Beratung und Fragen zur DS923+ NAS 10GbE / NVMe-Cache / ECC RAM

3rees

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Hallo zusammen,

ich plane, mir eine Synology DS923+ NAS für mein Büro zuzulegen und bin auf der Suche nach euren Meinungen und Empfehlungen bezüglich meiner geplanten Konfiguration. Hier sind die Details:

Ich habe keine Vorkenntnisse und auch nicht viel Erfahrung im Netzwerkbereich, nur die Grundlagen. Die NAS soll für alles Mögliche genutzt werden, was eben möglich ist: VMs, auch wenn der genaue Zweck noch unbekannt ist, eine Streaming-Bibliothek, Fileserver usw. Die Größe der Datenmengen, die auf der NAS landen, ist überschaubar.

habe mich für folgendes Model entschieden:

  • NAS-Modell: Synology DS923+
  • Festplatten: 4 x 2 TB WD RED NAS SSDs
  • NVMe-Cache: 2x Samsung 990 Pro 2TB einmal für Lese und einmal Schreib Cache
  • Netzwerk: Die NAS soll über 10GbE betrieben werden, und ich habe bereits das Netzwerk-Upgrade-Modul mit einem 10 GbE RJ-45 Port erworben. Gibt es irgendwelche Nachteile bei der Verwendung eines RJ45 Ports gegenüber anderen Verbindungstypen wie SFP+?
  • RAM: wird Aufrüstung auf 32 GB ECC RAM. Ist der Einsatz von ECC RAM empfehlenswert, oder könnte ich auch normalen RAM verwenden?
  • Zweck der NAS: Die NAS soll vielseitig eingesetzt werden – von Dateispeicherung und Sharing über Medienserver/Streamingserver - Kameraüberwachung usw.
  • Einsatzumgebung: Die NAS wird im Büro stehen mit 2 Desktop-Rechnern und 3 Laptops (insgesamt 5 Arbeitsplätze). Für die Desktops plane ich, Netzwerkkarten für 10GbE nachzurüsten. Jedoch habe ich noch keine Lösung für die Laptops gefunden...
In der Wand liegt bereits Cat 7 und ich habe sehr kurze Wege vom Switch zu den Arbeitsplätzen.

Fragen:

  1. Hat jemand Erfahrungen mit der DS923+ in einer ähnlichen Konfiguration und kann seine Erfahrungen teilen?
  2. Welche NVMe-Größe empfehlt ihr für den Cache – 1 TB oder 2 TB? Und bringt die Cache Nutzung in Kombination mit SSDs als Hauptplatten überhaupt einen bemerkenswerten Vorteil?
  3. Gibt es Netzwerklösungen für Laptops, um diese auch in das 10GbE Netzwerk einzubinden, kenne bisher nur die Thunderbold USB-C Adapter (Mega teuer)?
  4. Sind eventuelle Nachteile oder Einschränkungen bekannt bei der Nutzung von RJ45 für 10GbE im Vergleich zu anderen Anschlusstypen wie SFP+?
  5. Ist der Mehrwert von ECC RAM gegenüber normalem RAM in einem NAS-Umfeld signifikant, insbesondere in Bezug Fehler usw?

Vielen Dank im Voraus!
 
Eine gute BAckup-Strategie ist vorhanden? - Nur um das abzuhaken..
 
1. Synology ist schon eine solide Lösung. Allerdings würde ich Dateiablage und Videosurvaillance nicht mischen. Nimm für Video lieber eine separate kleinere mit HDDs.

2. Bei 10GbE ist NVMe Cache wahrscheinlich zwingend notwendig. Sonst kommst du nicht auf die Geschwindigkeit. Vielleicht hilft es uns, deine bisherige Speicherlösung zu kennen und was für die Daten ihr da ablegen wollt. Die Größe kann dir die Synology nach 1-2 Wochen Nutzung über den SSD Berater empfehlen. Denke aber, das der Videopart dir eine exakte Beratung kaputt macht, da die Kameras ja die Ganze Zeit dazwischen funken.

3. 10GbE ist immer teuer, verbraucht viel Energie und wird echt warm.

4. Wärme! Die RJ45 werden echt warm.

5. Da die Synology nur ECC in der Kompatibilitätsliste hat, hast du eh keine Wahl. Du solltest auch tunlichst nur original Synology Module einsetzen.

6. :-) Wie schon der Kollege schrieb, denk an ein zusätzliches Nas, räumlich getrennt, um die Daten zu sichern. Denk immer dran, was wäre wenn ein Feuer, Wasser oder Überspannung das NAS zerstört. Wie ruhig kannst du dann noch schlafen.
 
3rees schrieb:
Gibt es irgendwelche Nachteile bei der Verwendung eines RJ45 Ports gegenüber anderen Verbindungstypen wie SFP+?

Ja, m.W. verbraucht 10GbE über RJ45 mehr Strom - auch im Idle.

3rees schrieb:
  • Ist der Einsatz von ECC RAM empfehlenswert, oder könnte ich auch normalen RAM verwenden?

Wenn schon ECC unterstützt wird, sollte man es auch nutzen - so groß ist der Aufpreis nicht.


3rees schrieb:
  1. Welche NVMe-Größe empfehlt ihr für den Cache – 1 TB oder 2 TB? Und bringt die Cache Nutzung in Kombination mit SSDs als Hauptplatten überhaupt einen bemerkenswerten Vorteil?

Kommt darauf an, wie groß der Bestand der Daten ist, den du sehr häufig davon abrufen willst; und wie viele Daten du so idR auf das NAS schreibst. Bei allem, was darüber hinaus geht, bringt dann das 10GbE nur noch sehr bedingt was. Da du wahrscheinlich eher selten 1TB an Daten am Stück schreibst, würde ich persönlich eher die SSD für den Schreibcache klein (denn selbst 250/256GB schreibst du wohl eher selten am Stück, oder?) ansetzen und dafür beim Lese-Cache evtl. auf 4TB gehen.
Auch stellt sich die Frage, ob 10GbE überhaupt Sinn macht. Transferierst du überhaupt häufig große Datenbestände (mindestens im höheren zweistelligen GB-Bereich)?

3rees schrieb:
  1. Ist der Mehrwert von ECC RAM gegenüber normalem RAM in einem NAS-Umfeld signifikant, insbesondere in Bezug Fehler usw?

Kann man pauschal schwer beurteilen und kommt auch stark auf die Art der Daten und die verarbeitete Datenmenge an. Wie gesagt - wenn verfügbar, sollte man es auch nutzen.
Ergänzung ()

Benzer schrieb:
.. warum nicht SSD only bei der "geringen" Datenmenge?

Vielleicht möchte er, dass die Clients weiterarbeiten können, wenn ein Laufwerk ausfällt. Ansonsten hast du auf jeden Fall einen Punkt.



PS: Da hier von "Arbeitsplätzen" die Rede ist. Sofern hiermit Geld erwirtschaftet wird (und ein Ausfall finanzielle Einbußen bedeuten würde) und ggf. auch noch irgendwelche rechtlichen Auflagen bzgl. Datenschutz umgesetzt werden müssen, am besten ein Systemhaus kontaktieren.
 
@Fard Dwalling Ja, tatsächlich, da haben wir uns brutal verguckt. :D Dann halte ich den Cache für ziemlich sinnfrei, da sich im RAID-Verbund die Geschwindigkeit beim Lesen und Schreiben erhöht durch das Striping über die Laufwerke.
 
Deswegen den SSD Advisory laufen lassen. Für die Initialbestellung würde ich die auch erstmal weglassen. Könnte mir aber vorstellen das bei 10GbE die NVMes noch was bringen. Kommt halt auf die Daten an.
 
Skudrinka schrieb:
@3rees Ist kein Backup, schützt nicht vor Datenverlust!
Ein Raid erhöht die Verfügbarkeit, mitunter auch die Geschwindigkeit.
Mehr nicht.
Bitte nach der 3-2-1 Regel BAckups fahren.

https://www.langmeier-software.com/de/seiten/news/was-ist-der-unterschied-zwischen-raid-und-backup
RAID 5 ist doch im Grunde eine Backup-Variante innerhalb des geschlossenen Systems, zum Beispiel bei einzelnen ausfallenden SSDs in der NAS. Wenn die NAS beispielsweise explodiert, ist alles verloren. Die NAS selbst noch einmal zu backupen, kam mir bisher noch nicht in den Sinn. Da müsste ich mir Gedanken


Fard Dwalling schrieb:
1. Synology ist schon eine solide Lösung. Allerdings würde ich Dateiablage und Videosurvaillance nicht mischen. Nimm für Video lieber eine separate kleinere mit HDDs.
Das heißt ein Mix SSD/HDD macht Sinn?
Fard Dwalling schrieb:
2. Bei 10GbE ist NVMe Cache wahrscheinlich zwingend notwendig. Sonst kommst du nicht auf die Geschwindigkeit. Vielleicht hilft es uns, deine bisherige Speicherlösung zu kennen und was für die Daten ihr da ablegen wollt. Die Größe kann dir die Synology nach 1-2 Wochen Nutzung über den SSD Berater empfehlen. Denke aber, das der Videopart dir eine exakte Beratung kaputt macht, da die Kameras ja die Ganze Zeit dazwischen funken.
Es handelt sich eher um kleinere Dateien, nichts Großes. Daher habe ich auch nur die 4x2 TB SSDs gewählt.


Fard Dwalling schrieb:
3. 10GbE ist immer teuer, verbraucht viel Energie und wird echt warm.

4. Wärme! Die RJ45 werden echt warm.
Die ganze Sache ist mir jetzt über den Kopf gewachsen wegen des 10GbE. Ich frage mich, ob ich das wirklich brauche. Bisher lese ich nur negatives.
Fard Dwalling schrieb:
5. Da die Synology nur ECC in der Kompatibilitätsliste hat, hast du eh keine Wahl. Du solltest auch tunlichst nur original Synology Module einsetzen.
Okay Synology ECC Ram habe ich bereits hier.

Banned schrieb:
Kommt darauf an, wie groß der Bestand der Daten ist, den du sehr häufig davon abrufen willst; und wie viele Daten du so idR auf das NAS schreibst. Bei allem, was darüber hinaus geht, bringt dann das 10GbE nur noch sehr bedingt was. Da du wahrscheinlich eher selten 1TB an Daten am Stück schreibst, würde ich persönlich eher die SSD für den Schreibcache klein (denn selbst 250/256GB schreibst du wohl eher selten am Stück, oder?) ansetzen und dafür beim Lese-Cache evtl. auf 4TB gehen.
Auch stellt sich die Frage, ob 10GbE überhaupt Sinn macht. Transferierst du überhaupt häufig große Datenbestände (mindestens im höheren zweistelligen GB-Bereich)?

Wie oben geschrieben, werden keine großen Daten abgerufen. Ich könnte dementsprechend einiges sparen, wenn ich gar keinen Cache nutze und auch auf 10GbE verzichte.
Ergänzung ()

Benzer schrieb:
Warte... du holst dir ein NAS mit 4x2TB HDDs im RAID 5 was netto ca. 5,5TB sind. Und machst 2x2TB SSDs für den Cache rein... warum nicht SSD only bei der "geringen" Datenmenge?

https://geizhals.de/?cat=hdxnas&xf=1174_M.2~12970_0~2662_1x+10GBase

Dann kannst du auch auf RAID verzichten und ein zügiges Backup etablieren.

Ja, ich merke, die Proportionen stimmen nicht so ganz bei mir.... und das von dir verlinkte Gerät, was ist das denn? Ich habe es noch nie so gesehen. :)

ich könnte, wenn ich die Cache geschichte weglasse und auch die 10GbE geschwindigkeit verzichte - auf 4x 4 TB SSDs aufstocken.
 
Oh ja okay, ist schon SSD only. Dann macht der Cache aber keinen Sinn. Und das RAID auch nicht. SSDs im NAS haben die angewohnheit gleichmäßig abgenutzt zu werden und wenn eine SSD ausfällt sind die anderen auch kurz davor. Lieber mehr Platz oder besseres Backup für das Geld.

Die von mir verlinkten sind ne Niesche, die für dich vielleicht passt. M2 only NAS Systeme.
 
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3rees schrieb:
RAID 5 ist doch im Grunde eine Backup-Variante innerhalb des geschlossenen Systems
Raid als "BAckup-Variante" zu bezeichnen ist grundsätzlich falsch.
Ja, Raid kann eine oder mehrere Platten "ersetzen", der Grundgedanke dahinter ist aber der, dass im Fall eines Ausfalls einer oder mehrere Platten du auf dem Raid weiterarbeiten kannst.
Es soll gar nicht vor Datenverlust schützen, denn der Ausfall einer Platte ist nur ein einziges Szenario bei dem Datenverlust geschehen kann.

Fard Dwalling schrieb:
Feuer, Wasser oder Überspannung das NAS zerstört.
Vieren, Trojaner, versehentliches löschen und und und..
All das führt zu Datenverlust und kann ein Raid nicht auffangen!

Backup ist Pflicht!
Und wie es aussieht, lagerst du auf deiner NAS sehr wichtige Daten(Büro) die niemals verloren gehen sollen?!
Ein einziges BAckup ist zudem zu wenig.
Stichwort 3-2-1 Regel (googlen).
 
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3rees schrieb:
Die NAS selbst noch einmal zu backupen, kam mir bisher noch nicht in den Sinn. Da müsste ich mir Gedanken
Genau das ist das was man tun MUSS. Verzichte auf das RAID und spiegel das NAS auf ein weiteres NAS mit einer 6TB HDD. Und die ganz wichtigen Daten zusätzlich in die Cloud.
 
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Wenn keine große Daten gespeichert werden, sondern nur kleine, kann 10GbE trotzdem von Vorteil sein, weil die Latenz niedriger ist. Und vielleicht reicht es aber, die Synology mit 10G anzuschließen. An welchem Switch übrigens?

Deine Clients müsstest du nicht unbedingt auf 10G upgraden, könntest dann ggfs aber mit mehreren Geräten gleichzeitig mit 1Gbit auf dir Syno zugreifen.

Das geht auch günstiger, indem du die 1G RJ45 der Synology als Aggregate zusammenschließen. Allerdings ist jeder große Dateitransfer dann auf 1GB begrenzt (was aber durch die Clients ja eh limitiert wird).

Wenn du mit Replikation + Backup arbeitest, müsstest du auch nicht unbedingt RAID5 fahren, sondern z.b. einfach nur JBOD, also alles Disks zu einem großen Volumen zusammen bündeln.

Aber ich kann dir nur den Tip geben, wenn es geschäftlich ist, und Geld dran hängt, lass dich vor Ort von jemandem unterstützen.
 
Benzer schrieb:
Oh ja okay, ist schon SSD only. Dann macht der Cache aber keinen Sinn. Und das RAID auch nicht. SSDs im NAS haben die angewohnheit gleichmäßig abgenutzt zu werden und wenn eine SSD ausfällt sind die anderen auch kurz davor. Lieber mehr Platz oder besseres Backup für das Geld.

Die von mir verlinkten sind ne Niesche, die für dich vielleicht passt. M2 only NAS Systeme.

Okay da muss ich mich mal einlesen. Danke!

Skudrinka schrieb:
Raid als "BAckup-Variante" zu bezeichnen ist grundsätzlich falsch.
Ja, Raid kann eine oder mehrere Platten "ersetzen", der Grundgedanke dahinter ist aber der, dass im Fall eines Ausfalls einer oder mehrere Platten du auf dem Raid weiterarbeiten kannst.
Es soll gar nicht vor Datenverlust schützen, denn der Ausfall einer Platte ist nur ein einziges Szenario bei dem Datenverlust geschehen kann.


Vieren, Trojaner, versehentliches löschen und und und..
All das führt zu Datenverlust und kann ein Raid nicht auffangen!

Backup ist Pflicht!
Und wie es aussieht, lagerst du auf deiner NAS sehr wichtige Daten(Büro) die niemals verloren gehen sollen?!
Ein einziges BAckup ist zudem zu wenig.
Stichwort 3-2-1 Regel (googlen).

Ja, ich merke, dass ich noch zu wenig über das Thema weiß... Ich habe momentan 80% der Hardware erhalten und bin mir jetzt bei der Konfiguration unsicher. Vielleicht schicke ich erst mal die ganze Hardware zurück und überlege mir noch einmal, welches NAS-System, wie konfiguriert, für mich mehr Sinn macht.
 
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Davon mal abgesehen, dass beruflich in einem Comsumer Forum zu fragen schon sehr fraglich ist, dafür gibt es IT Systemhäuser, wenn dir dein Beruf und Daten etwas wert sind.
Beruflich ist mir das Geld egal, da ich wert auf Support lege, wenn was kaputt geht ist nix nerviger als sich selber drum zu kümmern. Zeit und Geld ist es nicht wert alles selbst zusammen zu Klöppeln.
 
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