Das Konzept des konventiellen, starren RAIDs ist im Heimgebraucht mE mittlerweile nicht mehr zeitgemäß. Es gibt natürlich einige Anforderungen die dafür sprechen, aber das ist schon mehr im elitäreren Prosumer bereich angesiedelt oder wenn man die Verfügbarkeit von wirklich dem gesamten Speicherpool sicherstellen möchte.
Gleichzeitig sind unzuverlässige RAID Lösungen (zerschossene Synology NAS sind leider keine Seltenheit) fast ein größeres Risiko als der Plattenausfall selbst. Gerade das Problem dass es beim Rebuild zu einem weiteren Ausfall durch die stunden- oder gar tagelange Belastung kommt ist leider bedenklich. Bei so langen Rebuild-Zeiten wird dann die USV auch selbst im Heimgebrauch defacto zur Pflicht.
Das alles treibt die effektiven Kosten/TB recht krass nach oben.
Für >95% der Anwendungsfälle gilt aber idR folgendes:
- > 90% der Datenmenge sind nicht umittelbar relevant (Backups, Videos, Fotoarchive,...) und zumeist statische Files.
- <1% der Datenmenge sind superkritisch (Dokumente)
Das hat bei mir dazu geführt, dass ich schon länger auf smarte, dateibasierte Lösungen umgestiegen bin anstatt blockbasiert, vornehmlich Stablebit DrivePool.
Der Vorteil dieser Lösung ist, dass sie extrem robust sind (USV nicht notwendig), sauber erweitert werden können (nach Bedarf! Der teuerste Speicher ist eine leere Festplatte!) und im "Katastrophenfall" an jedem Rechner ausgelesen werden können.
=> Für superktritische Dateien wird 2x dupliziert.
=> Für Dateien die weniger wichtig, aber tdm immer verfügbar sein sollten einfach dupliziert.
...und der Rest muss nach Plattenausfall ggf. aus dem BackUp wiederhergestellt werden.
Als Speicher kommen dazu ausschließlich 2,5" Platten zum Einsatz. Dort ist die Ausfallwahrscheinlichkeit um ein Vielfaches niedriger als bei 3,5".
Persönlich setze ich beim Heim-Server auch noch auf USB-Platten... Das klingt vielleicht erstmal skurril, ist aber die bei weitem kosteneffizienteste Lösung. Externe Platten kosten oft weniger als interne (pervers aber wahr) und man kann selbst einen NUC als Fileserver verwenden.
Bedauerlicherweise bieten gängige NAS mW keine dateibasierten Lösungen...
Ich kann nur jedem dazu raten eine Kosten/Nutzen Rechnung zu konventiellem RAID anzustellen...
Wenn ma nicht gerade die rohe Leistung eines writecached RAID5/6 braucht oder tatsächlich alle Daten verfügbar halten will, ist eine dateibasierte Lösung whs effizienter (und bei weitem flexibler)...