Aufbau Kleinfirmennetzwerk mit NAS. Beratung erwünscht

Joa, wenn man dann sowas vorhat, fragt man halt wieder hier wenn man das nicht einschätzen kann oder irgendwie unsicher ist. Hier finden ja idR fruchtbare Diskussionen statt über Vor- und Nachteile bestimmter Lösungen.
 
Masamune2 schrieb:
Ansonsten hast du aber Recht, das Geschrei von wegen Systemhaus finde ich hier auch immer übertrieben, es gibt durchaus fähige Leute im Forum die auch sinnvolle Ratschläge geben.

Es muss ja nicht immer ein Systemhaus sein. Es gibt auch kleinere Firmen die sich auf die Netzwerkbetreuung von kleinen und mittleren Netzwerken spezialisiert haben. Das ganze wird dann oft ohne Wartungsvertrag einfach auf benötigte Zeit abgerechnet.
Die besorgen dann auch die passenden kleinen Server der für die nächsten paar (2-5) Jahre ausreichen.
 
Alphawesen schrieb:
Terminalserver kann das Ding schlichtweg nicht.

Als "Fileserver" für eine Firma zählt auch Verfügbarkeit, weshalb ich mind. eine 2-bay-Version sehe, falls mal 1 Platte Probleme macht. Nein, das ersetzt kein Backup!!!

Eine DS218+/220+ wäre da imho die unterste Grenze.
 
Wenn ich das richtig interpretiere, ist die “Kernanwendung“ des NAS der Dokumentenaustausch und -Ablage, ggf. auch von unterwegs und mit Mobilgeräten (z.B. Fotos die mit dem Handy geschossen werden).

Für diesen Anwendungsfall halte ich, bei 5 Benutzern, eine Cloud Lösung für wesentlich geeigneter als ein NAS. Man spart sich den ganzen Aufwand wie Backup, VPN Zugriff, usw.
Da Office 365 im Einsatz ist, kann man OneDrive dafür verwenden. Falls man, wegen GDPR/DSGVO Bedenken, nicht Microsoft dafür einsetzen möchte, gibt es auch deutsche Anbieter, wie etwa IONOS oder die Telekom.

In jedem Fall sollte man alle Zugriffe mit zwei-faktor Authentifizierung absichern.

Wichtig ist natürlich das bei allen Cloud Lösungen, auch die angeprochenen Dienstleister für Lohnabrechnung, etc. eine Vereinbarung zur Auftragsdatenverarbeitung (“Data processing agreement“) besteht und man ein Verarbeitungsverzeichnis über alle Prozesse, die personenbezogene Daten verarbeiten, erstellt. Letzteres gilt natürlich auch bei lokaler Verarbeitung…

Auf Thin Clients und ähnliches würde ich bei 5 Benutzern auch verzichten.


Masamune2 schrieb:
Ich würde euch einen kleinen Einstiegsserver hin stellen und dort Windows Server 2019 installieren. Der macht dann Domänen Controller, DHCP, DNS, Druckserver und dient als Dateiablage.
Und warum? Was will eine 5 Mann Bude mit einem Domänen Controller oder DNS Server? Nicht mal einen Druckserver braucht man, da nimmt man einen netzwerkfähigen Drucker und lässt die 5 Laptops direkt darauf zugreifen.
Zum Thema Fileserver:
Ich arbeite in einer Firma mit 1000 Leuten, wir haben unsere Fileserver weitestgehend abgeschafft. Das läuft alles über Sharepoint, OneDrive und Confluence. Ich halte klassische Fileserver für ein veraltetes Konzept das ausstirbt.

Masamune2 schrieb:
Und morgen kommt eine kleine ERP/CRM Software oder einfach nur das Banking Programm. Installierst du das auf die Synology?
Wenn so etwas kommt, und man sie nicht sowieso in der Cloud betreibt, dann schafft man die notwendige Infrastruktur bei der Einführung an.
 
Also für den Datenserver würde ich auch über eine Cloudlösung nachdenken. Da kann man dann auch mal mit dem Handy drauf zugreifen etc.

ThinClient macht überhaupt keinen Sinn bei so wenigen Clients und dann auch noch mobiler Nutzung.

Was man sich überlegen muss ist, welches OS man verwendet. Windows oder Linux(RedHat). Bei Windows musste halt alles manuell patchen etcpp bei Linux richtest du nen cronjob ein und das wars für die nächsten Jahre wenn man keine ganz fancy Sachen macht.

Gerade Mailserver muss man absichern etcpp.fragt euch auch ob ihr ne zentrale Nutzerverwaltung wollt oder nicht. Also AD oder LDAP.

Sprich macht eich mal Gedanken über die Wartung der ganzen IT.

Wenn ihr doch beim eigenen NAS bleiben wollt, dann schon bitte eins mit min zwei Platten wegen der Verfügbarkeit.

Und wegen Zugriff halt entweder nen VPN oder ne Lösung mit DMZ. Kommt halt auch drauf an welches OS ihr nehmt. Mit Linux mach ich halt nen scp/ssh und dann ist auch gut.

Wegen Devices würde sich bei euch eventuell nen Convertible mit UMTS Karte anbieten. Nen Tablet ist zur Dokumentation auf der Baustelle oft ganz nett, aber taugt im Allgemeinen nicht als Arbeitsplatsrechner. Da ist es dann schon der Laptop mit Dockingstation.
 
Weil die Frage folgende war: "Wie würdet ihr wenn ihr die möglichkeit hättet alles von Anfang an richtig zu machen die Sache angehen??"
Man kann sich jetzt drüber streiten was "von Anfang alles richtig machen" bedeutet aber ich habe die Umgebung so geplant das man eben nicht bei der ersten Erweiterung wieder alles umwerfen muss. Klar geht es auch erst mal nur mit NAS und Bastellösungen, hatte ich ja auch geschrieben.

Bei Windows musste halt alles manuell patchen etcpp bei Linux richtest du nen cronjob ein
Man kann auch Windows automatisch patchen.

oder ne Lösung mit DMZ.
🙄
 
Masamune2 schrieb:
Man kann auch Windows automatisch patchen.
Naja, was hat den alles autoupdate von der Installation an? Also wie bei Linux wo ein yum Update oder apt-get Upgrade ausreichend ist um alles aktuell zu halten was übers repo installiert wurde?

Also klar man kann unter Windows auch was basteln, aber das läuft ja nicht out of the box. Wäre mir zumindest nicht bekannt. Gut die Windowsdienste haben nen autoupdate, aber das ist ja nicht alles. Sobald da noch nen VPN Client etc dazu kommt ist das ja Arbeit. Oder siehst du das anders?

Ich finde das sollte man bei so ner Kleinen Bude schon berücksichtigen. Da gibt es im Normalfall auch keinen Windowsadmin der aich um sowas kümmert. Sprich du bist da immer wieder beim Systemhaus wegen Wartung. Oder nimmst den Software rot halt hin.
 
Ja klar, aber gerade bei Domainen Software gibt es sowas nicht. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass die irgendwas haben was Windows zwingend erforderlich macht, aber dann mus man sich auch darum gesondert kümmern. Gerade wenn man auch Fernzugriff auf die Daten will.
 
Das sind eine menge Antworten die dabei bis jetzt kamen. Viel hilfreiches, also was ich bis dato vernehmen kann ist:

1.
Wenn wir einen von aussen erreichbaren "Fileserver" wollen braucht es entweder ne ganze IT- Anlage inkl. Server. Dazu Backup systeme und entsprechende IT kenntnisse.

2.
Die normalen PCs bleiben, brauchen aber nur genug Leistung für Office und Web, den Nas als Fileserver über dyndns und VPN. Auch Backupsystem benötigt.

3. Wir nutzen unser Office 365, das darin enthaltende onedrive z.B. . Brauchen weder NAS noch Backup. Und benutzen der einheitlichkeit wegen die bestehende Microsoftumgebung.

4. Wir gehen komplett in die Cloud, brauchen nur noch Client Pc (thinPC) und nutzen über Azure "Netzlaufwerke: als gemeinsamen Firmenspeicher sowie einen eigenen Speicher für alle Personen mit Zugangsdaten.

Habe ich das soweit zusammenfassend richtig verstanden?

Eine frage noch. Da ich onedrive bis dato nie genutzt habe.
Ist es möglich in Onedrive z.B. temporären Mitarbeitern oder neuen Anhestellten ohne Pc( nur am Handy oder Tablet unterwegs) zugang zu bestimmten onedriveordern zu geben und diese auch wieder zu entfernen?
 
Ein paar Punkte wurden ja schon angesprochen. Ich werfe mal ein paar weitere rein.

1) Netzwerkanbindung: Dir bringt der tollste Server nichts, wenn die Internetleitung limitiert. Hier wäre zu klären, wie viel Bandbreite vorhanden bzw. benötigt wird.

2) Skalierbarkeit: Jetzt mag der Server reichen, aber was wenn das Unternehmen wächst, haste für ne Stange Geld den Server stehen, der nicht mehr ausreicht. Also Wachstum realistisch einschätzen und vergleichen, ob es zu einem Kauf passt. Jetzt ein großes System kaufen, was man jetzt nicht nutzt bzw. in Zukunft ggf. nur zu 70%, macht keinen Sinn.

3) Kosten: Wenn man Punkt 2 gut abschätzt und keine größere Hardwareausfälle hat, kommt der Kauf wahrscheinlich günstiger. Bedenk aber, dass er Kapital bindet, was ja gerade in der Gründungsphase nicht allzu viel vorhanden ist. Da ist eine Cloud mit festen Kosten planbarer.
Dazu kommt die steuerliche Betrachtung: beim Kauf kann die Hardware ab einer gewissen Summe nur über 3 oder 5 Jahre abgesetzt werden, die moantlichen Kosten bei einer Cloud direkt komplett.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hans Meier620
Alphawesen schrieb:
Das sind eine menge Antworten die dabei bis jetzt kamen. Viel hilfreiches, also was ich bis dato vernehmen kann ist:
Ja. Genau so ist es.
Alphawesen schrieb:
1.
Wenn wir einen von aussen erreichbaren "Fileserver" wollen braucht es entweder ne ganze IT- Anlage inkl. Server. Dazu Backup systeme und entsprechende IT kenntnisse.

2.
Die normalen PCs bleiben, brauchen aber nur genug Leistung für Office und Web, den Nas als Fileserver über dyndns und VPN. Auch Backupsystem benötigt.
Also eine ds220+ sollte eigtl das können.
Mit Synology Drive. Das schwierige ist, das ganze richtig einzurichten.
Oder ist das 2. ?

1. Meint einen richtigen Terminalserver? Das würde ich an eurer Stelle ausschließen.

Wenn euer Internet schnell genug ist, dann Cloud und die einfach immer mal sichern
 
Die laufenden Kosten der Cloud sollte man definitiv im Auge haben. Je nachdem ist man mit eigener Hardware und Support günstiger dran
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: omavoss
Bei vier Endgeräten würde ich heute keine Domäne mehr aufsetzen und keine lokalen Server nutzen, sondern OnPrem mich wirklich auf NAS, Router, TK und die lokale Endgeräte beschränken. Dazu für jeden User ein O365 Abo und die Dokumente würde ich einerseits auf dem NAS, andererseits auf dem Onedrive abspeichern, damit hier nichts verloren geht. Auf das Onedrive kann man auch weltweit und von jedem Gerät zugreifen.

Der Abgleich kann über ein Script, App oder sonstwie erfolgen, hauptsache die Daten sind doppelt gespeichert. Auf der NAS kann man noch mit Snapshots arbeiten, sodass man z.B. ein Jahr lang monatlich (sowie im letzten Monat wöchentlich / täglich) zurück kann.
 
Alphawesen schrieb:
Ist es möglich in Onedrive z.B. temporären Mitarbeitern oder neuen Anhestellten ohne Pc( nur am Handy oder Tablet unterwegs) zugang zu bestimmten onedriveordern zu geben und diese auch wieder zu entfernen?
Ja, sofern diese einen Microsoft Account haben.

Generell würde mich mal interessieren, wie diese 4 PCs aktuell organisiert sind.
Sprich gibts da ne Struktur oder ist da jeder Admin überall?

Ein kleiner Server mit Active Directory und dem ein oder anderen zentralen Dienst würde euch sicher gut tun. Dazu ein AD Connect als Office 365 Sync und gut is. Frage ist aber ob sichd as für 4 lohnt. Wenn die Firma wächst, dann wäre es ratsam schon jetzt damit zu starten. Wenn es bei der größenordnung bleibt, dann würde ich das auch im o365 verwalten statt im AD.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TomH22
Kann da nur Stunrise zustimmen. Ich würde heutzutage kein onprem AD mehr aufsetzen, wir haben die ersten Firmen (10k Seats aufwärts) die 100% AzureAD wollen um von Ihrem onprem Zeug wegzukommen. Da werden in 1-2 Jahren noch 2-3 DCs am Leben gehalten für onprem Themen im Tier0 Bereich und der Rest läuft über AAD.

Wie andere schon erwähnt haben, für dich wäre M365 oder GSuite perfekt (je nach Dokumenten die Ihr bekommt ist M365 mit Office evtl. angenehmer). Laptops per Intune und AADJoin managen und die M365 Daten extern sichern (3. Anbieter oder zur Not onPrem NAS). Macht das arbeiten für die Leute leicht, da Sie von überall arbeiten können und im Büro stellt Ihr einfach nur eine vernünftige Internetanbindung zur Verfügung.
Da kann dir wie erwähnt ein gutes Systemhaus sicherlich schnell helfen. Wenn dir für 4 Leute heutzutage noch jemand dicke Server usw. anbietet die unnötig Kapital binden und auch gepatcht/gesichert werden müssen (mal eben Cronjob bei Linux macht dir sicherlich kein Update des Bios oder Intel ME die auch gravierende Lücken hatte) würde ich davon Abstand nehmen. Das ist IT aus den 2000´er aus meiner Sicht.
 
nemix schrieb:
mal eben Cronjob bei Linux macht dir sicherlich kein Update des Bios oder Intel ME die auch gravierende Lücken hatte)
Nein, das macht die yum etc nicht. Aber ME wurde meines Wissens teils so gepatched abgeschaltet.

Und ne Cloud hilft die bei solchen Problemen auch nicht weiter. Nur so btw.

Unter Linux ist es mit Debisn oder RedHat Derivaten sehr sehr sehr viel einfach aktuell zu bleiben als unter Windows. So lange man nicht selbst Dinge gegen den Kernel baut - z.b. Lustre - ist man gut bedient mit den fixes aus den repos. Drüber raus muss man zu 99% nur bei der Initialen Installation was machen oder halt bei Major Updates. Da soll ja dann aber nen Systemhaus was machen. Die können das in 1-2 Tagen schon sehr dicht machen wenn sie wissen was sie machen.

Aber ja, bei so wenigen Leuten lohnt sich der Overhead eher nicht. Es einfach NICHT zu maintainen wie viele es machen ist nämlich keine valide Option geschweige denn fair. Man muss sich aber schon hinsetzen und fragen was ich will. Wenn OpenSource für mich ok ist, kann onPrem schon ok sein. Gerade auch wenn es einfach keine gute Netzanbindung gibt am Standort. Das ist ja leider noch immer nicht selbstverständlich.

Wobei sich die Frage auch bei onPrem ergibt wenn man extern drauf zugreifen will...
 
Alphawesen schrieb:
Das sind eine menge Antworten die dabei bis jetzt kamen. Viel hilfreiches, also was ich bis dato vernehmen kann ist:
Deine Zusammenfassung ist im Prinzip ok, zeigt aber auch, dass Du noch Probleme hast, die verschiedenen Optionen richtig einzuordnen. Ich denke das hat damit zu tun, dass Du versuchst das Pferd von hinten aufzuzäumen (Du hast ein NAS gekauft) anstatt das zu lösende Problem technologie-unabhängig zu betrachten.

Fangen wir noch mal von vorne an:
Alphawesen schrieb:
Es geht um folgendes:
Wir sind ein junge Firma aus dem Baubereich und ziehen in unser erstes Büro.
Ich habe mir gedacht 4 Rechner, Internet,ein paar switches, ein NAS Synealogy DS118 1TB (0 erfahrung damit), ein Netzwerkdrucker sowie ein IP Telefon. Kann ja nicht so schwer sein.

Also ich vermute mal ihr seid 4 Leute. Wo arbeiten diese 4 Leute: Immer im Büro, oder auch im Homeoffice oder auch "unterwegs" (z.B. auf der Baustelle)? Auch ohne die Pandemie ist Homeoffice heute ja eine gern gewünschte Option, spätestens wenn der erste Mitarbeiter Beruf und Familie unter einen Hut bringen muss. Also gehe ich einfach mal davon aus, dass man in der Regel mobile Computer (Notebook, 2in1, usw.) einsetzt. Desktops gibt es eigentlich nur noch im Sachberarbeiter Bereich von Großfirmen und Behörden. Ich arbeite in einer Firma mit ca. 1000 Mitarbeitern weltweit, bei uns gibt es keinen einzigen Desktop Rechner mehr, selbst an der Rezeption nicht. Am Arbeitsplatz wird das Notebook durch 1-2 externe Bildschirme, Tastatur, Maus und LAN Anschluss erweitert. Hängt bei uns übrigens etwas vom Land/Standort ab, ob wir dafür Dockingstationen (USB-C/Thunderbolt oder USB-Displaylink) benutzen oder die Leute einzeln die Kabel einstecken.
Wenn Leute Mobil/Offline (z.B. im Zug/Flugzeug) oder mit schlechter Internetanbindung arbeiten, müssen die Geräte auch teilweise autark arbeiten können, komme ich weiter unten noch drauf.

Was läuft bei Euch auf den Computern? Office 365 hattest Du schon gesagt. Wie ist EMail gelöst?
Ihr verwendet gehostete Branchen- und Finanzsoftware, hatte ich verstanden. Wie läuft der Zugriff darauf? Hat die eine Web Oberfläche, geht das per Remote Desktop oder Spezial Client? Erfolgt der Zugriff per VPN oder Internet. Da Du nichts geschrieben hast, gehe ich mal von Web Oberfläche per Internet aus.

Du schreibst außerdem, dass der Zugriff mit Handys/Tablet auf bestimmte Daten möglich sein soll.

Alphawesen schrieb:
Beim Speichern auf dem NAS geht es maximal um Fotos und Dokumente. Jede Woche Samstag gibts ein Backup der Firmendaten aus Usb.

Ich rate jetzt mal: Ihr macht unterwegs z.B. Fotos von Baustellen und wollt Die irgendwo ablegen? Dokumente sind vermutlich so Dinge wie Angebote, Ausschreibungen, Gutachten.

Eigentlich ist ein Cloud-Speicher (wie OneDrive, oder beliebiger anderer Anbieter) genau richtig für Euren Zweck. Im Gegensatz zu Fileservern, wo der Zugriff auf die Daten immer "Online" erfolgt und ohne Verbindung zum Server kein Zugriff auf die Daten möglich ist, arbeiten die Cloud-Speicher mit Replikation: Auf jedem PC wird der gesamte Verzeichnisbaum des Cloud Speichers "gespiegelt". Man kann z.B. bei OneDrive für jedes Verzeichnis einstellen, ob immer eine lokale Kopie erstellt wird, oder erst wenn auf die Datei zugegriffen wird. Letzteres spart Platz und Bandbreite, hat aber den Nachteil, dass man ohne Netzanbindung nicht auf die Datei zugreifen kann. Im Windows Explorer sieht man durch verschiedene Symbole neben dem Dateinamen welchen Status die Datei hat.
Wenn man die wichtigsten Verzeichnisse auf "immer auf das Gerät kopieren" stellt, dann kann man auch Offline arbeiten.
Die Replikation stellt auch ein Mindestmaß an Backup zur Verfügung, außerdem erlaubt der OneDrive eine Versionierung, d.h. man kann ältere Versionen der Datei aufrufen. Dieses Backup reicht nicht in jedem Fall aus. Neben des Risikos, dass der Cloudanbieter, z.B. wegen Verstoß gegen die Nutzungsrichtlinien oder Zahlungsschwierigkeiten des Unternehmens das Konto sperrt, können auch von Ransomware zerstörte Dateien in die Cloud repliziert werden und dort die Kopien zerstören bzw. sogar auf andere Geräte replizieren. Zwar bietet z.B. Microsoft einen Ransomware Schutz an, der zum einen versucht die Ransomware zu erkennen und zum anderen eine Widerherstellung der zerstörten Dateien bis zu 30 Tage rückwirkend erlaubt, aber alleine darauf würde ich nicht verlassen.

OneDrive ist erst mal ein privater Speicher je Benutzer. Benutzer können dann aber Dateien und Verzeichnisse teilen, das geht ganz einfach, da wird dann ein Link erzeugt, den man z.B. per Mail verschicken kann. Über Gastnutzer können auch externe Benutzer (z.B. Kunden, Partner) auf die Dateien zugreifen.

Zusammen mit den Office 365 Programmen (Excel, Word, Powerpoint) ist auch gemeinsames Arbeiten an den Dateien möglich, sogar live. Sprich zwei Leute können gemeinsam an einer Datei arbeiten und jeder sieht die Änderungen des Anderen.

Mobilgeräte (Handy/Tablet) kann man genauso einbinden. Wen man den Fotoupload auf dem Firmen-Handy aktiviert, dann werden die Baustellenfotos gleich in die Cloud geladen und man kann sie dort teilen.

Bis auf die enge Integration in die Office Anwendungen geht das Ganze übrigens mit anderen Cloud Speicheranbieten grundsätzlich ähnlich.

Weniger gut eignet sich OneDrive für gemeinsam einsehbare Verzeichnisse, z.B. einen Projektordner. Natürlich kann einer der Benutzer jeweils einen Ordner mit den anderen teilen, aber das ist nicht der Sinn von OneDrive

Hier bieten sich wahlweise Sharepoint-Sites oder Teams-Channels an. Die Technologie dahinter ist aber im Prinzip dieselbe.

Das Konzept aus OneDrive/Sharepoint/Teams hat bei uns im Unternehmen weitestgehend die Fileserver ersetzt. Das geht genauso mit 4 Leuten, wie mit 1000. Es geht im Home-Office und im Zug. Wegen der lokalen Kopien können die Leute in Grenzen auch bei Störungen des Cloud Zugriffs (egal ob lokal oder global beim Anbieter) arbeiten. Bei 4 Leuten ist es sogar noch einfacher, notfalls "teilt" man die Datei halt mit dem guten, alten USB Stick.

Alphawesen schrieb:
1.
Wenn wir einen von aussen erreichbaren "Fileserver" wollen braucht es entweder ne ganze IT- Anlage inkl. Server. Dazu Backup systeme und entsprechende IT kenntnisse.
Nicht unbedingt. Rein technisch kann Dein Einsteiger NAS das durchaus. Man geht halt nur Risiken ein, da man in irgendeiner Form einen Zugang auf das Firmennetz von außen haben muss. Gleichzeitig ist es aber unter Umständen eine wenig zielführende Lösung.
Backup hat auch nichts direkt mit dem Fileserver zu tun, ein Backup von wichtigen Daten ist immer nötig.
Fileserver machen heute noch Sinn, wenn die Dateien extrem groß sind (z.B. Video-Edititing), man sehr hohe Ansprüche an Vertraulichkeit und Sicherheit hat oder andere spezielle Anforderungen hat, die einen Fileserver erfordern. Beispiel: Radiologische Diagnostik (Röntgen, MRT)


Alphawesen schrieb:
3. Wir nutzen unser Office 365, das darin enthaltende onedrive z.B. . Brauchen weder NAS noch Backup. Und benutzen der einheitlichkeit wegen die bestehende Microsoftumgebung.

Siehe oben, vermutlich der beste Ansatz für Euch. Backup müsste man aber trotzdem noch mal getrennt betrachten. Eventuell bietet sich ein NAS als "Archiv" an, wo z.B. bei Projektende Dateien aus dem Cloud Speicher abgelegt werden. Ich bin da jetzt nicht so fit in der Thematik, eventuell gibt AddOns für das NAS die sich direkt mit dem Cloud Speicher synchronisieren, als weiterer Client, sodass man elegant zu einem Backup kommt. Dann sollte das NAS selber gesichert werden, am besten Offsite (wegen Feuer, Überflutung, Einbruchdiebstahl, etc.) Offsite kann man durch manuelles Verbringen physischer Datenträger machen oder auch in die Cloud (da bieten Firmen wie Synology eigentlich sogar fertige Lösungen an). Am besten alles zusammen: Einmal im Monat Backup auf USB Festplatte (mehr als eine, rotierend....) die an einem anderen Ort gelagert wird, dazwischen Cloud-Backup


Alphawesen schrieb:
4. Wir gehen komplett in die Cloud, brauchen nur noch Client Pc (thinPC) und nutzen über Azure "Netzlaufwerke: als gemeinsamen Firmenspeicher sowie einen eigenen Speicher für alle Personen mit Zugangsdaten.

Das macht für Euch meines Erachtens Null Sinn. Thin-Client Konzepte sind geeignet für größere Installationen, wo man den Aufwand für lokale Windows-Clients sparen will und eine standardisierte Konfig in der Cloud hostet. Die Admin-Tools dafür sind auch nicht gerade einsteigerfreundlich und es erfordert eine Menge Know-How. Unter 50 Clients amortisiert sich das nicht, und selbst da habe ich Zweifel.
Ich vermute mal bei Eurer kleinen Firma gibt es auch Spezialisierungen, jeder der 4 Mitarbeiter hat andere Schwerpunkte (z.B. Du als "Nebenbei" Admin) und damit einen anders konfigurierten PC. Da macht Thin-Client nur unnötige Arbeit, bringt eine unnötige 100% Abhängigkeit von einer guten Online Anbindung, usw.


Alphawesen schrieb:
Eine frage noch. Da ich onedrive bis dato nie genutzt habe.
Ist es möglich in Onedrive z.B. temporären Mitarbeitern oder neuen Anhestellten ohne Pc( nur am Handy oder Tablet unterwegs) zugang zu bestimmten onedriveordern zu geben und diese auch wieder zu entfernen?

Siehe oben. Wie gesagt, von allen "geteilte" Ordner macht man eher mit Sharepoint/Teams. Man kann aber auch "Microsoft 365 Business Basic" für diese verwenden. Dann bekommen die einen eigenen OneDrive, ein Postfach und Teams Zugang, kostet zur Zeit 4,20 EUR /Monat zzgl. MwSt.
Man muss das im Jahresabo kaufen, ich weiß jetzt nicht genau, ob man das zwischen verschiedenen Benutzern übertragen kann (z.B. bei befristet eingestellten Mitarbeitern). Kenne mich leider mit den KMU Verträgen nicht aus.
Aber ich weiß von meiner Tochter, die als Werkstudentin für knapp ein Jahr bei einer Firma ungefähr Eurer Größe gearbeitet hat, dass die das genauso gehandhabt haben, allerdings gleich mit einem Business Standard Abo, da sie auch einen Firmen-Laptop hatte.

Das ist heute viel einfacher, als früher, wo man sich überlegt hat, ob man für einen Werksstudenten eine Office Lizenz für 600 EUR kauft.
 
Zurück
Oben