Ausbeutung in bangladesh - mir doch egal!?

Im Grunde ist doch die Mentalität der Deutschen/Industrienationen Schuld. Ein Produkt ist nie "günstig" genug.
Wer von euch achtet denn wirklich darauf wo ein Produkt gefertigt wurde? Viele greifen doch immer zum Billigsten Produkt.
Eine Kiwi kostet teilweise unter 10 Cent, vorher ist sie um die halbe Welt gereist, da glaubt ihr doch nicht wirklich das der Farmer noch etwas daran verdient? Aber mehr dafür bezahlen will auch niemand. Im Gegenteil es wird sogar noch gemeckert, dass doch alles viel zu teuer ist.
Ein T-Shirt aus Fernost ist auch definitiv günstiger, als bspw. ein T-Shirt von Hess natur. Wären die Leute in Industrienationen auch einmal gewillt mehr zu investieren, könnte gegen solche Zustände auch besser angegangen werden. Aber solange die Nachfrage existiert kann man nichts ändern.

Ähnlich ist es mit "Qualitäts"-ware aus Deutschland. In Asien ist deutsche Ware,in den Kreisen die es sich leisten können, gefragt.
Deutsche kaufen lieber günstige Ware und machen Abstriche bei der Qualität/Langlebigkeit, eigentlich total Paradox.

Naja kurzum, wenn mehr Leute darauf achten täten, was sie von wo kaufen. Dann würden sich solche Zustände auf Dauer von alleine lösen. Aber wir Deutschen wollen nur, sind aber nicht bereit etwas zu geben.
 
honkright schrieb:
Die Leute haben meist keinen Arbeitsvertrag und müssen z.b. 18 Stunden am Tag arbeiten, 6-7 Tage die Woche ohne Pausen. Wohnen tun sie in kleinen Baracken oder Hütten direkt vor der Fabrik.

war das in D vor 1-2 Hundert jahren nicht das selbe?
--> Gib den Ländern zeit sich zu entwickeln
 
honkright schrieb:
Das ist keine Frage der Auffassung, der Materialwert des Schuhs liegt nunmal nicht bei 150$. Und auch die gesamtem Produktionskosten + Marketing/Logistik nicht. Den ideellen Markenwert meinte ich ja nicht.

Darf ich erinnern:

"Trotzdem ist es krass, wie Nike zum Beispiel für die Produktion von einem Turnschuh 5$ investiert und an uns für 120$ verkauft. "

Und was ist jetzt mit dem ideellen Wert?
Dir ist es nicht 120$ Wert sagtest du ja bereits, aber anderen und genau deswegen vertreibt Nike die Schuhe zu dem Preis.

Nike sichert keine Arbeitsplätze. Andauernd werden die Arbeitsorte gewechselt, je nachdem welches Land grade das billigste ist. Die Leute haben meist keinen Arbeitsvertrag und müssen z.b. 18 Stunden am Tag arbeiten, 6-7 Tage die Woche ohne Pausen. Wohnen tun sie in kleinen Baracken oder Hütten direkt vor der Fabrik.

Denk doch mal etwas weiter als nur von A nach B.
Nike besteht nicht nur aus der Produktion. Wie ich schon sagte, Verwaltung, Vertrieb, Logistik, Marketing, Zulieferung und ich glaub nicht das dies all die kleinen Asiaten machen für 1Cent. Also bitte mal die Schublade zumachen oder fernglas rausholen. :freak:


Das ist keine Vermutung sondern ein Fakt. Musst eigentlich nur mal Arbeitsbedingungen Nike in Google... http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,548579,00.html

Und nun erklär mir bitte mal, was Nike für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferfirmen kann? NICHTS. Die Vergeben einen Auftrag an Firma XY in XX, mehr nicht. Die Produzieren lediglich im Auftrag von Nike, aber die Arbeiter haben keinen Vertrag mit Nike.
Aber der Name Nike hört sich in der Presse besser an, als eine Chinesische XY Firma.

Und da sind wir wieder beim Punkt, der Staat muss da eingreifen und für humane Arbeitsbedingungen sorgen. Der Auftraggeber der Zulieferer ist doch nicht für die Einhaltung der lokalen Gesetze zuständig.
Dein Arbeitsplatz ist auch durch zig Din / Iso / EN Normen und Gesetzte geregelt, also bitte, warum soll sich Nike darum kümmern?

(Nike ist hier beliebig durch eine andere Marke ersetzbar und dient nur zur Verdeutlichung.)
 
Zuletzt bearbeitet:
blackraven schrieb:
Aber der Name Nike hört sich in der Presse besser an, als eine Chinesische XY Firma.

Da muss ich dir zustimmen, is doch das gleiche wie Foxconn und die Selbstmorde.
Otto-Normal Verbraucher wird von Foxconn im Leben noch nie was gehört haben, da können die 10x einer der größten Elektronik Produzenten der Welt sein. Darum wird halt immer weider betont, das die u.a für Apple fertigen... die kennt Lieschen Müller.

Allerdings haben die Auftraggeber schon durchaus Einfluss auf ihre Zulieferer und werden denen im Erstfall auch Vorschriften machen, allein schon aus Imagegründen. Du sagst ja selbst, in der Presse steht hinterher Nike und nicht Zulieferer XYZ.
Aber in erster Linie ist es sicher schon Aufgabe der Regierungen dieser Länder für entsprechende Vorschriften und deren Durchsetzung zu sorgen.
 
Man muss auch bedenken was "unser" Geld dort wert ist. 5Cent klingen jetzt erschreckend wenig aber für dortige verhältnisse sind 5Cent schon genug für eine Warme mahlzeit.
In China verdienen die Menschen auch nur 120 bis 200€ pro Monat und die arbeiten dort teils 250 bis 300 Stunden pro Monat.
Wir brauchen uns nicht zu beschweren, wir können glücklich sein das es uns so gut geht.
 
Übertrieben. Ich kenne kein Land der Welt wo 5 Cent für eine warme Mahlzeit reichen. O_o

Selbst in absoluten Entwicklungsländern wo ein Mensch nur 1 Dollar pro Tag verdient merkt man ja, dass 5 Cent da kaum ausreichen können. Der Mann kann mit 1 Dollar nämlich kaum seine Familie ernähren.

@Blackraven Natürlich muss der Staat einspringen. Das stimmt schon.
Aber Firmen können eine gewisse gesellschaftliche Verantwortung nicht von sich weisen und alles auf die Zulieferer schieben.
Sonst kann ich auch sagen. "Hey.. die Tante wurde vom Auto angefahren und blutet. Aber ich tu nichts. Ist ja nicht meine Sache und mir entstehen dabei nur Kosten."
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Rede war auch von 5 Cent pro T-Shirt. Jetzt müsste man wissen, was die gesamte Tagesproduktion ist und wie viele Mitarbeiter, aber mehr wie 1 Eur / Tag sind das schon.

Das du die "Tante" nicht liegen lässt ist eben schon durch Gesetze geregelt, tust du es doch wirst du bestraft. Das gibt es dort nicht, die Korruptheit der Staatsorgane lässt es ja zu, dass die Menschen ausgebeutet werden.

Die Firmen sind nicht ganz unschuldig, gebe ich zu aber die alleinige Schuld haben sie sicher nicht und sie zu boykottieren weil sie dort Produzieren halte ich für Blödsinn.
 
Nike besteht nicht nur aus der Produktion. Wie ich schon sagte, Verwaltung, Vertrieb, Logistik, Marketing, Zulieferung und ich glaub nicht das dies all die kleinen Asiaten machen für 1Cent. Also bitte mal die Schublade zumachen oder fernglas rausholen.
Ach sag bloss, mir geht es hier aber um die Produktion, nicht um die Verwaltung. :rolleyes: Habe nie gesagt, dass Marketing und Logistik von Kindern gemacht werden. Macht es das besser?

Und nun erklär mir bitte mal, was Nike für die Arbeitsbedingungen bei den Zulieferfirmen kann? NICHTS.
Das ist schlicht und einfach nicht richtig. Nike (bwz. der Auftraggeber) kann wie hier bereits erwähnt wurde sehr wohl Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen. Die wollen sich selbst nur nicht den Stempel aufdrücken lassen, für die Mitarbeiter direkt verantwortlich zu sein. Stell dir mal einen Arbeitsvertrag vor, wo Nike drauf steht und ein Kind unterzeichnet welches 12 Stunden am Tag arbeiten muss. Nike setzt sich doch mit diesen Firmen zusammen und handelt die Bedingungen aus.
 
honkright schrieb:
Ach sag bloss, mir geht es hier aber um die Produktion, nicht um die Verwaltung. :rolleyes: Habe nie gesagt, dass Marketing und Logistik von Kindern gemacht werden. Macht es das besser?

Du vergleichst doch Äpfel mit Birnen. Du redest über Produktionskosten und völlig überteuerte Endverbraucherpreise und sagst dann, dass du dich ja "nur" auf die Produktion beziehst. Wo bitte ist da die Logik? In den Endverbraucherpreisen sind mehr Faktoren enthalten als nur die Produktion, aber das scheinst du nicht verstehen zu wollen oder du willst Äpfel mit Birnen vergleichen, dass macht es aber unnötig darüber zu Diskutieren oder Meinungen aus zu tauschen.

Das ist schlicht und einfach nicht richtig. Nike (bwz. der Auftraggeber) kann wie hier bereits erwähnt wurde sehr wohl Einfluss auf die Arbeitsbedingungen nehmen. Die wollen sich selbst nur nicht den Stempel aufdrücken lassen, für die Mitarbeiter direkt verantwortlich zu sein. Stell dir mal einen Arbeitsvertrag vor, wo Nike drauf steht und ein Kind unterzeichnet welches 12 Stunden am Tag arbeiten muss. Nike setzt sich doch mit diesen Firmen zusammen und handelt die Bedingungen aus.

Punkt 1:

Hast du schon einen Arbeitsvertrag in deinem Leben unterschrieben?
Da drin sind gewisse Dinge geregelt: Arbeitszeit, Urlaub, Entlohnung, betriebliche Bestimmungen und Regelungen
Da sind wir wieder beim Punkt. In DE werden diese Sachen vom GESETZ vorgeschrieben. Es wird Vorgeschroieben, wie lange Jugendliche oder normale Menschen arbeiten dürfen, wieviel Mindesturlaub sein muss usw.
Das gibt es dort nicht! Ich bezweifel dass es dort überhaupt Arbeitsverträge gibt!
Und warum nicht? Weil es nicht geregelt ist.
Also bitte, warum sollte Nike dafür sorgen, dass es anständige Arbeitsverträge bei den Zulieferern gibt? Das ist Aufgabe des Staates Regelungen dafür zu entwerfen.
Nike ist ein Industrieunternehmen und nicht die Karitas. :freak:

Punkt 2:
"Nike setzt sich mit den Firmen zusammen und handelt Bedingungen aus."

Jo, aber mit sicherheit keine arbeitsrechtlichen Dinge.

Sowas läuft alles per Ausschreibung. Nike sagt sie brauchen x tausend Paar Schuhe bis zum x Datum und die Zulieferer machen ihre Preisangebote. Dann wird verglichen und entschienden.

Wie der Zulieferer seine Stückzahlen einhält interessiert doch nicht, Hauptsache es wird pünktlich die gewünschte Menge geliefert.
 
Hast du schon einen Arbeitsvertrag in deinem Leben unterschrieben?
Da drin sind gewisse Dinge geregelt: Arbeitszeit, Urlaub, Entlohnung, betriebliche Bestimmungen und Regelungen
Da sind wir wieder beim Punkt. In DE werden diese Sachen vom GESETZ vorgeschrieben. Es wird Vorgeschroieben, wie lange Jugendliche oder normale Menschen arbeiten dürfen, wieviel Mindesturlaub sein muss usw.
Das gibt es dort nicht! Ich bezweifel dass es dort überhaupt Arbeitsverträge gibt!
Es gibt in den Ländern gesetzliche Regelungen und sogar Arbeitsverträge. Die Leute werden aber gezwungen ohne Arbeitsvertrag zu arbeiten, oder die Gesetze werden einfach nicht eingehalten. Ansonsten wäre es nicht möglich die utopisch niedrigen Preisvorstellungen der Auftraggeber einzuhalten. Nike (z.B.) weiß davon, schaut aber natürlich weg.

Wie der Zulieferer seine Stückzahlen einhält interessiert doch nicht, Hauptsache es wird pünktlich die gewünschte Menge geliefert.
Ja und das ist doch das Hauptproblem.

Falls du dich mal in der Richtung etwas besser informieren möchtest, kann ich dir z.B. dieses Buch empfehlen: http://www.amazon.de/Das-neue-Schwarzbuch-Markenfirmen-Machenschaften/dp/3548373143/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1277209936&sr=8-1 Denn ich kanns leider nicht so wiedergeben, dass du die Problematik erkennst.
 
Zurück
Oben