und Ubuntu64 sieht man ja daß da kräftig weiterentwickelt wird. Ich kann mir schon vorstellen daß in vier Jahren ein 64Bit-PiOS auf einem Pi500 so weit ist daß man x86 weitgehenst ersetzen kann.
 
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Crass Spektakel schrieb:
Ahh genau sowas habe ich gesucht. Einfach eine kleine Box die genug Power hat für die Streams, einfach hinterm Monitor klemmen, anschließend und läuft. Dazu auch x64, schon alles an Hardware mit drin. Perfekt. "Settop-Box" war also das magische Wort. Ich danke vielmals! 🙂 👍

Crass Spektakel schrieb:
Beim Stromverbrauch wirst Du dich wundern, die sparsamen Intel NUCs sind als Komplettpaket bei höherer Leistung nicht hungriger als ein Pi. Der NUC mit 4005N z.B. braucht vollbestückt idle unter 1W, Videoplayback um 5W und unter Volllast knapp 10W.
Hätte ich mal schon längst holen sollen sowas. Hatte bisher oft einen zweiten Rechner angeschlossen, 300w Netzteil drin, alles steinalt. Hätte ich wohl schon längst massig Strom sparen können durch diese kleine Boxen und alles.

Crass Spektakel schrieb:
Netflix in 4k auf dem NUC? Out-of-the-Box. Auf einem Pi4? Da geht ein Wochenende drauf.
Ja, ich weiß auch nicht, an sich macht mir basteln Spaß aber die bisherigen Versuche irgendwas ans laufen zu bekommen, erzeugten nur massiv Frustration und Enttäuschung. Allein das herum Gefummel mit den SD-Karten... diese Boxen sind mir der Aufpreis deutlich wert. Immer noch günstiger als ein kompletter Rechner (mit ITX-Board und allem). Perfekt.
 
Noch ein paar Tipps:

"Goldmont Plus" ist ein gutes Stück flotter als "Silvermont" oder "Goldmont ohne Plus". Silver- und Goldmont sind zwar Nachfolger der Atom-Baureihe aber pro Takt ein gutes Stück schneller. Goldmont Plus kommt teilweise an einen Core2 mit gleichem Takt ran.

Beim Massenspeicher bloß Finger weg von SMR-Platten. Die 2.5-SMR-Teile brechen mitunter auf unter 10MByte/s ein. Damit wurden bei mir sogar Video-Downloads ausgebremst.
 
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