Smily schrieb:
Da ist kein Anhang. Aber auch ohne die Daten ... deine Grafikarte ist sehr wahrscheinlich kaputt.
Nicht unbedingt, nein. Es kann sich auch schlicht um extreme Überhitzung durch fehlende Wärmeableitung handeln.
Ich weiß, klingt kurios und nahezu unglaublich, habe ich aber immer wieder insbesondere bei zahlreichen MacBook und MacBook Pro (und anderen Modellen anderer Hersteller) gesehen – und in Folge auch behoben.
Ursache
Bedingt dadurch, daß die Hersteller (und hier insbesondere Apple!) mit der Wärmeleitpaste in der Regel nur so rumaasen und doch deutlich zu viel auftragen, wird die Paste aufgrund der doch recht evidenten Exponation zur 'Außenwelt' selbt nur durch die geringste Wärmeeinwirkung binnen kürzester Zeit vollkommen austrocknen. Verschlimmern hinzu kommt, daß viele OEMs sehr minderwertige Polymer-Pasten verwenden, welche nach dem Austrocknen nicht nur den gegenteiligen Effekt von dem haben, wozu sie eigentlich existieren – sie wirken nach dem austrocknen hochgradig wärmeisolierend.
… und Wirkung
Der gewünschte Effekt wird also in‘s genaue Gegenteil verkehrt. Die Dies der CPU/GPU sind wunderbar isoliert vom Heatspreader, welche die Wärme am Enstehungsort ja eigentlich aufnehmen und ableiten sollte – mit gegebenen Resultaten. Das dies bis zu einem gewissen Grad beabsichtigt sein dürfte um bewußt die Lebensdauer der Komponenten zu verkürzen, kann man durchaus als nicht zu abwegig betrachten.
Reproduzierbarkeit
Ich hatte bei meinen MacBooks & Co stets das Selbe Problem, wobei der Effekt
gerade bei den mobilen Macs besonders stark hervortritt. Ich konnte es wirklich bei etlichen Geräten absolut reproduzieren;
Einmal kurz ein Video auf Youtube angeschaut und die integrierte Grafik überhitzt dank durch hardwarebeschleunigter Video-Wiedergabe mitsamt resultierender GPU-Last hervorgerufener Hitzeentwicklung
binnen Sekunden bis hin zur Notabschaltung.
☞ Oft war es sogar der Fall, daß der GPU-Kern derart schnell Temperaturen erreichte (die in diesem Fall
eigentlich zur Notabschaltung hätten führen
sollen), daß die Temperatur-Steuerung und -Regelung bei Intervallen von oftmals 'nur' 500–1000 ms gar nicht schnell genug die tatsächlichen, sich extrem schnell verändernden und ansteigenden Temperatur-Werte fehlerfrei feststellen konnte, ehe der Die eine
tatsächliche Temperatur erreichte, die a) weit überhalb der
Tjunction Max als auch der
Tcritical lag und b) eine tatsächliche Kerntemperaturen erreichte, bei der sich der Chip schlicht physikalisch 'aufhängte'.
Das alles vollends und zweifelsfrei beliebig oft reproduzierbar …
→ Youtube → beliebiges Video → keine 3–5 Sekunden später macht es
„Klack!“ und die Notabschaltung konnte noch früh genug ausgelöst werden (da eine Überschreitung von
Tcritical noch fehlerfrei registriert werden konnte). In einem Gutteil der Fälle allerdings gab's Sekunden später nur noch Pixelbrei und schrecklich klingende, sich in Dauerschleife befindende Tonfetzen – Rechner hardwaremäßig auf Board- und Firmware-ebene komplett eingefroren, da der Chip aufgrund überschreitung der
Tcritical einfach aussteigt.
Mögliche Lösung
Lösung war in solchen Fällen stets einfach den Laptop zu öffnen, dabei gleich im Bedarfsfall generell zu säubern und schließlich die minderwertige Schmiere
vollends und
gründlichst zu entfernen und durch eine vernünftige und qualitativ hochwertige Wärmeleitpaste zu ersetzen.
Natürlich funktioniert das nur, unter der Vorraussetzung daß es tatsächlich lediglich an massiver punktueller Überhitzung liegt.
Tatsachenberichte
In der Tat ist es so, daß die oftmals und neuerlich bevorzugt von OEMs verwendenten Brot&Butter-Pasten zu 100% im Prinzip nur aus thermoplastischen Kunststoffen sowie Silikonöl (als Flußmittel und Wärmeträger) bestehen. Jenes Silikonöl kann bei der Wärmeeinwirkung je nach 'schwere' der Nutzung und Hitzelast binnen weniger Monate verdunsten – bei durch exzessive CPU/GPU-Last verursachter Hitzeentwicklung oftmals schon innerhalb weniger Wochen.
Selbst ein komplett neues Notebook wie ein frisches MacBook (Apple verwendet fast auschließlich nur vollpolymerische WLPs) neigt bei etwas anspruchsvollerer Nutzung schon nach wenigen Wochen bis Monaten zur Überhitzung, da es aufgrund des austrocknens der Paste zum Hitzestau kommt.
Man darf auch nicht vergessen, daß in solchen Fällen einer bereits nahezu trockenden Paste die Reste derselben lediglich nur noch aus Plastikstaub bestehen und damit hochgradig isolierend wirken. Es entspricht dann praktisch einem Fall, als hätte man zwischen Die und Heatspreader einen Radiergummi gequetscht – es isoliert in höchstmöglichen Maße die Wärme und strahlt sie sogar de facto zurück auf‘s Board sowie umliegende Komponenten.
In letzterem Fall und steter Weiternutzung des Rechners und "stumpfem ignorieren" sind da dann bei metallischen Komponenten in direkter Nähe auch nicht selten durch Hitzeeinwirkung leicht ins bläulich stechende Verfärbungen anzutreffen.
Jedenfalls hatte ich in solchen Fällen nach Wechsel der Paste
insbesondere bei metallischen Unibody-Gehäusen des Notebooks aus Aluminium- oder Magnesium-Legierungen (oder Ähnlichem) auch stets
unmittelbare (natürlich
gewollte) Rückwirkungen. Wurde vorher das Gehäuse kaum warm und war bestenfalls die Abluft handwarm (und die Hitze verblieb am Punkt der Entstehung → dem Die der GPU/CPU), so war es hinterher der Fall, daß das Gehäuse selbst schon merklich wärmer wurde (im Falle einer kombinierten Gehäuse-Kühlung durch zusätzlicher Nutzung des Metallkörpers als Wärmeträgheitsmasse → MacBook & Co) und/oder aber die Abluft deutlich heißer war.
Sprich die Wärme wurde von der Hitzequelle wie CPU/GPU erfolgreich abtransportiert, entweder in Form von heißer Abluft und/oder (je nach Gehäuse-Werkstoff) einem wärmeren Gehäuse. Jedenfalls verblieb die Hitze nicht länger dort, wo sie nicht bleiben sollte; am Die.
Fazit
Ich sage nicht, daß dies beim hier verwendeten Laptop der Fall sein
muß und es kausal lediglich ein Überhitzungsproblem
wäre, allerdings kann es keinesfalls schaden, das ausschließen zu wollen.
Verzeiht den Aufsatz, deutlich länger als geplant … Aber ich bin stets gewillt, dem zu Helfendem das nötige Wissen und die Mittel an die Hand zu geben, auf daß er sich in Zukunft selbst helfen möge – und dazu gehört auch das entsprechende Verständnis,
warum Dinge so sind, wie sie sich darstellen.
In diesem Sinne
Smartcom