Okay, das hat offenbar jetzt nicht so den Sinn, wir reden aneinander vorbei. Wenn deine Eltern sich in einer bundesweiten Tageszeitung über den Landtagswahlkampf einer Parteimitgliedes ausgelassen haben, okay dann reden wir vielleicht schon vom selben.
Zum einen willst du unbedingt, dass ich ihm das Wort verbiete. Ich sage dagegen nur, dass er seine Position dazu ausgenutzt hat Lobbyismus zu betreiben, auf Kosten seiner Partei. Willkommen in der Welt der Freiheiten, solange sie niemanden anderen einschränkt. Warum sollte die Partei nicht das Recht haben darüber erbost zu sein? Warum darf man Clement nicht kritisieren, die anderen Parteimitglieder aber schon? Die sagt doch auch nur ihre Meinung. Warum wurde Hohmann eigentlich aus der CDU ausgeschlossen. Mein Gott, war doch nur seine Meinung. Und strafrechtlich wurde es nie verfolgt, also vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt.
Wenn dem so wäre wie du sagst, dann brauchen wir keine Parteizugehörigkeit, weil ja eh doch jeder machen und sagen kann, was er will, wann es ihm passt. Wozu noch Wahlkämpfe, wenn sich dann jeder, der nicht Realpolitik macht und sich auf ein Amt bewirbt, sich dort einfach einmischen und für seine Zwecke bedienen kann? Macht das Sinn aus deiner Sicht?
Es geht doch auch ganz klar um die öffentliche Meinungsäußerung im ganz großen Stil. Und nicht um das einbringen von anderen Punkten in die Politik und in die Parteigremien. Es gibt selbstverständlich andere Strömungen in der Partei, nur deswegen lässt sich niemand in der Politik dazu herab im Wahlkampf dann noch groß dagegen zu opponieren, dafür ist Zeit genug auf den Parteitagen usw. Da werden die Grundlagen der Politik gelegt. Ja nicht mal mehr im Bundestag ist man seinem Gewissen, sondern nur seinem Parteibuch verpflichtet, von diversen Aussagen ja längst bestätigt. Fraktionsdisziplin oder so. Aber wenn Herr Clement, langjähriger Spieler in diesem Spiel sich nun entscheidet aufzubegehren, dann ist er Vorreiter für die Demokratie, obwohl er absolut nichts bewegt damit. Das ist glaube ich das erste Mal, dass ich solch eine Verteidigung für einen lupenreinen Lobbyisten gesehen habe.
Ich wusste auch nicht, dass neuerdings jeder im Kabinett nur da abstimmt, wofür er zuständig ist. Naja wieder was gelernt. Zum Glück hatte er ja nicht seit dem Ende der Schröder-Regierung, zwei Jahre Zeit sich über das Thema RWE bzw. deren Energiepolitik auszulassen. Jetzt ist wichtig, da es um die Bundesregierung geht, die die Energiepolitik im Ganzen bestimmt. Ach nein, auch nicht. Aber das schöne ist: ich nannte nicht seine Ausführungen polemisch, sondern deine. Sie geht nicht auf die Provokation ein, also hat sie nichts dazu zu sagen, ist doch klar. Ich mein, warum jetzt hier nicht direkt das Konzept vorlegen, welches bekannt ist, ohnehin nicht in Hessen gemacht wird und längst in diversen Parteiprogrammen Niederschlag gefunden hat?
Die Energiepolitik ist hier zwar nicht das Thema. Meine Fragen warum dann nicht z.b. Gabriel angesprochen wird, interessiert dich aber eh nicht im Geringsten. Und von Sofortausstieg hat niemand geredet, aber trotzdem muss man sich halt irgendwann mal um die Alternativen Gedanken machen, bevor "de facto" sämtlichen Ressourcen zur Neige gehen und damit ebenfalls teurer werden. Kann man noch so sehr auf die Kohle pochen wie Herr Clement oder auf die Atompolitik, die dummerweise auch vom Ausland abhängig ist. Oder woher kommt das Uran? Aus Deutschland jedenfalls nicht mehr. Genauso wenig wie große Teile der Steinkohle. Nur Braunkohle, davon haben wir noch genug, reicht aber leider nicht für den gesamten Strombedarf. Schöner Mist alles. Dabei klingt die Warnung doch so logisch dramatisch: Ohne Atom und Kohle, ist die industrielle Substanz gefährdet. Wenn man davon redet alternative Energieformen auszubauen, dann kommt das natürlich alles teurer. Sagt auch RWE, die die Netze für den Strom zur Verfügung stellen, an dem sie nichts verdienen.
Ich habe meine sämtlichen Standpunkte und Ansichten hier mehrmals gesagt, du ebenfalls, also führt eh zu nichts. Diese elende Rechthaberei ist halt bei so einem Thema auch den Aufwand eigentlich nicht wert.
@keshkau: Hast ja irgendwo recht.