Bin ich mitschuldig, wenn ich Arbeitszeitbetrug nicht melde?

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Yar schrieb:
Ich würde es melden. Meine Loyalität gehört meinem Arbeitgeber, nicht einem Betrüger.
Das ist wohl auch etwas sehr deutsches, ein Arbeitsverhältnis ist ein Vertragesverhältnis dessen Vertragsbestandteile zum gegenseitigen Nutzen ausgehandelt wurden, hier wird das Knie nicht mehr gebeugt ;)
 
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Mitschuldig bist du ganz sicher nicht, jedoch ob es moralisch vertretbar ist, so etwas durchgehen zu lassen, steht auf einem anderen Blatt.

Ich selbst würde es nicht melden, denn irgendwann kommt so etwas raus, meist auch durch einen dummen Zufall und dann muss er sich dafür verantworten.
 
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hansstramm schrieb:
Die Personalabteilung hat mich schon angerufen und mir mitgeteilt, dass ich die Raucherpausen bei jeder Station stechen soll. Und das mache ich auch brav. Die haben da schon ein 👁️ drauf.

Hehe, ich schätze du arbeitet den Tag von einem Monitor? Guter Konter ist die Bildschirmpause. Ob du nun rauchst oder 10 Minuten aus dem Fenster guckst...

"Die sogenannten Bildschirmpausen, die etwa 5 bis 10 Minuten pro Stunde betragen sollten, sind nach Anhang 6.1 Abs. 2 ArbStättV verpflichtend, wenn der Arbeitgeber keine andere Tätigkeit, die eine Abwechslung von der Bildschirmarbeit darstellt, anbieten kann."

Ich kenne niemanden, der sich daran hält ^^
 
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Ist bei uns offiziell auch so - Raucherpause muss ausgestempelt werden. Da steht man halt im Hof rum oder vorm Gebäude, bei der Bildschirmpause kann man hingegen z.B. Papierkram machen.

@TE:

Ich würde da nichts zu sagen. Sprichst Du ihn darauf an, dann kann es sein, dass er es danach an Dir auslässt. Sprichst Du es gegenüber der Personalabteilung an, dann kommt das - sofern es jemand erfährt - ggfs. an Deiner nächsten Einsatzstelle schlecht an.
 
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Nazrael schrieb:
Das ist wohl auch etwas sehr deutsches, ein Arbeitsverhältnis ist ein Vertragesverhältnis dessen Vertragsbestandteile zum gegenseitigen Nutzen ausgehandelt wurden, hier wird das Knie nicht mehr gebeugt ;)
Aber nur in deinen Augen. 🙁
 
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Wenn er es jedem auf die Nase bindet, könnte das schon unangenehme Fragen in deine Richtung aufwerfen, wenn es raus kommt.

Man muss nicht zum Chef gehen, aber zum Vertrauensmann schadet eventuell nicht. Je nach Größe kann man auch intern anonym reporter.

Sag ihm aber auf jeden Fall das du von dem Mist nichts wissen willst. Und Lüge NIE für jemanden. Wenn du gefragt wirst, bleib bei der Wahrheit und leg auch dar, dass das für sich ein nogo ist und du dich an die Regeln hältst.
 
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Skysnake schrieb:
Man muss nicht zum Chef gehen, aber zum Vertrauensmann schadet eventuell nicht. Je nach Größe kann man auch intern anonym reporter.

"Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant" - typisch deutsche Eigenschaft...
 
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Einen anderen Menschen vor einem Schaden bewahren, ist kein Denunzieren.
Wenn Dir jemand dein Auto zerkratzt, würde ich Dir sagen, wer es war.
 
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hansstramm schrieb:
Ich möchte ihn nicht verraten, aber finde das schon ziemlich dreist mir gegenüber.
Wie würdet ihr euch verhalten?
Man sagt zwar "Lügen haben kurze Beine", aber leider viel zu oft mogeln sich solche dreisten Leute trotzdem durch. Es hat schon seinen Grund wieso nach und nach immer mehr Unternehmen wieder vom Home Office abrücken und Mitarbeiter im Büro sehen wollen, hier ist es halt Betrug trotz eigentlicher Anwesenheitspflicht.

Grundsätzlich würde ich das davon abhängig machen, inwiefern das Verhalten deines Kollegen auf dich selbst zurückfallen könnte. Spätestens wenn gemeinsame Projekte liegen bleiben oder ein Team die Ziele nicht erfüllt, weil ein Kollege meint sich ein "schönes Leben" machen zu können, würde ich das mit den Teamleitern/Vorgesetzten besprechen.

Allerdings verstehe ich nicht wie das überhaupt so ausgenutzt werden kann, ohne dass die Ausbilder oder Führungspersonal was davon mitbekommt, denn eigentlich liegt es in deren Aufgabenbereich und nicht in deinem und eigentlich müsste man deren Versagen kritisieren.
 
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Yar schrieb:
Ich würde es melden. Meine Loyalität gehört meinem Arbeitgeber, nicht einem Betrüger.
Interessant. Würdest du ihm sagen, dass du es meldest? Und würdest du es persönlich dem Arbeitgeber melden oder lieber anonym?
 
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Habt ihr in eurem Amt keinen Whistleblowerbeauftragten? Der muss doch mittlerweile neben dem Genderbeauftragten und Gleichstellungsbeauftragten Pflicht sein oder nicht?
 
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Ich würde es auch nicht melden, solange du dadurch nicht deine eigene Arbeit negativ beeinflusst wird. Erst wenn es sich auf deine Arbeit auswirkt könnte man drüber nachdenken.

Passieren kann dir nichts, auch wenn es rauskommen sollte, dass du es weißt. Da bist du in einer entspannten Rolle als Azubi. Anders wäre es wenn du Personalverantwortung gegenüber ihm hättest.

Aber man sollte sich sowas immer merken, man trifft sich immer 2mal im Leben so meine Erfahrung. Wer weiß ob dir das Wissen nicht irgendwann nützlich sein könnte, wenn du mal was von ihm brauchst.
 
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hansstramm schrieb:
Meine Frage ist jetzt, ob ich mich strafbar mache, weil ich der Personalabteilung nicht Bescheid gebe?
Nein.

Wer erst im Nachhinein, d. h., erst nach der Begehung der Tat von einer Straftat erfährt, macht sich durch die Nichtanzeige nicht hiernach strafbar.

Grundsätzlich besteht keine Pflicht zur Anzeige von geplanten Straftaten. Wer zum Beispiel von einem geplanten Diebstahl erfährt, muss dies nicht anzeigen.

Ausnahme sind die in § 138 StGB genannten Straftaten.

Betrug gehört da nicht zu.
 
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Ezechiel schrieb:
Aber man sollte sich sowas immer merken, man trifft sich immer 2mal im Leben so meine Erfahrung. Wer weiß ob dir das Wissen nicht irgendwann nützlich sein könnte, wenn du mal was von ihm brauchst
Geilenkirchen Idee. Erpressung. Wird ja immer besser...

Köbes schrieb:
"Der größte Lump im ganzen Land ist und bleibt der Denunziant" - typisch deutsche Eigenschaft...
Bullshit. Solches Fehlverhalten schlägt am Ende auf alle durch. Solche Schmarozertum gibt es auch nur, weil zu viele wegschauen. Wenn dann aber am Ende die Kacke am Dampfen ist, dann will keiner die Verantwortung übernehmen.

Und ja, die Ausbilder sollten das eigentlich merken. Tun Sie aber warum auch immer nicht.
 
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Wie gesagt, solche Vergehen bei der Zeiterfassung finden auf ganz anderen Unternehmensebenen statt (unabhängig davon, ob der MA bereits Zeitsouveränität, aka AT, genießt oder normaler Tarifmitarbeiter ist). Da sind Azubis, die ein paar Stunden unter den Tisch kehren, noch das kleinste Problem.
Was ich damit sagen will: Es braucht hier einen holistischen Ansatz, der entsprechende Vergehen weitestgehend automatisiert erkennt und zur Prüfung durch HR oder den direkten Vorgesetzten einsteuert.
Den neuesten Ansatz bei Tesla, bestimmten MAs mit auffälligen Mustern bei Fehl-/ Krankheitstagen, zu Hause einen Besuch abzustatten, finde ich gar nicht so verkehrt. Kann man Tesla nur wünschen, dass sie den unnötigen Ballast an unehrlichen MA damit auch dauerhaft los bekommen (und nein, ich fahre weder einen Tesla, noch bin ich mit Musik verwandt oder verschwägert ;) ).
 
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Skysnake schrieb:
Geilenkirchen Idee. Erpressung. Wird ja immer besser

Willkommen in der realen Welt würde ich sagen.
Aber es war nicht direkt auf Erpressung bezogen. Es soll auch noch Leute geben, die sich erkenntlich zeigen wenn sie wissen dass man sie damals nicht an den Pranger gestellt hat.

Vor allem sollte man immer beachten, dass es sich hier um Azubis handelt. Da gibt es deutlich schlimmeres auf höheren Etagen. Aber würde ja mal gerne wissen wie viele auch ihren vorgesetzen an das Messer liefern würden, welche jetzt sagen direkt melden...
 
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Skysnake schrieb:

Achso! Hat mich total überzeigt jetzt. Danke für diese Eloquenz.

In diesen Fällen ist es ratsam nichts zu tun bzw. nichts zu unternehmen, denn: Ich liebe den Verrat, aber hasse den Verräter

Es ist nicht seine Aufgabe den Kollegen zu überwachen noch zu melden. Zumal ich würde nur zu gerne die Beweisführung sehen bei der mündlich überlieferten Geschichte... Und wenn die Compliance des Unternehmens das Blockwarttum ist dann sollte er sich dort schnell verziehen.

Die Antwort auf seine Frage ist eh: Nein
 
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Nochmals. Es wird ihm auf die Nase gebunden und damit geprahlt laut seiner Ausführung. Am Ende deckt er ihn und solches Fehlverhalten ist eben schlichtweg Betrug. Die Grenze zum Diebstahl ist da hauch dünn. Würdest du da auch wegschauen?

Wie gesagt, er muss nicht zwingend zum Vorgesetzten/Ausbilder rennen, aber gerade eine anonyme Mitteilung kann man da durchaus machen. Oder wenn es viele Auszubildende gibt auch sagen, daß es wohl Fehlverhalten gibt ohne konkrete Namen zu nennen.

Das ist immer ne Abwägungssache, wie sehr einem daraus ein Strick gedreht werden kann. So was nimmt der AG doch mit Handkuss wenn er dich loswerden will aufgrund des einhergehenden Vertrauensverlustes usw wenn du den anderen denkst.

Aber wie gesagt spätestens wenn er darauf angesprochen wird muss man bei der reinen Wahrheit bleiben.

Für einen Azubi kann man sich auch immer rausreden, das man sich nicht bewusst war das man das melden sollte. Da wird schon nochmals schonender umgegangen.

Am Ende aber ne Kack Situation für einen, da man ganz schnell nur noch verlieren kann und sich dann nur für das geringere Übel entscheiden kann.
 
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