Hallöchen,
ich mache hier mal einen eigenen Thread auf, da es sonst im anderen etwas untergehen könnte und ich natürlich andere Forennutzer vor unnützem Testen bewahren will.
Bisherige Diskussion dazu: https://www.computerbase.de/forum/t...00eur-27-zoll-144hz-wqhd-gsync.1699610/page-3
Kurze Einleitung:
Aufgrund der für mich enttäuschenden Vega-Karten spiele ich mit dem Gedanken, auf Nvidia zu setzen und damit auch auf einen G-Sync-Monitor. Bislang nutze ich den BenQ XL2730Z, den ich 2016 beim Amazon Prime Day für 400 € bekommen habe.
Durch Testberichte und Erfahrungsberichte hier im Forum bin ich dann auf verschiedene G-Sync-Monitore aufmerksam geworden:
- den Acer Predator XB271HUAbmiprz (TN-Panel)
- den Dell S2716DG (TN-Panel)
- den AOC Agon 271QG (IPS-Panel)
Den Acer hatte ich als erstes bestellt, aufgrund des im Vergleich zum BenQ miserablen Weißwertes ging der aber direkt zurück. Erfahrungen siehe hier: https://www.computerbase.de/forum/t...144hz-wqhd-gsync.1699610/page-2#post-20372564
Nun habe ich gerade den AOC Agon 271QG (IPS, G-Sync), den BenQ XL2730Z (TN, Freesync) und den Dell S2716DG (TN, G-Sync) nebeneinander stehen und möchte hier meine Eindrücke schildern. Getestet werden sie alle parallel an den 3 Displayports meiner R9 Fury.
Wichtig: Ich bin kein Monitor-Testprofi und besitze keine Kalibrierausrüstung, muss mich also auf meine subjektiven Eindrücke verlassen (auch wenn ich stark mit dem Kauf eines Einsteiger-Spyder 5 Express liebäugle). Wenn ihr Tipps zum besseren Testen oder Kalibrieren habt, immer her damit! Ich werde versuchen, das zeitnah umzusetzen.
Nun aber los:
Verarbeitung und äußerer Eindruck:
Sowohl beim Dell, als auch beim AOC gibt es nichts zu beanstanden. Nichts klappert, alles wirkt wertig, die Spaltmaße sind sehr gut. Der Standfuß vom Dell ist dezenter als der vom AOC, aber hässlich ist letzterer auch nicht. Der BenQ und der AOC haben hintem am Ständer einen Haltegriff, was schon sehr praktisch ist. Der Dell bietet dies leider nicht. Dafür ist die Pivot-Funktion vom Dell sowohl nach rechts, als auch nach links drehbar. Kann durchaus ein Vorteil sein!
Menü:
Der BenQ mit seiner Fernbedienung mit Scrollrad schlägt den AOC und den Dell um Längen, denn diese werden ganz klassisch mit Knöpfchen am Rand bedient (was der BenQ zusätzlich auch bietet). Das Navigieren im Menü des BenQ klappt sehr intuitiv und schnell. Beim Dell gibt es immerhin eine Anzeige, was die Knöpfe machen, das fehlt beim AOC und man muss sich die Funktion einprägen. Mir ist es schon mehr als einmal passiert, dass ich den AOC aus Versehen ausgemacht habe, da der An/Aus-Knopf genau so groß ist, wie die Menüknöpfe. Nicht gut gelöst.
Der BenQ bietet eine stufenlose Verstellung des Gammawertes, der AOC hingegen nur verschiedene vorkonfigurierte Gammastufen. Beim Dell gibt es leider überhaupt keine Gamma-Einstellmöglichkeit, Konsequenzen siehe unten.
Pixelfehler, Staubeinschlüsse
Nicht vorhanden. Juhu!
Bildqualität:
Für mich sehr überraschend, aber der BenQ bietet von den 3 Monitoren auch nach 2 Stunden Kalibrierarbeit (Angaben auf tftcentral, mit Windows-Tools, Eizo Monitortest, lagom.nl, im Crimson-Treiber) das beste Bild.
Sowohl die Weißwerte, als auch die Schwarzwerte sind für das Auge von mir und meiner Frau, die als neutrale Testperson herhalten musste (und nicht wusste, welcher Monitor welcher ist) gleichwertig oder sogar besser als die vom AOC mit IPS-Panel. Farben abseits von Schwarz und Weiß stellt der AOC mit seinem IPS-Panel ein wenig satter dar, es liegen aber wirklich nur Nuancen zwischen dem BenQ mit TN und dem AOC mit IPS.
UPDATE: Durch ein Verändern der Farbtemperatur beim AOC auf 7200K habe ich den Gelbstich bei Weiß- und Grautönen weitestgehend behoben bekommen. Nun gibt es nur noch marginale Unterschiede zwischen dem BenQ und dem AOC, die kaum wahrnehmbar sind. So richtig im Sinne des Erfinders kann das aber auch nicht sein...
Der Dell ist im Vergleich hingegen eine Vollkatastrophe. Selbst mit und ohne ICC-Profil von tftcentral und haufenweise an Helligkeit/Kontrast/Farben fummeln wirken Farben auf diesem verwaschen und viel zu hell. Alles hat einen deutlichen Gelbstich.
Hier mal ein Vergleichsbild (Witcher 3):
Links der AOC, mittig der BenQ und recht der Dell. Und nein, das beim Dell liegt nicht am Blickwinkel, das ist wirklich so.
Update: Weitere Tests mit The Division, achtet mal auf den Gelbstich beim Schnee beim AOC und beim Dell.
Das Problem dürfte hier vor allem sein, dass die ICC-Profile soweit ich das verstanden habe nur in Windows funktionieren. In Spielen müsste man das Gamma immer neu einstellen. Das finde ich aber ehrlich gesagt äußerst nervig und das spricht ganz klar gegen den Dell S2716DG.
Bezüglich des Kontrasts sind der AOC und der Dell dem BenQ leicht überlegen, im Eizo-Monitortest schaffen diese auch bei den sehr dunklen und den sehr hellen Grautönen eine Differenzierung vom Hintergrund. Das bekommt der BenQ so nicht hin, die ersten beiden und die letzten beiden Quadrate verschwimmen mit dem Hintergrund (Bilder folgen). Der Unterschied ist aber nicht katastrophal und sollte im Spielbetrieb kaum auffallen.
Coating:
Der BenQ hat ein deutlich körnigeres Coating als der AOC und der Dell, welche sich auf etwa einem Niveau bewegen. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf und stört (zumindest mich) im Spielbetrieb nicht. Empfindlichere Personen könnten sich aber daran stören.
Backlight Bleeding (BLB):
Der AOC leidet wie wohl so ziemlich jeder IPS-Monitor an erhöhtem Backlight Bleeding. In der unteren rechten Ecke wird dies sehr deutlich und das fällt in dunklen Szenen unangenehm auf. Im "normalen" Spielbetrieb ist es allerdings nicht so stark zu bemerken. Der Blickwinkel ist zwar etwas besser als bei den beiden TNs, aber ganz ehrlich: So viel besser auch nicht. Schaut man aus einem schrägeren Winkel auf das Display, sieht man das BLB wesentlich(!) stärker. Wieso das immer als supertolles Argument für IPS herangezogen wird, ist mir völlig schleierhaft.
Beim BenQ und beim Dell ist das TN-tyisch nur sehr marginal zu sehen. Auf dem Foto kommt das aufgrund der langen Belichtungszeit krasser rüber, als es in Wirklichkeit ist, aber ich finde es wird deutlich, dass der BenQ die insgesamt homogenere Ausleuchtung besitzt.
Fazit:
Der BenQ bietet das beste Gesamtpaket, vor allem, wenn man den Preis betrachtet. Der Aufpreis für den AOC, der immerhin ~690 Euro kostet, ist immens und meiner Meinung nach den Mehrgewinn, sofern überhaupt vorhanden, nicht wert. Der Dell ist auch kein schlechter Monitor, fällt aufgrund der fehlenden Möglichkeit, den Gammawert in Spielen komfortabel anzupassen aber eigentlich schon raus. Es kann nicht angehen, dass man für ein Gerät, was fast 600 Euro kostet, derartiges Gefummel in Kauf nehmen muss, um ein angenehmes Bild zu haben.
Ich überlege nun sehr ernsthaft, meine R9 Fury und den BenQ zu behalten und zu beten, dass die Custom-Designs von Vega 64 gut und vor allem nicht so teuer werden. Denn offenbar gibt es keinen G-Sync-Monitor mit ordentlichem P/L-Verhältnis, der eine Bildqualität bietet die mit dem BenQ vergleichbar ist.
EDIT: Ein paar Fotos hinzugefügt.
ich mache hier mal einen eigenen Thread auf, da es sonst im anderen etwas untergehen könnte und ich natürlich andere Forennutzer vor unnützem Testen bewahren will.
Bisherige Diskussion dazu: https://www.computerbase.de/forum/t...00eur-27-zoll-144hz-wqhd-gsync.1699610/page-3
Kurze Einleitung:
Aufgrund der für mich enttäuschenden Vega-Karten spiele ich mit dem Gedanken, auf Nvidia zu setzen und damit auch auf einen G-Sync-Monitor. Bislang nutze ich den BenQ XL2730Z, den ich 2016 beim Amazon Prime Day für 400 € bekommen habe.
Durch Testberichte und Erfahrungsberichte hier im Forum bin ich dann auf verschiedene G-Sync-Monitore aufmerksam geworden:
- den Acer Predator XB271HUAbmiprz (TN-Panel)
- den Dell S2716DG (TN-Panel)
- den AOC Agon 271QG (IPS-Panel)
Den Acer hatte ich als erstes bestellt, aufgrund des im Vergleich zum BenQ miserablen Weißwertes ging der aber direkt zurück. Erfahrungen siehe hier: https://www.computerbase.de/forum/t...144hz-wqhd-gsync.1699610/page-2#post-20372564
Nun habe ich gerade den AOC Agon 271QG (IPS, G-Sync), den BenQ XL2730Z (TN, Freesync) und den Dell S2716DG (TN, G-Sync) nebeneinander stehen und möchte hier meine Eindrücke schildern. Getestet werden sie alle parallel an den 3 Displayports meiner R9 Fury.
Wichtig: Ich bin kein Monitor-Testprofi und besitze keine Kalibrierausrüstung, muss mich also auf meine subjektiven Eindrücke verlassen (auch wenn ich stark mit dem Kauf eines Einsteiger-Spyder 5 Express liebäugle). Wenn ihr Tipps zum besseren Testen oder Kalibrieren habt, immer her damit! Ich werde versuchen, das zeitnah umzusetzen.
Nun aber los:
Verarbeitung und äußerer Eindruck:
Sowohl beim Dell, als auch beim AOC gibt es nichts zu beanstanden. Nichts klappert, alles wirkt wertig, die Spaltmaße sind sehr gut. Der Standfuß vom Dell ist dezenter als der vom AOC, aber hässlich ist letzterer auch nicht. Der BenQ und der AOC haben hintem am Ständer einen Haltegriff, was schon sehr praktisch ist. Der Dell bietet dies leider nicht. Dafür ist die Pivot-Funktion vom Dell sowohl nach rechts, als auch nach links drehbar. Kann durchaus ein Vorteil sein!
Menü:
Der BenQ mit seiner Fernbedienung mit Scrollrad schlägt den AOC und den Dell um Längen, denn diese werden ganz klassisch mit Knöpfchen am Rand bedient (was der BenQ zusätzlich auch bietet). Das Navigieren im Menü des BenQ klappt sehr intuitiv und schnell. Beim Dell gibt es immerhin eine Anzeige, was die Knöpfe machen, das fehlt beim AOC und man muss sich die Funktion einprägen. Mir ist es schon mehr als einmal passiert, dass ich den AOC aus Versehen ausgemacht habe, da der An/Aus-Knopf genau so groß ist, wie die Menüknöpfe. Nicht gut gelöst.
Der BenQ bietet eine stufenlose Verstellung des Gammawertes, der AOC hingegen nur verschiedene vorkonfigurierte Gammastufen. Beim Dell gibt es leider überhaupt keine Gamma-Einstellmöglichkeit, Konsequenzen siehe unten.
Pixelfehler, Staubeinschlüsse
Nicht vorhanden. Juhu!
Bildqualität:
Für mich sehr überraschend, aber der BenQ bietet von den 3 Monitoren auch nach 2 Stunden Kalibrierarbeit (Angaben auf tftcentral, mit Windows-Tools, Eizo Monitortest, lagom.nl, im Crimson-Treiber) das beste Bild.
Sowohl die Weißwerte, als auch die Schwarzwerte sind für das Auge von mir und meiner Frau, die als neutrale Testperson herhalten musste (und nicht wusste, welcher Monitor welcher ist) gleichwertig oder sogar besser als die vom AOC mit IPS-Panel. Farben abseits von Schwarz und Weiß stellt der AOC mit seinem IPS-Panel ein wenig satter dar, es liegen aber wirklich nur Nuancen zwischen dem BenQ mit TN und dem AOC mit IPS.
UPDATE: Durch ein Verändern der Farbtemperatur beim AOC auf 7200K habe ich den Gelbstich bei Weiß- und Grautönen weitestgehend behoben bekommen. Nun gibt es nur noch marginale Unterschiede zwischen dem BenQ und dem AOC, die kaum wahrnehmbar sind. So richtig im Sinne des Erfinders kann das aber auch nicht sein...
Der Dell ist im Vergleich hingegen eine Vollkatastrophe. Selbst mit und ohne ICC-Profil von tftcentral und haufenweise an Helligkeit/Kontrast/Farben fummeln wirken Farben auf diesem verwaschen und viel zu hell. Alles hat einen deutlichen Gelbstich.
Hier mal ein Vergleichsbild (Witcher 3):
Links der AOC, mittig der BenQ und recht der Dell. Und nein, das beim Dell liegt nicht am Blickwinkel, das ist wirklich so.
Update: Weitere Tests mit The Division, achtet mal auf den Gelbstich beim Schnee beim AOC und beim Dell.
Das Problem dürfte hier vor allem sein, dass die ICC-Profile soweit ich das verstanden habe nur in Windows funktionieren. In Spielen müsste man das Gamma immer neu einstellen. Das finde ich aber ehrlich gesagt äußerst nervig und das spricht ganz klar gegen den Dell S2716DG.
Bezüglich des Kontrasts sind der AOC und der Dell dem BenQ leicht überlegen, im Eizo-Monitortest schaffen diese auch bei den sehr dunklen und den sehr hellen Grautönen eine Differenzierung vom Hintergrund. Das bekommt der BenQ so nicht hin, die ersten beiden und die letzten beiden Quadrate verschwimmen mit dem Hintergrund (Bilder folgen). Der Unterschied ist aber nicht katastrophal und sollte im Spielbetrieb kaum auffallen.
Coating:
Der BenQ hat ein deutlich körnigeres Coating als der AOC und der Dell, welche sich auf etwa einem Niveau bewegen. Das fällt aber nur im direkten Vergleich auf und stört (zumindest mich) im Spielbetrieb nicht. Empfindlichere Personen könnten sich aber daran stören.
Backlight Bleeding (BLB):
Der AOC leidet wie wohl so ziemlich jeder IPS-Monitor an erhöhtem Backlight Bleeding. In der unteren rechten Ecke wird dies sehr deutlich und das fällt in dunklen Szenen unangenehm auf. Im "normalen" Spielbetrieb ist es allerdings nicht so stark zu bemerken. Der Blickwinkel ist zwar etwas besser als bei den beiden TNs, aber ganz ehrlich: So viel besser auch nicht. Schaut man aus einem schrägeren Winkel auf das Display, sieht man das BLB wesentlich(!) stärker. Wieso das immer als supertolles Argument für IPS herangezogen wird, ist mir völlig schleierhaft.
Beim BenQ und beim Dell ist das TN-tyisch nur sehr marginal zu sehen. Auf dem Foto kommt das aufgrund der langen Belichtungszeit krasser rüber, als es in Wirklichkeit ist, aber ich finde es wird deutlich, dass der BenQ die insgesamt homogenere Ausleuchtung besitzt.
Fazit:
Der BenQ bietet das beste Gesamtpaket, vor allem, wenn man den Preis betrachtet. Der Aufpreis für den AOC, der immerhin ~690 Euro kostet, ist immens und meiner Meinung nach den Mehrgewinn, sofern überhaupt vorhanden, nicht wert. Der Dell ist auch kein schlechter Monitor, fällt aufgrund der fehlenden Möglichkeit, den Gammawert in Spielen komfortabel anzupassen aber eigentlich schon raus. Es kann nicht angehen, dass man für ein Gerät, was fast 600 Euro kostet, derartiges Gefummel in Kauf nehmen muss, um ein angenehmes Bild zu haben.
Ich überlege nun sehr ernsthaft, meine R9 Fury und den BenQ zu behalten und zu beten, dass die Custom-Designs von Vega 64 gut und vor allem nicht so teuer werden. Denn offenbar gibt es keinen G-Sync-Monitor mit ordentlichem P/L-Verhältnis, der eine Bildqualität bietet die mit dem BenQ vergleichbar ist.
EDIT: Ein paar Fotos hinzugefügt.
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