von Schnitzel
Captain
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- Apr. 2008
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Es war einmal vor vielen Jahren, da wurde ein Spiel namens Guitar Hero III: Legends of Rock released …
Hi an alle, die dies lesen (wollen).
Wie erwähnt, entstammt die Idee zu diesem Projekt dem anfangs genannten XBOX 360 Spiel. Ich war nie wirklich gut darin und bin nicht über den mittleren Schwierigkeitsgrad hinaus gekommen. Wenn es aber eines gab, das mich daran festhalten lassen hat, dann war es die „Moon shot“ Gitarre.
Diese Faszination für dieses Design, man könnte es fast Passion nennen, ging sogar so weit, dass ich sie nachbauen wollte. Als sich dies als etwas kostspielig erwies, schwenkte die Vorstellung auf etwas, das kostengünstiger herzustellen war – ein Computergehäuse.
Hier stand von Anfang an eines fest: es kann nur ein Casecon werden! Kein im Handel erhältliches Gehäuse hatte eine für dieses Vorhaben verwendbare Form.
Einige Monate später begann ich meine Arbeit in einem Metall verarbeitenden Unternehmen mit Schweißanlagen und ich hatte die Hoffnung, dass ich hier Anregungen für die Realisierung finden kann. Wir befinden uns inzwischen schon im Jahr 2014 und ich wurde, auch wenn ich es etwas hatte schleifen lassen, nicht enttäuscht. Die ersten Teile, die ich verwenden konnte waren da; sogar schon einige Jahre vorher, blieben aber leider bis dahin unbeachtet. Diese Teile hatten sogar einen entscheidenden Vorteil, sie waren kostenlos. Es handelt sich dabei um Korbspulen, die, nach dem der aufgewickelte Schweißdraht aufgebraucht ist, im Altmetallcontainer landen. Nach kurzem Überlegen und Ausmessen war klar, dass ich für die nötige Tiefe, damit ein Mainboard untergebracht werden kann, drei Stück hintereinander stehen müssen. Eine kurze Frage, ob ich drei davon haben kann, wurde mir ohne Zögern mit Ja beantwortet. Natürlich sind diese nicht alle gleichzeitig da und leider auch nicht sonderlich rund, daher hieß es Warten und Sammeln und die Besten aussuchen.
Nachdem dann drei brauchbare Korbspulen gefunden waren, bat ich einen der Schweißer mir diese mir ein paar Schweißpunkten aneinander zu befestigen. Nachdem auch dies erledigt war, mussten die Korbspulen noch gegen Rosten geschützt werden. Auf Nachfrage beim Schweißer, der mir vorher schon geholfen hatte, was dafür gut geeignet ist, nannte er mir Zinkspray. So habe ich mir also eine Dose davon im Handel besorgt und das Gebilde damit eingesprüht.
Einen Monat später ging es als nächstes darum, die äußere, kugelige Form zu gestalten und so begann die Suche nach einem geeigneten Material. Um eine glatte Außenseite zu erzeugen, auf die ich aufbauen kann, kam ich auf die Idee, einfach DIN A4 Papier-Blätter aneinander zu kleben, bis die so gefertigten Bahnen um die Korbspulen passen. Beim nächsten samstäglichen Einkauf musste also Klebstoff her. Natürlich währenddessen auch noch etwas im Baumarkt umgeschaut und auf große Sperrholzplatten für die Deckel für Front und Rückseite gestoßen und direkt gekauft – wurde etwas eng im Auto. Die Idee mit dem Papier war OK, nur musste noch etwas gegen das Verrutschen unternommen werden. Gesagt getan, und vier Stückchen vom Sperrholz mit der Laubsäge abgesägt und angeklebt. Anschließend mussten noch die beiden Deckel ausgesägt werden … Spaß pur an zwei Wochenenden mit der Laubsäge. Dann musste selbstverständlich auch ein Weg gefunden werden, wie diese irgendwie befestigt werden können. Hier stand nach einigem Überlegen die Wahl zwischen komplizierten Scharnieren, die die Deckel seitlich öffnen, dabei aber auch entsprechend weit ausschwenken lassen und ein Weg, diese trotz seitlicher Rundung zu befestigen, oder einfachem Einhängen an den vorhandenen Bügeln. Letzteres bekam den Zuschlag. Dafür wurde ein Metallband, welches noch von früher übrig war, mit einer Zange in kleine Stückchen geschnitten, ein Loch für eine Schraube für die spätere Befestigung reingebohrt und ein Ende mit einem passenden Radius versehen. Simpel, aber effektiv und brachte eine weitere Idee hervor. Wenn die vier Bügel isoliert werden und auf die Isolierung wieder etwas Leitendes aufgebracht wird, ersetzen diese das Routing für die vier Drähte vom Schalter und der Power-LED.
Weiter mit Grübeln, aus was die Außenhaut geformt werden könnte.
Einige Monate später, 2015, sah ich beim Einkaufen im Baumarkt Schaumstoffmatten in verschiedenen Stärken. Also zwei dicke und zwei dünne Matten gekauft und in unterschiedliche Breiten bzw. Durchmesser geschnitten. Anschließend mit dem früher erworbenen Kleber übereinander und an die Papierschicht bzw. die Deckel geklebt. Für eine Vormodellierung waren die gut geeignet und ließen die Form schon mal erahnen.
Schmerzhafter Einschnitt #1 – Pause …
Ein halbes Jahr später und damit gegen Ende 2015. Weiter …
Wo und wie viele USB-Anschlüsse könnten angebracht werden? Die Entscheidung fiel auf vier Stück, zwei oben und zwei frontal, jeweils ein 2.0 und ein 3.0 / 3.1. Ein Blick in den Onlinehandel und schnell waren passende Einbaubuchsen gefunden. Um das oben auf dem Schaumstoff zu realisieren, brauchte es etwas zum Festschrauben. Schnell war hier ein Abfallstück der Sperrholzplatte gefunden, das nur noch die Löcher benötigte und etwas gekürzt werden musste.
Inzwischen ist es Anfang 2016 und als nächstes stellte sich die Frage nach dem Material für die Rakete, die in der Front steckt. Einige Monate später beim Essen in einem Asia-Restaurant, bestellte ich etwas zu trinken und bekam eine Dose die ich vorher noch nirgendwo gesehen hatte. Perfekt! Diese hatte eine dickere Wandstärke als die sonst im Handel erhältlichen Dosen. Nachdem damit das letzte Teil für den frontalen Deckel vorhanden war, konnte das Mondgesicht endlich skizziert und die letzten Arbeitsgänge beginnen um die nötigen Öffnungen für die Rakete; USB-Anschlüsse und Verkabelung des Einschalttasters anzubringen.
Mitte 2016 und schmerzhafter Einschnitt #2 – Pause …
Ein ganzes Jahr später und damit Mitte 2017.
Und wieder Glück gehabt. Das Nachbarunternehmen verarbeitet Holz und es fällt viel Sägemehl ab. Nachdem ich kurzerhand gefragt hatte, ob ich etwas haben kann, stand ich mit fünf Säcken voll da – zwei weitere wurden an einen guten Freund verschenkt. Das war perfekt als Basis für eine Modelliermasse. Mit Pappmaschee in der Vorstellung, wieder in den Baumarkt gefahren und einige Behälter Flüssigtapetenkleister gekauft. Für eine bessere Bindung musste auch eine Rolle Toilettenpapier herhalten, die mit einem günstigen Mixstab püriert wurde.
Bevor es jedoch losgehen konnte, musste ein Gestell her, damit, wenn die bereits modellierte Fläche unten liegt, diese durch das Eigengewicht nicht zerdrückt wird.
Es konnte losgehen; Handschuhe an und den Pamps mischen. Leider ohne vorherige Vorstellung des finalen Designs und damit nur wenigen Einschlagskrater als Details; was aber auf jeden Fall einen Platz im Design finden musste, war mein anderes Caecon – VOX 110. Dieses landete als Alienbasis an der Oberseite und zeigt die Datenträgeraktivität als blauer Ring am Äquator der Kugel. Trotz der Schaumstoffschicht war die Modelliermasse so dick, dass sie erst nach einer ganzen Woche trocken war.
Während dieser Zeit war die Rakete an der Reihe. Hier bot es sich an, einen Taster zum Einschalten mit integrierter LED zu verwenden. Ein Blick in die Teilesammlung führte ein passendes Exemplar zu Tage, das aber einen kleinen Schönheitsfehler hatte – die falsche LED-Farbe. Diese war blau, geplant war allerdings rot, da dies den Antrieb der Rakete darstellen sollte. Egal, erstmal taugte dieser trotzdem. Weiter sollte durch kleine, aus einer dünnen Blechplatte aus dem Baumarkt ausgesägten Flügelchen das ganze Gebilde komplettiert werden. Um diese allerdings erstmal anbringen zu können, musste die Dose durch händisches Abschmirgeln von der Lackierung befreit werden. Eine Klebung kam bei den Flügeln nicht in Frage, daher gingen sie mittels Lötkolben und Lötzinn eine stabilere Verbindung mit der Dose ein. Nach getaner Arbeit konnte Lackiert werden. Unsicher bezüglich der Haftung der Farbe auf dem blanken Metall, musste vorher noch eine Schicht Grundierung aufgetragen werden.
Nachdem diese auch Ihre Trocknungszeit benötigte, wendete sich die Aufmerksamkeit wieder dem Korpus zu. Da sich im trockenen Zustand die groben Bestandteile des Sägemehls ablösten, musste hier etwas aufgetragen werden um alles fest zusammenzuhalten. Wieder erwies sich der Tapetenkleister und püriertes Toilettenpapier als die Lösung. In drei Schichten aufgetragen – zwischen jeder Schicht waren ein bis zwei Tage Trocknungszeit – wurde die Oberfläche so hart, dass nur mit roher Gewalt ein Schaden erzeug werden konnte.
Etwas mehr Zeit nahm das Gesicht in Anspruch, da es möglichst alle Details der Vorlage widerspiegeln sollte. Um alle Details herauszuarbeiten kamen Schraubendreher in den unterschiedlichsten Größen und Formen zum Einsatz, von Schlitz bis Imbus. Gegen Ende der Modellierung kam dann auch die Erleuchtung, dass auch der Korpus ein paar mehr Krater vertragen könnte, aber leider war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Tiefgehendes Aufweichen war nicht mehr möglich, einzig eine dünne Schicht an der Oberfläche wurde weich. Nachdem alles getrocknet war, war zu erkennen, dass noch ein gewisses Maß an Nacharbeit investiert werden muss. Durch das Verdunsten des Wassers in der Modelliermasse schrumpfte alles, wodurch sich riesige Spaltmaße bildeten.
Bei dem hinteren Deckel war ich also schlauer und es fanden noch ein paar Krater ihren Platz im Design, sodass wenigstens dieser mehr zur Vorderseite passt; zusätzlich aber auch noch eine Öffnung für einen 80 mm Lüfter.
Erster Eindruck
Der Gedanke von einem Arbeitskollegen, dass es bestimmt cool aussehen würde, wenn es im Dunkeln leuchten würde, fand ich ansprechend und ich machte mich schlau, wie das umgesetzt werden könnte. Wieder im Onlinehandel fündig, bestellte ich einen Behälter mit fluoreszierender Farbe und trug zwei Schichten davon auf.
Gezwungen durch die kälter werdenden Temperaturen musste hier eine Zwangspause eingelegt werden.
2018 … fing sehr schön an und endete … in … nennen wir es sehr unschön – was ein Geburtstagsgeschenkt. Schmerzhafter Einschnitt #3 – Pause!
Anfang 2019 …
Juhu, die Rakete hatte einen Unfall während ich in der Arbeit war – ein Flügel war ab. Ich hätte im Schwall ko... können! Wenn sich jemand in meine Sachen einmischt und es heißt „ich habe es nur gut gemeint“, geht bei mir irgendwie immer etwas in die Brüche … in jeglicher Hinsicht. Alles nochmal von Vorne – plus – die aktuelle Farbe erstmal entfernen. Nachdem das erledigt war, bekamen alle größeren Krater und das Gesicht noch die Highlights in Schwarz.
Aufgrund der vielen „guten“ Erlebnisse und vor allem dem aus 2018, verlässt mich ab diesem Punkt jeglicher Wille noch groß an diesem Projekt weiter zu machen, oder überhaupt noch eines anzufangen. So muss am Ende für die Rakete allein die Farbe Weiß, ohne farbige Akzente, genügen. Ich beschließe, dass es fertig ist und keinen Innenausbau mehr bekommt.
Es vergeht wieder ein Jahr und wir befinden uns im März des Jahres 2020. @mykoma fragt mich ob es ein Worklog gibt, was ich verneinen muss Mitte Juni fragt mich @DarkInterceptor nach Bildern vom Inneren und ich sage, dass es keine gibt, verspreche aber welche zu machen. In dem Zustand ist es allerdings ein erbärmlicher Anblick und ich beschließe auch das Innere noch einen Schritt voranzubringen. Während ich den angemischten Pamps so an die Innenwand schmiere, frage ich mich ob ein Thema seinen Einfluss finden sollte. Wenn ja, was könnte im Inneren eines Planeten sein …?
Ganz klar: Genesis!
Nachdem alles trocken ist, bekommen die Gewässer noch ihr Blau in E-Mail … ähm … Email-Farbe geschenkt. Weitere Farben wären zu bunt und so bleibt dies die einzige. Bei der Insel in der Mitte vom Meer, fand übrigens die Digimon-Insel ihren Einfluss. Die verbauten runden Lüfter habe ich gegen Eckige getauscht, da diese eine bessere Abdichtung ermöglichen.
Und so landen wir an diesem Punkt am heutigen Tag. Alles ist trocken und das Kabelrouting nochmal etwas durchdachter. Durch die Art wie die Vorderseite aufgeht, braucht es allerdings eine gewisse Kabellänge für die USB-Verlängerungen. Ich muss zugeben ich hätte noch die ein oder andere Idee für das Innenleben, z.B. könnten die noch sichtbaren grauen Streben der Korbspulen auch mit in die Szene eingebunden werden, genauso wie die Plattform, vom Mainboard und damit auch das Mainboard an sich ... aber ab hier mag ich jetzt wirklich nicht mehr. Was ich mich aber gerade Frage ist, wieso ich diesen Text hier schreibe ... ? Wenn es mir klar wird, werde ich es noch ergänzen.
Fußnote:
Ich habe es verieiden, hier irgendwelche Marken und Namen zu nennen, da ich kein Geld oder materielle Güter hierfür bekommen habe. Einzig, der Ursprung, aus dem meine Idee herausging, wollte ich nennen, da es einen guten Einstieg in diesen Text ergab und den initialen Anstoß zeigt.
Sämtliche Grammatik- oder Rechtschreibfehler sind geistiges Eigentum des Verfassers und urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen ohne ausdrückliche Erlaubnis weder verändert oder kopiert werden.
Hi an alle, die dies lesen (wollen).
Wie erwähnt, entstammt die Idee zu diesem Projekt dem anfangs genannten XBOX 360 Spiel. Ich war nie wirklich gut darin und bin nicht über den mittleren Schwierigkeitsgrad hinaus gekommen. Wenn es aber eines gab, das mich daran festhalten lassen hat, dann war es die „Moon shot“ Gitarre.
Diese Faszination für dieses Design, man könnte es fast Passion nennen, ging sogar so weit, dass ich sie nachbauen wollte. Als sich dies als etwas kostspielig erwies, schwenkte die Vorstellung auf etwas, das kostengünstiger herzustellen war – ein Computergehäuse.
Hier stand von Anfang an eines fest: es kann nur ein Casecon werden! Kein im Handel erhältliches Gehäuse hatte eine für dieses Vorhaben verwendbare Form.
Einige Monate später begann ich meine Arbeit in einem Metall verarbeitenden Unternehmen mit Schweißanlagen und ich hatte die Hoffnung, dass ich hier Anregungen für die Realisierung finden kann. Wir befinden uns inzwischen schon im Jahr 2014 und ich wurde, auch wenn ich es etwas hatte schleifen lassen, nicht enttäuscht. Die ersten Teile, die ich verwenden konnte waren da; sogar schon einige Jahre vorher, blieben aber leider bis dahin unbeachtet. Diese Teile hatten sogar einen entscheidenden Vorteil, sie waren kostenlos. Es handelt sich dabei um Korbspulen, die, nach dem der aufgewickelte Schweißdraht aufgebraucht ist, im Altmetallcontainer landen. Nach kurzem Überlegen und Ausmessen war klar, dass ich für die nötige Tiefe, damit ein Mainboard untergebracht werden kann, drei Stück hintereinander stehen müssen. Eine kurze Frage, ob ich drei davon haben kann, wurde mir ohne Zögern mit Ja beantwortet. Natürlich sind diese nicht alle gleichzeitig da und leider auch nicht sonderlich rund, daher hieß es Warten und Sammeln und die Besten aussuchen.
Nachdem dann drei brauchbare Korbspulen gefunden waren, bat ich einen der Schweißer mir diese mir ein paar Schweißpunkten aneinander zu befestigen. Nachdem auch dies erledigt war, mussten die Korbspulen noch gegen Rosten geschützt werden. Auf Nachfrage beim Schweißer, der mir vorher schon geholfen hatte, was dafür gut geeignet ist, nannte er mir Zinkspray. So habe ich mir also eine Dose davon im Handel besorgt und das Gebilde damit eingesprüht.
Einen Monat später ging es als nächstes darum, die äußere, kugelige Form zu gestalten und so begann die Suche nach einem geeigneten Material. Um eine glatte Außenseite zu erzeugen, auf die ich aufbauen kann, kam ich auf die Idee, einfach DIN A4 Papier-Blätter aneinander zu kleben, bis die so gefertigten Bahnen um die Korbspulen passen. Beim nächsten samstäglichen Einkauf musste also Klebstoff her. Natürlich währenddessen auch noch etwas im Baumarkt umgeschaut und auf große Sperrholzplatten für die Deckel für Front und Rückseite gestoßen und direkt gekauft – wurde etwas eng im Auto. Die Idee mit dem Papier war OK, nur musste noch etwas gegen das Verrutschen unternommen werden. Gesagt getan, und vier Stückchen vom Sperrholz mit der Laubsäge abgesägt und angeklebt. Anschließend mussten noch die beiden Deckel ausgesägt werden … Spaß pur an zwei Wochenenden mit der Laubsäge. Dann musste selbstverständlich auch ein Weg gefunden werden, wie diese irgendwie befestigt werden können. Hier stand nach einigem Überlegen die Wahl zwischen komplizierten Scharnieren, die die Deckel seitlich öffnen, dabei aber auch entsprechend weit ausschwenken lassen und ein Weg, diese trotz seitlicher Rundung zu befestigen, oder einfachem Einhängen an den vorhandenen Bügeln. Letzteres bekam den Zuschlag. Dafür wurde ein Metallband, welches noch von früher übrig war, mit einer Zange in kleine Stückchen geschnitten, ein Loch für eine Schraube für die spätere Befestigung reingebohrt und ein Ende mit einem passenden Radius versehen. Simpel, aber effektiv und brachte eine weitere Idee hervor. Wenn die vier Bügel isoliert werden und auf die Isolierung wieder etwas Leitendes aufgebracht wird, ersetzen diese das Routing für die vier Drähte vom Schalter und der Power-LED.
Weiter mit Grübeln, aus was die Außenhaut geformt werden könnte.
Einige Monate später, 2015, sah ich beim Einkaufen im Baumarkt Schaumstoffmatten in verschiedenen Stärken. Also zwei dicke und zwei dünne Matten gekauft und in unterschiedliche Breiten bzw. Durchmesser geschnitten. Anschließend mit dem früher erworbenen Kleber übereinander und an die Papierschicht bzw. die Deckel geklebt. Für eine Vormodellierung waren die gut geeignet und ließen die Form schon mal erahnen.
Schmerzhafter Einschnitt #1 – Pause …
Ein halbes Jahr später und damit gegen Ende 2015. Weiter …
Wo und wie viele USB-Anschlüsse könnten angebracht werden? Die Entscheidung fiel auf vier Stück, zwei oben und zwei frontal, jeweils ein 2.0 und ein 3.0 / 3.1. Ein Blick in den Onlinehandel und schnell waren passende Einbaubuchsen gefunden. Um das oben auf dem Schaumstoff zu realisieren, brauchte es etwas zum Festschrauben. Schnell war hier ein Abfallstück der Sperrholzplatte gefunden, das nur noch die Löcher benötigte und etwas gekürzt werden musste.
Inzwischen ist es Anfang 2016 und als nächstes stellte sich die Frage nach dem Material für die Rakete, die in der Front steckt. Einige Monate später beim Essen in einem Asia-Restaurant, bestellte ich etwas zu trinken und bekam eine Dose die ich vorher noch nirgendwo gesehen hatte. Perfekt! Diese hatte eine dickere Wandstärke als die sonst im Handel erhältlichen Dosen. Nachdem damit das letzte Teil für den frontalen Deckel vorhanden war, konnte das Mondgesicht endlich skizziert und die letzten Arbeitsgänge beginnen um die nötigen Öffnungen für die Rakete; USB-Anschlüsse und Verkabelung des Einschalttasters anzubringen.
Mitte 2016 und schmerzhafter Einschnitt #2 – Pause …
Ein ganzes Jahr später und damit Mitte 2017.
Und wieder Glück gehabt. Das Nachbarunternehmen verarbeitet Holz und es fällt viel Sägemehl ab. Nachdem ich kurzerhand gefragt hatte, ob ich etwas haben kann, stand ich mit fünf Säcken voll da – zwei weitere wurden an einen guten Freund verschenkt. Das war perfekt als Basis für eine Modelliermasse. Mit Pappmaschee in der Vorstellung, wieder in den Baumarkt gefahren und einige Behälter Flüssigtapetenkleister gekauft. Für eine bessere Bindung musste auch eine Rolle Toilettenpapier herhalten, die mit einem günstigen Mixstab püriert wurde.
Bevor es jedoch losgehen konnte, musste ein Gestell her, damit, wenn die bereits modellierte Fläche unten liegt, diese durch das Eigengewicht nicht zerdrückt wird.
Es konnte losgehen; Handschuhe an und den Pamps mischen. Leider ohne vorherige Vorstellung des finalen Designs und damit nur wenigen Einschlagskrater als Details; was aber auf jeden Fall einen Platz im Design finden musste, war mein anderes Caecon – VOX 110. Dieses landete als Alienbasis an der Oberseite und zeigt die Datenträgeraktivität als blauer Ring am Äquator der Kugel. Trotz der Schaumstoffschicht war die Modelliermasse so dick, dass sie erst nach einer ganzen Woche trocken war.
Während dieser Zeit war die Rakete an der Reihe. Hier bot es sich an, einen Taster zum Einschalten mit integrierter LED zu verwenden. Ein Blick in die Teilesammlung führte ein passendes Exemplar zu Tage, das aber einen kleinen Schönheitsfehler hatte – die falsche LED-Farbe. Diese war blau, geplant war allerdings rot, da dies den Antrieb der Rakete darstellen sollte. Egal, erstmal taugte dieser trotzdem. Weiter sollte durch kleine, aus einer dünnen Blechplatte aus dem Baumarkt ausgesägten Flügelchen das ganze Gebilde komplettiert werden. Um diese allerdings erstmal anbringen zu können, musste die Dose durch händisches Abschmirgeln von der Lackierung befreit werden. Eine Klebung kam bei den Flügeln nicht in Frage, daher gingen sie mittels Lötkolben und Lötzinn eine stabilere Verbindung mit der Dose ein. Nach getaner Arbeit konnte Lackiert werden. Unsicher bezüglich der Haftung der Farbe auf dem blanken Metall, musste vorher noch eine Schicht Grundierung aufgetragen werden.
Nachdem diese auch Ihre Trocknungszeit benötigte, wendete sich die Aufmerksamkeit wieder dem Korpus zu. Da sich im trockenen Zustand die groben Bestandteile des Sägemehls ablösten, musste hier etwas aufgetragen werden um alles fest zusammenzuhalten. Wieder erwies sich der Tapetenkleister und püriertes Toilettenpapier als die Lösung. In drei Schichten aufgetragen – zwischen jeder Schicht waren ein bis zwei Tage Trocknungszeit – wurde die Oberfläche so hart, dass nur mit roher Gewalt ein Schaden erzeug werden konnte.
Etwas mehr Zeit nahm das Gesicht in Anspruch, da es möglichst alle Details der Vorlage widerspiegeln sollte. Um alle Details herauszuarbeiten kamen Schraubendreher in den unterschiedlichsten Größen und Formen zum Einsatz, von Schlitz bis Imbus. Gegen Ende der Modellierung kam dann auch die Erleuchtung, dass auch der Korpus ein paar mehr Krater vertragen könnte, aber leider war es zu diesem Zeitpunkt schon zu spät. Tiefgehendes Aufweichen war nicht mehr möglich, einzig eine dünne Schicht an der Oberfläche wurde weich. Nachdem alles getrocknet war, war zu erkennen, dass noch ein gewisses Maß an Nacharbeit investiert werden muss. Durch das Verdunsten des Wassers in der Modelliermasse schrumpfte alles, wodurch sich riesige Spaltmaße bildeten.
Bei dem hinteren Deckel war ich also schlauer und es fanden noch ein paar Krater ihren Platz im Design, sodass wenigstens dieser mehr zur Vorderseite passt; zusätzlich aber auch noch eine Öffnung für einen 80 mm Lüfter.
Erster Eindruck
Der Gedanke von einem Arbeitskollegen, dass es bestimmt cool aussehen würde, wenn es im Dunkeln leuchten würde, fand ich ansprechend und ich machte mich schlau, wie das umgesetzt werden könnte. Wieder im Onlinehandel fündig, bestellte ich einen Behälter mit fluoreszierender Farbe und trug zwei Schichten davon auf.
Gezwungen durch die kälter werdenden Temperaturen musste hier eine Zwangspause eingelegt werden.
2018 … fing sehr schön an und endete … in … nennen wir es sehr unschön – was ein Geburtstagsgeschenkt. Schmerzhafter Einschnitt #3 – Pause!
Anfang 2019 …
Juhu, die Rakete hatte einen Unfall während ich in der Arbeit war – ein Flügel war ab. Ich hätte im Schwall ko... können! Wenn sich jemand in meine Sachen einmischt und es heißt „ich habe es nur gut gemeint“, geht bei mir irgendwie immer etwas in die Brüche … in jeglicher Hinsicht. Alles nochmal von Vorne – plus – die aktuelle Farbe erstmal entfernen. Nachdem das erledigt war, bekamen alle größeren Krater und das Gesicht noch die Highlights in Schwarz.
Aufgrund der vielen „guten“ Erlebnisse und vor allem dem aus 2018, verlässt mich ab diesem Punkt jeglicher Wille noch groß an diesem Projekt weiter zu machen, oder überhaupt noch eines anzufangen. So muss am Ende für die Rakete allein die Farbe Weiß, ohne farbige Akzente, genügen. Ich beschließe, dass es fertig ist und keinen Innenausbau mehr bekommt.
Es vergeht wieder ein Jahr und wir befinden uns im März des Jahres 2020. @mykoma fragt mich ob es ein Worklog gibt, was ich verneinen muss Mitte Juni fragt mich @DarkInterceptor nach Bildern vom Inneren und ich sage, dass es keine gibt, verspreche aber welche zu machen. In dem Zustand ist es allerdings ein erbärmlicher Anblick und ich beschließe auch das Innere noch einen Schritt voranzubringen. Während ich den angemischten Pamps so an die Innenwand schmiere, frage ich mich ob ein Thema seinen Einfluss finden sollte. Wenn ja, was könnte im Inneren eines Planeten sein …?
Ganz klar: Genesis!
Nachdem alles trocken ist, bekommen die Gewässer noch ihr Blau in E-Mail … ähm … Email-Farbe geschenkt. Weitere Farben wären zu bunt und so bleibt dies die einzige. Bei der Insel in der Mitte vom Meer, fand übrigens die Digimon-Insel ihren Einfluss. Die verbauten runden Lüfter habe ich gegen Eckige getauscht, da diese eine bessere Abdichtung ermöglichen.
Und so landen wir an diesem Punkt am heutigen Tag. Alles ist trocken und das Kabelrouting nochmal etwas durchdachter. Durch die Art wie die Vorderseite aufgeht, braucht es allerdings eine gewisse Kabellänge für die USB-Verlängerungen. Ich muss zugeben ich hätte noch die ein oder andere Idee für das Innenleben, z.B. könnten die noch sichtbaren grauen Streben der Korbspulen auch mit in die Szene eingebunden werden, genauso wie die Plattform, vom Mainboard und damit auch das Mainboard an sich ... aber ab hier mag ich jetzt wirklich nicht mehr. Was ich mich aber gerade Frage ist, wieso ich diesen Text hier schreibe ... ? Wenn es mir klar wird, werde ich es noch ergänzen.
Fußnote:
Ich habe es verieiden, hier irgendwelche Marken und Namen zu nennen, da ich kein Geld oder materielle Güter hierfür bekommen habe. Einzig, der Ursprung, aus dem meine Idee herausging, wollte ich nennen, da es einen guten Einstieg in diesen Text ergab und den initialen Anstoß zeigt.
Sämtliche Grammatik- oder Rechtschreibfehler sind geistiges Eigentum des Verfassers und urheberrechtlich geschützt. Sie dürfen ohne ausdrückliche Erlaubnis weder verändert oder kopiert werden.
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