Beste Linux-Distribution für Akkulaufzeit von Notebooks (2024)?

Mondgesang

Lieutenant
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Liebe Freunde,

der Titel sagt schon alles. Lange hatte ich laienhaft im Hinterkopf die Behauptung, welche ich auch nur irgendwo aufgeschnappt habe, dass Notebooks unter Windows (z.B. 10), auch wenn da viel mehr im Hintergrund abgeht, wesentlich länger durchhalten als unter Linux. Selbst wenn man minimalistische Systeme aufsetzt. Scheinbar weil dort die Kommunikation zwischen den Komponenten reibungsloser funktioniert und angepasster abläuft.

Kann man pauschal sagen, ob dies überhaupt noch der Fall ist im Jahre 2024? Und welche Distro wäre am besten geeignet? Bzw von welchen Faktoren hängt das ab?

Die Distro selbst? Sprich, das was unterhalb der Desktopumgebung liegt an Hintergrundprozessen etc?
Die Desktopumgebung? Es ist ja recht eindeutig, dass ein XFCE nicht die grafische Power braucht wie ein GNOME oder KDE Plasma.

Ich kann mich gut an ein kleines Chrome-Book erinnern wo wir mal erst Xubuntu haben laufen lassen und anschließend Q4OS (Debian-Derivat mit Trinity Desktop). Und die Akkulaufzeit ist fast explodiert. Klar, Trinity ist ja auch ein uralt-Abkömmling von KDE 3 meine ich. Wenn nicht sogar 2.

Ich will aber nur ungern das Minimalismus-Spiel spielen a la Arch mit OpenBox oder so. Habe ich schon alles in meinen wilden Zeiten hinter mir. Ich bin schon für die "großen" wie Debian/Ubuntu, OpenSUSE, Fedora.

ODER ist mein Gequatsche hier einfach per se schon längst hinfällig weil Kernel xyz bereits alles mitbringt, dass ein Linux locker mit Windows mithalten kann?
 
Ich würde sagen: Der größte Einfluss darauf liegt daran, wie gut die Hardware von Linux unterstützt wird.
Und ob man da pauschale Aussagen machen kann ohne die Hardware zu kennen, wage ich stark zu bezweifeln.

Alles steht und fällt mit den Treibern - egal ob Linux oder Windows.

Und ja, natürlich wirkt sich die gewählte Desktopumgebung auch auf die Akkulaufzeit aus.
 
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tollertyp schrieb:
Und ja, natürlich wirkt sich die gewählte Desktopumgebung auch auf die Akkulaufzeit aus.
Hierzu habe ich mal einen älteren Post gelesen: "I feel that Ubuntu 22.04 and the latest Fedora with Gnome offer me better battery-life than Mint Mate or Cinnamon, which are considered to be 'lighter'."

Das vermeintliche Firmen-Schwergewicht scheint hier zumindest bei einem User sparsamer zu sein als die eigentlich leichter wirkende Alternative Mint Cinnamon.

Das mit dem "leichter" ist auch glaube ich so ein zweischneidiges Schwert. Es gibt ja Experten, die nehmen ein Win10 und machen es mittels Custom ROMs leicht wie ein WinXP. Man könnte meinen dass das System dadurch turboschnell ist und so gut wie keinen Akku verbraucht. Aber Pustekuchen. Oft sind die dadurch sogar langsamer und hungriger, weil vielerorts die Kommunikation zwischen den Komponenten fehlt.

Deshalb ja mein Post hier. Denn sonst wäre die Antwort ja klar. Linux From Scratch und ein minimalistisches OpenBox oder i3 Window Manager drauf und gut ist :D
 
Wie schon gesagt ist es von Vorteil wenn die Hardware untersützt wird.
Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Thinkpads und Arch Abkömmlingen wie EndeavourOS gemacht.

Dort sich einfach an die Arch-Wiki zum Enegeriemanagement halten.
TLP funktioniert für mich sehr gut.

Die Desktopumgebung spielt denke ich keine besondere Rolle.

Dass KDE zum Beispiel mehr Ressourcen als seine Alternativen frisst ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr wahr.
 
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Bei meinem ThinkPad T470S merke ich jetzt keinen nenneswerten unterschied zwischen Win10 und Manjaro mit KDE Plasma.

allerdings sind die ThinkPads auch wirklich für Linux optimiert und es gibt tatsächlich auch unterschiede in den Distributionen. Mit Manjaro läuft der Lüfter wesentlich (!!!) leiser als mit Arch-GNOME oder Ubuntu.

Man liest das übrigens recht oft, dass bei Manjaro der Lüfter leiser ist. Weiter gespannt könnte man nun vermuten, dass ein lauter Lüfter ein zu hoher idle-Takt bedeutet?
 
Also ganz plakativ gesagt sind die Zeiten vorbei, in denen ein Notebook das unter Windows ganze 11 Stunden hielt unter Linux binnen 2 Stunden leergesaugt würde, ja?

Chriz schrieb:
Man liest das übrigens recht oft, dass bei Manjaro der Lüfter leiser ist.
Das ist in der Tat ein interessanter Ansatz und deutet darauf dass die Distro selbst mit verantwortlich ist.
 
Mondgesang schrieb:
Also ganz plakativ gesagt sind die Zeiten vorbei, in denen ein Notebook das unter Windows ganze 11 Stunden hielt unter Linux binnen 2 Stunden leergesaugt würde, ja?

JA!
bei mir hält der Akku rund 5..6h im office, der Akku ist nicht mehr ganz frisch, neu waren es über 7h.

...Wenn ich ihn dann mal auf 100% lade, meist ist der Ladestopp bei 80% eingstellt
Das T470S hat zwei Akkus verbaut und ich mache gerade viel mit Home Assistent, da wird viel über den webbrowser gearbeitet.


Sicher ist auch die Distro dafür verantwortlich. KDE6 setzt mittlerweile voll auf Wayland und nicht mehr auf den X-Server.
Das ist eine komplett andere, neue Display- (und Perepherie)-Schnittstelle die recht neu ist und viel altertümliches von X-Server rausgeworfen hat. Da ist bestimmt viel Spielraum für Optimierungen im Vergleich zu X-Server, der teilweise noch Fragmente aus der Urversion aus den 80er verwendet...
 
Chriz schrieb:
dass ein lauter Lüfter ein zu hoher idle-Takt bedeutet?
Oder einfach das die CPU Kühler gehalten wird, durch eine höhere Lüfterdrehzahl.
 
Chriz schrieb:
allerdings sind die ThinkPads auch wirklich für Linux optimiert
Eher umgekehrt. Da viele Linux-Entwickler ThinkPads nutzen, ist die Unterstüzung besonders gut
 
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tollertyp schrieb:
Ich würde sagen: Der größte Einfluss darauf liegt daran, wie gut die Hardware von Linux unterstützt wird.
So siehts aus. Und das ist zum Teil hervorragend. Tuxedo ist natürlich ein Spezialfall, weil sie ihre Laptops eben mit Linux ausliefern und entsprechend darauf achten, aber als ich vor ein paar Jahren mein Tuxedo Pulse Gen 1 (mit Ubuntu) gekauft habe, habe ich da auch mal bisschen "gebenchmarked". 12 Stunden Netflix gingen da im Akkubetrieb.

Bei anderen Modellen muss man aber sicherlich mal genauer hinschauen, das ist immer noch sehr gemischt und manchmal braucht man auch irgendwas, was man extra konfigurieren muss. Das kommt immer noch vor.
 
tollertyp schrieb:
Ich würde sagen: Der größte Einfluss darauf liegt daran, wie gut die Hardware von Linux unterstützt wird.
Und ob man da pauschale Aussagen machen kann ohne die Hardware zu kennen, wage ich stark zu bezweifeln.
Generell würde ich sagen bei Software (Kernel, Mesa etc) je aktueller desto besser da einfach die Chancen größer sind das die Hardware gut unterstützt wird.
 
Zuletzt bearbeitet: ("bei Software (...)" hinzugefügt)
AlphaKaninchen schrieb:
Generell würde ich sagen je aktueller desto besser

Auf keinen Fall!

Gerade die allerneuste Hardware ist oft zu Anfang sehr schlecht bis gar nicht unterstützt.
Außer der Hersteller hat selbst Wert auf Linux Support gelegt.

Wohingegen bei gut abgehangener Hardware oft das komplette Featureset vorliegt.
 
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|Moppel| schrieb:
Gerade die neuste Hardware
Oh ich meint die Software, hätte ich vielleicht auch schreiben sollen, bei der Hardware ist gebraucht Oberklassegeräte eine gute Wahl schon ein paar Jahre "gereift" daher meist gut supported
 
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AlphaKaninchen schrieb:
je aktueller desto besser
Versteckt sich wieder ganz leise hinter seinem Debian :D

Nein nein, bin kein fanatischer Debian-Kreuzritter oder so. Generell nehme ich mir von diesem Tribalismus in der Linux-Welt nichts an. Was funktioniert wird genommen. Ob es die Debian/Ubuntu Familie ist, die SuSE Familie, die Arch Familie (siehe Manjaro) oder die RedHat Fedora Familie.
 
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Ich würde PopOS versuchen. In der Hoffnung, dass eine Distribution von einem Laptop-Hersteller gut optimiert ist.
 

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