DerMonte schrieb:
Hier sieht man mal wieder voran FOSS im Consumer-Bereich scheitert.
Wie kommst Du darauf, dass FOSS im Consumerbereich scheitert?
DerMonte schrieb:
Die realitätsfernen Forderungen die Teile einer seiner Jünger haben und die aggressive-belehrende Art wie sie vorgetragen werden, sind da IMHO die Hauptgründe.
Es gibt da Sektierer um den Gnu-Häuptling Richard Stallmann. Der hat es nicht nötig vom Programmieren zu leben. Also reisst er seine Klappe ganz groß auf, und fordert, dass alle Programmierer bzw. die Firmen die die Programmieretr beschäftigen ihren Code verschenken. Diese Forderung ist berechtigt, wenn es Auftragsarbeiten für die öffentliche Hand sind. Aber das muss die öffentliche Hand in die Verträge hineinverhandeln,
Aber das Opensource-Lager ist groß und es gibt viele Ansichten. Und es gibt viele Lizenzen, die GPL ist nur eine. Das exakte Gegenstück zu Richard Stallmann ist Guido van Rossum. Ihm war wichtig, dass Python Opensource ist und bleibt und, dass die Anwender von Python frei entscheiden können wie sie mit ihrem Programm umgehen. Linus Torvalds liegt zwischen den beiden, aber ein Betriebssystem hat auch andere Bedingungen als eine Programmiersprache. Ich sehe ihn wie Guido van Rossum in diesen Fragen als Pragmatiker.
DerMonte schrieb:
Ist ziemlich Schade, weil ich gerne mehr FOSS benutzen würden, aber die Bewegungen dahinter machen sich selber kaputt.
Ich glaube Dir ist gar nicht klar wie weit Opensource-Software verbreitet ist.
DerMonte schrieb:
Im Kern ist doch min. 95% aller Smartphone-User latte ob das BIOS ihres Smartphones nun Open-Source ist oder nicht.
Hier war die Rede von Treibern.
Und Du hast recht, es ist den allermeisten Smartphone-Usern egal. Aber viele ärgern sich, dass ihre Smartphones keine Updates bekommen. Die langen Unterstützungszeiten bei Apple liegt eben daran, dass sie ihre Treiber unter Kontrolle haben. Sie müssen nur 5G-Modems von Qualcomm kaufen, ansonsten brauchen sie von denen nichts.
Bei Android ist es ganz einfach, wenn Qualcomm oder Mediatek keine Treiber für neue Versionen von Android bereitstellen, gibt es keine Updates für diese Phones. Und genau hier schlägt das Thema opensource oder binary Treiber zu.
Siehe dazu:
https://github.com/torvalds/linux/blob/master/Documentation/process/stable-api-nonsense.rst
DerMonte schrieb:
Aber laut den FOSS Leuten ist lebenswichtig und Grund genug so ein Unternehmen auf eine Ebene mit der Bank of America und Nestle zu setzen.
Wenn Du auf den Stinkefinger von Linus Thorvalds gegen Nvidia anspielst, den gab es nicht nur für den binary Treiber, sondern auch wegen dem Verhalten von Nvidia.
Zu diesem Zeitpunkt hatte auch AMD keinen OpenSource Treiber, war aber kooperativer.
Kernel-Mode-Treiber können den Linux-Kernel zum Absturz bringen. Wenn ein Absturz im Zusammenspiel mit einem binären Treiber passiert, ist das Debuggen extrem schwer. Und wenn sich dann der Lieferant des binären Treibers ziert mit den Kernelentwicklern zu reden, ...
DerMonte schrieb:
Wobei Nestle wahrscheinlich sogar in deren Sicht sympatischer ist...
Ja ja die Schweiz, der Hort des Bösen, ...
Die Leute, die sich hier am lautesten über MediaTek, beschwert haben, haben behauptet MediaTek verbreitet miese Hardware.
Das OpenSource-Treiber-Thema spielt defakto keine Rolle, weil sich Qualcomm genauso verhält.
Es hängt jetzt einiges an Google. Wenn sie mit dem Pixel 6 tatsächlich ein massetaugliches Smartphone mit 5 Jahre Support herausbringen, werden sich MediaTek und Qualcomm bewegen müssen. Entweder mehr Programmierer anstellen um mehr Andoriodversionen gleichzeitig zu unterstützen. Oder den Kernel-Treiber als Opensource herausgeben. Den Userspacetreiber können sie weiterhin geschlossen halten.