Bootloader manuell installieren

buhenacuc

Cadet 2nd Year
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Juli 2018
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Hallo liebe community,
ich wollte eigentlich auf einer Festplatte 2 mal Phoenix OS installieren, da mein Bruder es auch nutzen will und ich keine Möglichkeit gefunden habe, mehrere benutzer darauf einzurichten, dass es so läuft, wie es mir gefällt.
Meine Idee war jetzt, da nur er und ich dieses System nutzen wollen, das einfach 2 mal zu installieren, damit jeder sein eigenes System hat. Die installations-iso hat bei mir nicht funktioniert (startet nicht über usb, über virtualbox erkennt es die externe festplatte nicht, auf die ich es installieren will). Nun habe ich mir eine fertige vdi datei gedownloadet und in eine img datei konvertiert, sodass ich sie dann auf 2 partitionen verschieben kann. Das Problem ist, dass der interne Bootmanager von dem vorinstalliertem system nur das eigene System anzeigt, das andere nicht. Ich könnte also nur eines booten.
Nun wollte ich plop bootmanager installieren, allerdings wollte ich für die paar mb keine cd verschwenden und habs auf einen usb-stick geschrieben, aber auch der bootmanager erkennt beim installationsprozess die externe festplatte nicht. Dann wollte ich grub installieren, hab aber nicht so richtig was gefunden, ich kenn mich nur mit ubuntu aus, mit grub und linux sonst eher weniger. Gibt es einen bootmanager, den ich einfach nur in den mbr schreiben kann (per dd oder irgendwie anders, ohne installation) oder eine möglichkeit grub einfach zu installieren? ums konfigurieren geht es mir noch gar nicht, erstmal nur installieren.
Danke für alle antworten
 
buhenacuc schrieb:
Gibt es einen bootmanager, den ich einfach nur in den mbr schreiben kann
Der BSD-eigene Bootmanager passt komplett ins MBR (also die 446 Bytes die man da hat).
Ansonsten dürfte auch der Linux-Bootmanager LILO funktionieren.
Zum eigentlichen Installieren ist aber ein Live-Medium nötig. Bei LILO halt eine Live-Distribution die optimalerweise LILO an Bord hat.
Im Falle von FreeBSD bietet sich als Live-System FreeSBIE an: http://www.freesbie.org/
 
Wie genau ginge das? wenn ich da lilo mit root ausführe, wird er mir wahrscheinlich meinen jetzigen mbr überschreiben, ich will den auf die externe festplatte installieren.
 
Spricht was gegen ein aktuelles Grub4Dos?
http://grub4dos.chenall.net/categories/downloads/#year_2018

Potentiell kannst du damit auch den alten bootloader/mbr behalten und mit Shift beim Booten zwischen altem und neuen Bootloader wechseln. Allerdings wird Grub auch aus dem Menü heraus den Alten laden können, oder vermutlich auch direkt das OS bzw. den Kernel. Wie das in deinem Fall dann genau geht, dürfte schnell zusammengesucht sein.
 
buhenacuc schrieb:
Wie genau ginge das? wenn ich da lilo mit root ausführe, wird er mir wahrscheinlich meinen jetzigen mbr überschreiben, ich will den auf die externe festplatte installieren.
LILO ist eigentlich recht vollständig dokumentiert. Du kannst auch angeben, wohin er installiert werden soll.
Außerdem wird nicht der gesamte MBR überschrieben, sondern nur der Teil dr den Bootloader enthält.
Abgesehen davon, dass man sich natürlich für den Fall der Fälle ein Backup machen sollte (z.B. mit dem schon von Dir genannten dd).

Eine Konfiguration (etc/lilo.conf) könnte so aussehen:
INI:
# /etc/lilo.conf
# details see in manpages: lilo(8) and lilo.conf(5)

# With all newer systems (until year 2004) you can use the RAM
# above 15 MB. This option allows the use of this range of RAM.
#large-memory

# With all newer systems you can boot from any partition on disks
# with more than 1024 cylinders. This option allows the use of
# partitions above 1024 cylinders.
lba32

# Defines the boot device.  This is where Lilo installs its boot
# block.  It can be either a partition, or the raw device, in which
# case it installs in the MBR, and will overwrite the current MBR.
# With newer kernel you should use the ID of the boot device, which
# can be found here: /dev/disks/by-id/ata*.
boot = /dev/sdc

# Set the verbose level for bootloader installation. Value range:
# 0 to 5. Default value is 0.
verbose = 1

# Prompt to start one certain kernel from the displayed menu.
prompt

# ---------------------------------------------------------------

other = /dev/sdc1
    label = "PhonixOS1"

other = /dev/sdc2
    label = "PhonixOS2"
wobei hier beispielhaft /dev/sdc für die externe Festplatte angenommen wird.
 
minischniepel schrieb:
Spricht was gegen ein aktuelles Grub4Dos?
eigentlich nein, aber ich bin zu blöd das zu installieren
minischniepel schrieb:
Potentiell kannst du damit auch den alten bootloader/mbr behalten und mit Shift beim Booten zwischen altem und neuen Bootloader wechseln.
Welcher alte Bootloader? die ganze Festplatte ist formatiert, er versucht zwar mit einer Fehlermeldung von ihr zu booten, wiese weiß ich auch nicht, da ich die ganze Platte formatiert habe und er eigentlich nichts mehr zum booten finden sollte, aber das ist ein anderes Thema.
andy_m4 schrieb:
Abgesehen davon, dass man sich natürlich für den Fall der Fälle ein Backup machen sollte
Naja da er ja nur den Bootloader überschreibt, überschreibt er ihn entweder da, wo er soll (externe Festplatte), oder er zerschießt mir den von Windows, was theoretisch auch nicht tragisch ist.
andy_m4 schrieb:
wobei hier beispielhaft /dev/sdc für die externe Festplatte angenommen wird.
Ändert sich das nicht, wenn ich verschiedene Festplatten / andere medien einbinde?

Also müsste ich ihm diese oder eine ähnliche konfigurationsdatei beim ausführen mitgeben und danach braucht man diese datei (die pfade darin) nicht mehr?
Ergänzung ()

Noch eine Frage: ich downloade mir gerade Debian, ist das egal ob 64 ober 32 bit? Mein Bruder hat nämlich noch einen 32 bit PC, ist das lilo aus debian 64 bit auch lilo 64 bit oder ist das egal?
 
Der Bootmanager wird nur einmal installiert und ist dann im MBR der externen Festplatte und muss nicht auf dem anderen Rechner nochmal installiert werden.

Hinsichtlich der Bootfähigkeit auf verschiedenen Computern kann sich tatsächlich ein Problem ergeben, wenn die Laufwerke unterschiedliche "Hardwareadressen" haben. Das kann ich aber jetzt aus dem Kopf nicht sagen. ggf. muss man es einfach testen.
Falls das nicht funktioniert, wirds mit LILO schwierig. Was auch dem geschuldet ist, dass aufgrund des begrenzten Platzes ein hinreichend intelligenter Bootmanager nicht machbar ist.
Ein Ausweg wäre dann eine eigene Partition (die ja auch nicht groß sein muss) für den Bootloader. Und dann kann man auch ohne Weiteres zu mächtigen Bootloadern wie GRUB greifen.

Was eine etwaige 32-Bit/64-Bit-Problematik angeht: Einfach die 32-Bit Variante nehmen. Die läuft immer.
 
andy_m4 schrieb:
Was eine etwaige 32-Bit/64-Bit-Problematik angeht: Einfach die 32-Bit Variante nehmen. Die läuft immer.
Die hab ich jetzt auch genommen, hab ich mir schon gedacht.
andy_m4 schrieb:
Hinsichtlich der Bootfähigkeit auf verschiedenen Computern kann sich tatsächlich ein Problem ergeben, wenn die Laufwerke unterschiedliche "Hardwareadressen" haben. Das kann ich aber jetzt aus dem Kopf nicht sagen. ggf. muss man es einfach testen.
Das ist ja glaube ich fast egal, solange er erst alle internen platten und dann alle externen ausliest und mit der bezeichnung (/dev/sd*) speichert, ich meine wenn ich die platte in einen anderen usb-port stecke und nen stick oder eine andere platte in den anderen. Ich probiers einfach mal.
Der grub-manager war mir eigentlich zuerst im Kopf, aber ich bin nicht richtig schlau geworden, wie man das installiert, da müsste ich auch ein live-system booten und es wie mit lilo machen, oder?
 
buhenacuc schrieb:
Das ist ja glaube ich fast egal, solange er erst alle internen platten und dann alle externen ausliest und mit der bezeichnung (/dev/sd*) speichert, ich meine wenn ich die platte in einen anderen usb-port stecke und nen stick oder eine andere platte in den anderen.
Solche Probleme umgeht man mit UUIDs, sodern der Bootloader damit umgehen kann, was bei GRUB aber der Fall ist.

Ansonsten ist die Installation vom Prinzip her sehr ähnlich zu LILO.
 
Naja ich bin mir nicht sicher, ob ich die Betriebssysteme nachher (einfach) einfügen kann, das muss vorher installiert sein, oder?
 
Eine einfache Möglichkeit wäre es auch ein Linux zu installieren falls du ein paar Gigabyte frei hast (ein Ubuntu Server ohne GUI benötigt deutlich unter 5 GB), dann kannst du jederzeit die Konfiguration für GRUB neu vornehmen bzw. GRUB reparieren wenn ein anderes OS den Bootloader im MBR überschrieben hat: https://wiki.ubuntuusers.de/GRUB_2/

Da die ganze Konfiguration von GRUB eh im Terminal oder in Textdateien erfolgt benötigst du auch keine GUI. Ein Update der Konfiguration unter Ubuntu (neues OS installiert welches den MBR nicht verändert hat) sieht z.B. so aus:
Code:
sudo update-grub
Paar Sekunden später kannst du neu starten und siehst im Menü den bzw. die neuen Einträge.
 
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