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Bericht C:\B_retro\Ausgabe_58\: Der Apple Macintosh
- Ersteller SVΞN
- Erstellt am
- Zum Bericht: C:\B_retro\Ausgabe_58\: Der Apple Macintosh
SV3N schrieb:War keine Absicht.
Dann ist alles gut. Es ging mir v.a. ums Prinzip.
Davon ab würde ich mir etwas mehr Umfang der Retro-Artikel wünschen (z.B. Historischer Kontex, evtl von Personen geschrieben, die das damals miterlebt haben) und nicht bloß Zusammenfassung eh schon kurzer Wiki-Artikel. Aber als Erinnerung mal wieder etwas zu einem Thema zu Lesen eignen sie sich
S
smalM
Gast
Apple hat in Aktienoptionen bezahlt. Und ein Teil der GUI ist eh auf Apples Mist gewachsen, das hatte auch Xerox so nicht. Aber die eigentliche Errungenschaft Apples bestand darin, das ganze in einem Personalcomputer zu verwirklichen, der nicht so groß war wie ein Waschmaschine...eastcoast_pete schrieb:Danke für diesen Artikel! Bin seit meinem ersten "richtigen" Computer (Mac Classic) nur noch auf PC unterwegs, aber toll war das GUI schon. Eine Frage: hatte Apple das GUI mit Maus usw tatsächlich von Xerox lizenziert (wie im Artikel beschrieben), oder hatte Apple nicht einfach so kopiert, nachdem Jobs und Wozniak sich das mal so bei Xerox Park anschauen durften?
Alles zusammengeklaut hat MS, die dafür auch von Xerox verklagt wurden. Apple hatte hingegen bis zu dem Zeitpunkt versäumt seine eigenen Erfindungen patentieren zu lassen.
yummycandy
Commodore
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Na wenn schon, dann "The Mother of All Demos".Tinpoint schrieb:Endlich mal ein Artikel der Xerox nennt und das nicht unterschlägt gibt lustiges Video zu dem Thema
das Ganze video ist sehenswert aber direkt, Minute 16:50
https://vimeo.com/139094998
"The Mother of All Demos" is a name retroactively applied to a landmark computer demonstration, given at the Association for Computing Machinery / Institute of Electrical and Electronics Engineers (ACM/IEEE)—Computer Society's Fall Joint Computer Conference in San Francisco, which was presented by Douglas Engelbart on December 9, 1968.[1]
The live demonstration featured the introduction of a complete computer hardware and software system called the oN-Line System or, more commonly, NLS. The 90-minute presentation essentially demonstrated almost all the fundamental elements of modern personal computing: windows, hypertext, graphics, efficient navigation and command input, video conferencing, the computer mouse, word processing, dynamic file linking, revision control, and a collaborative real-time editor (collaborative work). Engelbart's presentation was the first to publicly demonstrate all of these elements in a single system. The demonstration was highly influential and spawned similar projects at Xerox PARC in the early 1970s. The underlying technologies influenced both the Apple Macintosh and Microsoft Windows graphical user interface operating systems in the 1980s and 1990s.
YouTube
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Xtrasmart
Gast
Ein Dreh- und Angelpunkt des frühen Erfolgs war natürlich schon auch der leistungsfähige Untersatz mit dem Motorola 68000. Dieser war ja letztlich auch im Atari ST verbaut sowie in den Amiga Baureihen bis zum 4000T mit dem 68040 - wenn ich das richtig erinnere. Im Gegensatz zu den 8088 - mit 8 bit Datenbus und dem 8086 mit 16 Bit Datenbus sowie in beiden Fällen intern 16 Bit Registern war der 68000er (als 16 Bit Datenbus /32 Bit Register) Prozessor seiner Zeit schon deutlich (!!) voraus.
Lasyx
Lt. Commander
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Knapp 40 Jahre ist es her und obwohl vieles Neues hinzugekommen ist, so wurde die Art der Bedienung da eingeführt und seitdem wurde nichts wirklich besseres erfunden.
Touch aufm Laptop ist meist eine Spielerei, Spracheingabe wird vom Anwender meist nicht angenommen und vom Rechner zu oft nicht richtig verstanden.
Ist wirklich beeindruckend!
Touch aufm Laptop ist meist eine Spielerei, Spracheingabe wird vom Anwender meist nicht angenommen und vom Rechner zu oft nicht richtig verstanden.
Ist wirklich beeindruckend!
Hayda Ministral
Banned
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SV3N schrieb:Der Macintosh 128k besaß einen [...] niedrigen UVP von 2.495 US-Dollar [...] und führte so erstmals eine grafische Benutzeroberfläche sowie eine durchgehende Mausbedienung für jedermann am Computer ein.
Sorry, aber das ist so wie geschrieben natürlich hahnebüchener Unsinn.
Der Mac führte machte eine grafische Oberfläsche erstmals überhaupt bezahlbar....aber von "für jedermann" konnte bei einem Preis von rund 8000 DMark (den Euro gabs damals noch lange nicht) nun wirklich keine Rede sein.
Eben dieser exorbitant hohe Preis (der durch die verwendete Technik und den Eintwicklungsaufwnad sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen war) führte ja überhaupt erst dazu, dass die "IBM Komtabiblen" sich zusammen mit Windows durchsetzen konnten.
X
Xtrasmart
Gast
Die langsamste Kiste, die ich je besessen habe, war ein original IBM 8088 PC - mit 4,77 MHz.
Den habe habe ich irgendwann zu 80286 Zeiten geschenkt bekommen und der war im Vgl. zu meinem Schneider PC 1512 (8086 und 8 MHz), den ich immer noch besitze - eine brutale Schnecke.
Im Informatik Unterricht hatten wir damals in der 9. Klasse Rechner von Siemens/Nixdorf (war da schon Nixdorf?) mit exotischen 80186 Prozessoren - und die waren auch nicht der Brüller. Beim Atari ST eines Klassenkollegen mit (1040er) ging das schon ganz anders ab. Mit GEM und Farbmonitor sowie ext. Diskettenlaufwerk und sündteuerer Festplatte, ich denke mal auf MFM Technik basierend. Da liefen Synthesizer Programme und 1st Word plus usw.
Nachdem ich meinem Schneider PC dann eine EGA Karte, eine 20 MB Tandon Business Card für 1000 Mark und eine Creative Soundblaster pro + Slot in CD Laufwerk spendiert hatte, konnte ich notdürftig mitstinken - aber gegen den Motorola war kein Kraut gewachsen. Deshalb kaufe ich mir zur Strafe jetzt immer die Dinger mit den meisten Kernen (Außer sTRX, da kündigt meine Frau).
Den habe habe ich irgendwann zu 80286 Zeiten geschenkt bekommen und der war im Vgl. zu meinem Schneider PC 1512 (8086 und 8 MHz), den ich immer noch besitze - eine brutale Schnecke.
Im Informatik Unterricht hatten wir damals in der 9. Klasse Rechner von Siemens/Nixdorf (war da schon Nixdorf?) mit exotischen 80186 Prozessoren - und die waren auch nicht der Brüller. Beim Atari ST eines Klassenkollegen mit (1040er) ging das schon ganz anders ab. Mit GEM und Farbmonitor sowie ext. Diskettenlaufwerk und sündteuerer Festplatte, ich denke mal auf MFM Technik basierend. Da liefen Synthesizer Programme und 1st Word plus usw.
Nachdem ich meinem Schneider PC dann eine EGA Karte, eine 20 MB Tandon Business Card für 1000 Mark und eine Creative Soundblaster pro + Slot in CD Laufwerk spendiert hatte, konnte ich notdürftig mitstinken - aber gegen den Motorola war kein Kraut gewachsen. Deshalb kaufe ich mir zur Strafe jetzt immer die Dinger mit den meisten Kernen (Außer sTRX, da kündigt meine Frau).
Tinpoint
Admiral
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yummycandy schrieb:Na wenn schon, dann "The Mother of All Demos".
Danke kannte ich noch nicht, also ich kannte die Ausschnitte aber nicht das komplette Video
Das ganze ist schon beidruckend, wenn man berücksichtigt was für Steinzeit KAKA das ist, ich meine das nicht negativ, sondern wie sich die Technik Entwickelt hat, ich meine das Video ist 52 Jahre her und technisch ist da echt Steinzeit. Zeigt aber auch wie schnell eine Vison Realität werden kann.
Das ist schlicht beeindruckend wie sich die Computertechnik entwickelt hat, ich kenne noch die c64 und AMiga/Atari Zeit aber selbst die Entwicklung der letzen zwanzig jahre.
das einzige was mir da spontan als Vergleich einfällt ist das Auto und das Flugzeug, besonderes letzteres zeigt erstaunliche Parallelen. Also vom Fliegenden Pappschachtel zum Düsenjet in ~50 Jahren Oo
Balikon schrieb:@Tinpoint Wer hat's erfunden? Telefunken! Wer hätte das gedacht.
Hat es geknallt und auch gestunken, war es bestimmt von Telefunken.
Hayda Ministral
Banned
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Xtrasmart schrieb:Ein Dreh- und Angelpunkt des frühen Erfolgs war natürlich schon auch der leistungsfähige Untersatz mit dem Motorola 68000.
Absolut richtig. Der 68000 war von 1979, also im Mac eingesetzt schon bewährte Technik.
Allerdings hatte er auch eine schwere Erblast - er kam von Motorola, und die hatten nun wirklich keinerlei Hemmungen absolut alles aus einem potentiellen Käufer heraus zu quetschen was möglich war. Eben das führte überhaupt erst zu Z80 und 8086, das Motorola keinerlei Hemmungen kannte wenn es um Preisverhandlungen ging.
Hätte....hätte....Fahradkette. Hätte Motorola damals die Investition in Mikroprozessoren als langfristiges Ziel gesehen und den Preis niedrig angesetzt....es wäre einiges nicht so gelaufen wie erlebt. Nicht unbedingt besser, aber nicht so.
Herdware
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steve-sts schrieb:Erschrecken wie MS danach alles ähnlich gemacht hat.
Nicht nur Microsoft. Es gab damals eine ganze Reihe von verschiedenen, graphischen Benutzeroberflächen diverser Anbieter, die sich alle stark ähnelten. Das ergab sich aber zum großen Teil aus den damaligen, technischen Beschränkungen und man war halt noch am Anfang. Damals orientierten sich erstmal alle an dem Standard, den Xerox gesetzt hatte.
Apple machte ich einen Namen dadurch, dass sie alle anderen gnadenlos verklagten.
Es gab den Spruch, dass man, wenn man Fenster in seinem Haus hat, einen Schreibtisch, Papierkorb und noch eine Maus im Keller, demnächst Apples Anwälte vor der Tür stehen.
Besonders schade war es z.B. um Digital Researches GEM. Die mussten ihr GUI wegen Apples erfolgreicher Klagen rückwirkend heftig verkrüppeln, z.B. skalierbare Fenster wieder rauswerfen. Das vernichtete alle Chancen sich am Markt zu behaupten. (Nur auf den Ataris überlebte GEM, weil der Fuchs Tramiel einen wasserdichten Lizenzvertrag hatte.)
Microsoft hingegen kaufte sich frei. Apple stellte die Klagen außergerichtlich ein, dafür gab es eine fette Geldspritze und die Zusicherung, diverse Programme für MacOS anzubieten (Office, IE usw.).
Das rette dem von der Pleite bedrohten Apple damals den Hals und für Microsoft bedeutete es freie Bahn für das Windows-Monopol auf PCs.
puri
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Ich weiß noch 1984 stand der Macintosh im Schaufenster eines örtlichen Schreibwarenladens ( Computerläden gabs damals noch nicht bei uns) für gigantische knapp 8000 DM ! In dem Jahr wünschte ich mir zu Weihnachten +Geburtstag meinen ersten Heimcomputer einen Commodore C16, lächerlich " billig" mit gerade mal 400 DM, an einen Maintosh durfte ich erst 1990, einen Macintosh SE, der aber genauso aussah, wie der erste, damals im Schaufenster..
haeuslebauer
Lt. Commander
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Hat dann doch länger gedauert, aber heute ist Apple schon auf einem guten Weg Richtung Orwells 1984..
Technisch aber damals wie heute gute Produkte..
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Mr Peanutbutter
Lieutenant
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haeuslebauer schrieb:Hat dann doch länger gedauert, aber heute ist Apple schon auf einem guten Weg Richtung Orwells 1984..
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Technisch aber damals wie heute gute Produkte..
sehen die jetzt auf was das geöffnete file beinhaltet? Oder nur das vlc player app läuft? Das mit dem VPN und der Firewall ist aber ne Nummer...
Ergänzung ()
Ansonsten: Toller Artikel, wir hatten damals in der Schule noch einpaar SE rumstehen...(zur Zeit der ersten iMac’s) schade, hätte so einer mitnehmen sollen, wurden sicher alle entsorgt.
Persönlich war ein iBook mein erster Privater Apple Computer. Privat lief der auch gut, die in der Schule...ufff...eher nicht
Zuletzt bearbeitet:
engineer123 schrieb:in dieser Amazon Prime Serie wird der Apple Macintosh kurz "als Gegenspieler" verwendet:
Halt and Catch Fire – Wikipedia
Die Serie ist leider wenig bekannt, aber hammermäßig gut, so spannend kann
die große und epische Geschichte von Computer- und Internetentwicklung sein.
Wenn Ihr nicht mehr wisst, was Ihr streamen sollt, probiert einfach mal diese Serie.
Danke für den Tipp, sehr interessant! Leider sehe ich bei Amazon nur die erste Staffel zum Kauf, bei Staffel 2, 3 und 4 ist sogar ein Geo-Block vorhanden... Ist das jetzt nur temporär oder sowas...? Ansonsten finde ich die Serie bei keinem anderen Anbieter und auch nirgendwo auf DVD...
Hat jemand Erfahrungen damit ob ich einen VPN anschmeißen kann, die Staffeln eben mit US-IP kaufen und anschließend ganz normal ohne VPN schauen kann?
Sorry für den Off Topic an der Stelle.
Crass Spektakel
Lieutenant
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- 980
Woran sich die meisten nicht mehr erinnern können:
Lisa war elend lahm. 5Mhz, zwei Waitstates beim RAM-Zugriff, absolut keine Co-Prozessoren und keine DMA-Unterstützung. Sogar Floppy-Zugriffe erfolgten über CPU-Polling. Ich schätze daß das Gerät so ziemlich der lahmste 68k-Rechner aller Zeiten war, bestenfalls 20-30% der Leistung eines Atari ST. Den Amiga bringe ich nicht in den Vergleich ein weil er wegen leistungstarker Co-Prozessoren sowieso in einer anderen Klasse spielte.
Dafür war Lisa enorm einfach nachzubauen. Ein Bekannter aus einem Elektronik-Club hatte damals ein gutes Dutzend Geräte selbst gebaut auf denen er mit selbstgebauter MMU sogar ein paar MacOS-Varianten verwenden konnte und zwar mit deutlich mehr Leistung, sogar schneller als der Jahre später erscheinende Atari ST. Ja, das war damals wirklich so einfach. Ursprünglich wollte er das Ding nur als CP/M-68k-System verwenden aber es war mit wenigen Handgriffen möglich daraus einen perfekten Lisa-Clone zu bauen. Fast identische CP/M-68k-System ohne Lisa-Addon wurde später auch als Gephard-Computer, Siemens-Serie-68, NDR-Kleincomputer und c't-68k-Computer bekannt. Ja, es gab anfang der 1980er tatsächlich viele in Deutschland entwickelte Designs. Fast alle lassen sich einfach dementsprechend umbauen und fast alle stammen mehr oder weniger von diesem Prototypen ab was man auch daran erkennt daß die Speicheraufteilung ein wenig Lisa-Ähnlich ist.
Wie sehr ihn CP/M-68k reizte sieht man daran daß er einen CP/M-68k-Wrapper für frühe Apple-Systeme anbot wodurch man CP/M-68k in einem Fenster unter MacOS verwenden konnte. CP/M-68k ist mörderisch gefloppt und damit war dieses kommerzielle Projekt auch im Eimer.
Später bastelte er "noch just for fun" einen CP/M-68k-Wrapper für AmigaOS mit dem man mehrere CP/M-68k-Instanzen in getrennten Fenstern oder über RS232 unter AmigaOS parallel laufen lassen konnte womit ein Amiga 1000 großtteils eine damals durchaus noch aktuelle MP/M-68k-Multiuser-Workstation für 20.000DM ersetzen konnte.
Und ein paar Jahre vor seinem Tot habe ich zufällig entdeckt daß er an mehreren Komponenten von BSD und Linux mitgearbeitet hat, primär obskure Netzwerktechniken wie AX.25 oder DTnet und natürlich gabs von ihm auch wieder einen CP/M-Wrapper für Linux, diesemal sogar x86/8080-kompatibel.
Auch der erste Mac war ziemlich langsam. Die CPU lief zwar mit 8Mhz aber das RAM war wiedermal steinzeitlich lahm mit ein bis zwei Waitstates. Dazu kam daß während DMA-Zugriffen von Floppy und Video 50% bis 80% der Buszugriffe geblockt wurden was bis zu 50% Leistungseinbusen führte. Unterm Strich war sogar ein Sinclair QL mit 8Bit-68008 fast durchwegs doppelt so flott und das war ein Computer der 1984 für 400DM zu haben war und in allen technischen Details dem Mac überlegen war.
Lisa war elend lahm. 5Mhz, zwei Waitstates beim RAM-Zugriff, absolut keine Co-Prozessoren und keine DMA-Unterstützung. Sogar Floppy-Zugriffe erfolgten über CPU-Polling. Ich schätze daß das Gerät so ziemlich der lahmste 68k-Rechner aller Zeiten war, bestenfalls 20-30% der Leistung eines Atari ST. Den Amiga bringe ich nicht in den Vergleich ein weil er wegen leistungstarker Co-Prozessoren sowieso in einer anderen Klasse spielte.
Dafür war Lisa enorm einfach nachzubauen. Ein Bekannter aus einem Elektronik-Club hatte damals ein gutes Dutzend Geräte selbst gebaut auf denen er mit selbstgebauter MMU sogar ein paar MacOS-Varianten verwenden konnte und zwar mit deutlich mehr Leistung, sogar schneller als der Jahre später erscheinende Atari ST. Ja, das war damals wirklich so einfach. Ursprünglich wollte er das Ding nur als CP/M-68k-System verwenden aber es war mit wenigen Handgriffen möglich daraus einen perfekten Lisa-Clone zu bauen. Fast identische CP/M-68k-System ohne Lisa-Addon wurde später auch als Gephard-Computer, Siemens-Serie-68, NDR-Kleincomputer und c't-68k-Computer bekannt. Ja, es gab anfang der 1980er tatsächlich viele in Deutschland entwickelte Designs. Fast alle lassen sich einfach dementsprechend umbauen und fast alle stammen mehr oder weniger von diesem Prototypen ab was man auch daran erkennt daß die Speicheraufteilung ein wenig Lisa-Ähnlich ist.
Wie sehr ihn CP/M-68k reizte sieht man daran daß er einen CP/M-68k-Wrapper für frühe Apple-Systeme anbot wodurch man CP/M-68k in einem Fenster unter MacOS verwenden konnte. CP/M-68k ist mörderisch gefloppt und damit war dieses kommerzielle Projekt auch im Eimer.
Später bastelte er "noch just for fun" einen CP/M-68k-Wrapper für AmigaOS mit dem man mehrere CP/M-68k-Instanzen in getrennten Fenstern oder über RS232 unter AmigaOS parallel laufen lassen konnte womit ein Amiga 1000 großtteils eine damals durchaus noch aktuelle MP/M-68k-Multiuser-Workstation für 20.000DM ersetzen konnte.
Und ein paar Jahre vor seinem Tot habe ich zufällig entdeckt daß er an mehreren Komponenten von BSD und Linux mitgearbeitet hat, primär obskure Netzwerktechniken wie AX.25 oder DTnet und natürlich gabs von ihm auch wieder einen CP/M-Wrapper für Linux, diesemal sogar x86/8080-kompatibel.
Auch der erste Mac war ziemlich langsam. Die CPU lief zwar mit 8Mhz aber das RAM war wiedermal steinzeitlich lahm mit ein bis zwei Waitstates. Dazu kam daß während DMA-Zugriffen von Floppy und Video 50% bis 80% der Buszugriffe geblockt wurden was bis zu 50% Leistungseinbusen führte. Unterm Strich war sogar ein Sinclair QL mit 8Bit-68008 fast durchwegs doppelt so flott und das war ein Computer der 1984 für 400DM zu haben war und in allen technischen Details dem Mac überlegen war.
Hayda Ministral
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steve-sts schrieb:Erschrecken wie MS danach alles ähnlich gemacht hat. Windows 3 sah genauso aus, nur eben viele Jahre später.
Ja, Ironie pur dass Mikrosoft von Apple abgekupfert haben die ihrerseits von Xerox Alto mehr oder weniger 1:1 abgekupfert haben.
Wikipedia sagt übrigens, es gab schon vor der Lisa Xerox Star und Lilith Computersystem mit grafischer Benutzeroberfläche. Nur eben zu vollkommen abgehobenen Preisen. Apples Verdienst war es aus meiner Sicht dran geblieben zu sein und nach dem kommerziellen Mißerfolg der Lisa nicht gleich das Handtuch geworfen zu haben wie später Mikrosoft alle drei Tage mit ihren mobilen Flops,.
muschel91
Lt. Junior Grade
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- 445
Damals war der Mac leider unerschwinglich zu der Zeit war ich mit einem C16 und später Atari ST unterwegs, da gabs dann aber den Mac Emulator und so konnte man manche Software auch nutzen... war ja zumindest günstiger als die teuren Macs...