Das Rechteck habe ich konstant, aber nur bei einer bestimmten Frequenz, am clipping point. Hier fällt die meiste Energie ab, da der Verstärker am Rechteck i.d.R. deutlich mehr bursten kann, als die angegebene Leistung.
Im schlimmsten Fall, wir hier die max Peak- (abhängig von der Versorgungsspannung) zur Dauerleistung. Ein stark übersteuernder Verstärker macht nichts anderes, als den Crest im Signal zu komprimieren (!). Der Verstärker wird gezwungen, eine Dauerleistung zu liefern, die er verzerrungsfrei nicht bereitstellen kann. Durch die harmonischen wird die RMS-Leistung für den betreffenden Lautsprecher aber dennoch mehr oder weniger höher, eben durch die erzeugten Oberwellen, durch´s clippen.
Eigentlich ist clipping "nur" ein übersteuern des Eingangs. Der Verstärker hat immer die selbe Leistung. Das Resultat ist eigentlich frequency distortion (Abschneiden und erzeugen von Oberwellen).
Wieviel Energie die zusätzlichen Oberwellen erzeugen, ist davon abhängig - wie stark der Verstärker übersteuert... Ob man die resultierenden Oberwellen, die Verzerrung hören muss ist davon abhängig wo der clipping point liegt und wie stark übersteuert wird. Ein kurzzeitiges Peak-Clipping im Bass, muss man nicht hören.
Einfach:
Die maximale Peakleistung ist u.a. von der Versorgungsspannung abhängig. Liegt die Versorgungsspannung bei +/-40V - habe ich am Rechteck im schlimmsten Fall... 40V.
Ein Sinus hat 3dB Crest. - Also liegt die Dauerleistung 3dB unter Peak. Der Verstärker kann theoretisch 3dB mehr am Rechteck bringen., da ein Rechteck kein Crest hat.
Trafo - Gleichrichter - Ladeelkos, die Elkos bringen DC zur Ausgangsstufe.
Nicht clippender amp: 30V Peak = VRMS * 0,707 = 21,21V, am Sinus
clippender amp: 30V PEAK = 30V RMS, da Rechteck
Am clipping point wird das Sinus zum Rechteck, es liegen nicht 30V kurz, sondern länger an.
Habe ich nun das Rechteck, gilt peak V x 0.707 = RMS nicht mehr, da kein Sinus vorhanden.
Am Sinus 21,21V*21,21V/8R = 56,2W (30V Peaks, 112,5W)
Am Rechteck (DAS ergibt sich durch Clipping): 30V*30V/8R = 112,5W
DAS passiert aber NUR - wenn der Verstärker stark übersteuert.
Dafür muss der amp die 3dB Crest im Sinus auf 0 komprimieren!
Mit anderen Worten, power compression = 3dB.
Jetzt zur Praxis, Musik ist kein Sinus. Musik hat IMMMER mehr Crest als 3dB.
Sagen wir, 10dB. Peak 10dB over RMS.
Peak maximal - 112,5W an 8Ohm. Durch 10 gleich 11,25W RMS. Davon bekommt der HT (bei Musik!) eventuell 10% - 1,125W. Sagen wir der HT geht bei dauerhaft (!) 10W kaputt. Dann müssten die Oberwellen 10dB drauf packen... rund die 10-fache Leistung oder die 3-fache Spannung.
Ergo: Clipping (Abschneiden, Rechteck) im HT-Bereich (sagen wir 4kHz) zerstört diesen i.d.R. sofort.
EDIT:
Das was an zusätzlicher Oberwellen-Energie durch das Clipping erzeugt wird, muss summiert werden. Clippingpoint 1Khz, die entsprechenden Oberwellen werden auf die RMS-Leistung des Hochtöners draufgedrückt. Dadurch entsteht mehr Energie für den Hochtöner, mehr RMS als wenn der Verstärker nicht clippen würde.
Praxis... ich treibe einen Verstärker bei Musik bei 1kHz ins clipping... sehr unwahrscheinlich?
PS: Es ist denkbar das der 50W Sinus an 8Ohm Verstärker an dem 4Ohm HT die 4-fache Leistung am clipping point abgibt, 200W. - 30V*30V/4R = 225W
Die Boxen haben am clippenden Verstärker zwei spezielle Feinde.
Niedrige Impedanz, Material mit kleinem Crest.
Denn komprimiert der amp 3dB von 6dB Crest im Musiksignal, bleiben 3dB über.
Hier ist es denkbar das mehrere clipping punkte entstehen... ergo Vmax an mehren Punkten.
Heavy clipping ist +dB über clippen! Mit anderen Worten bei 6dB power compression macht der amp aus dem Musikmaterial (6dB Crest) ein Art Gleit-Sinus. Hätte die Musik 20dB Crest, bleiben noch 14dB über.
Musik mit 20dB Crest ist für gewöhnlich Musik mit Bass.
Wo da dann der clipping point liegt, kann man sehr gut abschätzen...