Ausbildung abgeschlossen, was dann?

timo2607

Lieutenant
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Hallo liebe Community,

ich stecke in einem kleinem Dilemma. Im Juli werden ich aus gelernter Fachinformatiker für Systemintegration sein und mache mir dementsprechend Gedanken über meinen weiteren Werdegang.

Da Fachabitur vorhanden ist wäre ein Studium zum Wirtschaftsinformatiker an einer Abendschule denkbar. Die 2te Möglichkeit wäre zum Beispiel Fortbildungen in bestimmte zukunftssichere Bereiche anzustreben wie z.B. in die Verschlüsselung und somit IT- Sicherheit.

Ich hoffe irgendjemand stand schon mal in dieser Zwickmühle und kann mir einen Rat geben. Was würdet ihr mir empfehlen?

Kennt ihr Unis im Raum Marl,Münster,Gelsenkirchen etc. die diesen Studiengang in der Abendschule anbieten?

Besten Dank im Voraus
Timo
 
@Benzer:

Das sowieso, ich werde nicht direkt nach der Ausbildung anfangen. Aber wenn ich frühzeitig weis ich welche Richtung es geht, kann ich vll. über die Firma studieren oder eben solche Fortbildungen machen.

@sebocz:

Nein, habe bisher noch nie studiert.
 
Wenn du über die Firma ein paar gute Zertifikate machen kannst und du nicht unbedingt auf ne Führungsposition in ner größeren Firma aus bist, solltest du dir überlegen ob du überhaupt studieren willst.
 
Benzer schrieb:
Wenn du über die Firma ein paar gute Zertifikate machen kannst und du nicht unbedingt auf ne Führungsposition in ner größeren Firma aus bist, solltest du dir überlegen ob du überhaupt studieren willst.


Also ich möchte schon so in 4-5 Jahren die Firma verlassen. Und natürlich bin ich dann auch auf einen besseren Posten aus :)

Deswegen würde ich ja gern wissen ob ein Studium besser als eine Spezifikation auf einem bestimmten Gebiet ist oder ob "Experten" in der IT-Sicherheit z.B. mehr gefragt sind heutzutage :).
 
Deswegen würde ich ja gern wissen ob ein Studium besser als eine Spezifikation auf einem bestimmten Gebiet ist
Uneingeschränkt: Ja.
Wenn du auf Karriere aus bist gibt es zum Studium keine Alternative, und in 99% der Betriebe bringen dir auch noch so viele Qualifizierungen und Lehrgänge längst nicht so viel wie ein MSc, oder gar ein Dr.
Aber deine Vorstellung, so ein WiInfo Studium mal nebenbei an der Abendschule zu machen ist ziemlich unrealistisch (ginge sowieso wenn nur an einer Fernuni). Sprich doch einfach mal mit ein paar (Wi-)Info Studenten und frag die, was für einen Zeitaufwand sie für die Uni betreiben müssen, so wie ich das hier herauslese hast du keinerlei Vorstellung davon, wie so ein Studium abläuft (nicht böse gemeint). Gerade in den MINT-Fächern kannst du da je nach Uni/FH und Studienzeit locker von einer 50-60 Stunden-Woche ausgehen (Wochenenden mit einbezogen), das war jedenfalls die Zeit, die ich für mein Physikstudium (TU) gebraucht habe.

Das Sinnvollste wird sein, dich direkt an Unis aus deiner Nähe zu wenden, dort Informationsveranstaltungen etc. zu besuchen, da wird dir bestimmt auch einiges über duale Studiengänge erzählt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich kann er auch Dual Studieren, also berufsbegleitend. Wenn der Arbeitgeber das mitmacht (Gibt einige!). Der Druck ist natürlich dann um einiges höher, du bist (in den meisten Fällen), dann einmal in der Woche von Mittag bis in den Abend(9 Uhr, so kenn ich das. 2-9) und Samstag halber Tag in der Uni. Gleichzeitig "arbeitest" du wirklich als Festangestellter. Da ist nichts mit Azubi, ich mach mal ne Runde nichts.

Muss jeder überlegen, ob das was für einen ist. Ich kenn genug Leute mit starker Bezahlung und "hoher" Position ohne Studium in der IT. Das geht, aber mit Studium ist es eben einfacher.




PS: Die Betriebe machen dieses Duale Studium mit, weil sie so Studenten/Absolventen direkt aus erster Hand bekommen. Bedeutet, wenn du besondere Software bzw. die Umgebung hast, den Mitarbeiter/Student dann 3 Jahre schon kennst, ist natürlich sehr angenehm, ihn nach dem Studium dann einzustellen. Du hast eben einen schon eingearbeiteten Mitarbeiter in der Firma, dazu ein Studierten, dass sogar meist billiger als Neueinsteiger nach dem "normalen" Studium.


Aber dieses Dual Studieren ist echt hart, muss man sich wirklich überlegen, ob man das schafft.
 
Benzer schrieb:
...und du nicht unbedingt auf ne Führungsposition in ner größeren Firma aus bist, solltest du dir überlegen ob du überhaupt studieren willst.

Das ist doch Unsinn, ein Studium macht man doch nicht, weil man eine Führungsposition anstrebt.

Man studiert, um in seinem Job voranzukommen und seinen Job über lange Sicht zu sichern. Das kann eine Führungsposition sein, aber Mehrheitlich wird es aus dem Grund sein, sich in dem Fach weiter zu qualifizieren und für potenzielle Arbeitgeber interessant zu sein.

Ich sehe ein Studium vor allem als Jobsicherung, jede Qualifikation erhöht statistische gesehen das Gehalt und sichert einem dem Job.

Und es macht Spaß und ist interessant!

timo2607 schrieb:
...Deswegen würde ich ja gern wissen ob ein Studium besser als eine Spezifikation ....

Ja, auf jeden Fall. Zertifikate geben dir nur enges Spezialwissen, aber ein Studium geht fachlich breiter rein, mit Schwerpunktfächern. Vor allem gibt ein Studium auch Methodenkompetenz, nicht zur Fachkompetenz.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fu Manchu schrieb:
Man studiert, um in seinem Job voranzukommen und seinen Job über lange Sicht zu sichern. Das kann eine Führungsposition sein, aber Mehrheitlich wird es aus dem Grund sein, sich in dem Fach weiter zu qualifizieren und für potenzielle Arbeitgeber interessant zu sein.
(...)
Zertifikate geben dir nur enges Spezialwissen, aber ein Studium geht fachlich breiter rein, mit Schwerpunktfächern. Vor allem gibt ein Studium auch Methodenkompetenz, nicht zur Fachkompetenz.


Also wenn du diese Einstellung zum Studium hast, kann ich aus meiner Perspektive nur - ernsthaft - um dich trauern.

Ein Studium ist wissenschaftlich. Die Mehrheit aller Studiengänge sind auch noch immer auf das Anlernen wissenschaftlichen Denkens UND Forschens ausgelegt.

Ein Studium ist und sollte doch auch in keinster Weise ein Gebilde gedacht zur Selbstvermarktung in der Wirtschaft sein.
Oder möchtest du dich gerne an den meistbietenden auf dem Arbeitsmarkt verhökern?

Lethargie in der Selbstbestimmung/-findung ist doch einer der Punkte, den ein Studium vermeiden sollte.
Theoretische Fachkenntnis, wissenschaftliches Arbeiten und Forschung sollen auf qualifiziertes Niveau bei den Studenten gebracht werden. Bei dir hört es sich so an, als wäre ein Student und das Studium generell nur das höchste Gut für die heutige Massenverwertung von Arbeitern.

Sicherlich wollte/möchte man das ein Stück weit mit dem Bachelor/Master tun, weniger Selbstbestimmung, weniger Nachdenken, weniger Philosophie, weniger allgemeine Forschung, mehr Praxis, mehr Fachkenntnisse, mehr "arbeitende Fachidioten", die nicht hinterfragen, was gut ist oder sein könnte....aber trotzdem ist doch auch heute noch neben Fachkompetenz ein breites Spektrum an Erfahrungen/Lehren/Selbstfindung/Philosophie/Forschung Inbegriff des Studiums.

Man lernt, über den Tellerrand zu schauen, eigenverantwortliches Arbeiten, selbst Ideen zu entwickeln. Moralische/Ethische Aspekte haben ebenso Relevanz wie soziologische.


Ein Studium ist weit mehr, als einfach nur den Arbeitsmarktwert zu steigern...oder sich auf ein bestimmtes Fachgebiet zu versteifen..
 
Zuletzt bearbeitet:
ascer schrieb:
... aus meiner Perspektive nur ... Ein Studium ist weit mehr, als einfach nur den Arbeitsmarktwert zu steigern...oder sich auf ein bestimmtes Fachgebiet zu versteifen..

Ein Studium ist genau das! Aber bestimmt 99% der Absolventen gehen in den Arbeitsmarkt und nutzen ihr Studium genau dafür. Dass das Studium am Ende mehr ist oder mehr sein kann, ist doch eine tolle Sache.
 
Da muss ich ascer ganz allgemein und klassisch gesehen zustimmen. Nimmt man das humboltsche Bildungsideal (das die akademische Welt imho immernoch als führenden Orientierungspunkt sieht), so hat er sicherlich recht.

Heutzutage sieht das ganze realistisch natürlich anders aus. Das dieses "Paradies" so nicht mehr haltbar ist, muss sich die Gesellschaft durch die Rahmenbedingungen sicherlich selber zum Vorwurf machen. So sterben viele Studiengänge aus, weil die finanziellen Aussichten Aussichten eher mau sind, obwohl diese für die Kultur der Gesellschaft trotzallem wichtig sind.

Zusätzlich kommt es eben auch darauf an wie man studiert. Ein FH Studium ist idR eben mehr Berufs- als Forschungsorientiert als ein vergleichbarer Studiengang an einer Uni. Auch wenn da z.b. der Bolognaprozess auch dort Veränderungen gebracht hat.

Ja, der Grossteil studiert um damit später einen möglichst guten Job zu bekommen und sich zu verhökern. So sollte es eigentlich nicht sein, ist aber vollkommen verständlich und nachvollziehbar. Von Erkenntniss allein kann man eben leider nicht Leben.
 
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