Nachdem ich seit einiger Zeit im Forum mitlesen und ähnliche Ansprüche an mein System habe wie du, dachte ich, dass dir ein paar Erfahrungswerte vielleicht weiterhelfen.
Ich beginne einfach einmal mit der Hardware und arbeite mich dann in Richtung Energieoptimierung vor, was für dich vermutlich interessanter sein dürfte. Und gleich noch ein sorry für die vielen Tippfehler, mit einer Hand am Handy schaffe ich es noch immer nicht perfekt.
Mainboard (z790 vs 690 vs 660)
B660 wäre eine Möglichkeit, wenn du bereit bist auf zahlreiche Optimierungsmöglichkeiten Und PCI 5.0 zu verzichten.
Ausgehend von guten Mittelklasseboards sind die wesentlichen Unterschiede zwischen 790 und 690:
- Der vierte m.2 Slot kann bei 790 mit PCI 4.0 eingebunden werden.
- PCI Erweiterungsslots in PCI 4.0 statt 3.0
- Die vrms haben deutlich mehr Leistung (50 vs 70 A)
- Die maximale ram Frequenz bei 1DPC 1R ( single sided ram, 1 dimm pro channel) ist deutlich höher, der Unterschied wird jedoch geringer, wenn du von 2x16 GB auf 4x16 (2DPC 1R) oder 2x32 GB (1DPC 2R) gehst
Ob du vier m.2 mit maximaler Anbindung oder unbedingt 4.0 bei den PCI slots brauchst, kann ich nicht beurteilen, für mich war es egal.
Die vrms jedes guten z690 Boards reichen locker um den 13700k ohne Limits zu betreiben und zu übertakten.
Knackpunkt ist sicherlich die maximale Frequenz beim RAM. Hier hängt es davon ab wie deine Upgrade Strategie aussieht. Willst du jetzt 2x16 GB 5600 kaufen, in zwei Jahren um 30 Euro verkaufen und 64 GB schnellen RAM nachkaufen?
Ich habe mich für folgende Strategie entschieden:
Mein z690 Mainboard unterstützt
- 1DPC 1R Max speed up to 6400+ MHz
- 1DPC 2R Max speed up to 6000+ MH
- 2DPC 1R Max speed up to 6000+ MHz
- 2DPC 2R Max speed up to 5600+ MHz
Und dementsprechend habe ich mich für 6400 MHz RAM entschieden, der auch auf 6800 stabil auf meinem Board laufen würde. Sollte ich in ein paar Jahren mehr RAM brauchen, kommen zwei weitere Riegel dazu, die dann entweder mit 6000 MHz und besseren subtimings laufen oder mit vielleicht sogar 6200 oder 6400 MHz.
Vor einem Monat waren z790 Boards noch rar und teuer und so ist mir für Entscheidung zu Gunsten eines MSI pro z690 a WiFi relativ leicht gefallen (225 vs 370 Euro).
DDR 5 RAM
Für die tatsächliche Leistung entscheidend sind die Taktrate und diverse subtimings. Die primären Timings haben weitgehend keinen Einfluss auf die Leistung, spiegeln aber die Ergebnisse des Binnings der Chips wieder. Xmp verändert die eigentlich essentiellen subtimings leider nicht, so heißt es selbst Hand anlegen. Während eine volle Optimierung wohl eine Woche dauern kann, bringt alleine die Anpassung des trefi subtimings eine 10% niedrigere Latenz und messbare Unterschiede in der Leistung und benötiget rund 15 Minuten, inklusive der Prüfung der Stabilität.
Der Leistungsgewinn zwischen 5600 und 6400/6800 liegt je nach Anwendung/Spiel bei über 20%, liegt aber im Durchschnitt bei 3-10%, je nachdem welchem Artikel man glauben will.
Persönlich habe ich mich für g.skill Trident Z5 DDR5-6400 CL32-39-39-102 1.40V 32GB (2x16GB) entschieden, da es mir den Aufpreis von damals 90 Euro auf 250 Euro wert war.
Ein paar Hintergrundinfos und einen quick and dirty guide zur DDR 5 Optimierung auf Asus Mainboards findest du unter
Da xmp auch die system agent voltage erhöht, dürfte das Video besonders interessant für dich sein, das sich hier ein paar Watt sparen lassen.
CPU
Der 13700k ist rundherum gelungen und bietet mir genau das was ich gesucht habe, hohe St und mt Leistung für extrem CPU lastige Spiele, die selbst diese CPU fordern.
Bei klassischen AAA Titeln in wqhd wird das selbst bei 144 Hz kaum der Fall sein und wo es der Fall wäre, ist dein geplanter tdp Wert vor.
Mitunter könnte daher ein zukünftiger 13700 non k oder 13400 für dich interessanter sein oder du überdenkt dein tdp Limit nochmals und bleibst bei uv und uc.
Windows 10 habe ich probiert und kann nur sagen, dass es zu minderleistung und Mehrverbrauch führt, da es mit den p und e Kernen nicht wirklich gut umgehen kann.
Jedenfalls würde ich immer eine CPU mit den igpu empfehlen, da das schnell Mal mehr als 10 Watt im idle spart, wenn mehr als ein Monitor angeschlossen ist.
Gehäuse
Das ideale Gehäuse würde perfekten Airflow (Lüfter nur durch Staubfilter abgedeckt) bei gleichzeitiger aktiver schallunterdrückung (Studio akkustikschaum) bieten. Die klassischen dämmmatten gedämmter Gehäuse (Bitumen) helfen super gegen Körperschall. Nur der tritt bei modernen PCs nicht mehr auf, da sich eigentlich nur noch Lüfter bewegen und Vibrationen erzeugen. Die sind jedoch schnell entkoppelt, falls Mal einer auffällig wird. Persönlich habe ich die besten Ergebnisse mit Kork als aktiven Schallschlucker erzielt. Leider gibt es so ein Gehäuse nicht und es bleibt nur der Eigenbau.
Egal für was du dich entscheidest, achte auf folgendes:
- Genug Positionen für Lüfter, um dein airflow Konzept zielgerichtet umgesetzten zu können.
- Die meisten GPUs sind das größte Probleme für deinen airflow, geben sie ja warme Luft nach außen, vorne, oben und unten gleichzeitig und je nach Drehzahl unterschiedlich ab. Viel Abstand zur Front und zur Seitenwand sind hier ein Segen, um den erzeugten Turbulenzen Raum zu geben.
Gegriffen habe ich, nachdem ich lange mit einem Eigenbau beschäftigt habe, zu einem fractal meshify 2 XL und bin voll zufrieden. Die fünf Gehäuselüfter laufen unhörbar, einzig das zarte surren der aio durchbricht die Stille wenn man die Ohren ans Mesh legt, die nach einiger Zeit unangenehm kalt werden. Da du keine aio willst würdest du vermutlich nur deinen CPU Kühler hören.
Bei Spielen höre ich nur die GPU, die zwei Gehäuselüfter (hinten und unten) springen dann von 20% auf 30% ( von 340 auf 440 rpm) und sind weiterhin unhörbar.
Im realbetrieb bleibt das System bis auf GPU und die Pumpe (wenn die GPU nicht dreht) unhörbar.
In Stresstests ist es laut, was aber daran liegt, dass ich hier noch nicht optimiert habe, weil es Zeitverschwendung wäre.
Gehäuse- und CPU Kühlung
Unbedingt empfehlen möchte ich dir Fan Control (
https://github.com/Rem0o/FanControl.Releases), da Ressourcen schonend (0,1% CPU, 200-300 mb ram), open source und alle Wünsche an einer Lüftersteuerung erfüllen dürfte, von denen du je geträumt hast. Fan Control steuert alle deine Lüfter (mit Ausnahme von AMD GPUs).
Neben den von dir angesprochenen noctuas in 140 mm habe ich auch arctic p14 pwm getestet und mich schlussendlich, da kein Unterschied beim Geräusch im Bereich zwischen 280 und 480 rpm für sie entschieden. Zusätzlich brauchen sie noch weniger Strom und kosten im Fünferpack keine 40 Euro.
Alle Lüfter würden einzeln getestet, teilweise mit noctua sav entkoppelt und laufen entlang von 9, stufigen und nicht ramped Lüfterkurven im Normalbetrieb unhörbar.
Insgesamt sind drei in der Front, einer im Boden, einer hinten und drei oben am kühler der aio verbaut. Boden und hinten sind entkoppelt
Da du keine aio möchtest, gehe ich auf die von mir verbaute nicht ein.
Verbrauchsoptimierung, die keine Leistung kostet und die ich schon umgesetzt habe
- Zweiter Bildschirm hängt an der igpu, bringt bei mir netto ca. 13 Watt im idle, da die GPU dann nicht in den 3d Modus geht
- CPU voltage Uv mittels lite load (MSI) im BIOS anpassen, bringt bei meinem unlimited 13700k (mode 9 auf Mode 3) 20% bei mt stresstests (prime95 206 Watt, cinebench r23 180 Watt, jeweils 10 Minuten) und sechs Grad weniger, St rund 7%. Hat bei mir inklusive Tests 3 Stunden gedauert und ähnliches gibt es auch für Asus, siehe auch https://www.computerbase.de/forum/t...ren-und-fuer-niedrigere-temperaturen.2016643/
- FPS limit, bringt bei mir max. 60 Watt, hauptsächlich bei der GPU
- GPU UV und Lüfterkurve optimieren, bringt bei mir rund 10% oder rund 10 Watt bei Vollast, idle und leichte Last von 4 auf 3 Watt.
Hoffe das hilft dir bei deinen Entscheidungen und der Planung etwas weiter