BIOS speichert Einstellungen nicht - sobald Strom weg, ist BIOS resettet

user_julian

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Hallo zusammen,

ich bräuchte wieder einmal Hilfe. Habe einen älteren PC geschenkt bekommen, der laut Vorbesitzer versehentlich gelöscht wurde und sich nicht starten lässt (Monitor bleibt schwarz).
Erstmal das Gehäuse geöffnet und einen Blick hineingeworfen. Dabei fielen mir die RAM-Riegel sofort ins Auge. Es gibt vier RAM-Slots, darin befanden sich 2x2GB von Samsung (2Rx8 PC2-6400U-666-12-E3) sowie 2x2GB von Kingston (KFJ2890/2G; 9905429-016.A00LF), diese sind nur halb so hoch als die Samsung RAMs.
2 HDDs sind verbaut, soweit so gut. Der PC ließ sich nicht starten und piepte nach jedem Einschalten 8-mal.
Also HDDs ausgebaut, diese an einen anderen PC angeklemmt und Windows gestartet. Beide HDDs wurden nicht angezeigt.
Die Computer- bzw. Datenträgerverwaltung gestartet und festgestellt, dass beide Platten nicht zugeordnet waren, also ohne Dateisystem. Diese hab ich dann mit NTFS schnellformatiert, beide wurden danach sofort anstandslos im System erkannt.

Nun zu meinem Anliegen:

Nachdem ich beide HDDs wieder in den Problem-PC gepackt hatte, wollte ich Windows 10 per USB neu installieren. Soweit kam es aber nicht, da er immer noch 8 mal "meckerte".
Also die Kingston RAMs rausgenommen, neugestartet, nix passierte. Die Slots sind wie folgt gekennzeichnet: Vom Prozessor aus gesehen schwarz-schwarz-blau-blau (also die beiden blauen sind am weitesten vom Prozessor entfernt).
Habe dann einen blauen und einen schwarzen Slot mit den beiden 2GB Samsung-RAMs bestückt, neugestartet und siehe da, endlich erschien mal ein Bild.
Hab dann ins BIOS hineingeschaut, Uhrzeit und Datum eingestellt und mit F10 gespeichert. Erneuter Neustart durchgeführt. Nun meldete der PC einen Fehler "WARNING ERROR 02B0: Diskette drive A error". What? dachte ich mir, da ist doch überhaupt kein Floppydisk LW verbaut. Also nochmal ins BIOS rein, gesucht und das Floppy LW auf "disabled" gestellt. Änderung nochmals bestätigt, gespeichert und ausgeschaltet.
Dann hab ich den Win10 USB Stick angeschlossen und den PC erneut gestartet. Der PC erkannte zwar den angeschlossenen USB-Stick als Laufwerk im Bootmenü, nach dem Auswählen blinkte lediglich links oben im Monitor ein weißer Cursor, auf das Windows-Setup wartete ich jedoch vergeblich, selbst nach 10 Minuten Wartezeit keine Reaktion. Vielleicht wegen dem exFAT-Format?
Also nochmal von vorn, dachte ich mir, ich hab doch irgendwo noch eine Win10 Version 1511 auf DVD herumfliegen.
DVD rein, neugestartet und erstmal einen Kaffee zubereitet. Nach ca. 1 Stunde war ich dann mal endlich in einem lahmen Standard Windows 10 drinne. Ach ja, die eingebaute GraKa wurde auch nicht erkannt, ich musste zuerst die Grafikkarte ausbauen, dann die gesamte Win10 Installation mit einem VGA-Kabel am Onboardanschluss durchführen, DVI funzte nicht und HDMI erst recht nicht.
Dann die Updates.... es ist eine 54 Mbps WLAN Netzwerkkarte von TP-Link verbaut - neeeeee, das tu ich mir jetzt aber nicht an. Also den USB-Stick mit der aktuellen .iso angeklemmt und im Nu hatte ich ein aktuelles Windows 10 auf dem Rechner.

Jetzt hab ich folgendes Problem dass, sobald ich den PC vom Stromnetz trenne und ihn wieder anschließe, sämtliche Einstellungen im BIOS weg sind, es erscheinen die "default" Einstellungen mit z. B. wieder aktiviertem Floppydisk A, auch Datum und Uhrzeit sind weg.
Wenn ich den PC am Stromnetz lasse, bleiben die Einstellungen gespeichert. Die CMOS-Batterie hab ich schon durchgemessen und gegen eine neue ersetzt, die alte Batterie hatte nur noch 0,6 Volt.

Weiß echt nicht weiter, das Ding verhält sich total willkürlich, anscheinend kommt es darauf an, wie die RAMs gesteckt sind.
Ein einziges Mal schaffte ich es, zwei RAMs so zu stecken, dass das Ding nach dem Einschalten seinen üblichen Lüftertest durchführt und alle meine Einstellungen samt Uhrzeit / Datum gespeichert blieben. Aber mit 3 GB RAM kann ich ja nun wirklich nicht arbeiten und ich weiß zum Geier nicht mehr, wie ich die RAMs zu dem Zeitpunkt stecken hatte, da ich das System testete und andere RAM Riegel ausprobierte.
Das Handbuch half mir auch nicht weiter. Ich dachte schon an das BIOS - ist aber bereits die aktuellste Version installiert, die der Hersteller anbietet. Habe trotzdem aus Windows heraus das BIOS geflasht, also mit derselben neusten Version neu überschrieben, weil ich dachte, dass vielleicht das BIOS aus irgendwelchen Gründen zerschossen wäre, aber auch das hat leider nichts gebracht. Der PC ist Dual Channel fähig, manchmal startet er überhaupt nicht, da verwehrt der RAM anscheinend den Start, denn stecke ich etwas um, startet er plötzlich ganz normal.
So langsam bin ich echt am verzweifeln und die Ideen gehen mir auch aus.
Wer kann mir da weiterhelfen? Ich spielte schon mit dem Gedanken "Fenster auf - PC hoch - rauswerfen", denn das Teil beschäftigt mich jetzt schon über 3 Tage und ich krieg die alte Kiste einfach nicht richtig zum laufen.:hammer_alt:

Es muss doch möglich sein, den PC vom Stromnetz zu nehmen, um ihn von A nach B zu transportieren und ihn dann einfach wieder anzuschließen und zu starten, ohne jedes Mal Fehlermeldungen zu bekommen und erneut im BIOS rumzufummeln, bis er läuft...
Wozu ist denn sonst die CMOS Batterie drin? Hab die neue vorsichtshalber auch mit dem Multimeter durchgemessen: 3,2 Volt.
Für jede Hilfe wäre ich sehr dankbar ;)

Hier ein paar Infos zum System:
PC: Fujitsu-Siemens Esprimo P5625 E80+
Prozessor: AMD Phenom X4 9150e 1,80 GHz Quad-Core (Agena, Socket AM2+)
Mobo: D2721-A1
RAM: DDR2-800 SDRAM (6-6-6-18 CR2)
Folgende Riegel hab ich hier zur Auswahl: 2x 2GB Samsung, 2x 1GB Samsung, 2x 2GB Kingston (die nimmt er nicht an, egal wie ich sie stecke). Das Board akzeptiert max. 8 GB RAM.
BIOS: Phoenix, Version 6.00 R.1.08.2721.A1
HDD: 1x Seagate Barracuda 7200.7 160GB, 1x Seagate Barracuda 7200.10 160GB
OS: Windows 10 Pro 64bit

VG Julian
 
ja, die Kontakte hab ich überprüft. Da ist alles sauber. Hab sie auch auf festen Sitz überprüft. Die Batterie CR2032 hab ich erst neu gekauft und die hat 3,2 Volt. Die alte mit 0,6 Volt ist sicher schon so alt wie das Mainboard selbst, mind. 12 Jahre
 
Mal einen CMOS-Reset gemacht?
 
Versuch mal nur je 2 gleiche Rams in Slot 1 und 3
Bild_2022-08-12_214428878.png
 
@katzenhai2 Mit dem Austausch der Batterie ist das BIOS resettet. Einen Jumper zum Resetten finde ich auf dem Board nicht.
@Restart001 da ist der Aufwand viel zu groß
Ergänzung ()

@Joe58 Also vom Prozessor ausgehend wäre das der erste schwarze und der erste blaue Slot. Das probiere ich gleich mal aus
 
@user_julian
Mach doch bitte mal Detailfotos vom Board, besonders rund um den BIOS Chip. Am Ende stützt die CR2032 die RTC, nicht jedoch die BIOS-Einstellungen. Wenn letzte z.B. durch einen Elko oder ne verlötete Batterie (quadratische Form wie früher diese dummen Texas Instruments-Dinger auf Retro-Boards) gestützt wird, kanns natürlich sein, dass die auch durch ist. Dazu müsste man sie erst einmal finden... oder eben den Elko, der den Strom nichtmehr speichert.
 
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@wuselsurfer Slot 3 und 4 wären hier in meinem Fall die beiden blauen, die am weitesten vom Prozessor entfernt sind. Hab ich schon probiert, dann drehen nach dem Einschalten des PCs alle Lüfter hoch und rauschen vor sich hin, Bild bleibt schwarz und kein Piep vom BIOS
Ergänzung ()

@DJMadMax Bilder kann ich erst in ca. 1 Stunde machen (Smartphone lädt) hab sonst keine Kamera zur Hand:rolleyes:
Dann mach ich Detailfotos vom ganzen Board, es ist aber im Moment noch eingebaut. Wie es aussieht muss ich es wohl komplett ausbauen?
 
Wenn ich den überlangen Startpost so lese, eine Kurzfassung hätte es auch getan,
da funktioniert ja vieles nicht.
Auch wurde der RAM nicht mal überpüft, ob er noch wirklich OK ist.
Kannst du bis DDR3 mit "Memtest86+ Vers. 5" machen.
Schau dir auch mal die CPU an, ob noch alle PINs vorhanden sind.

user_julian schrieb:
Slot 3 und 4 wären hier in meinem Fall die beiden blauen, die am weitesten vom Prozessor entfernt sind
Was die empfohlenen Slots laut Handbuch wären bei zwei Modulen.

Hatte auch mal ein Mainboard auf dem Tisch, da fehlte ein kleiner SMD Baustein,
abgebrochen, die ganz kleinen weißen. Einziges Problem dadurch dann,
Bios Settings wurden nicht mehr gehalten.
Der fehlte auch direkt neben dem Platz für die Knopfzelle.
 
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So, ich bin mal dem Rat von @Joe58 gefolgt.
@Joe58 habe wie beschrieben Slot 1 und 3 (vom Prozessor aus) mit jeweils 2GB bestückt und nach einem Neustart alles wieder im BIOS eingestellt, gespeichert und den Rechner heruntergefahren und den Stecker gezogen.
Habe dann den PC über Nacht so stehen lassen und als ich ihn heute morgen einschaltete, hatte das BIOS alle Einstellungen noch im Speicher drin, es hat also funktioniert.

Jetzt hab ich aber ein neues Problem mit Windows, einmal fährt das System hoch bis zum Desktop, dann ist der Mauszeiger nicht mehr da, klicken oder auf der Tastatur herumdrücken bringt nix, weil das System wie "eingefroren" ist, ein anderes Mal bleibt Windows beim Hochfahren hängen und der Ladekreis mit den Punkten bleibt stehen - auch wieder wie eingefroren, dafür bleiben aber die Einstellungen im Bios erhalten..:freak:

Jetzt hab ich noch die anderen beiden 1GB Riegel mal versuchsweise in Slot 2 und 4 dazugesteckt. Mal sehen, was er jetzt tut... vorhin ist er problemlos hochgefahren mit allen vier Riegeln, ob es so bleibt, muss ich jetzt testen.
 
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Nicht, daß das Board einen weg hat.

Hast Du mal die Wärmeleitpaste der CPU gewechselt?

Kannst Du mal ein paar Fotos vom Innenraum des PCs machen und hier einstellen:

Bild einfügen Forum.jpg
?
 
user_julian schrieb:
Wozu ist denn sonst die CMOS Batterie drin? Hab die neue vorsichtshalber auch mit dem Multimeter durchgemessen: 3,2 Volt.
Hast Du die 3,2 V im eingebauten Zustand gemessen oder dafür die neue Batterie wieder herausgenommen?

Hast Du Dir mal im BIOS die möglicherweise vorhandenen Fehlereinträge angesehen oder ist das Event Log sauber?
Fujitsu Event Log.jpg

Unter System Monitoring mal nachsehen, ob alle vorhandenen Sensoren OK sind.
Fujitsu System Monitoring 01.jpg
Fujitsu System Monitoring 02.jpg

(die Screenshots sind von einem Fujitsu D3162, können also vom D2721 abweichen)

Ich hatte schonmal einen defekten Sensor auf einem Fujitsu-Mainboard, da passieren die seltsamsten Dinge. :(
 
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@SPB Danke für die Bilder. Ich hab zum Durchmessen die neue Batterie wieder herausgenommen, es wurden 3,2 Volt angezeigt. Kontakte sind alle frei von Schmutz und nichts ist korrodiert.
Ja, das Phoenix BIOS sieht etwas anders aus, schreib gerade von meinem anderen PC, da muss ich gleich wieder die Rechner tauschen.
Ich lasse mal Memtest86+ drüberlaufen, hoffentlich erkennt das Bootmenü den USB Stick diesmal.

@SPB Meinst du mit Event Log die Meldung im schwarzen Bildschirm beim Bootvorgang oder finde ich dies im BIOS?
Ergänzung ()

Ok, die Bilder sagen mir im BIOS...
 
Die Spannung der BIOS-Batterie würde ich im eingebauten Zustand messen (also "unter Last"), wenn der Rechner nicht an der Netzspannung hängt.
An den Pluspol der Batterie kommt man ja problemlos von oben dran, "Minus" (0 V) hast Du an einer Befestigungsschraube vom Mainboard. Also Multimeter rote Meßleitung von oben auf die Batterie, schwarze Meßleitung an eine der Mainboardschrauben oder an Gehäuseblech vom Rechner. (ist alles 0 V)
 
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So, hier mal einen Einblick ins Bios:
20220813_145333.jpg
20220813_145353.jpg
 

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1) POST Diagnostic Screen würde ich mal auf Enabled stellen.
2) kann man sich unter Avanced > DMI Event Logging etwas mehr dh Meldungen anzeigen lassen?
2) unter "Advanced" den Serial 1 Port und Parallel Port auf Disabled stellen, falls diese nicht verwendet werden.
3) die Festplatte an SATA0 und das optische Laufwerk an SATA3 (bei manchen älteren Mainboards ist SATA0 schneller als die anderen SATA-Ports)
EDIT: Beim D2721 scheinen die gleich schnell (SATA2), wäre für mich dann nur eine rein optische Geschichte mit der Reihenfolge der Ports.
https://manualzz.com/doc/2627103/fujitsu-esprimo-p5625-datasheet
(...)
und Beitrag #18 mit der Batteriespannung nicht vergessen
 
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