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Kurztest be quiet! Dark Rock Pro C1
Prolog
Eindrücke
Technische Daten
Lieferumfang
Messungen
Fazit
Prolog
be quiet! Dieser Name ist für viele von uns ein Begriff. Vor allem hier in Deutschland ist diese Marke recht bekannt und beliebt. Anfangs machte Listan mit besonders leisen Netzteilen von sich reden (auch aktuell sehr gut mit dabei). Doch seit der Eigenentwicklung der mittlerweile bewährten "SilentWings" Reihe spielt be quiet! auch im Bereich "leise Luftkühlung" eine bedeutende Rolle. So war es nur eine Frage der Zeit, bis Listan eine eigene CPU-Kühler-Serie entwickelte und auf den Markt brachte.
Danke an die Kollegen von Listan für die freundliche Anfrage/Bereitstellung des Testmusters und für das mir entgegengebrachte Vertrauen.
Dir/Ihnen, werte(r) Leser(in), wünsche ich viel Spaß mit meinem kleinen Artikel.
Eindrücke
Der Dark Rock Pro wird in einem beeindruckenden 260x225x160mm großen Karton geliefert. Anhand der verwendeten Farben ist schnell zu erkennen, dass dieses Gerät aus dem Hause "be quiet!" kommt. Auch bei diesem Produkt sind alle relevanten Informationen auf der OVP zu finden. Der Kühler selbst wird zusätzlich mit 3-4cm dicken Schaumstoff "umhüllt", sodass er gegen mögliche Stöße und Kratzer ausreichend geschützt ist. Mitgeliefertes Zubehör ist in einem weiteren farblosen 220x150x30mm Karton verstaut.
"Ist das ein Riese!", das war mein erster Gedanke nach dem ich das Gerät auspackte. Der Dark Rock Pro wirkt wie aus einem Guss und hinterlässt einen erstklassigen und recht imposanten Eindruck. Die gesamte Verarbeitung ist als tadellos zu bezeichnen. Die ohnehin extravaganten SilentWings Lüfter verleihen dem Kühler eine besonders edle Note. Hochwertig gebürstete Aluminium-Abdeckung und das "be quiet!" Logo in der Mitte runden das Ganze sehr gut ab. Übrigens, auch ohne Abdeckung macht dieser Kühler optisch eine recht gute und solide Figur.
Technische Daten
(Herstellerangaben)
Thermischer Widerstand @ Leistungsabgabe (Rth @ P): 0,092
Gesamtabmessungen ohne Montagematerial (L x B x H) (mm): 133 x 150 x 166
Gesamtgewicht: 1550g
Arbeitsbereich: 220W
Sockelkompatibilität: LGA 775 / 1155 / 1156 / 1366, AM2 / AM2+ / AM3 / 754 / 939 / 940
Abmessungen der Kühllamellen (L x B), Stärke (mm): 133 x 47 x 0,4
Anzahl der Kühllamellen: 44
Fin material: Aluminium
Material der Kühlerbasis: Miedź
CPU Kontaktfläche: CNC machined
Heatpipe Anzahl, Durchmesser: 7; 6mm
Oberflächenbehandlung: Nickel plated
Lüfterangaben
Modell: BQT T12025-MF-PWM
Lüfterabmessungen: 12cm
Drehzahl @100% PWM: 1700U/Min
Luftdurchsatz @ 100%: 57,2 CFM; 93,3 m3/h
Luftdruck @ 100% (mm H2O): 2,1
Lagertechnologie: FDB (Fluid Dynamic Bearing)
Nennspannung: 12,0V
Nennstrom: 0,2A
Leistungsaufnahme: 2,4W
Anschlussstecker: 4-pin Molex
Kabellänge: 25cm
Lebenserwartung L10 @ 25 °C (Stunden): 300.000
Gesamtlautstärke @ 900/1250/100% (U/min): 12,0 / 19,8 / 25,9
Sonstiges:
Hersteller-Garantie: 3 Jahre
UVP: 79,90 Euro
Bevor wir uns den Messungen widmen, möchte ich noch ein paar Worte zur Montage verlieren.
Im Grunde gestaltet sich diese der von Mugen 2 recht ähnlich. Die Hauptplatine muss ausgebaut werden, da auf der Rückseite die mitgelieferte Backplate angebracht wird (dies gilt für alle Sockeltypen).
Meine Vorgehensweise:
Nachdem ich die Wärmeleitpaste* auf der CPU-Oberfläche gleichmäßig verteilte, legte ich die Hauptplatine auf zwei gleich hohe Kartons (ca. 15cm hoch), sodass ich die Backplate von unten anbringen konnte. Im Vergleich zu Mugen 2 wird hier das Ganze etwas vereinfacht, denn es werden praktische O-Ringe mitgeliefert. Damit ist es möglich, die Schrauben samt Backplate zu fixieren, sodass diese beim Platzieren des Kühlers auf der CPU nicht versehentlich herunterfallen. Nachdem ich den Kühler richtig positionierte, zog ich vorsichtig die Schrauben mittels eines kurzen Schraubenziehers fest. Fertig.
*Die mitgelieferte (recht zähe) Paste ließ sich auf der CPU-Oberfläche kaum vernünftig verteilen. Nach zwei Fehlversuchen gab ich auf und kaufte mir beim Händler in der Nähe die gute MX-2 von Arctic. Obwohl diese auch recht dickflüssig ist, ließ sie sich problemlos verteilen.
Gegenüber dem Mugen 2 hat der Dark Rock Pro den Vorteil, dass auch „höhere“ Arbeitsspeicher-Kits verbaut werden können.
Messungen
Für meine Messungen wurden folgende Komponenten verwendet:
Gehäuse: Define R3
Netzteil: Dark Power Pro P9 550W
Hauptplatine: ASRock 880G Extreme3
Prozessor: AMD Phenom II X4 955 BE
Arbeitspeicher: 8GB DDR3-1333
Grafikkarte: Sapphire HD 6850
L-Steuerung: Kaze Master Ace
Gehäuselüfter: 3x 12cm (2x frontal)
Festplatte: 1x SSD
Laufwerk: 1x
Betriebssystem: 7 Ultimate (64bit)
CPU-Auslastung: Prime95, Ver. 26.5
Auslesen der Temperaturen: Core Temp 0.99.8
Auslesen der Lüfterdrehzahlen: ASRock OC Tuner
Diverse CPU-Simulationen: K10stat
Strommessgerät: Energy Check 3000
Die 880G Extreme3 bietet eine recht gute 10-Stufen Lüftersteuerung, welche die Lüfterdrehzahl je nach CPU-Temperatur linear anpassen lässt. Bleibt Letztere unter 50°C, so agiert/agieren der/die Lüfter in meinem Fall auf Stufe 3 (je nach Lüfter zwischen 300-550U/Min). Werden 50°C und mehr erreicht, wird (werden) der (die) Lüfter dementsprechend angesteuert.
Prime95 Einstellungen:
Belastet wurde der Prozessor mit dem Modus: In-place large FFTs (maximum heat, power comsumption, some RAM tested). Allerdings etwas modifiziert: Min FFT size (in K): 1024 (anstatt 128) Max FFT size (in K): 1024
Prime95 lief solange, bis sich ein bestimmter Temperaturwert des Prozessors für etwa 20 Minuten nicht mehr erhöhte. Nach jedem Simulationsvorgang wurde der Prozessor mit Hilfe von ASRock OC Tuner auf ca. 33-35°C heruntergekühlt. Während der ganzen Testphase agierten alle drei Gehäuselüfter zwischen 600-700U/Min. Das Gehäuse war geschlossen. Auf den Temperaturvergleich im Leerlauf habe ich bewusst verzichtet.
Gleich vorweg: Der Vergleich mit dem Mugen 2 (Rev. B) ist vielleicht etwas unfair. Letzterer hat nur einen Lüfter, der zudem etwas langsamer dreht. Außerdem verwendete ich beim Mugen 2 die mitgelieferte Wärmeleitpaste, beim BQ Kühler hingegen die besagte MX-2 (Gründe weiter oben). Dennoch finde ich diesen Vergleich ziemlich interessant.
Wie erwartet, sind die Kühleigenschaften des Dark Rock Pro C1 recht beeindruckend. Nebenbei sollte noch erwähnt werden, dass das R3 Gehäuse auf einen besonders leisen Betrieb konzipiert ist (vom Werk aus sehr gut gedämmt). Dementsprechend kann seine Innentemperatur je nach Konfiguration/Einstellungen vergleichsweise höher ausfallen. Interessant zu beobachten ist die CPU-Leistungsaufnahme mit beiden Geräten. Obwohl der Kühler von BQ gleich zwei Lüfter einsetzt, wird damit im Vergleich zu Mugen 2 unter Volllast weniger Strom verbraucht. Wegen seiner besseren Kühlleistung kann der Prozessor effizienter arbeiten. Dementsprechend muss weniger Verlustleistung in Wärme umgewandelt werden.
Subjektive Einschätzung der Geräuschkulisse:
Zwischen 500-1000U/Min macht der BQ Kühler eine gute Figur, und ist aus dem geschlossenen Gehäuse nur leicht herauszuhören. Ab 1000-1100U/Min werden beide SilentWings Lüfter hörbar und agieren bis ca. 1300U/Min auf einem erträglichen Niveau. Zwischen 1500-1700U/Min ist deren Betrieb deutlich hörbar und (je nach Gehäuse) als laut zu bezeichnen. Im Vergleich zu Mugen 2 entsteht beim BQ Kühler (ab ca. 1200U/Min) neben dem angenehmen Luftstrom ein gewisser Hintergrundton, der schwer zu beschreiben ist (eine Art Turbinengeräusch). Ähnlichen Effekt beobachtete ich beim Arctic Freezer 7 Pro. Auf Dauer kann diese Geräuschkulisse ziemlich anstrengend werden. Beim Mugen 2 dagegen ist auf maximaler Drehzahl (etwa 1500U/Min) lediglich ein "sauberer" und recht angenehmer Luftstrom zu vernehmen. In dieser Hinsicht gefällt mir der Mugen 2 etwas besser.
Fazit
Im Großen und Ganzen hinterließ bei mir der schicke und universelle Riese "Dark Rock Pro C1" einen durchaus positiven Eindruck. Dessen gesamte Verarbeitungsqualität liegt auf hohem Niveau und weiß zu gefallen. Ebenso die guten SilentWings PWM Lüfter sind eine Klasse für sich. Damit eignet sich der Kühler (bis ca. 1000U/Min) auch für sehr leise Systeme. Allerdings kann er bei 1500-1700U/Min (je nach Geschmack) auf Dauer etwas anstrengend werden. Dafür überzeugen seine Kühleigenschaften. Somit ist er prädestiniert für Spielerrechner. In einem richtigen Spielerrechner mit lauter Grafikkarte und vielen Gehäuselüftern wird er wahrscheinlich auch bei 1500-1700U/Min nicht wirklich auffallen. Da hier die positiven Eigenschaften deutlich überwiegen, möchte ich für dieses Produkt meine Empfehlung aussprechen. Auch wenn es auf den ersten Blick ab ca. 60 Euro aufwärts vergleichsweise teuer scheint.
Aktualisierung 05.12.2011:
Den Referenzkühler meiner HD 6850 ersetzte ich vor Kurzem gegen einen Accelero Twin Turbo Pro. Nun ist der Dark Rock Pro im Leerlauf @ ~600U/Min die "lauteste" Komponente in meinem Rechner. In leiser Umgebung sind Motor- bzw. Lagergeräusche der beiden SilentWings PWM Lüfter ständig präsent. Die übrigen SilentWings USC im Gehäuse sind dagegen kaum zu hören (der 120er im Heck ebenso @ ~600U/Min). Sobald ich zwei andere PWM Lüfter da habe, werde ich diese mit den besagten SW PWM vergleichen.
Somit ist dieser Kühler aus meiner Sicht nur bedingt empfehlenswert. Das Logo mit der Empfehlung habe ich entfernt.
Positiv:
Verarbeitung
Erscheinungsbild
Kühleigenschaften
Bis 1000U/Min recht leise
Montage vereinfacht dank O-Ringe
Internetseite
Support
Negativ:
@ 1500-1700U/Min etwas anstrengend
Mitgelieferte Wärmeleitpaste
Recht schwer
Teuer
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(Aktualisierung)