j-d-s schrieb:
Ergo, ja, es wäre wohl besser gewesen die gar nicht aufzunehmen, vor allem weil die dort ethnische Russen wirklich diskriminieren als Staatenlose...
Das ist wohl wahr. Strategisch machte es trotzdem Sinn dort oben präsent zu sein und den Russen nicht die ganze Ostsee zu überlassen.
Alle Staaten im Osten sind halt "schwer geschädigt" durch die Zeit des Warschauer Pakts und wollten so schnell wie möglich einen Riegel für die Zukunft vorschieben, damit die Russen nicht wieder auf dumme Gedanken kommen. Kann man ihnen nicht verdenken. Die Deutschen als Kröte mussten sie halt schlucken, aber von denen geht ja nicht wirklich eine militärische Bedrohung aus. D.h. die NATO ist als Institution deutlich weniger umstritten als die EU. Die NATO ist die Lebensversicherung, die EU die Krankenversicherung.
Trotzdem geht auch denen der Arsch auf Grundeis, wenn sie sehen was Trump unter Bündnistreue versteht.
Die Briten haben das durch ihre Insellage schon immer etwas lockerer gesehen, sind aber nicht so deppert auf Bündnisschutz zu verzichten.
Wenn die Amis so weiter machen, werden die Karten eh neu gemischt werden müssen und Kerneuropa muss eine schlagkräftiges eigenes Bündnis neben oder innerhalb der NATO etablieren. Da dürften die Briten auch dabei sein.
Für uns Deutsche heißt das dann Abschied aus der Komfortzone und unsere Partner, die Kröte eines militärisch starken Deutschland zu riskieren, was trotz aller gegenwärtigen Kritik nicht jedem schmecken wird.
BTW: Mit der Ukraine ist natürlich ein ziemlich mieses Spiel. Man ist zwar heilfroh, die als Puffer zwischen sich und den Russen zu haben, aber wirklich helfen will man ihnen auch nicht.