Aufbau Heimnetzwerk: Fragen zur Verkabelung

Conquers

Ensign
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Hallo CBler,

ich ziehe bald in eine Wohnung im 3-Familienhaus meiner Eltern. Die besagte Wohnung ist völlig entkernt. Die Chance wollen wir nutzen, um die Stromverkabelung neu zu machen. Die ist teilweise nur zwei-adrig. Im gleichen Zuge, da die Wände eh aufgeschlitzt werden müssen, wollen wir Netzwerkdosen setzen. Ich habe mir vorher auch schon einen groben Plan gemacht:

Im Keller ist ein kompletter Raum frei, wo wir die ganze Technik unterbringen wollen/können, sprich der Switch, das Patch-Panal, Router und das NAS. Von diesem Raum aus, habe ich mir gedacht, gehen dann zwei Verlegekabel ins EG zu einer Dose auf den Flur für meine Eltern. Sechs weitere Kabel gehen in meine Wohnung ins OG (Wohnzimmer, Flur, Büro).

Zum besseren Verständnis habe ich das ganze nochmal aufgezeichnet:

Netzwerk.jpg

Sooo, nun war gestern der Elektriker da, um sich die ganze Sache mit der Stromverkabelung an zugucken. Wir haben ihn dann gleich mal gefragt, wie das mit Netzwerk aussieht und wie er das machen würde. Sein Vorschlag war nur ein Kabel hoch in das OG zu ziehen und dann dort einen Switch aufzustellen der dann an die Dosen befeuert. Das alles soll in der Wand zusammen mit einem neuen Sicherungskasten verschwinden.

Im Grunde eine Super Idee! Weniger Kabel, weniger Arbeit. Aber es gab da ein paar Sachen, die mir noch nicht so sehr gefallen. Auch wenn der Switch dann in der Wand versteckt wäre, hätte ich den Kram in meiner Wohnung. Ich hätte es aber gerne Zentral alles an einem Ort und nicht im Haus verteilt. Bastele an Netzwerken gerne rum. Außerdem würde in diesem Kasten nur ein sehr kleiner Switch drinne sitzen. Ich möchte da aber was vernünftiges haben und bin mir nicht sicher ob es was gutes gibt. Ein paar Kabel mehr nach oben ziehen wäre z.B. nicht das große Problem. Die würden alle durch einen nicht genutzten Schornstein laufen. Die Kabel zu den Dosen in der Wohnung müssten ja in beiden Fällen verlegt werden. Jetzt zu meiner Frage: Wie würdet ihr das machen? Lieber Zentral oder doch so wie der Elektriker es vorgeschlagen hat. Bin da wirklich unschlüssig. Beides hat seine Vor- und Nachteile.

Danke für eure Antworten im Voraus!

Gruß

Conquers
 
1. Leerrohre nutzen, wenn ihr schon alles neu macht - dann kannst du z.B. in 20 Jahren aufrüsten (auf das dann aktuelle ?100Gbit?)
2. So wie es der Elektriker vorgeschlagen hat ist eigentlich der "saubere" Weg, den man in Büros etc gehen sollte. Dann aber je Stockwerk ein "dicker" Switch und im Backbone (Kabel, die zwischen den Stockwerken liegen) Glasfaser und schneller, als die Leitungen im Stockwerk (http://de.wikipedia.org/wiki/Strukturierte_Verkabelung) => für privat übertrieben und zu teuer
3. Alles Zentral im Keller scheint mir die beste Lösung
 
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Der einfachere Weg wäre in jedem Stockwerk einen eigenen Switch aufzustellen. Das würde ich aber so in einem kleinen Haus nicht machen. Ich würde auch alles Zentral machen. Hab ich bei mir zu Hause auch so gemacht.
Wobei ich nicht unbedingt den unbenutzten Schornstein für das verlegen von Kabeln benutzen würde. Was ist wenn mal ein anderer einzieht und sich denkt: "Toll ein Schornstein." Heizung angeschlossen und schon fackelt dir das ganze Haus ab. Ich würde auf alle Fälle einen eignen Kabelschacht von Keller bis Obergeschoss legen. Zwei Decken und eventuell ein oder zwei Wände sind schnell durchbohrt. Einen schönen großen Kabelkanal verlegt und fertig.
 
Wenn eh alles aufgerissen wird, würde ich persönlich mehrere Kabel legen. Das eine "Versorgungskabel" wird sonst irgendwann zum Flaschenhals. Ggf. mag es sogar sinnvoll sein, ein paar mehr Kabel zu legen, als gebraucht werden bzw. auf die schon angesprochenen Leerrohre zurückzugreifen.

Letztlich ist es wohl auch eine Geldfrage.
 
Ich würde das auch nicht so machen. Ich habe ein Patchfeld im Hauswirtschaftsraum wo der ROuter und alles steht und dann je 2 Cat7 Kabel durch Leerrohre in jedes Zimmer wo ich LAN brauchte, gelegt und dort ne Netzwerkdose verbaut. Arbeitszimmer, Kinderzimmer und Wohnzimmer. Der Fernseher im Schlafzimmer wird per WLAN versorgt. Läuft alles perfekt und kein Kabelgedöns.
 
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1a2b3c4d5e schrieb:
1. Leerrohre nutzen, wenn ihr schon alles neu macht - dann kannst du z.B. in 20 Jahren aufrüsten (auf das dann aktuelle ?100Gbit?)

Vergessen zu erwähnen. Leerrohre hätte ich auf jeden Fall gemacht.

LukS schrieb:
Wobei ich nicht unbedingt den unbenutzten Schornstein für das verlegen von Kabeln benutzen würde.

Der Schornstein kann nicht mehr für Heizung usw. genutzt werden. Dort gehen schon die Leitungen für die Sonnenkollektoren durch. Ist aber noch genug Platz für andere Dinge.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitate entfernt!)
mache am besten alles zentral in den keller. beim verlegen leerrohre nutzen und darauf achten, das die netzwerkkabel NICHT direkt zusammen mit dem stromleitungen verlegt werden. dann ordentliche dosen und ein ordentliches patchfeld und du hast gewonnen :)
 
Conquers schrieb:
Der Schornstein kann nicht mehr für Heizung usw. genutzt werden. Dort gehen schon die Leitungen für die Sonnenkollektoren durch. Ist aber noch genug Platz für andere Dinge.

Mit Sonnenkollektoren meinst du wie Warmwasser Dinger? Weil wenn Strom, dann kannst das knicken da noch Netzwerkkabel durch zu schieben.
 
Conquers schrieb:
Der Schornstein kann nicht mehr für Heizung usw. genutzt werden. Dort gehen schon die Leitungen für die Sonnenkollektoren durch. Ist aber noch genug Platz für andere Dinge.

Für Warmwasser? Oder für Strom?
Wenn Warmwasser, dann alles in den Keller und alle Leitungen durch den Schornstein legen. Da hast ja dann Platz genug.

Wenn Strom: Dann solltest du es mal vorher testen bevor du alle Kabel einziehst. Es kann zu Störungen kommen. Ich hab zu Hause auch ein CAT7 Verlegekalbel neben einem 230V Stromkabeln vom Spitzboden übers Obergeschoss in das Erdegeschoss verlegt und ich hab Gigabit-LAN ohne Probleme. Es kann funktionieren muss aber nicht. Bei mir geht alles.
 
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Wenni ch die chance hätte die du hast würde ich alles in den Keller auf das Patchpanel bringen und in Jedem raum in den Wohnräumen mindestens eine Doppel-Dose.

Was du mit Vernünftigen Switch meinst weiss ich jetzt nicht aber ich würd mir überlegen 2 entsprechend grosse(zb 2x16Port) zu nehmen, dann kannst du in irgend einen Fall beide Wohneinheiten auch netzwerktechnisch gescheit trennen.


Ansonsten finde ich deine Zeichnung und die Idee dahinter die Beste Lösung. Was 1a2b3c4d5e
meinte - der "saubere" Weg - das bezog sich nur auf 'mit Backbone'. Denn so in der Konstellation find ich das eher Murks was der Stromer empfohlen hat. Nen Switch in den Sicherungskasten werfen macht man wenn man eben keine andere Möglichkeit hat.

Wenn bei dir aber alles schön verlegt werden kann, dann mach das bitte auch so ;)
 
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Wenn es mit einem vertretbaren Aufwand verbunden ist, würde ich immer zu jeder Dose eigene Kabel legen. Du kannst dann immer alles so patchen wie du es möchtest und baust dir keinen Flaschenhals ein. Ganz speziell, weil du das NAS in den Keller stellen möchtest. Wenn da mal mehrere Leute gleichzeitig zugreifen und du nur eine Leitung in die Etage hast, wird es mit ein wenig Pech sehr eng mit der Datenübertragungsrate!

Gruss Nox
 
Ist das so wie in der Zeichnung tatsächlich möglich – dass man ein NAS ans Switch anschließt und nicht an eine Dose/Router? Für meinen eigenen Bau hätte ich ganz in der Nähe des 16-Port-Switches eigens für das NAS eine Dose gesetzt. Aber wenn ich die Zeichnung so sehe wäre das ja gar nicht nötig, wenn man das NAS direkt ans Switch anschließen kann?!
 
@RoccoNaut und LukS: Warmwasser. Kein Strom.

@Damage Done: Das NAS kann ich direkt anschließen. Der Raum im Keller bietet ne Menge Platz für etwaige Geräte.

Ich danke euch allen für die Antworten. Dann werde ich das so machen, wie ich es auch ursprünglich geplant habe. CB und seine User sind echt super. :) Danke!

Bei weiteren Fragen zu dem Thema. Kommt bestimmt noch was. :D Melde ich mich hier nochmal.
 
Ist das so wie in der Zeichnung tatsächlich möglich – dass man ein NAS ans Switch anschließt und nicht an eine Dose/Router?
Natürlich. Eine Dose geht letztlich ja auch nur auf den Switch. Heißt, keine Notwendigkeit das NAS irgendwo anders anzuschließen.
Und wenn du das NAS an den Router anschließt, schließt du es strenggenommen auch an einen Switch an, nämlich an den internen Switch vom Router.
Der Router ist grundsätzlich für alles zuständig, was nach "außen" geht, also Internet in diesem Fall. Zusätzlich läuft da noch ein DHCP-Server, welcher die Einrichtung eines Heimnetzwerks vereinfacht, in dem er Clients IP-Adressen automatisch zuweist. An den eigentlichen Datenverkehr zwischen den Clients (PC zu PC, PC zu NAS usw.) ist er aber nicht beteiligt.

@Topic: Wie schon gesagt wurde. Alles in den Keller. Mit dem "Versorgungskabel" kann es ggf. zu Engpässen kommen, die du jetzt durch vernünftige Dimensionierung einfach mal vermeidest.
 
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Danke, danke! Inzwischen hat's Klick gemacht. An einem Desktop-Switch mit fünf Ports könnte man ja auch ohne weiteres ein NAS anschließen.
 
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