AW: Asteroideneinschlag am15. Februar 2013,
am3000 schrieb:
anhand des Russland Szenario von heute morgen könnt ihr schön sehen das so manches was in Kastaopen Filmen als Szenario Spinnerei dargestellt wird gar nicht mal so weit von der Realität entfernt ist , dass das ein oder andere mal zutrifft irgend wann mal ganz ohne Vorwarnung , was mich nur wundert das die Nasa nichts auf dem Schirm offenbar hatte,
Das Ding, was da über Sibirien explodiert ist (es ist nicht eingeschlagen!), war wohl gerade mal 1-2 Meter groß bevor es in die Erdatmosphäre eingedrungen ist. So... und jetzt erklär mir mal, wie du einen pechschwarzen Medizinball vor schwarzem Hintergrund auf 100.000km Entfernung entdecken willst.
Das Teil, was hingegen gestern ABEND recht nahe an der Erde vorbei gegurkt ist, war >60m groß und somit deutlich leichter zu entdecken... und trotzdem haben wir ihn erst gesehen, als er am Mond vorbei geflogen ist.
Und wenn dich jetzt wirklich überrascht, dass Meteoriteneinschläge tatsächlich Schaden anrichten können, dann hättest du in der Schule mal besser aufpassen sollen. Frag mal Tunguska (1908), was ein etwas größerer Brocken anrichten kann. Frag mal vor 65 Mio Jahre die Dinosaurier, was so ein RICHTIGER Einschlag erreicht.
Das, was gestern morgen passiert ist, ist total nebensächlich. Sowas passiert jeden Tag. Alle paar Tage kommen wenigstens faustgroße Klumpen auf dem Erdboden an, nur merkt keiner was davon. 2/3 der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Weite Flächen sind Wüsten. Andere große Flächen sind ausgedehnte Waldgebiete. Dazu kommen landwirtschaftliche Nutzflächen. Die Chance, dass so ein Ding irgend wo runter kommt, wo es jemanden trifft, ist extrem gering.
Oh, und um deiner Paranoia mal einen wissenschaftlichen Hintergrund zu geben:
- das Ding, was uns gestern NICHT getroffen hat, hätte eine Großstadt wie Berlin quasi komplett ausradiert. Hiroshima wäre ein guter Vergleich
- So einer, wie gestern Abend nicht getroffen hat, trifft in etwa alle 100 Jahre. Der letzte bekannte große Kracher war Tunguska 1908.
normalerweise hätte man die Stadt ab 23 Uhr ab 13/14.2.2013 vorsorglich Evakuieren müssen denn nicht weit von der Stadt stehen zwei nette AKWs , Russland war nicht vor gewahrt das heute morgen was vom Himmel fällt das ist eigenlich ein Skandal.
Ja, totaler Skandal, dass ein Objekt, das kleiner als mein Auto ist, auf einige Hunderttausend Kilometer Entfernung nicht entdeckt wird. Und natürlich totaler Skandal, weil so ein Luschenklumpen keine totale Evakuierung ausgelöst hat.
Kleiner Tip: Das Teil hat nur so viele Verletzte gefordert, weil er in 10km Höhe durch die Reibungshitze der Atmosphöre explodiert ist. Was die Stadt getroffen hat war kein Felsklumpen, sondern eine Druckwelle. Diese Druckwelle hat gegenüber stabilen Materialien wie Stahlbeton oder sogar Massivholz keine große Chance. Glas hingegen (außer Panzerglas) hat da wenig Chancen.
Das Teil hat schlichtweg in der halben Stadt Glasscheiben zerfetzt. Da der Einschlag um ~9:30 Ortszeit war und unter anderem eine Schule und ein Kindergarten betroffen waren (die traditionell große Scheiben haben) gab es natürlich viele Opfer durch die Glassplitter. Echter Schaden an Gebäuden entsteht bei so etwas aber nicht. Ein paar Glaser verdienen sich jetzt ne goldene Nase, außerdem ein paar Automechaniker. Das wars.
am3000 schrieb:
was währe passiert wen statt des Daches einer Fabrik Halle eins der beiden AKWs getroffen wurden wäre?
Nichts. Gar nichts.
Da muss der Brocken schon ein paar Nummern größer sein, so 5-10 Meter Durchmesser (vor Eintritt)....
Aber auch so einen Brocken kannst du nicht aufspüren, ist viel zu klein. Und selbst wenn du ihn siehst kannst du GAR nichts dagegen machen.
am3000 schrieb:
natürlich kann man auch heute schon von der Erde aus gut so was Abwehren
denn Waffen sind ja nicht nur für den Krieg zu gebrauchen damit kann man vielleicht auch mal die Welt
schützten vor so was
Schwachsinn. Nichts kannst du abwehren.
Zum aktuellen Zeitpunkt können selbst die USA (technisch fortschrittlichstes Militär der Welt) nicht einmal Interkontineltalraketen abwehren. Dabei musst du dir überlegen, dass so eine ICBM:
- um einiges größer ist als dieser Meteor
- nur aus einer dünnen Alu-Haut besteht. Ein Treffer mit ner Schrotflinte würde das Ding zerlegen. Ein Asteroid/Meteor besteht aus Stein und Eisen, wobei oftmals Eisen dominiert. Was willst du gegen 1-2 Tonnen Eisen tun?
- eine ICBM startet von der Erde, du weißt innerhalb von 1-2 Minuten, wohin sie nach dem Start wohl fliegen wird, weil sie eine ballistische Flugbahn hat
- eine ICBM könntest du mit einem Laser rösten
Nichts, aber auch gar nichts, kann einen Asteroiden abwehren. Einen wirklich großen Klumpen (50m und mehr), den du früh genug erkennst, könntest du mit einem Impaktor von seinem Kurs abbringen. Da hast du genug Zielfläche. Einen 10m-Klumpen triffst du nie im Leben, weil du ihn nie früh genug entdecken kannst. Die Teile leuchten ja nicht, sie sind totes, kaltes Gestein, fast schwarz.
Bookstar schrieb:
Der Meteroit bringt wahrscheinlich soviel Strahlung mit, dass es sowieso egal ist ob er auf ein Atomkraftwerkt trifft oder nicht
Gar nix strahlt da. Die meisten Asteroiden bestehen aus Gestein, Eisen und etwas Palladium. Klar, es könnt welche geben, die aus radioaktiven Substanzen bestehen, aber das sind unbedeutend wenige.
Insgesamt bin ich lediglich schockiert, wie viel hirnlose Panik hier im Thread herrscht. Wie viel haltloses Halbwissen. Habt ihr alle in der Schule kein Astro gehabt? Habt ihr nie ein Buch gelesen? Guckt ihr alle nur RTL2 und blättert durch die BILD?