AntiUser schrieb:
Google hätte seine Energie lieber darin investieren sollen, das h.264 kostenlos bleibt.
H.264 ist nicht kostenlos. Das wird es frühestens in 18 Jahren. Das Problem ist nicht die Decoder in Software oder Hardware, sondern die Encoderstationen. Wer solche betreibt, muss an die MPEG-LA zahlen. Es geht bei $2500 pro Jahr und Sendegebiet (wobei die Interpretation im Internet unklar ist) los bis zu einer Obergrenze von 5 Millionen (wenn mich nicht irre). Für die Apples, Googles und Microsofts da draußen sind das Peanuts, aber für kleinere Unternehmen und Privatpersonen stellen diese Gebühren ein erhebliche Hürde dar.
Fazit: bei den Tausenden von Encodern, die Google für Youtube betreibt, ist die Gebühr pro Maschine lächerlich niedrig.
Dass wir jetzt überhaupt darüber reden grenzt an ein Wunder, denn auch noch Jahre nachdem es 2003 vorgestellt wurde, wollte keiner was davon wissen. Die Spezifikationen sind so komplex, dass es ewig dauerte, bis mal ein brauchbarer Encoder geschrieben war.
Überhaupt ist H.264 garnicht so toll, wie ein x264 es aussehen lässt. Von unbekannter Seite wurden Unsummen in das Projekt investiert. Das Ergebnis ist der vielleicht beste Videoencoder, den es je gab, randvoll mit rechenintensiven psychovisuellen Optimierungen. Ohne diese wäre das Ergebnis auch nicht viel besser als Theora, dem so etwas noch vollständig fehlt. Was für einen Unterschied diese ausmachen, sieht man gut an einer
Demo von Theora.
Fazit: Ist man bereit, mehr Rechenleistung fürs Codieren aufzuwenden erhält man ein besseres Bild. Nur weil ein x264 (oder von mir aus der Mainconcept Encoder) ein vielfaches an Rechenzeit aufwendet, um am Ende ein besseres Bild zu erhalten, macht das H.264 nicht zum Übercodec.