Man braucht sich nicht wundern, dass Starfield das geworden ist was es ist.
Nutzt doch bei Bethesda niemand ein Game Design Document. Also ein Dokument wo alles drinsteht, was man eingebaut hat, was man plant, was man implementieren möchte. Und vorallem auf was für Probleme man stößt während der Entwicklung. Eigentlich fundamental für jede Spieleentwicklung (ausser nem Gamejam vielleicht).
Aber nachdem sie mit Fallout 3 fertig waren, nutzen sie die nicht mehr.
Und das hat der Lead Designer hinter Fallout 4 und Skyrim auch öffentlich
bei einer Vorlesung erklärt. Die Idee ist, dass die Entwickler das Spiel spielen sollen und dann einbauen sollen, was ihnen Spaß macht. Nur gehen dann viele Mechaniken flöten die eingebaut wurden, die ein anderer Entwickler nicht kennt und somit nur einmal benutzt werden. Bestes Beispiel in Starfield ist, dass es Zero-G Kämpfe gibt, komplett mit Bewegungsabläufen, KI die in Deckung geht, man muss gegen den Rückstoß der eigenen Waffe kämpfen damit man nicht zurückgestoßen wird, sowas halt. Wirklich cool. Wird aber nur einmal benutzt.
Dazu kommt, dass Bethesda Gameworks geführt wird wie ein kleines Studio. Todd hat viel mitzureden, möchte aber am Ende nicht der sein, der die entgültige Entscheidung trifft. Er redet auch viel mit den Entwicklern, nur haben sie mittlerweile mehrere Standorte, da ist das nicht einfach und ohne passende Dokumentation läuft halt gar nix.
Und sie haben verdammt wenig Personal. 420 Mitarbeiter. Bei GTA V haben bis zum Release 1000 Leute dran gearbeitet. Skyrim wurde von 100 Leuten entwickelt. Zeigt wieder, dass sie da ein bisschen die Perspektive verloren haben.
Alles in allem ist Starfield der logische Endpunkt aller Entwicklungen von Bethesda in den letzten 15 Jahren.
Wenn das eine Team nicht weiß was das andere macht, dauert auch das bugfixing ewig, weil keine Übersicht besteht.