Azubi im 2. Jahr Kaufmann IT- Systemmanagement und mache mir Sorgen..

fishraven schrieb:
Also ich hab keine Ausbildung gemacht aber im Studium wurde erwartet, dass man sich in verschiedenen Bereiche reinfindet.
Das ist halt eine Studium, dessen Grundausrichtung es zumindest früher mal war, wisenschaftlich selbstständiges Arbeiten zu erlernen.

brettler schrieb:
Und in einem kleinen Betrieb kann das schon sein, weil da gibt es nicht die Ressourcen in Form von Fachkordinatoren, Fachvermittleren usw. Da ist das bares Geld. Und da will er sich natürlich jemand ranziehen der auch bleibt und das kann..
Das will er hier m.M.n. genau nicht. Sonst würde er seinem Azbu ein paar Bereiche nennen, in welchen der Betrieb konkret in 1-2 Jahren jemanden sucht, der diese kaufmännische Ausbildung gemacht hat und mit entsprechendem Wissen (=zusätzliche Einarbeitung in den Bereich) auch übernommen wird.

Wenn der Betrieb erwartet, dass der Azubi sich den Bereich selber sucht ohne den Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des Betriebes und dessen Kundenstamm haben zu können, dann finde ich das halt seltsam und eher nach der Methode: lass uns jedes Jahr einen Azubi mit so wenig wie nötig Aufwand durchschleusen, der in der der Zeit die Arbeiten erledigt, für die dem Chef ein normaler Angestellter zu teuer ist.

boarder-winterman schrieb:
Bei uns funktioniert das Konzept Ausbildung so: 3 Jahre Einarbeitung in die internen Prozesse und Übernahme immer mehr Aufgaben nach eigener Einschätzung der Fähigkeiten.
Das würde für mich alles passen und zwar auch auf die Weise, wie es wohl bei Dir gelaufen ist. Aber in allen Fällen gehen die Aufgaben von der Firma aus. Die Firma definiert, wo sie Dich/den Azubi sinnvoll einsetzen und damit ausbilden kann.

Und nicht, wie hier am Anfang gefordert: bilde Dich als Azubi in allen irgendwie grob zur Ausbildung passenden Bereichen fort in der Hoffnung, dass einer davon nicht nur zu den aktuell in der Firma abgedeckten Bereichen zählt sondern auch zu denen, welche die Firmenleitung auch in 1-3 Jahren noch als zukunftsträchtig für die Firma ansieht.
Ergänzung ()

Skysnake schrieb:
Hier geht es aber um eine KAUFMÄNNISCHE Ausbildung bei der scheinbar Null kaufmännische Themen bearbeitet werden... das geht einfach nicht.
Wenn ich mir im Netz die Lehrinhalte für den Kaufmann IT- Systemmanagement ansehe, dann passen für mich die genannten Inhalte durchaus. Und selbstverständlich passt auch, dass diese nach einer Einarbeitung selbstständig ausgeführt werden (wie soll man das sonst auch vernünftig lernen). Ob das dann das einzige ist, was der Azubi in der Firma im 2. Lahrjahr in tun soll, weiss ich nicht, finde ich persönlich aber etwas seltsam.

Wenn der Chef/Ausbilder dann noch eine Förderung in einem Bereich nur unterstützen will, wenn der Azubi selbstständig den Bereich gefunden und auch schon die Grundsätze erlernt hat (wie soll der Chef die Förderwürdigkeit sonst erkennen), dann zeigt das für mich das Desinteresse des Betriebes (oder einfach die Ausnutzung der billigen Arbeitskraft). Und da ich (auch mit 28) im 2. Lehrjahr keinen Einblick in die Geschäftszahlen oder gar die zukünftige Ausrichtung der Firma hätte (es geht hier nicht um einen Management Trainee), bringt es m.M.n. sehr wenig, einfach mal blind sich in allen denkbaren Bereichen rein theoretisch fortzubilden.
 
Zuletzt bearbeitet:
gymfan schrieb:
Wenn der Betrieb erwartet, dass der Azubi sich den Bereich selber sucht ohne den Einblick in die wirtschaftliche Entwicklung des Betriebes und dessen Kundenstamm haben zu können, dann finde ich das halt seltsam und eher nach der Methode: lass uns jedes Jahr einen Azubi mit so wenig wie nötig Aufwand durchschleusen, der in der der Zeit die Arbeiten erledigt, für die dem Chef ein normaler Angestellter zu teuer ist.
Das denke ich mir auch, wenn ich lese das es 6 Festangestellte und 6 Azubis gibt. Das kann gar nicht vernünftig funktionieren...
Ergänzung ()

gymfan schrieb:
Wenn ich mir im Netz die Lehrinhalte für den Kaufmann IT- Systemmanagement ansehe, dann passen für mich die genannten Inhalte durchaus. Und selbstverständlich passt auch, dass diese nach einer Einarbeitung selbstständig ausgeführt werden (wie soll man das sonst auch vernünftig lernen). Ob das dann das einzige ist, was der Azubi in der Firma im 2. Lahrjahr in tun soll, weiss ich nicht, finde ich persönlich aber etwas seltsam
Also das wollte ich mal so nicht einfach stehen lassen, denn für mich sieht das überhaupt nicht so. Nur damit wir wissen worüber wir reden und nicht jeder erneut suchen muss.

https://www.google.com/url?sa=t&sou...QQFnoECAQQAQ&usg=AOvVaw3sIVX0Ba69pu_EU4WVtbCA

Wenn ich nach den Aussagen des TE gehe, dann fehlen folgende Oberpunkte bei ihm komplett

Erbringen der Leistungen und
Auftragsabschluss
(§ 4 Absatz 2 Nummer 7)

Erstellen von Angeboten und
Abschließen von Verträgen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 11)

Anwenden von Instrumenten aus
dem Absatzmarketing und aus dem
Vertrieb
(§ 4 Absatz 2 Nummer 12)

Anwenden von Instrumenten der
kaufmännischen Steuerung und
Kontrolle
(§ 4 Absatz 2 Nummer 13)

Beschaffen von Hard- und
Software sowie von
Dienstleistungen
(§ 4 Absatz 2 Nummer 14)

Also 5 von 14 Themenfeldern die überhaupt nicht vermittelt werden und in den anderen 9 Lücken, da z.b.
d) Algorithmen formulieren und Anwendungen in
einer Programmiersprache erstellen
e) Datenbankmodelle unterscheiden, Daten organi-
sieren und speichern sowie Abfragen erstellen

Und wenn man jetzt noch genauer hinschaut werden die Lücken sicherlich noch größer. Da wundert es auch nicht unbedingt, wenn die Noten schlecht sind. Wobei man da auch mit Eigeninitiative ne 2 gut schaffen kann. Aber klar das ist nicht so einfach wenn man keinen Bezug zu den Themen hat.

Bei uns war zum Beispiel Buchführung jeder Fehler eine Note schlechter. Ich meine ich hatte in den 3 Jahren 1 oder 2Fehler in allen Arbeiten zusammen. Aber das war auch klar, damit hatte ich viel zu tun und habe mich dann mit dem Lehrer teils gestritten wie was zu buchen sei und oft auch Recht ;)

Meiner Meinung nach wäre sogar ne noch härtere Benotung ok gewesen, denn im realen Leben darf man auf Zehntausende Buchungen keinen Fehler machen...
Ergänzung ()

Aber bei so ner "Ausbildung" freut sich jeder zukünftige Chef. Das sind dann gerne die Leute die in der Probezeit gegangen werden, weil eben eklatante Wissenslücken da sind die man nicht aufbauen wird wollen. Dafür ist ja ne Ausbildung da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das alles kannst du und niemand hier wissen. Wir kennen nur eine Seite und es kann durchaus sein das der Betrieb noch Kooperationen mit andere Firmen hat um dort die Inhalte zu vermittelten oder externe.

Letztendlich sind deine Erfahrungen eben auch 30 Jahre her und es geht eben in vielen kleinen Betrieben so zu, da helfen auch deine seitenlangen Posts nicht. Der einzig richtige Ansprechpartner ist hier die IHK, die sich den Betrieb ja mind. 1x angeschaut haben muss.

Man sollte aber nicht erwarten das es für den TE positiv ausgeht. Das ist eben nur einer von vielen Fällen die jährlich passieren.

Und es gibt einige Betriebe die nicht alles vermitteln können, bei uns gibt es auch einige große Firmen die bilden Industriekaufleute aus, und die haben im Betrieb genau 0,0 Buchhhaltung und ähnliches, obwohl es im Rahmenplan steht, weil eben der Betrieb seine Buchhaltung komplett aufgelöst und von einer externen Firma machen lässt, Lohn und Gehaltsbuchhaltung ebenso.

Und ab einem gewissen Ausbildungsjahr kann man auch erwarten das der Azubi etwas selbsständig etwas macht.

Aber nochmal: Wir kennen hier nur eine Seite und wissen nicht was im VG erzählt wurde und wie es wirklich abläuft.

Die einzige Lösung ist mit dem Ausbildungsberater der IHK zu sprechen und dann zu schauen was gemacht werden kann.
 
brettler schrieb:
Das alles kannst du und niemand hier wissen. Wir kennen nur eine Seite und es kann durchaus sein das der Betrieb noch Kooperationen mit andere Firmen hat um dort die Inhalte zu vermittelten oder externe.

Letztendlich sind deine Erfahrungen eben auch 30 Jahre her und es geht eben in vielen kleinen Betrieben so zu, da helfen auch deine seitenlangen Posts nicht. Der einzig richtige Ansprechpartner ist hier die IHK, die sich den Betrieb ja mind. 1x angeschaut haben muss.

Man sollte aber nicht erwarten das es für den TE positiv ausgeht. Das ist eben nur einer von vielen Fällen die jährlich passieren.

Und es gibt einige Betriebe die nicht alles vermitteln können, bei uns gibt es auch einige große Firmen die bilden Industriekaufleute aus, und die haben im Betrieb genau 0,0 Buchhhaltung und ähnliches, obwohl es im Rahmenplan steht, weil eben der Betrieb seine Buchhaltung komplett aufgelöst und von einer externen Firma machen lässt, Lohn und Gehaltsbuchhaltung ebenso.

Und ab einem gewissen Ausbildungsjahr kann man auch erwarten das der Azubi etwas selbsständig etwas macht.

Aber nochmal: Wir kennen hier nur eine Seite und wissen nicht was im VG erzählt wurde und wie es wirklich abläuft.

Die einzige Lösung ist mit dem Ausbildungsberater der IHK zu sprechen und dann zu schauen was gemacht werden kann.
Das hab ich schon relativ früh gemacht und zwar mit dem der für IT Ausbildungen in dieser Region zuständig ist.

Er meinte ich soll das mal vorsichtig ansprechen was ich auch getan habe. Er hat auch gesagt er könnte mal in den Betrieb kommen oder mit dem Ausbilder sprechen. Davon hat er mir aber abgeraten.
 
Ja, wenn der kommt wird das Leben kein leichtes sein...

Mit Übernahme brauchst du dann gar nicht mehr rechnen. Die Frage ist nur, schaffst du die Ausbildung im aktuellen Betrieb überhaupt wenn 1/3 der Themen überhaupt nicht behandelt werden. Das kannst aber nur du wissen.

@brettler klar kann es auch eine andere Sicht geben, aber man muss für voll nehmen was der Te erzählt. Ansonsten kann man immer gleich LÜGE schreien und für mich wirkt er bisher zumindest konsistent in seinen Aussagen.

Und klar haben kleinere Betriebe Probleme alles abdecken zu können, aber wenn man keinerlei Buchhaltung mehr hat, dann sollte man sich überlegen ob man eine kaufmännische Ausbildung anbietet.

Hier gibt es ja aber Einkauf und Angebotswesen, das darf/soll er aber angeblich nicht machen. Und das findest du ok?

Nur weil etwas häufiger vorkommt ist es nicht ok. Komasaufen war auch mal Hip, genau wie rauchen, kiffen und Zeug über Plattformen zu tauschen....
 
Du bist genauso betriebsblind wie die Kammer die einen solchen Betrieb die Ausbildung erlaubt wenn man nach deinen Argumenten geht. Es ist eben nicht mehr deine Rosa Ausbildungswelt vor 30 Jahren.

Es liegt an jedem selbst ob man in so einem Betrieb eine Ausbildung macht und durchzieht.

Ich habe den einzig richtigen Hinweis gegeben, aber auch der der IHK wird da nix rauskommen außer ein wenig Zeigefinger.

Ich sage ja nicht das es richtig ist, aber das ist eben die Realität draußen

Und klar haben kleinere Betriebe Probleme alles abdecken zu können, aber wenn man keinerlei Buchhaltung mehr hat, dann sollte man sich überlegen ob man eine kaufmännische Ausbildung anbietet.

Dann dürften nach deiner Sicht 90% der kleinen Betriebe nicht ausbilden. Im technsischen Bereich gibt es Firmen die keine Drehbänke mehr haben obwohl es zum Beruf gehört, die bilden trotzdem aus, da müssen dann halt 2 Tage Schulung bei einem Bildungsträger reichen. Und genauso ist das eben mit der Buchhaltung wobei ich nicht weiß warum du bei einem IT Beruf mit kaufmännischen Anteil immer drauf herumreitest.

Der wird keine Bilanzen aufstellen, oder eine GuV machen oder buchen, da wird es um das erstellen von Rechnungen gehen, ggf. Zahlungseingangsüberwachung usw.

Und nein ich sage nicht, das alles gelogen ist, aber ich habe sowohl bei der Bw als auch im betrieblichen Umfeld und im Spannungsfeld Eltern/Azubis und IHK oft erlebt, das eben nicht alles erzählt wird und auch nicht alles zu 100%...

Wie gesagt ich sage nicht, das es richtig ist aber so ist eben die Realität und das kann hier keiner ändern. Ich würde rückblickend auch keine Ausbildungen mehr in einem kleinen oder mittleren Unternehmen machen wenn ich noch mal die Wahl hätte..

Allerdings hat man eben nicht immer der Wahl und der TE ist eben mit Ende 20 und "als nicht der Hellste" sicher nicht die 1. Wahl auf dem Markt, gerade im IT Bereich wo oft Studienabbrecher und Abiturienten reindrängen, da gerät man eben leichter an die schwarzen Schafe.

Aber das Kind ist nun schon in den Brunnen gefallen. Sinnvoller wäre ein Termin mit der Berufsberatung gewesen, die kennen oft auch die Ausbildungsbetriebe und wissen was die suchen. Hier wäre ein sehr guter Fall für eine EQ gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
20 Jahre, 20 und ich kenne den Betrieb noch sehr genau. Das läuft da zu 100% noch genau so ab wie damals.

Meine Frau macht gerade den Praxisanleiter in der Pflege in nem Betrieb der allein NIE ausbilden kann. Da ist klar das ohne Kooperation mit nem Kh oder ner anderen stationären Einrichtung nichts geht.

Und in meiner aktuellen Firma kannst du auch nur bedingt ausbilden. Daher machen wir das normal auch nicht. Trotzdem ging der eine Azubi durch die Abteilungen und man hat versucht was ging. War am Ende dann auch erfolgreich. Ne kaufmännische Ausbildung hättest du aber knicken können...

Leute die ne Ausbildung machen können von außen nicht einschätzen wie es in kleinen Betrieben läuft. Das ist immer eine Wundertüte. Denen dann aber ein zu reden, dass das normal sei und sie halt Augen zu und durch machen sollen finde ich nicht ok. So Betriebe gehört im Zweifel einfach das Recht zur Ausbildung entzogen. Und klar bei ihm wird nicht so viel passieren. Aber wenn sich mehrere beschweren wird irgendwann doch was passieren. Da muss man auch wenn möglich an die anderen denken.

Aus meiner Sicht ist vor allem wichtig, dass der TE nichts vom Betrieb erwartet und sich auf seinen Hintern setzt und versucht so viel wie möglich aus den Büchern zu lernen.
 
So Betriebe gehört im Zweifel einfach das Recht zur Ausbildung entzogen. Und klar bei ihm wird nicht so viel passieren. Aber wenn sich mehrere beschweren wird irgendwann doch was passieren. Da muss man auch wenn möglich an die anderen denk

Das passiert in der Regel nur bei sehr groben Verstößen. Die IHK schaut sich jeden Betrieb der ausbilden will vorher an und sagt dann in der Regel auch welcher Beruf geht und welcher nicht. Und es wird nur sehr selten entzogen.

Mir ist bspw. ein Fall bekannt wo eine wohlhabende Gattin eines Arztes nebenbei ein kleines Modegeschäft hatte und dazu 2 Azubis. Die Dame öffnete um 9 Uhr den Laden und war den Rest des Tages Kaffeetrinken mit ihren Freundinnen. Das Geschäft wurde dann von den Azubis im Wechsel geführt und auch abgeschlossen.
Das hätte noch jahrelang so weitergehen würden, wenn sich nicht ein Vater wegen den Kassendifferenzen beschwert hätte.

Ansonsten kenne ich es ja auch aus einer meiner alten Firmen, das man quausi ab dem 1. LJ selbstständig arbeitet. Es hat Vor und Nachteile.

Wie ich es ja erwähnt habe, hat man eben nicht immer die Möglichkeit sich den Betrieb auszusuchen wenn man Ecken im Lebenslauf hat. Entweder bleibt man dann ohne Ausbildung oder man beist sich bei den kleineren durch und zeigt Eigeninteresse. Später zeigt einem auch nicht jeder was..

Ich vermute der TE hatte nur diese Möglichkeit, die Alternative wäre wieder ohne Ausbildung dazustehen.

Und das man kleineren Betrieben die nicht alles zeigen können die Ausbildung nicht erlauben sollte ist auch nicht richtig, es gibt Kooperationsmodelle, Bildungsträger oder Verbundausbildungen, und gerade im Bereich des Handwerks gibt es die überbetriebliche Ausbildung bei der Innung o.Äl. wo man Kenntnisse lernt die im eigenen Betrieb nicht vermittelt werden können.

Kaufmännisch kann man sich ja noch einiges anlesen aber technisch wird das schon schwierig.
 
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