@Euphorikus:
Ist für deine Fragestellungen auch nicht unbedingt entscheidend.
Du solltest dir erstmal bewusst machen, was du erreichen willst und wo bei dir im Rechner überhaupt alles Geräusche entstehen. Die besten High-End Lüfter, federweich entkoppelt und per Shroud von sämtlichen Barrieren entfernt, bringen dir nichts, wenn sich dann doch irgendwo noch eine brummende Festplatte, ein ratternder Lüfter eines Netzteils oder ein Spulenfiepen der Grafikkarte dazumengen.
Solche Komponenten sollten immer im Einklang zum Rest des Systems stehen.
@Leli:
Danke, ich bin aber auch nur ein Normalsterblicher (und dabei nichtmal Ingenieur)
Finde es nur immer fragwürdig, wie sicher manche mit (womöglich sogar verzerrten) Schalldruckangaben umgehen und sich infolge eine 1:1-Beziehung zur Realität versprechen. Was bringen mir Ergebnisse von theoretisch 9 dB(A) in einem schalltoten Raum, wenn das Objekt schließlich in einem akustisch ganz anderen Umfeld zum Einsatz kommt? Die Messungen der Redaktionen gehen da schon von etwas realistischeren Szenarien aus. Andererseits findet sich hier jedoch nur selten Messequipment, das für eine zuverlässige Bewertung des Schalldrucks unterhalb des üblichen Raumpegels geeignet ist. Wie man es aber auch dreht und wendet: das Spektrum wird hier ohnehin nummerisch zusammengefasst, weshalb man keine Aussagen mehr darüber treffen kann, ob ein Lüfter nun z.B. tieffrequent brummt oder hochfrequent fiept.
Von daher rate ich bei solchen Praktiken zur Vorsicht.
Wie dem auch sei.
Bei der Gestaltung des Airflows hat jeder so seine Dogmen
Meinerseits verfolge ich am ehesten das Ideal: so wenig Lüfter wie möglich, so viel wie nötig. Von der Balance her lieber Unterdruck als Überdruck.
Bei Schwierigkeiten mit Staub aufgrund der stärkeren Sogwirkungen im Heck helfen zusätzlich Staubfilter, die sich auch mit Nylon oder vergleichbaren feinen Stoffen sehr gut selbst herstellen lassen.
Bezüglich der Geräuschentwicklung sollten sämtliche unmittelbaren Luftwiderstände auf ein Minimum reduziert werden. Gerade saugseitig reagieren die Rotoren sehr empfindlich und erzeugen (nicht nur bei den eLoops) ab einer gewissen Strömungsgeschwindigkeit verstärkte rauschende, brummende bis hin zu pfeifende Geräusche. Wenn es so leise wie möglich werden soll, dann würde ich ab einer Geschwindigkeit von pauschal 600-700 RPM (varriert natürlich von Design zu Design) bei der saugseitigen Montage auch Abstandhalter bzw. Shrouds einsetzen. Entweder einen alter Lüfter nehmen und entkernen oder aber auf die genannten Adapter von Phobya zurückgreifen.
Der Unterschied lässt sich auch sehr leicht simulieren, in dem man einfach mal einen Lüfter bei ~800 RPM vor einen feinen Staubfilter hält. Je geringer der Widerstand (durch Filter, Gitter usw.), desto leiser wird der Lüfter und desto besser kann auch die Strömung fokussiert werden.
Wenn man nicht gerade Silent-Fetischist ist und sich an einem geringen Rauschen nicht stört, sind diese Faktoren jedoch nur bedingt relevant.
Meistens reicht es einfach, die Lüfterkurven anzupassen, sich das Gehäuse ein wenig anzuschauen und dabei zu überlegen, wo die Luft am ungehindertsten zirkulieren kann. CPU und GPU sollten eine möglichst direkte Zuluft bekommen - die bereits erwämte Luft sollte im Umkehrschluss möglichst schnell abgeführt werden (daher auch mein Rat zu Unterdruck bzw. zu einer hecklastigen Gewichtung der Umdrehungsgeschwindigkeit). Wenn ich vorne an der Kante sowohl an der Front als auch im Deckel einen Lüfter betreibe, ist es zum Beispiel recht wahrscheinlich, dass die Zuluft direkt wieder abgesogen wird, ehe sie die Hardware überhaupt erreicht hat. Von daher einfach mit ein wenig common sense herangehen und gerne auch etwas experimentieren
Schließlich ist ja auch nicht jedes Gehäuse gleich aufgebaut. Die Faustregeln sind im Prinzip nur Annäherungen, mit denen man anfangen kann, um Stück für Stück sein individuelles Optimum zu ermitteln.