Brandbrief an die SPD: wutschäumend, ehrlich, überraschend

@Marxx:

2-Klassen-gesellschaft? Großverdiener-Bauchpinseln?
Also ich finde das alles sehr populistisch was du von dir gibst. Genauso wie die "andere Seite". Die piensen auch immer nur über die "Bauchgepinselten Arbeitnehmer".

Es gibt auch durchaus für Arbeitgeber Probleme. Und zwar z.B. die, einen Mitarbeiter nicht mehr loszuwerden z.B. wenn man sich in ihm bei der Einstellung getäuscht hat und er nix auf die Reihe bringt ausser dem absolut notwendigsten. Selbst ein 2-Jahres-Vertrag ist da recht lang angelegt und was soll man tun? Ist man darauf bedacht, sein Gesicht zu wahren, kommen irgendwelcher Gefakteter, außerordentlicher Mist nicht in Frage und wenn´s einem gutgeht, dann ist´s Betriebsbedingt auch nicht möglich (und wehe man ist noch groß genug und hat einen Betriebsrat).

Ich will damit sagen das es nicht so einfach ist alles in Schwarz und Weiß aufteilen, wie ich gerade den Eindruck habe das du es Versuchst. Oder täusche ich mich?
Gerade weil eben alle das tun (egoismus?), gibt es nie Einigungen. Könnte ja nicht ganz zum eigenen Vorteil sein ...
 
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@MArxx

Hier war nie die Rede davon sich aus der sozialen Verantwortung zu ziehen, nur ist irgendwann mal Schluß. Wer soll das denn alles bezahlen?

Ich bin Angestellter, und zwar bei einer großen Hilfsorganisation. Ich bin examinierter Rettungsassistent (sprich der der die Berufsausbildung gemacht hat und kein Rettungssanitäter!) Ich bekomme von 12 Stunden 9,48 bezahlt, egal ob ich ducharbeite oder zwischendrinn mal etwas Ruhe einkehrt. Ich verdiene im Durschnitt 1400 EURO netto.
Ich habe Abitur gemacht und zwischendrinn studiert, wegen Geldmangel aber wieder aufhören müssen. Ich habe auch keinen Geldscheisser sitzen.

Nochmal ich habe nur etwas gegen diejenigen, die sich zu schade sind auch etwas niedere Arbeit zu machen und dann von Gesellschaft verlangen, dass man sie durchfüttert!

Seit mir nicht böse aber ich komme beruflich in ALLE Gesellschaftsschichten und es sind immer die selben die nix aus sich machen!

Ich kann es nunmal nicht nachvollziehen wie man bei 300 geschriebenen Bewerbungen keinen Job bekommen kann und zwar aus folgendem Grund:

Mein Schwager war in den letzten 3 Jahren 2 mal arbeitslos, er ist Schreiner, 25 JAhre alt, verheiratet und 1 Kind! Er hat jedesmal innerhalb von 6 Wochen wieder Arbeit bekommen und jetzt in einem festen Arbeitsverhältnis!

Also irgendwo muss dann ja bei den Leuten die soviel Bewerbungen schreiben irgendetwas nicht stimmen.

Ich will hier niemandem zu Nahe treten, also nix falsch verstehen.
 
Mit Alter vom 25 dürfte es weniger Problematisch sein, einen Job zu bekommen.
Aber heute ist man ja ab 40 schon zu alt für die Arbeitgeber. "Jung, dynamich ".........,sollten alle sein :D
Jetzt ist ja wieder ein Vorschlag gekommen, daß ältere Arbeitnehmer weniger Gehalt bekommen sollen, da Sie weniger leisten.
Dann müßte ich als junger Mensch dafür aber mehr verdienen, nur das will auch wiederrum keiner. Davon profitieren die Arbeitgeber ja auch, aber die "späteren zwangsläufigen Nachteile" wollen Sie nicht.
Unsere Arbeitgeber müssen lernen, mit dem Personal sinnvoll und behutsam umzugehen, eine Maschine kann man auch nicht permanent überlasten, dann bricht diese auch zusammen)
Der Mensch wird älter, anfälliger usw. aber muß dies heute eine Schande sein.?
Das ist der natürliche Weg des Alterns.
Nein, unsere Arbeitgeber quetschen das Personal aus wie Zitronen, bis auf den letzten Tropfen und das geht natürlich bei immer älteren werdenden Menschen nicht mehr.
Man muß sich ja fragen, ob "Erfahrung" heute kein Geld mehr wert ist, auch wenn man nicht mehr dauernd so bei der Arbeit hetzen und rasen kann.
Man schaue sich doch heute die Stellenausschreibungen an. Das da nicht direkt steht: Professor gesucht, 20 Jahre alt jung dynamisch,kann alles, weiß alles, 50 Std. Woche, 1000 € Gehalt,kein Urlaubs- und Weihnachtsgeld, keine Urlaubstage ist noch ein wunder (habe mal bewußt etwas übertrieben).
 
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Scheins ist die Erfahrung älterer nichts mehr Wert. Aber die werden schon sehen was sie davon haben ... teilweise äussert es sich ja jetzt schon alles. Was teilweise jungen Leuten zugetraut wird, ist imho echt krank. Viele erfüllen dann doch nicht die erwartungen (logischerweise) und die, welche sie erfüllen, hatten zu 90% einfach nur Glück.

Manche werden jedoch etwas arrogant und meinen das wäre "können". ;)

Man sollte nicht immer Zweifeln, aber auch nicht zu selbstsicher werden.
20 Jahre auf dem Markt und frisch von der Uni/Ausbildung sind eben nicht gleichzusetzen.
 
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Gerade im Verkauf ist es besonders schlimm. Meine Mutter bekommt mit 40 schon schwer nen neuen Job. Wenn mir dann eine kugummikauende 20 jährige Tussi gegenübersteht frag ich mich schon ob da jemand mit Erfahrung im Umgang mit Kunden nicht besser wäre. Natürlich kosten junge Arbeitnehnmer meistens wesentlich weniger als ältere, aber diese können dafür mit ihrem Engagement und ihrer Erfahrung punkten.

Das sparen am Personal ist Konzernen wie Karstadt ja schon zum Verhängnis geworden (natürlioch nicht alleine). Dort bin ich auch lange nicht hingegangen (da bin ich nicht der einzige), weil die Mitarbeiter sowas von unfreundlich waren, da die Arbeitsbedingungen wirklich schlecht und die Mitarbeiter natürlich extrem gestresst waren.

Das is bei vielen anderen Läden genauso. Da werden Arbeitnehmerrechte mit Füßen getreten, denn die wissen genau, dass die Verkäuferinnen nichts sagen, weil sie Angst um ihren Job haben.
 
Meine Aussagen waren natürlich etwas überspitzt formuliert, um die Standpunkte ein bisschen klarer voneinander abzugrenzen. Kann schon sein, dass das manchmal sehr emotional rüberkommt - ist es ja auch..nehmt es aber nicht für bare Münze sondern als analytische Standpunkttrennung. So machen es die Parteien passenderweise auch gerade: Wenn ich sehe, was jetzt im Wahlkampf läuft und mit welchen abstrusen Ideen die Parteien plötzlich versuchen, Profil zu zeigen...pffff.

Auch die Sache mit der Verlängerung der Lebensarbeitszeit die der CDU so wichtig erscheint. Ich frage mich, warum dann heute 45 Jahre als magische Grenze gelten - als Grenze, wo man fest im Sattel sitzen sollte, weil man vielleicht sonst zu alt ist, um anderweitig angestellt zu werden. 45 - und auf einmal ist es notwendig länger als bis 65 zu ackern. Die Praxis sieht doch so aus, dass gerade viele größere Firmen und Konzerne regelrecht darauf drängen, dass "die alten" und oftmals teuren in Frührente gehen. Ich kenne z.B. Dutzende Beispiele bei der Telekom. Ich frag mich auch, wo die Arbeitsplätze für die jüngeren auf einmal herkommen sollen, wenn man jetzt noch länger seinen Sessel besetzen soll.

Am Kündigungsschutz kratzen ist ebenso toll für die Unternehmen - und ich sehe die Notwendingkeit teilweise sogar ein, gerade in kleinen Unternehmen kann es problematisch sein, wenn man wirklich mal einen Arbeitnehmer loswerden muss, weil er faul ist, weil das Geschäft nicht läuft o.ä. Das Schlimme ist aber: Die Unternehmen werden einen geschwächten Kündigungsschutz selbstverständlich hemmungslos ausnutzen, wie es z.B. Werbeagenturen, Presse- und PR-Agenturen heute mittels Volontariat schon praktizieren: Da wird ein Akademiker nach dem Anderen mit relativ kurz befristetem Arbeitsvertrag angestellt. Und fast keiner wird übernommen - der Hungerlohn würde ja dann zu einem kleinen Gehalt steigen. Da nimmt man lieber den nächsten hochqualifizierten und nutzt ihn so gut wie möglich aus. Bei der Einstellung wird natürlich gesagt, dass eine spätere Anstellung der Normalfall ist. Das lässt sich nach einem aufgeweichten Kündigungsschutz in fast jeden anderen Bereich übertragen. Billig einstellen, einfach rausschmeißen wenn man jemanden findet, der es wieder so billig macht oder womöglich noch günstiger ist.
 
Jo genau der Kündigungsschutz, wenn der weg ist dann brummt die Wirtschaft.
Was ist den das für ein Märchen, aus welcher populstischen Kiste habt Ihr den das gezogen?

Also jeder, aber auch wirklich jeder Arbeitgeber wird seinen "ungeliebten" Mitarbeiter los.
Sich als Arbeitgeber hinter so einem Gesetz zu verstecken und dann auch noch rauszuposaunen, weg damit und es geht besser der (entschuldigt bitte) hat Sie nicht mehr alle.

Warum brummt die Wirtschaft nicht?

Könnte man auch wieder anders sehen! Wenn der Arbeitnehmer jährlich geschröpft wird von der Politik und vom Arbeitgeber, so das weniger in der Tasche bleibt, na wie soll es dann auch mit dem Konsum vorwärts gehen.
Als Beispiel kann ich auch gleich mal meine Frau anführen. Sie begann vor 3 Jahren mit Ihrem Job bei einem großen deutschen Konzern (noch staatlich). Ihr Jahresgehalt für eine Anfängerin war gut, muss ich ja auch mal sagen. So durch Verhandlungen und neue Tarifabschlüsse bekomt sich im Enddefekt 2007 weniger Jahresgehalt als bei Ihrer Einstellung. Defakto hat Sie und ich weniger Geld und dadurch werden wir auch weniger konsumieren. :freak:
Nun ist Sie nicht die einzige in er Firma sondern gut weiter 200 000 Menschen und Ihre Familien sind davon betroffen. So kann man nun eine Firma nach der anderen abklappern und es kommt immer wieder LOHNKÜRZUNG raus.

Warum haben ältere Arbeitnehmer keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt?

Nein nein die Frage müsste mal wieder anders heißen.
Warum lässt sich so ein Jungschnabel von Chef (Vati hilft, Neweconemie) nichts von einem sagen der Ahnung hat? Ja ich glaube so stimmt das. Die Alten wissen wie es laufen müsste und die jungen neuen Chefs wissen alles besser und Sie erfinden das Rad halt neu.
Jetzt gehe ich in der Geschicht mal weiter zurück. Die 68-iger sind damals auf die Straße gegangen um die alten Zöpfe abzuschneiden. Damals war ein Herr Schröder und Fischer auch dabei. Genau diese 68-iger die damals die Veränderungen haben wollten, die kleben doch heute an Ihrern machtgeilen Stühlen wie sonst keiner.

Warum werden so wenig Kinder geboren?

Ja warum den? Na weil wir in der kinderfeindlichsten Gesellschaft leben die es gibt. Erst ich dann der Rest bitte schön.
Auch hier ein Beispiel. Wieder meine Frau und ich. Ich wäre bereits gern Vater geworden! Aber wie soll das gehen? Man hat keine Planungsicherheiten mehr. Jeder kann morgen den Job verlieren und dann aus die Maus. Ein Kind ist doch in dieser Gesellschaft keine Frage der Liebe sondern des Geldes. Kling schlimm, oder?
Keine Kinder keine Einzahler in die Sozialsysteme.

Was soll ich als junger Mensch den noch alles machen?

Ich soll Kinder bekommen, die ja dem Staat nichs kosten. Das Kindergeld ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Allein ein Kinderbetreungsplatz bei uns in der Stadt kostet 300€ plus Unterstützung der Zuschuß von der Stadt.

Ich soll im brav in die Rentenkasse einzahlen. Die ist ja leer und es gibt ja so wenige die einzahlen.

Ich soll für meine eigene Rente vorsorgen. Achja da wo ich ja was einzahle bleibt ja für mich nichts übrig. Stimmt als noch selber was machen.

Ich soll immer brav beim Arztbesuch 10€ abdrücken. Genau weil die Besserverdiener ja privat versichert sind und das nicht müssen. Achja das kam ja wegen der Gesundheitsreform. Stimmt, und genau diese Reform haben ja Leute gemacht die privat versichert sind. Na wie soll sich da was ändern? Wir brauchen bloß rechts und links zu schauen. Frankreich, es gibt nur 1, ja eine staatliche Krankenversicherung wo alle, ja alle auch die Politker einzahlten usw. usw.

Ich soll Miete, Strom, Gas, Versicherung bezahlen.
Ich möchte was zu essen haben
Ich möchte was zum anziehen haben

Was soll ich den noch alles?

Nun noch was mega unpopulistisches. Ich bin kein Ausländerhasser, nein das bin ich wirklich nicht, aber für eine geregelte Zuwanderung bin ich. Wisst Ihr eingentlich was da alles abgeht? Wieder mal ein Beispiel. Ich arbeitslos und ich mache eine Weiterbildung. Dabei war auch ein Ukrainer. Seine Frau arbeitet als Kindergärtnerin und er hat 2 Kinder. Soweit zu gut. Er konnte mir genau sagen wo ich was beantragen kann um noch mehr Kohle vom Staat zubekommen, hey darauf wäre ich nie gekommen. Ja und was war am Ende der Weiterbildung? Ich komme so über die Runden er kauft sich eine Eigentumswohnung. Also bitte wo soll das noch hinführen? (Ich distanziere mich hier ausdrücklich vom rechten Gedankengut!)

Ich finde darum sollten sich die Politiker egal ob rot/grün/schwarz/gelb mal Gedanken machen. Das sind Probleme Dir mir auf den Magen schlagen!

Obwohl ich deinen Groll durchaus nachvollziehen kann ->
http://learn.to/cool.down und hier § 3!
 
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Das Hauptproblem ist in meinen Augen das Menschen im Allgemeinen dazu neigen Möglichkeiten und Schlupflöcher auszunutzen. Und je öfter sie das tun, umso "schamloser", wie du es sagtest, wird es.

Egal ob jemand 1 000 000 oder 1 € verdient, es ist immer diese übertriebene Fixierung aufs eigene Wohl zu kosten anderer ("Kenne ich ja eh nicht, die sind mir egal").
Dann begibt man sich in eine Opferrolle und schimpft was das Zeug hält.
Oder man benutzt das Leid, das einem selbst durch Ungerechtigkeit angetan wurde als Entschuldingung, dasselbe ("zum eingenen Wohle") anderen anzutun.

Ich stoße leider oft genug auf diese Einstellung und Lebensweise, kann sie oft aus den Äußerungen und Aktionen aller möglichen Menschen ziehen die bisher in und durch mein Leben schritten.

Aber daran wird sich so schnell nix ändern.

Deswegen schaue ich so gut wie es geht das es mir gutgeht und versuche dabei so wenigen Menschen wie möglich auf die Füße zu treten...was soll man sonst tun? Zwingen kann man niemanden zu kooperation. Und zu einem Kompromiss schon gleich gar nicht (zumindest zu einem ernstgemeinten nicht, und das ist wohl der Sinn der Sache).

Wie man sieht sind für mich die Probleme eher im kulturellen Bereich zu suchen. Dieser wirkt sich dann natürlich deutlich auf das Zusammenleben und die Politik aus, da beides darauf basiert und die Kultur an sich wieder verändert. <- Hirnverdreh :freak:

und so dreht sich das System im Kreis, bis es kollabiert und man wieder ein Stück weiter hinten anfängt. Dann lernt man entweder aus der Vergangenheit, oder auch nicht ...

//Arztgebühr:
Die wurde schonmal eingeführt, so ich mich nicht täusche in den 70ern. Allerdings wieder abgeschafft, da die Verwaltung teurer war als die Einnahmen. Nun hat man die Verwaltung auf die Ärzte abgewälzt, die davon nicht einen Cent sehen. Ganz schön geschicktes Konstrukt ... :(
 
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