Buttermilch schrieb:
(...)
daher sind da nur die besten der besten bei BSI
Man muss halt auch einfach zugeben, dass der öffentliche Dienst nicht gerade mit Spitzenverdiensten lockt. Klar ein paar hohe Politiker bekommen schon gut Geld und später auch eine ordentliche Rente, aber wenn du nur irgendwo "mittendrin" bist bietet dir der Staat als Arbeitgeber nur etwa 80% von dem was du bei einem Unternehmen für den gleichen Job verdienen würdest. Auf der anderen Seite ist eine unbefristete Anstellung im öffentlichen Dienst relativ sicher (im Sinne von "solang man nichts anstellt wird man auch nicht rausgeworfen").
calluna schrieb:
@CD
Ein Politiker (wobei du dieses Wort sicher etwas zu allgemein verwendest...) muss von IT so viel Ahnung haben wie irgendein Manager in einem Konzern. Dafür gibt es stets die entsprechenden Abteilungen und Spezialisten, Dienstleister, Ämter. Und genau die haben in diesem Fall versagt.
Und ebenso wie einem Manager / einer Führungskraft in einem Unternehmen die fachlichen Inhalte zugearbeitet werden, werden sie auch einem "Politiker" im Bundestag zugearbeitet.
Mag sein, dass ich ungerechterweise alle Politiker in einen Topf geworfen habe. Es ist halt lustig und traurig zugleich, wenn man mit ansehen muss wie sich unsere Regierung beim Thema Internet seit Jahren nur noch blamiert. Wenn schon nicht die Politiker/Manager an sich, dann sollten doch zumindest die ihnen zuarbeitenden "Experten" etwas mehr Ahnung haben.
Da dürfen dann auch solche Sprüche wie "Das Internet ist für uns Neuland" nicht passieren. Zur Erinnerung, das war 2013. Wir hatten zuhause Dial-Up seit Ende der 90er, die erste DSL-Welle ging ca. 2000 los, und fast 15 Jahre später will unsere Regierung das Internet zu Neuland erklären? Da hat aber jemand mächtig geschlafen.
Außerdem sollten wir uns auch fragen: Wollen wir wirklich Manager und Politiker an der Spitze über Dinge entscheiden lassen, von denen sie augenscheinlich keine Ahnung haben? Es kommt ja nicht von ungefähr, dass "Politik machen" nicht gerade den besten Ruf hat sondern auch für Bullshit labern und eigene Interessen durchboxen steht. Wie wäre es denn zur Abwechslung wenn wir den Mittelmann weglassen und die Entscheidungen direkt von den Experten und Spezialisten treffen lassen? Wieso brauchen wir einen Diplom-Soziologen als Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, wenn er sich selbst zu den Themen beraten lassen muss? (Sorry @Dobrindt, ist nur ein Beispiel!)
Warum nehmen wir nicht Leute die sich mit der Materie auskennen (Schäuble zB hat Rechs- und Wirtschaftswissenschaften studiert, ist als Finanzminisiter also nicht sooo verkehrt angestellt)? Statt dessen wird unsere Regierung teilweise von Leuten gebildet die irgendwelche Resorts leiten wo ich mich frage was das mit ihrer Ausbildung/ihrem Studium zu tun hat?
Das Problem aus meiner Sicht ist eher, dass man den Eindruck hat in der Politik gehe es weniger um Inhalte und mehr darum wer sich am besten verkaufen kann. Also werden alle vier Jahre zur Wahl alle möglichen Sachen versprochen und die restliche Zeit ist das Volk eigentlich eher egal. Warum können wir denn keine Volksabstimmungen zu wichtigen Themen haben? Traut man das dem Volk nicht zu? Oder hat man Angst vor den Ergebnissen? In der Schweiz klappt das ganze auch relativ gut, denn im großen und ganzen weiß das Volk ja was es will und stimmt sich selbst schon nicht in den Ruin.