wildfly schrieb:
MU-MIMO teilt den Raum über die Antennen auf während OFDMA das Frequenzenspektrum aufteilt.
In der Tat. Deswegen ist es eigentlich merkwürdig, dass AVM die Seiten zu MU-MIMO offline nimmt und laut
router-faq-de offenbar auch bei einigen Modellen MU-MIMO aus den technischen Daten entfernt hat.
Das Patent von Huawei beschränkt sich soweit ich weiß lediglich auf OFDMA und hat mit MU-MIMO eigentlich nichts zu tun. Wenn AVM nun alle Informationen zu MU-MIMO tilgt, könnte das bedeuten, dass AVM OFDMA nach außen hin einfach unter dem Deckmantel von MU-MIMO eingesetzt hat, ohne dies zu lizenzieren. Die Verwendung von MU-MIMO als solches ist nach meinem Stand nämlich unkritisch, bei OFDMA ist dem offenbar nicht so.
Inwiefern es überhaupt sinnvoll ist, solche patentierten Techniken, die augenscheinlich separat lizenziert werden müssen, in einen internationalen Standard zu übernehmen, kann man sicherlich diskutieren. Ich persönlich halte es milde ausgedrückt für .. unpraktisch, weil das den Sinn eines Standards ein Stück weit einschränkt und solchen Patentstreitigkeiten wie im vorliegenden Fall Tür und Tor öffnet.
Prinzipiell ist es aber nicht das erste Mal, dass AVM sich um eine Lizenz oder eine offizielle Zertifizierung herumdrückt. So bietet die Telefonie der Fritzboxxen offiziell
kein Cat-iq 2.0, wenngleich weitestgehend dieselbe Funktionalität versprochen wird. Wie es da lizenzrechtlich aussieht, weiß ich nicht, aber man hat mindestens an den Kosten für eine Zertifizierung gespart. Laut AVM ist eine Zertifizierung "nicht notwendig", aber ich gehe jede Wette ein, dass es primär um die Kosten geht.
Gleiches gilt übrigens für
DLNA.
Ob es für den Endanwender nu ein Nachteil ist, dass da keine offiziellen Aufkleber für Cat-iq/DLNA auf den Kisten kleben, sei mal dahingestellt.
Bisher ist AVM funktions- und offenbar auch lizenztechnisch damit durchgekommen, aber womöglich ist damit im Kontext von OFDMA jetzt Schluss.