Herdware
Fleet Admiral
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Kantico schrieb:Somit sind "FakeNews" nicht das Problem, sondern dumme, naive Menschen wenn diese alles glauben, was sie sehen oder hören.
Da stimme ich völlig zu.
Allerdings sind die Menschen heute in Sachen Medienkompetenz auch nicht schlechter als z.B. vor 100 Jahren.
(Ich habe vor einger Zeit ein interessantes, über 100 Jahre altes Buch gelesen, in dem das Phenomen behandelt wurde, wie durch Massenmedien, damals speziell Zeitungen, durch verzerrende und schlicht falsche Berichterstattung regelrechte Massenhysterien in der Bevölkerung ausgelöst wurden. Z.B. die völlig irrationale "Dreadnought-Panik" in Großbritannien, die ihren Teil zum Ausbruch des 1. Weltkriegs beigetragen hat. Das alles kommt einem aus heutiger Sicht alles sehr bekannt vor.)
Dass "Fake News" und Co. heute zunehmend zu einem Problem werden, liegt halt an den neuen Möglicheiten der dezentralen Informationsverbreitung. Dadurch bekommt das Ganze eine neue Dimension, bzw. greifen die alten Kontrollmechanismen nicht mehr. Früher waren es einzelne Personen oder Gruppen, die über ihre zentralen Medien mit Falschmeldungen und Verzerrungen Stimmung gemacht haben. Da konnte der Staat dann ein Auge drauf haben und gegebenenfalls eingreifen. Je nach demokratischen/rechtsstaatlichen Niveau mit unterschiedlichen Methoden von Aufklärung über Strafverfolgung, Gegendarstellung und -propaganda bis Zensur.
Heute gibt es durch das Internet einfach keine Chance mehr, solche Kampagnen irgendwie effektiv zu unterbinden. Also müsste man das Problem vom anderen Ende aus angehen den Menschen erstmals echte Medienkompetenz beibringen. Ich bin nicht sehr optimistisch, dass das möglich ist.
Einzelne Menschen können sehr intelligent und vernünftig sei. In Mengen sind wir aber irrationale, instinktgetriebe Tiere und nur allzu leicht zu manipulieren. Deswegen funktioniert Populismus so gut. Deswegen passieren Dinge wie Trump, AfD oder der Brexit.
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