Budget Mikrofon XLR, Klinke oder USB?

aemonblackfyre

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Hallo,
ich benutze momentan eine schäbige Webcam als Mikrofon. Möchte jetzt upgraden. Für meine Lautsprecher hab ich schon ein Behringer UMC22. Da könnte ich ja per XLR ein Mikrofon anschließen.
Ich hab nicht viel vor damit und würde nur gerne wissen was die beste lösung wäre.
Hier wird ja zum Superlux E205U geraten für die Preisklasse in der ich suche (10-50€). Gibt es in dem bereich empfehlneswerte XLR Mics? Wären die besser? Ich denke mir halt wenn ich schon einen XLR anschluss habe kann ich den auch nutzen :D
 
Ein XLR-Anschluss macht den Klang eines Miks nicht besser. Er ist dann erforderlich, wenn das Mik Phantompower (48V) benötigt.
Wofür benötigst du denn das Mik? Teamspeak oder Podcast/Streaming?
 
Nimm nen BM-800, nutze ich selbst, sehr gutes Mikrofon wenn man XLR nutzen und nicht die Welt ausgeben möchte.

UMC22 + BM-800:

15€ BM-800 vs. 2500€ Neumann:
 
Paul Marx hat letztes Jahr das 't-bone SC450 Value Set' empfohlen. An die Empfehlung habe ich mich gehalten und bin noch immer sehr zufrieden damit. Allerdings liegt das Set bei einem Preis von 110€.

 
zazie schrieb:
Wofür benötigst du denn das Mik? Teamspeak oder Podcast/Streaming?
primär für voicechat aber will mir die option offen halten eventuell mal ins twitch streaming zu schnuppern
JackA$$ schrieb:
Nimm nen BM-800, nutze ich selbst, sehr gutes Mikrofon wenn man XLR nutzen und nicht die Welt ausgeben möchte.[/MEDIA]
super! genau an sowas hab ich gedacht.
XLR Kabel hab ich auch noch rumliegen.

Dann müsste ich nurnoch über ein Stativ nachdenken. Zufällig auch noch empfehlungen dafür? Was hat man da so zu beachten?
 
zazie schrieb:
Ein XLR-Anschluss macht den Klang eines Miks nicht besser. Er ist dann erforderlich, wenn das Mik Phantompower (48V) benötigt.

Nur als kleine Anmerkung weil es dem Tonmenschen in mir zu sehr ins Auge sticht.
Die Phantomspeisung bei Kondensatormikrofonen wird eigentlich nur deshalb über XLR mitgeliefert weil sich XLR in der professionellen Tontechnik als Standard für Mikrofone etablieren konnte. An sich könnte man die Phantomspeisung auch über Stereo-Klinkenstecker oder sogar separat realisieren, nur konnten die sich in diesem Bereich für Mikrofone nie durchsetzen. Allerdings werden auch dynamische Mikrofone, die eben keine Phantomspeisung benötigen, durchgehend per XLR angeschlossen.

Die Vorliebe für Kondensatormikrofone in der "Computerwelt" kommt vor allem daher, daß man hier auch mit nicht ganz so hochwertigen Verstärkern noch saubere Signale bekommen kann. In der professionellen Tontechnik kommen dagegen dynamische Mikrofone und Kondensatoren je nach Einsatzzweck gleichberechtigt zum Einsatz.

Bei manchen Gaming-Headsets mit Kondensatormikro kann es dagegen durchaus sein, daß die Spannungsversorgung für das Mikro über einen 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker realisiert wird. Das sind dann aber aufgrund der weit niedrigeren Anforderungen sehr viel weniger als 48 Volt. Man sollte daher auch niemals versuchen derartige Mikrofone über Adapter mit der herkömmlichen Phantomspeisung zu traktieren.
 
In deiner Preisklasse würde ich dir zu einem Gaming-Headset raten statt zur Aufstellung eines Billig-Miks auf einer Billig-Spinne an einem Billig-Mikständer. Das gilt unabhängig davon, dass das E205U offenbar über ein aussergewöhnlich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügt.
Für Voicechat brauchst du ein Nahbesprech-Mik, sonst sind einfach zu viele Nebengeräusche mit im Signal. Entsprechende Threads finden sich fast wöchentlich auf CB (Klackern zu laut, Stimme zu leise etc.)

@ThanRo: Danke für die Ergänzung, mir ist das klar. Aber für Phantomspeisung ist XLR (ausserhalb der Fachwelt) der de facto-Standard
 
@zazie
Das ist Quatsch!
Mein GoMic ist ca. 40-50 cm von mir Entfernt auf Höhe der oberen Monitorkante.
Man hört nichts außer mich selbst. Wenn ich sprechen und gleichzeitig laut tippen würde...ja dann ok...
Für sowas hat man aber Sprachaktivierung und die wird bei mir von meiner Mecha (Ducky one mit MX-Red) nicht aktiviert. Nierencharakteristik sei dank!
Und wenn doch alle Streamer etc auch kein Headset nutzen, wie kann es sein, dass ich da nie irgendwelche Nebengeräusche höre?
Die Mics sind auch meist weiter weg, dass sie nicht im Bild zu sehen sind.
 
zazie schrieb:
In deiner Preisklasse würde ich dir zu einem Gaming-Headset raten statt zur Aufstellung eines Billig-Miks auf einer Billig-Spinne an einem Billig-Mikständer.

Ich benutz meine Sennheiser HD598 zum Zocken und Musik hören da will ich nicht noch ein 2. Paar Kopfhörer rumliegen haben.

und wie luke schon sagt scheint das ganze problemlos bei den meisten streamern zu klappen. Ich möchte außerdem die Option haben beides unabhängig zu betreiben und praktisch Hardwareseitig zu deaktivieren (stecker ziehen).
 
Jeder darf seine Meinung haben und andere als Quatsch bezeichnen; habe kein Problem damit. Aber meine Ohren sagen mir, dass die Audio-Qualität von vielen Twitch-Kanälen oder Youtube-let's play grottenschlecht ist. Wer sich aber mit 128kB-mp3 oder dem dynamiklosen Soundbrei vieler Radiosender oder Podcast-Kanäle oder Streaming-Anbieter zufrieden gibt, wird wohl keinen Makel hören.

@SamSemilla: Man kann einen zweiten Kopfhörer auch vermeiden (keine konkrete Produktempfehlung, sondern als Beispiel für den Produkttypus).
 
zazie schrieb:
Jeder darf seine Meinung haben und andere als Quatsch bezeichnen; habe kein Problem damit. Aber meine Ohren sagen mir, dass die Audio-Qualität von vielen Twitch-Kanälen oder Youtube-let's play grottenschlecht ist. Wer sich aber mit 128kB-mp3 oder dem dynamiklosen Soundbrei vieler Radiosender oder Podcast-Kanäle oder Streaming-Anbieter zufrieden gibt, wird wohl keinen Makel hören.

@SamSemilla: Man kann einen zweiten Kopfhörer auch vermeiden (keine konkrete Produktempfehlung, sondern als Beispiel für den Produkttypus).

die frage ist halt, hab ich damit (also mit einer klinken Lösung) besseren Sound als mit dem BM-800 was dazu noch ganz andere Zwecke erfüllen kann.

mit dem umc22 kann ich auch direkt per handgriff sound hoch oder runter drehen, sehe wenn ich am clippen bin und co
 
Bei Klinke hast du halt das Problem eines nicht für den professionellen Einsatz ausgelegten Eingangs an der Onboard- oder Gaming-Soundkarte. Da ist im Gegensatz zur Phantomspeisung der Audio-Interfaces mit XLR nicht mal eine Referenzspannung vorgeschrieben. Hinzu kommt meist der Umstand, dass bei der Selektierung und Implementierung der Bauteile an allen Ecken und Enden gespart wird. Die Kopfhörerausgänge sind mittlerweile ja einigermaßen zu gebrauchen. Bei der Qualität der Mikrofoneingänge allerdings besteht sowohl bei den Mainboardherstellern als auch bei den Anbietern dedizierter (Gaming-)Soundkarten noch einiges an Nachholfbedarf.
Soll alles nicht heißen, dass man damit nicht arbeiten kann. Aber das Fehlerpotenzial (hin zu einer qualitativ minderwertigen Aufnahme) ist gegenüber einer symmetrischen XLR-Kette mit Phantomspeisung nunmal um ein Vielfaches höher. Kleine USB-Adapter (Sabrent, TechRise, TeckNet oder wie sie im Moment auch heißen mögen) für ein paar Euro sind oft ein Workaround, um immerhin die miserable Spannungsversorgung weitestgehend ausklammern zu können. Von der Signalqualität würde ich hier im Allgemeinen jedoch keine Wunder erwarten. You get what you pay for.

Das UMC22 ist schon eine passable Grundlage. Würde mir dazu einfach ein günstiges Einsteiger-Mikro wie ein Fame CM2 oder Marantz MPM-1000 besorgen. Wenns wirklich nur für VoIP herhalten soll, dann tuts sicherlich auch ein BM 700 / BM 800.
 
Warum über die Mikrofon-Distanz diskutieren, wenn man sichs anhören kann:
 
Ich schätze mal, daß die höhere Signalstärke eines Kondensatormikros die meisten Laien einfach dazu verleitet zu glauben, daß sie deswegen nicht mehr so nah ans Mikro müssen. Ein Problem könnte in vielen Fällen auch der sogenannte Nahbesprechungseffekt sein, also die steigende Betonung der tiefen Frequenzen je näher man am Mikrofon ist. Der Tontechniker setzt, um trotzdem einen möglichst natürlich klingenden Sound zu erhalten, einfach den EQ ein (oftmals bei ungefähr 200 Hz) um die teilweise störende Überbetonung wegzufiltern. Die dafür notwendige Ausrüstung anzuschaffen dürfte den meisten Laien allerdings zu teuer sein. Da wird dann eben lieber der ein oder andere Kompromiss beim Thema Soundqualität gemacht. Wobei natürlich auch fairerweise zu sagen ist, daß die tollste Ausrüstung nutzlos ist, wenn der Bediener nicht mit ihr umzugehen weiß.
 
Ich würde dir ja ein dynamisches Mikro wie das Behringer XM8500 empfehlen, bekommt man für 15-20€ und ist aus meiner Sicht in der Preisklasse ungeschlagen. Dynamische Mikros haben eben aufgrund ihrer Bauweise (Tonaufnahme nur in eine Richtung) eine exzellente Geräuschunterdrückung von z.B. einer Tastatur.
 
scornthegreat schrieb:
Dynamische Mikros haben eben aufgrund ihrer Bauweise (Tonaufnahme nur in eine Richtung) eine exzellente Geräuschunterdrückung von z.B. einer Tastatur.
Oder einfach einen Kondensator aus der Kategorie der Instrumenten- oder Bühnenmikros nehmen.

Dynamische Mikros klingen mir persönlich zu nasal und schränken den Arbeitsabstand zu stark ein. Außerdem stellen sie meist höhere Anforderungen an den PreAmp, der genügend rauscharmen Gain zur Verfügung stellen können muss. Gerade bei den Einsteiger-Interfaces oft ein Problem.
 
@JackA$$ : Ich gehe davon aus, dass du das Video nur deswegen verlinkt hast, weil es die Auswirkungen zunehmender Sprechdistanz vorführt. Ich will dich im Folgenden also nicht persönlich angreifen.

Aber das Video ist instruktiv, wie tief die Anforderungen offenbar gesunken sind. Die Soundqualität ist meines Erachtens miserabel. Es fehlen Höhen, der Klang ist auch im ersten Take dumpf und die Zischlaute strotzen vor Verzerrungen (kaum ein s ist sauber aufgenommen oder reproduziert). Der Typ bezeichnet seine eigene Aufnahme aber mehrfach als gut, beim zweiten Take mit etwas mehr Abstand auch noch. Erst als es (vermutlich wegen zugeschalteter Kompression) dann wie aus einer Büchse klingt, spricht er von hörbarem Unterschied.

Um zu demonstrieren, dass nicht jedes Mik für Aufnahmen aus jeder Distanz geeignet ist, dient das Video und erfüllt den Zweck. Allerdings hat dies niemand hier behauptet. Aber als Demo, wie man gut aufnimmt, dient das Video nicht.
 
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