Leserartikel Bitfenix Nova

Jonas5

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Testbericht Bitfenix Nova

1. Einleitung
Bitfenix ist mittlerweile ein weltweit bekannter Hersteller von Gehäusen, Lüftern, Netzteilen und Moddingzubehör. Zu den beliebteten Gehäusen diesen Herstellers zählt vor allem das Bitfenix Shinobi, welches rund 50-60€ kostet. Um auch für Käufer von Budget-Gehäusen ein Exemplar im Repetoire zu haben stellte Bitfenix im Sommer 2014 das Neos bzw. das Comrade vor. Beide Gehäuse beginnen preislich bei rund 35€. Auf der Computex 2015 wurde dann ein weiteres Budget-Gehäuse vorgestellt. Es trägt den Namen Nova und sollte preislich nochmal etwas günstiger sein als das Neos bzw. das Comrade.

Der Markt ist bei günstigen Gehäusen jedoch stark umkämpft. Besonders das Sharkoon VS4 und das VG4 werden in diesem Bereich sehr oft gekauft bzw. empfohlen. Das Bitfenix Nova muss also gute Argumente haben um sich hier durchsetzen zu können. Nach Herstelleraussagen liefert es „Style, Performance und Silence zu einem unglaublich niedrigen Preis“. Ob das ausreicht um sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können und ob es sich nicht doch lohnt beim Gehäuse etwas mehr zu investieren werde ich in diesem Review herausfinden.

Preislich liegt das Bitfenix Nova bei ca. 30€ für die Variante ohne Seitenfenster und bei ca. 35€ in der Variante mit Seitenfenster. Zudem ist es sowohl in Schwarz als auch in Weiß erhältlich.

Herstellerlink: http://www.bitfenix.com/global/en/products/chassis/nova/

Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle noch an Caseking und an Nils Klakow für die Bereitstellung eines Testexemplars. Bei Caseking lässt sich das Gehäuse natürlich auch in jeder Variante erwerben:
https://www.caseking.de/bitfenix-nova-midi-tower-schwarz-gebf-172.html


Technische Daten:
Abmessungen:183 x 437 x 465 mm (BxHxT)
Gehäusetyp: Midi-Tower
Material: Stahl, Kunststoff
Farbe: schwarz (außen/innen)
Gewicht: 4.8 kg
unterstütze Mainboardgrößen: ATX, µATX, Mini-ITX
Anzahl PCI-Slots: 7
Anzahl Laufwerksplätze:3x 5,25“ (1x extern, 2x intern)
4x 3,5"
2x 2,5"
externe Anschlüsse: 1x USB 3.0 (intern), 1x USB 2.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon
Anzahl Lüfterplätze:Front: 2x 120mm oder 1x 140mm (davon 0x vorinstalliert)

Heck: 1x 120 mm (davon 1x vorinstalliert)
maximale Höhe für CPU-Kühler: 160 mm
maximale Grafikkartenlänge: 320 mm
Platz hinter dem Mainboardtray: 7mm


2. Verpackung und Lieferumfang
Das Nova kommt in einem braunen Karton auf dem ein Bild des Gehäuses und alle wichtigen Daten aufgelistet sind. Im Inneren des Kartons findet sich das Gehäuse. Dieses wird durch recht dünnes Styropor und einer Plastikfolie vor Beschädigungen geschützt.
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Das mitgelieferte Zubehör kommt in einer kleinen Tüte. Diese hatte sich aber leider während des Transportes gelöst und flog zusammen mit der Bedienungsanleitung offen im Gehäuse herum. Das kann gerade bei der Variante mit Seitenfenster zu Beschädigungen führen. Die Tüte enthält alle benötigten Schrauben und einen Speaker. Die Anleitung erklärt in englischer Sprache und mit einigen Bildern kurz und knackig die wichtigsten Installationsschritte.
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3. Ausstattung außen
Das Nova misst 183 x 437 x 465 mm (BxHxT), ist sowohl außen als auch innen schwarz lackiert und wiegt nur 4,8kg. Die Front ist nach vorne komplett geschlossen und besitzt an beiden Seiten ein Meshgitter zur besseren Belüftung durch optionale Lüfter. Leider besitzen diese Meshgitter keinen integrierten Staubfilter. Hinter der Front befinden sich Montageplätze für zwei 120mm- oder einen 140mm-Lüfter. Des Weiteren lässt sich in der Front die Öffnung für ein externes 5,25“-Laufwerk erkennen. Darüber befindet sich ein schräges I/O-Panel. Es bietet 1x USB 3.0, 1x USB 2.0, 1x Kopfhörer, 1x Mikrofon, einen Reset-Knopf und einen Power-Knopf. Die Oberseite des Bitfenix Nova ist komplett geschlossen und bietet keine speziellen Features.
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Auch auf der Rückseite gibt es keine Besonderheiten. Das Netzteil wird unten montiert. Darüber lassen sich sieben Slots für Erweiterungskarten und der vorinstallierte 120mm Lüfter erkennen. Dieser ist von der Firma YHS und dreht mit ca. 1200-1300rpm.
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An der Unterseite des Nova findet man einen ausziehbaren, feinmaschigen Staubfilter für das Netzteil und vier große Plastikfüße mit einem Gummistreifen zur Entkopplung.
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Die Seitenteile sind komplett geschlossen und werden mit Rändelschrauben aus Plastik befestigt. Das die Seitenteile keine besonders große Materialstärke aufweisen war bei einem Gehäuse dieser Klasse und einem Gewicht von nur 4.8kg zu erwarten. Auch Griffmulden/Abziehilfen sucht man vergebens. Auf dem rechten Seitenteil befanden sich zudem Rückstände der Fertigung (siehe Bild). Diese ließen sich jedoch mit einem nassen Tuch problemlos entfernen.
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Insgesamt wirkt das Äußere sehr schlicht und in meinen Augen sehr elegant. Auf den ersten Blick lässt die Optik auf einen höheren Kaufpreis schließen.


4. Ausstattung innen
Die allgemeine Verarbeitung im Inneren ist gut. Es sind keine scharfen Kanten oder grobe Verarbeitungsfehler vorhanden. Lediglich die Montagepunkte für eine 2,5“-Festplatte waren etwas verbogen. Diese ließen sich aber sehr einfach wieder geradebiegen. Wie auch das Äußere des Nova sind das Innenleben und die Kabel der Frontanschlüsse komplett schwarz gehalten. Der Midi-Tower kann Mainboards im ATX-, µATX- oder mITX-Format aufnehmen und bietet ausreichend Platz für große CPU-Kühler (160mm) und lange Grafikkarten (320mm). In der Nähe des Netzteils und unter bzw. rechts neben dem Mainboard lassen sich insgesamt acht ungummierte Kabeldurchführungen erkennen. Auf eine spezielle Öffnung für das 8pin CPU-Kabel hat Bitfenix aber leider verzichtet. Auf der Rückseite gibt es einen vertieften Kabelkanal und nur drei Punkte zur Befestigung von Kabelbindern.
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Der Laufwerkskäfig erstreckt sich über die ganze rechte Seite des Innenraumes. In diesen kann werkzeuglos ein externes 5,25“-Laufwerk eingebaut werden. Darüber bzw. darunter befinden sich zwei weitere interne 5,25“-Schächte in denen man zum Beispiel einen Rahmen zur Festplattenentkopplung unterbringen kann. Im unteren Teil des Käfigs offenbaren sich vier Montageplätze für 3,5“-Festplatten und zwei Montageplätze für SSDs. Sämtliche Festplatten müssen mit Schrauben befestigt werden und sind nicht entkoppelt.
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Das Netzteil liegt zur Entkopplung auf vier sehr kleinen Gummipuffern, die in zwei Fällen nicht an den passenden Stellen klebten. Aufgrund des recht guten Klebestreifens konnten diese aber problemlos umgesetzt werden. Einen wirklich großen Effekt dürften diese Gummipuffer aufgrund ihrer Größe aber vermutlich nicht haben.
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Über dem Netzteil findet man die sieben Plätze für Erweiterungskarten. Diese werden mit Schrauben außerhalb des Gehäuses befestigt. Bis auf die obere Blende müssen alle anderen aber leider herausgebrochen werden. Zusätzliche Blenden sind zudem nicht im Lieferumfang enthalten.


5. Einbau der Hardware und Betrieb

Testsystem:
CPU: AMD Phenom II X4 955 (3,6Ghz, 1,392V)
CPU-Kühler: EKL Alpenföhn Groß Clockner + Scythe Slipstream 120mm 800rpm
Mainboard: Gigabyte GA-880GMA-UD2H
RAM: G.Skill Value 8GB DDR3 1333MHz CL9
GPU: Powercolor HD5770 1GB GDDR5
GPU-Kühler: Arctic Accelero S1 Plus + 1x Scythe Slipstream 120mm 800rpm
PSU: be quiet! Pure Power L7 530W
HDD: Samsung Spinpoint F3 500GB

Der Einbau und besonders die Verkabelung der Komponenten gestalteten sich etwas komplizierter. Das lag vor allem am geringen Platz hinter dem Mainboard (7mm) und der nicht vorhandenen Öffnung für das CPU-Stromkabel. Für das ATX und PCIe-Kabel ist zwar ein vertiefter Kanal vorhanden, jedoch ist der Bereich von der Kabelöffnung am Netzteil bis zum besagten Kanal nicht vertieft. Dadurch ist es nahezu unmöglich, ein einfach gesleevtes ATX-Kabel dort entlang zu führen. Da das verwendete Netzteil ungesleeved ist, war es zum Glück möglich den Strang etwas aufzufächern. Sämtliche Stromkabel für Festplatten mussten aber aufgrund der geringen Platzverhältnisse vorne herumgeführt werden. Auch beim Stromkabel für die CPU musste etwas improvisiert werden indem es zwischen Mainboard und Mainboardtray verlegt wurde. Ist CPU-Stromkabel jedoch lang genug, kann es auch über die oberste Kabelöffnung auf der rechten Seite komplett nach links geführt werden. Das ist optisch zwar nicht ganz so ansprechend, erspart aber Arbeit. Der Kabelkanal ist mit einer Tiefe von 15mm gerade so ausreichend für dickere Kabel. Möchte man aber ein aufgeräumtes Innenleben haben, wäre ein Netzteil mit abnehmbaren Flachbandkabeln wohl die beste Wahl.
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Der verwendete CPU Kühler passt mit einer Höhe von 157mm noch gerade so in das Nova. Bei Kühlköpern mit einer Höhe von 160mm könnte es durchaus möglich sein, dass diese bereits die Seitenwand berühren. Das wäre gerade bei der Window-Variante eher unschön.

Bis auf das 5,25“-Laufwerk müssen alle anderen Laufwerke und Erweiterungskarten mit Schrauben befestigt werden. Dadurch fehlt jegliche Entkopplung und das Gehäuse brummt teilweise sehr stark. In Anbetracht des Preises kann man aber nicht unbedingt mehr erwarten.

Der vorinstallierte Lüfter besitzt bei voller Drehzahl (1200-1300rpm) eine akzeptable Lautstärke. Allerdings ist ein Rattern des Lüfters wahrnehmbar.


6. Fazit
Was lässt sich also abschließend über das Bitfenix Nova sagen? Dazu müsste man sich zuerst die Frage stellen was man von einem Gehäuse für 30€ erwartet bzw. erwarten darf. Grundsätzlich sollte es genug Platz für die meisten kaufbaren Komponenten bieten. Diese Anforderung erfüllt das Nova schon mal. Es schluckt ATX-Mainboards, CPU-Kühler bis 160mm (wenn auch knapp) und Grafikkarten bis 320mm. Dadurch ist es theoretisch möglich einem potenten Gaming-PC in diesem Gehäuse zu verbauen. Dazu sollten vorne aber zwei zusätzlich Lüfter eingebaut werden. Des Weiteren kommt es mit kleinen Features daher, die den Einbau der Komponenten (Kabelmanagementsystem) und deren Betrieb verbessern sollen (Staubfilter im Boden, Netzteilentkopplung). Diese Features wurden aber teilweise nicht ganz durchdacht. So ist zum Beispiel der Platz hinter dem Mainboard sehr gering und dadurch ist es zum Beispiel unmöglich ein gesleevtes ATX-Kabel von der Kabelöffnung am Netzteil zum Kabelkanal zu führen.

Abschließend halte ich das Bitfenix Nova angesichts des Preises aber für ein Gehäuse mit einem guten Preis-/ Leistungsverhältnis. Allerdings bin auch der Meinung, dass das nahezu gleichteure Sharkoon VS4-W nochmal etwas besser ist. Die Gründe dafür sind der zweite Lüfter, der Staubfilter in der Front (auch wenn dieser nicht optimal implementiert wurde), zwei USB 3.0-Steckplätze an der Front und das insgesamt etwas bessere Kabelmanagementsystem.
Wer aber nach einem schlichten und günstigen Gehäuse sucht und mit den negativen Aspekten des Bitfenix Nova leben kann, der sollte durchaus einen Blick auf dieses Gehäuse werfen.

Positiv:
- Preis
- schlichtes Design
- hochwertiger Netzteilstaubfilter
- genug Platz für große CPU-Kühler und lange Grafikkarten
- Werkzeuglose Montage des 5,25“-Laufwerks

Negativ:
- kein Staubfilter in der Front
- sehr wenig Platz hinter dem Mainboardtray
- keine Öffnung für CPU-Stromkabel
- keine Festplattenentkopplung
- Lüfter erzeugt Lagergeräusche
- PCI-Slotblenden nur zum herausbrechen

Zuletzt möchte ich mich nochmal bei Caseking und Nils Klakow für die Bereitstellung eines Testexemplars bedanken.
 
Mit gesleevten Kabeln ist man schon ziemlich am... Ich bin dann doch froh, dass Shinobi genommen zu haben. Und da war es, trotz wesentlich mehr Platz hinterm Backplate, schon nicht ganz so einfach gerade das stare 20+4 MB-Kabel unterzubringen. Wobei das bei dir noch immer sauberer aussieht, als bei mir. :< - Muss ich, wenn mein Fuß wieder Heile ist, nochmal dran an die Kabel.

Was ich aber Schade finde - anhand der Bilder - das Nova sieht schon "billig" aus irgendwie.
Was ich auch negativ finde, ist die Tatsache, dass man wohl zu 'nem Billig-Lüfter hinten gegriffen hat. Wie macht er sich in der Lautstärke? In den teueren Modellen verbaut man ja immerhin den eigenen Spectre, der wirklich flüsterleise ist.
 
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Also der Lüfter ist definitiv eine "Billig-Variante" und kein Spectre. Aber solche günstigen Lüfter werden bei Budget-Gehäuse eigentlich immer verwendet. Selbst bei teureren Gehäusen von Sharkoon (zum Beispiel das S28) werden OEM-Lüfter eingebaut. Bei meinem Testexemplar befand sich auf einem Lüfter hinter dem Sharkoon-Sticker noch ein Aerocool Aufkleber. Da habe ich im ersten Moment etwas blöd geguckt.

Bei voller Drehzahl ist er schon etwas lauter. Ich habe aber definitiv schon schlimmere gehört. Dazu gehört zum Beispiel der 120mm-Lüfter der serienmäßig bei einem Xigmatek Asgard dabei ist. Regelt man den Lüfter im Nova etwas runter, dann kann man durchaus eine recht angenehme Lautstärke erreichen. Was allerdings bleibt ist das Rattern.

Meine Digitalkamera macht leider nicht so optimale Bilder. In Natura wirkt das Nova schon recht schickt.
 
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