Ich habe im Laufe der vergangenen 20+ Jahre auch immer gedacht, dass eine gute Internet Securitysuite von Vorteil wäre.
Dabei habe ich, egal bei welchem Produkt, immer wieder feststellen müssen, dass diese Produkte einfach zu viele negative Seiteneffekte haben.
Beispielsweise: schlechtere Performance, hohe DPC Latenzen, negative Auswirkungen auf Backup Programme, die auf einmal nicht mehr funktionierten.
Da sieht man dann erst mal, wie tief sich solche Programme im System einnisten und sich dann auch 2 Hersteller in die Quere kommen können (konkret: Bitdefender + Acronis). Hinweis: Acronis ist ohnehin ein richtiges Schrott-Tool, besser Macrium Reflect Home verwenden.
Da ich speziell für Audiobearbeitung ein agiles System mit niedrigen DPC Latenzen benötige, bin ich extrem wählerisch, was ich da installiere.
Egal, was ich verwendet habe, es lief einfach nicht rund und es gab Probleme, meistens im Bereich der Performance (DPC Latenzen).
Lange Jahre war Norton mein Favorit, aber auch da haben sich im Laufe der Zeit die Dinge zum Schlechten hinentwickelt. Performance und Bedienung. Auf einmal musste der User Account Admin Rechte haben, um die Einstellungen von Norton ändern zu können.
Ich komme aus dem Unix Bereich und bin dort auch im Bereich der Systemhärtung sehr aktiv gewesen. Deshalb sehe ich das unter Windows auch sehr pragmatisch. Ein User hat einfach keine Adminrechte zu haben, das schmälert den Angriffsvektor schon mal beträchtlich.
Den UAC Mechanismen traue ich hier nicht über den Weg. Ein Mausklick ohne Password Eingabe, um Prozesse als Admin auszuführen, ist mir einfach zu unsicher und kann sicherlich auch irgendwie umgangen werden (Clickjacking, ...), darauf möchte ich es nicht erst ankommen lassen.
Die "Rettung" aus diesem Dilemma...
Ich stellte in den vergangenen Jahren fest, dass Microsoft Defender sich zu einem guten Produkt gemausert hat und eine gute Reputation erlangte. Vor allem gelingt es Microsoft hier, eine vernünftige Balance zwischen Schutzwirkung und Systemlast hinzubekommen. Selbst die DPC Latenzen halten sich beim Internet Browsen in Grenzen, sodass selbst Tools wie LatencyMon immer noch melden, dass der Rechner für Audiobearbeitung geeignet sei. Mein Test besteht darin, einen Firefox Bookmark Folder mit rund 60 URLs zum Thema Fotografie (also alles sites mit vielen Bildern) zu öffnen. Mit dem Defender (und vernünftige Treiber vorausgesetzt) gibt es selbst bei einem solchen "Stresstest" keine Probleme mit zu hohen DPC Latenzen. Das ist schon richtig gut.
Deshalb verwende ich nur noch den Microsoft Defender und achte auf mein Browse und E-Mail Lese-Verhalten. Ich verwende zum Internet surfen nur noch den Firefox und sichere diesen mit kostenlosen Add-ons wie umatrix, uBlock Origin und Privacy Badger ab. Der user account hat nach wie vor keine Admin-Rechte.
Das spart Geld und einige unangenehme Nebenwirkungen von den ganzen Securitysuiten.