FooFighter
Captain
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Bevor ich den Beitrag eines anderen Foren-Mitglieds "sprenge", leite ich das Thema "Clipping" mal in einem extra Beitrag aus.
Auslösende Diskussion:
https://www.computerbase.de/forum/threads/heco-metas-700-defekt-dumpfer-klang.1409900/
Mikey Mouse hat in diesem Beitrag angeschnitten, das "Clipping" bzw. ein clippender Verstärker Hochtöner beschädigen können. Da es im Netz recht viel zum Thema "Clipping" zu lesen gibt, u. a. Wahrheit und Lüge, viel unverständliches, nun dieser Beitrag
Was ist "Clipping"
Wikipedia definiert das soweit unkommentiert so:
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Übersteuern_(Signalverarbeitung)
Insbesondere das zweite Zitat beschreibt sehr gut, was bei einem clippenden Verstärker passiert.
Recht hat Mickey Mouse. Schauen wir uns das ganze doch einfach einmal an.
Ein ganz normaler "Sinus" wie er von einem Verstärker mit 100% Sinusleistung ausgegeben würde. Keinerlei Clipping/Störprodukte/Klirr.
Wie sieht nun ein Sinus-Signal eines clippenden Verstärkers aus (also mit Störprodukten/Klirr):
Hier wird das Sinus-Signal um den Faktor 1,286 über die vorgegebene Sinusleistung hinaus verstärkt. Man kann schon recht deutlich erkennen, d. keine saubere Sinus-Welle mehr erzeugt wird. die Signalspitzen werden abgeschnitten.
Es geht selbstverständlich deutlich schlimmer:
Womit wir bei der von Mikey Mouse erwähnten Fourier Analyse eines Rechteck-Signals wären. Der Sinus wird in diesem Beispiel soweit "verbogen" das er einem Rechteckt ähnelt.
Was ist nun so schlimm daran wird sich manch einer denken. Die Signalspitzen werden ja schließlich abgeschnitten. Schauen wir also mal genauer hin:
Ein Sinus-Signal (rote Linie) führt Energie innerhalb des Signals. (Ich werde die Grafik noch einmal überarbeiten und den energieführenden Teil markieren -> also der Bereich in der Welle zwischen den beiden Flanken ist gemeint).
Ich habe hier wenig künstlerisch einfach einmal das Rechteck-Signal (dunkelgrün) über den Sinus (rot) gelegt. Die hellgrünen Flächen sollen verdeutlichen, was an diesem Rechteck-Signal so gefährlich ist. Es führt (fast) das doppelte an Energie mit.
Soweit erst einmal zur theoretischen Rechteck-Signal Analyse. Meiner persönlichen Meinung nach, meinem persönlichen Wissensstand wirft das ganze jedoch einige Fragen auf, dazu dann später mehr.
In dem oben verlinkten Beitrag diskutierten wir, warum bzw. ob ein clippender Amp einen Hochtöner beschädigen kann. Da gibt es auch die unterschiedlichsten, theoretischen Ansätze.
Zur weiteren Veranschaulichung würde ich nun auf den Begriff "Oberwellen" eingehen und beide Themen ineinander überleiten.
Übertragen wir also die Rechteck-Signal-Analyse und schauen was passiert.
Zunächst unser Rechteck-Signal bei diesmal 440Hz:
Übertragen wir das in ein Frequenzspektrum sieht das wie folgt aus:
Rot umrandet sehen wir den generierten Sinus bei 440Hz. Spannend sind hier die grün markierten Obertöne/Oberwellen/Störprodukte/Klirr die wir nie generiert haben.
Es ist also richtig. Man kann mit einem clippenden Amp Hochtöner theoretisch beschädigen. Auch wenn gerade kein Hochtonanteil im Musikspektrum anliegt.
Man kann jedoch auch erkennen, wie die Obertöne mit höherer Ordnung an Energie verlieren. Hier bin ich mir momentan noch ein wenig unsicher. Eigentlich, nach Rechteck-Theorie müssten die Oberwellen im ersten Gedanken bis zur doppelten Energie führen. Bisher kann ich mir das nur soweit zusammenreimen, das alle Oberwellen zusammen bis zur doppelten Energie des Original-Sinus haben?!
Korrekturen, Änderungswünsche, Anregungen soweit sachlich sind gerne gesehen. Aufschreiben und in einem Forum niederschreiben hilft lernen.
Vielen Dank auf jeden Fall noch einmal an Mikey Mouse für den lehrreichen Denkanstoß!
Im Beitrag vorzufindende Grafiken wurden bei folgenden Quellen entliehen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-237-469.html
http://www.hth-lautsprecher.de/theorie/clipping.htm
(Ich hoffe meine Gedanken einigermassen verständlich zusammengebracht zu haben). Jetzt seid Ihr erst einmal dran...
Auslösende Diskussion:
https://www.computerbase.de/forum/threads/heco-metas-700-defekt-dumpfer-klang.1409900/
Mikey Mouse hat in diesem Beitrag angeschnitten, das "Clipping" bzw. ein clippender Verstärker Hochtöner beschädigen können. Da es im Netz recht viel zum Thema "Clipping" zu lesen gibt, u. a. Wahrheit und Lüge, viel unverständliches, nun dieser Beitrag
Was ist "Clipping"
Wikipedia definiert das soweit unkommentiert so:
Als Übersteuern bezeichnet man in der Signalverarbeitung das Beaufschlagen von signalverarbeitenden Einheiten mit Eingangssignalen außerhalb des erlaubten Eingangsbereiches. Als Folge einer Übersteuerung treten unerwünschte Effekte auf wie Nichtlinearitäten. Typischerweise werden Ausschläge, die über den Eingangsbereich hinausgehen, abgeschnitten. Diesen Effekt bezeichnet man als Clipping (englisch to clip = abschneiden, kappen).
Ein Verstärker kann durch einen zu hohen Eingangspegel oder eine zu hohe Verstärkung in die Sättigung kommen, bei der das Ausgangssignal nicht mehr formtreu dem Eingangssignal folgt, sondern geklippt und dadurch verzerrt wird. Dabei wird die Signalkurve an den oberen und unteren Signalspitzen "abgeschnitten". Derartige Vorgänge kann man sich bildlich in Form einer Sinuskurve vorstellen, die an den oberen und unteren Ausbuchtungen mittels zweier horizontaler Geraden abgeflacht wird.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Übersteuern_(Signalverarbeitung)
Insbesondere das zweite Zitat beschreibt sehr gut, was bei einem clippenden Verstärker passiert.
Wenn du es genauer, bzw. etwas wissenschaftlicher haben möchtest, dann musst du dir die Fourier Analyse eines Rechteck-Signals angucken.
Recht hat Mickey Mouse. Schauen wir uns das ganze doch einfach einmal an.
Ein ganz normaler "Sinus" wie er von einem Verstärker mit 100% Sinusleistung ausgegeben würde. Keinerlei Clipping/Störprodukte/Klirr.
Wie sieht nun ein Sinus-Signal eines clippenden Verstärkers aus (also mit Störprodukten/Klirr):
Hier wird das Sinus-Signal um den Faktor 1,286 über die vorgegebene Sinusleistung hinaus verstärkt. Man kann schon recht deutlich erkennen, d. keine saubere Sinus-Welle mehr erzeugt wird. die Signalspitzen werden abgeschnitten.
Es geht selbstverständlich deutlich schlimmer:
Womit wir bei der von Mikey Mouse erwähnten Fourier Analyse eines Rechteck-Signals wären. Der Sinus wird in diesem Beispiel soweit "verbogen" das er einem Rechteckt ähnelt.
Was ist nun so schlimm daran wird sich manch einer denken. Die Signalspitzen werden ja schließlich abgeschnitten. Schauen wir also mal genauer hin:
Ein Sinus-Signal (rote Linie) führt Energie innerhalb des Signals. (Ich werde die Grafik noch einmal überarbeiten und den energieführenden Teil markieren -> also der Bereich in der Welle zwischen den beiden Flanken ist gemeint).
Ich habe hier wenig künstlerisch einfach einmal das Rechteck-Signal (dunkelgrün) über den Sinus (rot) gelegt. Die hellgrünen Flächen sollen verdeutlichen, was an diesem Rechteck-Signal so gefährlich ist. Es führt (fast) das doppelte an Energie mit.
Soweit erst einmal zur theoretischen Rechteck-Signal Analyse. Meiner persönlichen Meinung nach, meinem persönlichen Wissensstand wirft das ganze jedoch einige Fragen auf, dazu dann später mehr.
In dem oben verlinkten Beitrag diskutierten wir, warum bzw. ob ein clippender Amp einen Hochtöner beschädigen kann. Da gibt es auch die unterschiedlichsten, theoretischen Ansätze.
Zur weiteren Veranschaulichung würde ich nun auf den Begriff "Oberwellen" eingehen und beide Themen ineinander überleiten.
Übertragen wir also die Rechteck-Signal-Analyse und schauen was passiert.
Zunächst unser Rechteck-Signal bei diesmal 440Hz:
Übertragen wir das in ein Frequenzspektrum sieht das wie folgt aus:
Rot umrandet sehen wir den generierten Sinus bei 440Hz. Spannend sind hier die grün markierten Obertöne/Oberwellen/Störprodukte/Klirr die wir nie generiert haben.
Es ist also richtig. Man kann mit einem clippenden Amp Hochtöner theoretisch beschädigen. Auch wenn gerade kein Hochtonanteil im Musikspektrum anliegt.
Man kann jedoch auch erkennen, wie die Obertöne mit höherer Ordnung an Energie verlieren. Hier bin ich mir momentan noch ein wenig unsicher. Eigentlich, nach Rechteck-Theorie müssten die Oberwellen im ersten Gedanken bis zur doppelten Energie führen. Bisher kann ich mir das nur soweit zusammenreimen, das alle Oberwellen zusammen bis zur doppelten Energie des Original-Sinus haben?!
Korrekturen, Änderungswünsche, Anregungen soweit sachlich sind gerne gesehen. Aufschreiben und in einem Forum niederschreiben hilft lernen.
Vielen Dank auf jeden Fall noch einmal an Mikey Mouse für den lehrreichen Denkanstoß!
Im Beitrag vorzufindende Grafiken wurden bei folgenden Quellen entliehen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-237-469.html
http://www.hth-lautsprecher.de/theorie/clipping.htm
(Ich hoffe meine Gedanken einigermassen verständlich zusammengebracht zu haben). Jetzt seid Ihr erst einmal dran...