In dem Unternehmen, in dem ich arbeite (kein ganz kleines), ist die Umstellung von XP auf Win7 auch noch nicht durch.
Die Mitarbeiter werden gerade mit Schulungen, Flyern usw. "mental" auf die neue Taskleiste, die Ribbons der parallel eingeführten neuen Office-Version und andere Neuigkeiten vorbereitet.
Ich will mir den Aufwand gar nicht ausmalen, wenn auf Windows 8 umgestellt würde.
Es ist mir immer noch völlig unverständlich, warum MS aus der Bedienung so eine Geheimwissenschaft gemacht hat. In über 20 Jahren Windowserfahrung habe ich es noch nicht erlebt, dass gestandene Windowsanwender verzweifelt in Foren nachfragen mussten, wie man Anwendungen schließt, Windows herunterfährt oder andere, ganz alltägliche Funktionen aufruft.
Wie ganz normale Bürokräfte darauf reagieren werden, die einfach nur weiter ihre Arbeit erledigen wollen und nicht auf eine abenteuerliche Forschungsreise ins wundersame, neue Metro-Land mit seinen unsichtbaren oder gar nicht vorhandenen Schaltflächen, geheimnisvollen Wischgesten und Tastaturkombinationen und wie Schätze tief vergrabenen Funktionen gehen, kann man sich an zwei Fingern abzählen.
Mit den Vorzügen von Tablets oder auch nur Smartphones unter einem einheitlichen OS braucht hier niemand anzukommen. Telefoniert (stationär und mobil) wird wie vor 20 Jahren über eine alte Siemens-Telefonanlage, die einfach funktioniert, und ansonsten nutzt man bewährte Business-Notebooks, z.B. mit VGA-Ausgang um die Beamer in den Besprechungsräumen anzusteuern.
Ich weiß nicht, in welchen Unternehmen Ballmer so abhängt. Mag sein, dass man in der IT-Sparte (oder generell in den USA) viel fortschrittlicher und flexibler ist, aber ein großer Teil der "gewöhnlichen" Industrie, zumindest hier in Deutschland, will einfach nur Sachen, die funktionieren, und zwar am besten wie gewohnt funktionieren, damit es möglichst wenig Schulungsaufwand und Produltivitätsausfälle durch Lernphasen und Frustration bei den Anwendern gibt.
Und nein, das war nicht bei allen Windowsversionen vorher so. Wer hat sich bei NT4 oder Windows 2000 beschwert?
Ok. Bei XP gab es geteilte Meinungen über das neue Startmenü, aber das konnte man ja auf die klassische Version umschalten (und das wurde hier von der IT-Abteilung auch so voreingestellt).
Vista wiederum wurde aus diversen bekannten Gründen einfach übersprungen.
Win7 wird jetzt auch nur eingeführt, weil es einfach sein muss und zum Glück halten sich dabei die benutzerrelevanten Änderungen größtenteils in Grenzen, aber Win8...
Selbst wenn wegen der gerdae erfolgten Win7-Umstellung für die nächsten Jahre nicht sowieso erstmal kein Updatebedarf da wäre, würde kein normales Unternehmen Windows 8 mit der Kneifzange anfassen.