Aufgrund der Ausstattung hatten wir uns vor zwei Monaten für das Teufel-System entschieden. Speaker von M-Audio sowie das Gesamtkonzept fanden wir zunächst - auch optisch - überzeugend. Bestellt wurde das "große" Paket 3Raumfeld SSM. Geplant war, dies durch mindestens einen weiteren Speaker M in den Monaten darauf zu ergänzen. Mehrere Arbeitskollegen zeigten sich höchst interessiert an unserer Funktion als "Early Adopter" und warteten gespannt auf Ergebnisse.
Klanglich sind die Speaker M gemessen an Typ und Größe tadellos. Die Speaker S sind naturgemäß etwas schwachbrüstiger und müssen eingeregelt werden, bieten dann aber ebenfalls guten Klang.
Leider entsprachen aber weder die gelieferte Qualität noch der Kundenservice von Teufel unseren Erwartungen. Insbesondere beileibe nicht beim Kauf eines Konzeptsystems in dieser Preislage.
Einem der Speaker S fehlte bei Lieferung das Abdeckgitter. Beim Master des zweiten Paares stand der Lautstärkeregler dermaßen schief in der Alufront, dass er beim Drehen deutlich sichtbar und sehr unschön "eierte".
Die Fernbedienung wirkt nicht klapprig und knarzt nicht.
Woher dieser Satz in den Besprechungen zum Raumfeld-System stammt, ist uns schleierhaft. Wir haben ihn schon mehrfach gelesen. Ebenso Sätze "die Fernbedienung und die Base sehen wertig aus". All das können wir so nicht bestätigen.
Unsere Fernbedienung knarzte deutlich, sobald man sie nur in die Hand nahm. Das war nicht weiter überraschend, denn das Plastikgehäuse war einfach nicht verwindungssteif genug, um Geräusche völlig zu vermeiden. Der Touchscreen reagierte zäh und langsam auf Eingaben. Bisweilen musste man kräftig (und mehrmals hintereinander) drücken, bis das Gerät überhaupt reagierte. Die Bedienung einer größeren Musiksammlung wäre damit mehr oder minder zur Qual geworden.
Die Basisstation ist ein einfaches Plastikkästchen ohne Ausschalter, in dem sich vermutlich eine 2,5"-Festplatte befindet. Ihr häufiges Klicken im Betrieb deutet auf das aggressive Powermanagement einer Notebook-Festplatte hin. Im Wohnzimmer würden wir das laute Anlaufgeräusch beim Einschalten und das Klicken im Betrieb zumindest in Sofanähe als störend empfinden.
Die WLAN-Verbindungsstärke zwischen Basisstation und Speaker M war nicht ausreichend. Am Aufstellungspunkt verlor ausgerechnet das große Paar immer wieder die Konnektivität. Ein Gegentest mit an denselben Punkten aufgestellten, üblichen WLAN-Komponenten ergab beste Verbindungen, obwohl am Router lediglich "minimale Sendestärke" eingestellt war.
Es ist nicht möglich, statische IPs für die Systembestandteile zu vergeben. So mussten wir sie in unserem Netz über einen eigens dazu aufgesetzten DHCP-Server und auf die MAC-Adressen der Raumfeld-Komponenten fixierte IPs erzwingen. Der Kundendienst zeigte sich unwillig, dies als Feature auf die Wunschliste(!) zukünftiger Firmware-Releases zu übernehmen. Die Aussage dazu lautete sinngemäß: "Damit ist unsere Zielgruppe überfordert."
(Wir hatten eine "Experten-Ansicht", wie bei der Fritz!Box üblich, angeregt.)
Es gab noch weitere Kritikpunkte, insbesondere solche am Kundenservice. Letztlich standen wir vor der Überlegung, was bei einem etwaigen Defekt geschähe. In solchen Fällen wünscht man sich eine rasche und unkomplizierte Abwicklung und den sofortigen, zeitnahen Austausch. Niemand möchte drei Wochen lang auf's Musikhören verzichten, weil der Anbieter gerade zufällig einen "Lieferengpass" und Austauschgeräte nicht am Lager hat, wie in unserem Fall geschehen.
Fazit: Gutes Konzept und insgesamt tadelloser Klang, aber noch verbesserungswürdig. Der Anbieter erfüllt nicht unsere Erwartungen als Dienstleister am Kunden. Das Qualitätssicherung und der Service sind verbesserungsbedürftig.
Letztlich führte die Kombination all dieser Eindrücke zu einer Rückgabe des Systems.