Caseking Erfahrungsbericht – Strafanzeige, Reaktionen und Missverständnisse

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Minderten

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Wie an diesem Post zu erkennen, ist Feedback in diesem Bereich offensichtlich erlaubt (zumindest positives ;)). Deswegen poste ich meins hier auch mal.


Caseking behauptet von sich selbst: "HIER IST NICHTS STANDARD". Da haben sie recht – aber anders als gedacht.

Aus Gründen der Übersicht habe ich meinen Erfahrungsbericht in sechs Kapitel gegliedert:

  1. Ankündigung einer Strafanzeige
  2. Bluffs und Missverständnisse?
  3. Reaktionen von Caseking auf Kundenfeedback
  4. Missverständnisse bezüglich Betrugsvorwürfen
  5. Wie mein Fall ausging
  6. Fazit


Mein vorheriger Thread: Link zum Thread

TL;DR: Paket ohne Abstellgenehmigung vermutlich vor die Tür gestellt, Paket nicht auffindbar. Nach Bitte seitens Caseking, mehrere Wochen (vier oder mehr) auf das Ergebnis der Nachforschungen zu warten, wurde eine Zahlungsaufforderung zur Rückzahlung binnen einer Woche gestellt. Rückmeldung findet sich im originalen Thread (Ankündigung einer Anzeige, sofern ich mich nicht melde und einen Fehler meinerseits zugebe).


1. Ankündigung einer Strafanzeige

Caseking schrieb mir, dass "nach Abschluss der Bearbeitung und der bereits laufenden Auswertung von Aufnahmen der Überwachungskameras bzw. Videoaufzeichnungen sowie der GPS-Daten des Pakettransports die Erstellung einer polizeilichen Anzeige wegen Betrugs bzw. Vortäuschung falscher Tatsachen gemäß § 263 StGB erfolgen wird".

Es wurde nicht erwähnt, dass dies nur unter bestimmten Voraussetzungen geschehen würde. Stattdessen hieß es: "Möchten wir Sie dringend darum bitten, uns noch rechtzeitig Bescheid zu geben, falls es hier eine Verwechslung Ihrerseits aufzuklären gibt."

Für mich klang das wie ein Versuch, mich unter Druck zu setzen.

Auf weitere Nachfrage wurde im Supportticket gesagt, dass der weitere Verlauf der Nachforschungen ausschlaggebend sei. Zuvor wurde jedoch nicht erwähnt, dass die Anzeige von den Ergebnissen der Nachforschungen abhängt.


2. Bluffs und Missverständnisse?

In der ersten E-Mail von Caseking, die die Ankündigung einer Strafanzeige enthielt, wurden unter anderem zwei Dinge behauptet:

  1. Es soll eine "für eine juristische Auseinandersetzung vorliegende Zeugenbefragung (Fahrer/Depotmitarbeiter etc.) von DPD" existieren,
  2. "Die Abteilung für Betrugsermittlung der DPD Deutschland GmbH [hat Caseking] in Kenntnis gesetzt, dass sie aufgrund des Verdachts von Betrug (sogenannte 'refunding scams') im Zusammenhang mit der Sendungsnummer [zensiert] aktiv geworden sind."
Ich habe daraufhin bei DPD um Datenauskunft nach DSGVO gebeten. Dabei erhielt ich den gesamten internen Ticketverlauf der DPD zu meinem Fall sowie den Schriftverkehr zwischen DPD und Caseking bezüglich meines Falles.

Aus den zugesendeten Daten konnte ich Folgendes erkennen:

  • Die Nachforschung wurde am 06.08. eingeleitet. Das Schreiben von Caseking an DPD zur Falleröffnung liegt mir vor.
  • Der erste interne Statuswechsel des Tickets bei DPD zur Bearbeitung des Falles erfolgte erst am 16.08.2024.
  • Die erste Antwort erhielt Caseking am 06.09.2024. Darin wurde der Verlust anerkannt und ein Angebot zur Entschädigung gemacht.
In diesen Unterlagen gab es keinen Hinweis darauf, dass eine Zeugenbefragung vorliegt oder dass DPD Caseking über einen möglichen Betrug informiert hat. Ich habe nochmals bei DPD nachgefragt. DPD bestätigte mir schriftlich, dass "es keine dokumentierte Aufzeichnung darüber gibt, dass über die bereits mitgeteilte Kommunikation hinaus eine Befragung oder ähnliche Bearbeitung stattgefunden hat.". Die erste Mail wurde mir außerdem am 09.08. von Caseking gesendet. Wie kann also überhaupt solch eine Kommunikation oder Befragung stattfinden, wenn das Ticket bei der DPD erst am 16.08, also eine Woche später bearbeitet wurde?

Daraufhin habe ich auch bei Caseking nachgefragt und um Stellungnahme gebeten. Nach einer Frist von einer Woche habe ich keine Rückmeldung erhalten.



Ein kleiner Zusatz:

Zeitgleich zu meinem ersten Computerbase-Post habe ich das Ganze auch auf Reddit gepostet. Ein Kommentar dort lautete: "Der Händler ist hart unprofessionell und blufft."

Quelle: Reddit-Kommentar

Caseking-Mike bezog sich darauf und schrieb im Computerbase-Post: "Aufgrund der Natur des Subreddits werden dort manchmal Kommentare hochgewählt, die eher eine Wunschvorstellung unterstützen als einen faktenbasierten Zustand beschreiben. (Im aktuellen Fall von einem Teilnehmer, der wenig Karma besitzt und sich vor gerade einmal einem Monat überhaupt angemeldet hat.)"

Quelle: Computerbase-Post

Ein Bluff scheint mir dann doch nicht so unrealistisch zu sein…


3. Reaktionen von Caseking auf Kundenfeedback

Unter den ersten Reaktionen seitens Caseking befindet sich ein "Gefällt mir" auf einen Beitrag eines anderen Nutzers, der wie folgt lautete:

"Das finde ich lustig: Man erwartet ein Paket im Wert von 1.000 €, muss dann doch nochmal dringend raus und als Beweis gibt es einen Kassenbeleg vom Friseur? Da kann das Paket nicht wichtig gewesen sein."

Quelle: Computerbase-Post

Der Support von Caseking, Caseking-Mike, hat diesen Beitrag mit einem "Gefällt mir" markiert.

Statt sich also mit der eigentlichen Problematik, dem verschwundenen Paket, auseinanderzusetzen, wurde zunächst auf solche Kommentare reagiert. Das empfand ich als wenig kundenfreundlich. Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem Kommentar, welcher von Caseking geliked wurde, auch um Victim blaming (=die unfaire Zuschreibung von Verantwortung oder Schuld für ein negatives Ereignis an das Opfer selbst, anstatt die tatsächlichen Täter oder systemischen Probleme in Betracht zu ziehen.).


4. Missverständnisse bezüglich Betrugsvorwürfen

Caseking-Mike schrieb in meinem öffentlichen Forenpost, den ich am Freitagabend eröffnete, dass "[Caseking mit einigen Betrugs-]Methoden leider vertraut ist und sich daraus einige klare Red Flags ergeben, also bestimmte Betrugsindikatoren, etwa beim (bisherigen) Kaufverhalten, bei der Art und Weise der Kommunikation (Copy-Paste-Wortwahl, Zeitpunkt und Häufigkeit von Versandanfragen, Argumentationen etc.), absurd kurze Fristsetzungen bzw. generell der Aufbau von hohem Druck auf Mitarbeiter in Supporttickets – oder etwa die Eröffnung von öffentlichen Forenthreads am Wochenende – sowie die Neueröffnung von Tickets, um mit anderen Supportmitarbeitern in Kontakt zu geraten usw."

Gerade bei dem Punkt "etwa die Eröffnung von öffentlichen Forenthreads am Wochenende" fühlte ich mich angesprochen, da ich meinen Thread am Freitagabend eröffnete. Ich hatte den Eindruck, dass hier ein Bezug zu meinem Fall hergestellt wurde. Erwähnt wurde natürlich nicht, dass ich zwar den Post am Freitagabend eröffnet habe, die Mail von Caseking aber Freitagnachmittag an mich gesendet wurde. Es handelte sich bei meinem Post also einfach nur um eine direkte Reaktion auf die Mail.

Ein anderer Nutzer bemerkte in dem Thread:

"Zwischen den Zeilen wird hier wieder dem Kunden unlautere Absichten unterstellt. Und das offensichtlich, ohne die Ergebnisse der Ermittlung abzuwarten."

Quelle: Computerbase-Post

Caseking-Mike entgegnete darauf:

"Ähm, dieser gesamte Thread existiert doch nur, weil der Paketempfänger 'die Ermittlungen' eben nicht abwarten möchte, was wir hingegen von Anfang an erbeten haben. Stattdessen wurde ein weiterer öffentlicher Thread erstellt, um noch mehr Druck aufzubauen. (*edit: Der weitere Thread ist etwa zeitgleich mit diesem hier erstellt worden.)"

Quelle: Computerbase-Post

Ich wollte jedoch lediglich Rat einholen, da ich einen Kaufvertrag mit Caseking zum Erwerb eines Verbrauchsgutes geschlossen hatte. Meine Pflicht hierbei ist die Zahlung des Kaufpreises, ihre die Übertragung des Besitzes und Eigentums des gekauften Artikels. Nachforschungen mit dem Paketdienstleister sind Angelegenheit des Händlers. Dies wurde mir auch von meinem Rechtsbeistand bestätigt.


5. Wie mein Fall ausging

Nachdem ich all die obigen Punkte festgestellt hatte, entschied ich mich, nicht auf die Nachforschung von Caseking bzw. DPD zu warten. Ich ließ mich rechtlich beraten. Daraufhin erhielt Caseking von meiner Anwältin einen Brief zur Einhaltung ihrer Vertragspflichten, und keine Woche später hatte ich mein Geld zurück. Auf den Anwaltskosten von ca. 220 € bin ich sitzen geblieben, da ich eine initiale Frist von zwei Wochen zur Nachlieferung hätte stellen müssen. Dann hätte ich die Kosten bei Caseking geltend machen können.

Meine Kundenerfahrung wäre deutlich besser gewesen, wenn sich Caseking einsichtig gezeigt hätte und mir meine entstandenen Kosten erstattet hätte. Leider kam ich gar nicht so weit, da meine Anfrage zur Stellungnahme bereits ignoriert wurde.


6. Fazit

Ich finde, man sollte einen Online-Shop danach bewerten, wie er sich verhält, wenn einmal nicht alles rund läuft. Kundenservice und Problemlösungsfähigkeit sind für mich entscheidende Faktoren bei der Wahl eines Händlers. In meinem Fall lief nicht alles reibungslos, und das Verhalten von Caseking hat mich dabei enttäuscht und schockiert. Statt Unterstützung zu erhalten, fühlte ich mich unter Druck gesetzt und nicht ernst genommen.

Der Umgang mit meinem Anliegen entsprach nicht dem, was ich von einem etablierten Online-Händler erwarte. Aus diesem Grund würde ich dort nicht erneut einkaufen und kann Caseking in dieser Hinsicht nicht empfehlen.
 
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Bis auf die Anwaltskosten ist die Sache ja glimpflich ausgegangen.
Man lernt aus solchen Fällen.
Ich achte bei Online-Bestellung auf den Versanddienstleister der angeboten wird.
Im Zweifelsfall immer in Filiale liefern lassen, wenn man nicht selbst entgegen nehmen kann.
Habe, wenn möglich, immer DHL gewählt und es gab nie Probleme.
 
Was lernen wir?
Niemals bei Scamking bestellen :)

Allein die Rotzfrechen Antworten vom Mitarbeiter hier im Forum bringen mich schon zum kochen.
Absolut kein Einverständnis und überhaupt kein Gefühl dafür wie man mit einer solchen Situation professionell umgeht.
 
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@redjack1000 Das sagte er vermutlich, weil caseking zu dem
Zeitpunkt einen netten Brief von meiner Anwältin erhalten hat :)
Ergänzung ()

Hylou schrieb:
Allein die Rotzfrechen Antworten vom Mitarbeiter hier im Forum bringen mich schon zum kochen.
Absolut kein Einverständnis und überhaupt kein Gefühl dafür wie man mit einer solchen Situation professionell umgeht.
100%. Wenigstens kann ich jetzt andere Leute davor warnen. Auf Reddit hat dieser Erfahrungsbericht bereits über 60.000 Aufrufe. Vielleicht lernt caseking ja daraus/sieht ihr Fehlverhalten ein/versucht die mir entstandenen Schäden wieder gutzumachen. Ich bin auf die Reaktion von denen hierauf gespannt.
 
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Ich frage mich ja wie man sich selber vor solchen Problemen schützen kann.

Wieso können Sendungen nicht nur persönlich bzw. als Einschreiben zugestellt werden? Dass ein Zusteller ein Paket mit einem Sachwert von mehreren tausend Euro einfach irgendwo ohne Nachweis hinstellen kann ist für mich ein absolutes Unding (anscheinend ja sogar ohne Abstellgenehmigung?). Ich will das Ding ausschließlich in meine Hände zugestellt bekommen.

https://www.computerbase.de/forum/t...e-wird-angedroht.2205847/page-8#post-29704186
 
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Minderten schrieb:
ist Feedback in diesem Bereich offensichtlich erlaubt (zumindest positives ;)).
Naja.

@Caseking-Mike hat Deinen ersten Faden zu dem Themenkomplex recht lange laufen lassen, bevor er ihn schloss, aber nicht gelöscht.

https://www.computerbase.de/forum/t...ht-auffindbar-anzeige-wird-angedroht.2205847/

Sei froh, dass Du den Kaufpreis erstattet bekommen hast.

Die Rechtsanwaltskosten musst Du tragen.

Um den Dir gegenüber angerichteten Schaden ein wenig abzumildern, könnte ja die Firma Caseking einen Teil dieser Kosten übernehmen. :D

Ich weiß, mein Vorschlag ist leider unrealistisch. :schluck:

Danke, @Minderten , dass Du uns mitgeteilt hast, wie die Angelegenheit letztendlich ausgegangen ist.
Ergänzung ()

Wo bin ich hier schrieb:
Ich frage mich ja wie man sich selber vor solchen Problemen schützen kann.
So weit möglich, lasse ich mich von DHL beliefern.

Die liefern alle für mich bestimmte Pakete in unsere örtliche Postfiliale.
Ergänzung ()

redjack1000 schrieb:
Bin ja mal gespannt ob und wie Caseking-Mike reagiert.
Ich tippe mal darauf, dass er auch diesen Faden schließen wird.

Da wird er letztendlich nicht umhin kommen.
 
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Froki schrieb:
Um den Dir gegenüber angerichteten Schaden ein wenig abzumildern, könnte ja die Firma Caseking einen Teil dieser Kosten übernehmen. :D
Die Hoffnung stirbt zuletzt :D
Mich freut es aber, dass ich mittlerweile auf Reddit mit meinem Erfahrungsbericht über 116.000 Nutzer erreicht habe. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen.
Ergänzung ()

Froki schrieb:
Ich tippe mal darauf, dass er auch diesen Faden schließen wird. ;):)
Er könnte sich ja wenigstens zu meinen Feststellungen im 2. Kapitel äußern, damit wir alle erfahren, ob es doch eine geheime, undokumentierte Kommunikation mit der DPD gab oder ob gelogen wurde, um mich unter Druck zu setzen :)
 
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Gut danke für diesen ausführlichen Post, hab da gerne eingekauft. Ich werde nun den Laden meiden. Gibt genug Alternativen.

Ich versuche jeden DHL Bescheid direkt zur einer Filialle umzumelden wenn ich doch keine Zeit habe, aber manchmal geht es nicht.

Ich bin absolut NIE Zuhause wenn ich ein Paket erhalte. Ich arbeite bis 17 Uhr und DHL / Konsorten sind dann alle lange fertig.

Wenn sie einfach Pakete vor die Tür stellen, dann ist es nicht mein Problem.

Hier gibt es ein DPD Shop, dann sollen sie das Paket dahin umleiten, und wenn nicht, … no Risk no fun würde ich sagen.
 
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Habe den ersten Thread damals schon verfolgt und muss sagen, dass ich das alles andere als professionell empfand. Ala überlegen sie sich, ob "sie nicht etwas gestehen wollen." Sowas allein ist an der Grenze einer Strafbaren Handlung, wenn nicht Grenzen überschritten sind. Kunden so abwatschen, geht mal gar nicht. Ich ziehe meine Konsequenzen was Caseking betrifft.
 
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Mir wurde dieser "Erfahrungsbericht" bereits im Vorfeld angekündigt sowie eine Frist zu einer Stellungnahme gesetzt. Dem Threadersteller müsste bewusst sein, dass ich aus Gründen, die sich sogar für Leser logisch erschließen ließen, nichts Konkretes entgegnen kann, selbst wenn ich das gern tun würde.

Ohne ins Detail zu gehen, kann ich nur sagen, dass wir aktuell keine Ressourcen für eine Gerichtsverhandlung aufwenden möchten, und deshalb diesen Weg gewählt haben.

Solange es nicht eskaliert, lasse ich den offensichtlich mit großem Einsatz und natürlich mal wieder an einem Wochenende eröffneten Thread weiter offen.

Liebe Grüße
Mike
 
Und wieder wird zwischen den Zeilen die Schuld dem Kunden zugeschoben.
 
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Minderten schrieb:
Auf den Anwaltskosten von ca. 220 € bin ich sitzen geblieben,
Das hätte nicht sein müssen, wenn Du den mit Caseking geschlossenen Vertrag widerrufen hättest, worauf ich Dich in meinem ersten Forenbeitrag in diesem Faden explizit hingewiesen hatte.

Die nachstehenden Ausführungen beziehen sich nicht auf den vorliegenden Streitfall. Dazu kann ich nichts sagen, weil mir dazu die entsprechenden Hintergrundinformationen fehlen und wir hier auch keine Rechtsberatung machen können. Dass ist alleine Sache der Anwaltschaft und ggf. der Verbraucherzentralen.

Würde eine von mir online gerkaufte Ware auf dem Versandweg verlustig gehen, und der Verkäufer den Kaufpreis nicht erstatten möchte, gleichgültig aus welchen Gründen, nachdem ich zuvor den Kontakt zu diesem gesucht habe, würde ich wie folgt meine Rechte verfolgen:

Ich würde von meinem gesetzlich mir zustehenden Widerrufsrecht Gebrauch machen.

Das Widerrufsrecht beim Verbrauchsgüterkauf greift nämlich auch dann, wenn die Ware nicht beim, Käufer ankommt, denn bis zum Eigentumsübergang auf den Käufer, trägt der Verkäufer das Risiko für den Verlust der Kaufsache.

Die empfangenen Leistungen sind im Falle des Widerrufs spätestens nach 14 Tagen zurückzugewähren, d. h. spätestens binnen vierzehn Tagen, ab dem Tag, an dem die Mitteilung über den Widerruf des Vertrags bei dem Verkäufer eingegangen ist, hätte der Kaufpreis zurückgezahlt werden müssen.

Der grundsätzlichen Verpflichtung, die Kaufsache innerhalb der 14tägigen Frist zurückzusenden, kann ein redlicher Käufer nicht nachkommen, wenn er zuvor die Kaufsache nicht erhalten hat.

Wir erinnern uns: Der Verkäufer trägt beim Verbrauchsgüterkauf das Transportrisiko, weil er für den Verlust der Ware auf dem Versandweg einzustehen hat.

Es ist allein Sache des Verkäufers, bei dem von ihm beauftragten Versandunternehmen einen Nachforschungsantrag in die Wege zu leiten. Der Käufer, als Empfänger der Kaufsache, hat kein Vertragsverhältnis mit dem Versandunternehmen.

Die Erstattung außergerichtlicher Anwaltskosten kann IMO als Schadensersatz verlangt werden, wenn sich der Verkäufer zum Beispiel bei Inanspruchnahme anwaltlicher Hilfe bereits mit einer geschuldeten Leistung in Verzug befindet oder aber sich rechtswidrig verhalten hat.

Sollte der Kaufpreis 14 Tage nach Zugang des Widerrufs beim Verkäufer nicht beim Käufer angekommen sein und der Verkäufer sich nicht rechtswidrig verhalten haben, so sollte man den Verkäufer - schriftlich - auffordern, den Kaufpreis innerhalb einer Frist zurückzuzhahlen. 10 Tage dürften ausreichend sein.

Nach fruchtlosem Ablauf dieser Zahlungsfrist sucht man eine Rechtsanwältin bzw. einen Rechtsanwalt auf und lässt den Dingen ihren Lauf.

Dies ist nur meine unmaßgebliche Vorgehensweise, in Fällen abhandengekommener Kaufgegenstände und wo ich befürchten muss, sehr lange auf mein Geld warten zu müssen.

Meiner hier geschilderten Vorgehensweise muss niemand hier folgen, genau so wenig muss man hier meine Rechtsauffassung teilen, oder für den einzig richtigen Weg halten.
 
Caseking-Mike schrieb:
Solange es nicht eskaliert, lasse ich den offensichtlich mit großem Einsatz und natürlich mal wieder an einem Wochenende eröffneten Thread weiter offen.

Du hast wirklich keine Ahnung wie man eine solche Situation professionell abwickelt.

Und auch wieder durch die Blume dem Kunden die Schuld am Versanddienstleister geben.
 
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Caseking-Mike schrieb:
natürlich mal wieder an einem Wochenende eröffneten Thread weiter offen.
Computerbase Öffnungszeiten für Posts bald Mo-Fr 8-17 Uhr?
 
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@Minderten Bei allem Verständnis für beide Seiten derzeit - Sonntags 12:12 Uhr kann man nun wirklich nicht erwarten.
 
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@Madcat69 Kann man was nicht erwarten? Der Erfahrungsbericht selbst bittet doch in keinster Form um Hilfe durch Caseking. Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich um einen Bericht meiner Erfahrungen. Und diesen darf ich auch außerhalb der Arbeitszeit von Mike posten. Ich habe keine (sofortige) Reaktion verlangt.

Abgesehen davon, habe ich bereits eine Woche vorher per Mail um Stellungnahme zu meinem zweiten Punkt im Erfahrungsbericht gebeten und wurde ignoriert.
 
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Krass, das ist eine Bestellung und die zieht Kreise das mag man sich gar nicht vorstellen.

Habe den Eingangspost auch schon interessiert verfolgt.

Von Case-King kann ich weder negatives noch gutes persönlich weitergeben.
Aber für mich riecht es hier irgendwie nach ungewollter Eskalation beiderseitig.

Das doofe an der Sache ist, dass ein Dritter (der Lieferdienst Angestellte) da mutmaßlich Mist verzapft hat.
Das ist leider keine Seltenheit mehr, aus diesem Grunde auch lasse ich, wie auch von jemand anderem erwähnt, alles über DHL und direkt an die Filiale leiten.

Ist es nicht da, bekomme ich das direkt quittiert und die stellen selber den Nachforschungsauftrag intern.

Diese Wochenendpost-Aussage verwirrt mich allerdings auch.
Wie soll man es denn sonst machen ?
Oder spielt es darauf an, das Case-King Mods hier im Forum auch aktiv sind und man mutmaßlich Pressure aufbauen möchte, außerhalb der Geschäftszeiten des Ladens ?

Warum
 
Caseking-Mike schrieb:
natürlich mal wieder an einem Wochenende eröffneten Thread
Fast so, als haben normale Arbeitnehmer am Wochenende am ehesten Zeit, lange Texte zu verfassen...

Eure Kunden werden nicht für Support-Kommunikation unter der Woche bezahlt. Das gleich als einen Grund für Betrugsverdacht zu drehen ist absurd.

Und auch wenn dich interne Details dieses Falls ärgern, kommen deine wiederholt abfälligen Kommentare dazu vollkommen unprofessionell rüber.
Unterschwellige Vorwürfe, das Setzen von Anführungszeichen um bestimmte Begriffe um sie als lächerlich darzustellen, das Liken anderer Vorwürfe im Thread,...
Wenn die Kommunikation direkt mit dem Kunden auch so abläuft, kann ich gut verstehen, wieso er sich dann öffentlich Luft machen möchte.
 
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