Nitschi66 schrieb:
Und ob das Konstrukt "Hochzeit" jetzt modern ist oder nicht - wir hängen uns sehr gerne Fotos in unsere Wohnung auf und da werden sicher auch einige davon später in der Wohnung hängen werden.
In dem Fall würde ich das nur von jemandem machen lassen, von dem ich schon vorher weiss, welche Art von Bildern er bei einigen Hochzeiten abgeliefert hat. Das ist leider nur in den wenigsten Fällen jemand, der das nicht professionell macht.
Falls ihr so jemanden Beauftragt, dann würde ich das auch vorher allen Gästen kommunizieren. Damit besteht dann in der Regel sowohl in der Kirche während der Trauung wie auch im Standesamt ein Fotografierverbot für die Gäste (Smartphone vom Platz aus ist etwas andres). Insb. gibt es ein Verbot für die Gäste dort durch die Gegend zu laufen um mit ihren Kameras eine für sie passende Perspektive einnehmen zu können. Auch sowas habe ich bei Hochzeiten oder besonderen Anlässen in der Kirche schon erleben müssen.
Wenn ihr dort sparen wollt, dann könnte ihr allenfall süberlegen, wo die Bilder entstehen sollen. Muss der Fotograf auch mit aufs Standesamt (falls ihr überhaupt kirchlich heiratet) oder wie lange, wenn überhaupt, soll er mit zur Feier.
Nitschi66 schrieb:
Das hört sich aber sehr nett verpackt an
Ich empfand den Stress bei den Hochzeiten nochmal höher wie bei allen Sportveranstaltungen, in denen ich die letzten 17 Jahre fotografieren durfte (und zum Teil auch Bilder für die Presse liefern sollte) und würde deshalb keine Hochzeit mehr als verantwortlicher Fotograf begleiten. Das sollen die Leute machen, die daran Spaß haben und dies, wenn man dafür zahlt, auch durch entsprechende Arbeitsproben (und nicht nur mit ein paar Partyfotos) vorab belegen können. Jeder hat andere Vorstellungen davon, wie die Bilder der eigenen Hochzeit aussehen sollen.
Wenn ich mich an die Bilder der Hochzeit meines ehemaligen Chefs erinnere, dann fand ich viele davon nicht wirklich professionell. Die Umgebungen ansich fand ich zwar ansprechend gewählt, viele Bildkompositionen waren aber sehr optimierungsfähig. Nur weil die Kamera in der Bildmitte den besten AF liefert müssen die fotografierten Personen nicht zu >70% in den fertigen Bildern auch in der Bildmitte plaziert sein. Insb. dann nicht, wenn es sich um gestellte Bilder handelt, bei denen der Hintergrund etwas viel interessanteres hergegeben hätte.
Ich habe bisher bei drei Hochzeiten fotografiert:
Der erste Fall war bei Verwandten vor geschätzt 30 Jahren und meine Eltern meinten "nimm Deine Kamera mal mit". Im jugendlichen Leichtsinn habe ich das getan und es kam entsprechend "irgendwas" bei raus. Ich kannte weder die Lokalitäten noch den Ablauf der kirchlichen Hochzeit in der Gemeinde oder der anschließenden Feier.
Der zweite Fall waren gute Freunde von mir und es ging um die kirchliche Hochzeit und die Feier. Ich kannte die Kirche und den Pastor genauso gut wie er mich (ich war vorher viele Jahre in der Jugendarbeit tätig und hatte auch schon öfters während Messen fotografiert). Außerdem kannte ich den Ablauf der kirchlichen Hochzeit bei diesem Pastor.
Zusätzlich kannte ich den Brautvater und die Geschwister der Braut, hatte also im Zweifel immer jemanden als Ansprechpartner wenn ich während der Feier mal nicht wusste, was los war (=Stichwort Abstimmung mit dem fremden Fotografen).
Dafür war das von mir "versuchte" (gestellte) Hochzeitsbild Schrott, weil ich grundlegende Dinge nicht beachtet hatte und ich meine Ausrüstung dafür nicht gut genug kannte. Sowas muss z.B. ein guter Fotograf von sich aus erkennen und sofort eingreifen.
Der dritte Fall waren andere Freunde von mir aber in einer fremden Kirche. Das war eher eine kleine und dunkle Kapelle, wo man nicht nur mit einem Smartphone verloren gehabt hätte, sondern ohne Blitz auch mit der damals erhältlichen DSLR. Ich habe dort u.A. manuell fokussiert, weil mir als Fotograf der AF meines Objektives in der Kapelle zu laut und störend war. Auf der anschließenden Feier kannte ich ebenfalls die Brauteltern und einige andere Gäste.
In allen Fällen waren die Brautpaare mit dem, was sie erhalten haben, zufrieden. Ich selber wäre es nur ansatzweise gewesen.