Datensicherung/Backup Strategie

team_snowden

Cadet 2nd Year
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Bei mir ist das Thema Datensicherung erst in letzter Zeit in den Fokus gerückt.
Einerseits durch wachsende Anzahl an sicherheitsbedürftigen Daten auf meinem PC und andererseits aufgrund eines Beinahe-Datenverlustes letztes Jahr sehe ich nun die dringende Notwenigkeit, mich mit der Thematik Backups näher auseinander zu setzen.
Meine Erfahrung auf dem Gebiet ist gering, weswegen ich euch um Tipps bitte.

Ausgangslage:
256 GB SSD mit Betriebssystem, allen Programmen, Daten (,auf die schneller Zugriff erforderlich ist)
zusätzliche 500 GB an Daten, die gesichert werden sollten
Externe Festplatte für Sicherungen vorhanden

1) Welche Sicherungs-Software würdet ihr empfehlen?
Angetestet habe ich mal Acronis True Image, EaseUs ToDo Backup und Paragon Backup & Recovery.
Aufgefallen ist mir bei diesen Programmen, dass jedes seine spezifischen Dateien mit unterschiedlichsten Endungen anlegt.
So erhalte ich z.B. bei einem Backup einer Partition mehrere files mit den Endungen *pbf *pfi *pfm *000.
Jedes dieser Backup-Tools legt seine eigenen Sicherungsformate an. Untereinander sind sie alle nicht kompatibel.
Wenn ich jetzt auf ein Programm setze, und dieses irgendwann nicht mehr weiterentwickelt wird, dann sitze ich da mit meinen Sicherungsdateien, die kein Mensch/Programm mehr auslesen kann.

Gibt es denn kein "universelles Backup-Format"?

2) Was spricht eigentlich dagegen die zu sichernden Dateien auf Windows Explorer Ebene einfach 1:1 per Copy&Paste zu übertragen?

3) Komprimierung der Backup-Dateien? Sinnvoll, Vorteile, Nachteile?

4) Ein ganz wichtiger Aspekt: Alte Backups überschreiben?
In dem Moment, wo man (so wie ich) größere Datenmengen hat, kommt man ja als Privatmann, der keine Server mit mehreren Tera-/ oder Pikobytes besitzt, nicht umhin die alten Backups immer wieder zu überschreiben.
Genau hier liegt das Problem:
Dateien gehen ohne mein Wissen verloren oder sind nicht mehr lesbar,
das Sicherungs-Tool erledigt schön brav das geplante Backup, überschreibt die alte Sicherung,
und schwupps ist es passiert...Datenverlust.
In so einem Fall ist das ganze Backupping für die Katz.

Man müsste also ständig prüfen (prüfen lassen), ob noch alle Daten da sind und ob noch alles intakt ist.

Wie löst ihr sowas?
Bei geringen Datenmengen könnte man sich ja noch eine ganze Serie von Sicherungen anlegen und dann je nach Bedarf "zurückspulen."
 
Ich benutze Areca Backup.

Das erschlägt nahezu deine Fragen bzw Probleme:

1) Ein einheitliches Format hat sich zwar nicht durchgesetzt, aber der Vorteil bei diesen ist, dass die auch ganz normal vom Explorer lesbar sind (kann man noch konfigurieren, ob sie gepackt werden sollen, oder nicht)

2) An sich geht das auch, aber zum einen hast du dann immer die komplette Datenmenge, auch wenn sich (fast) nichts geändert hat und es stellt niemand sicher, dass es beim Kopieren keinen Fehler gab.

3) Darüber lässt sich streiten, mMn hat es aber keine Nachteile, solange die Backupsoftware das vernünftig unterstützt.

4) Erübrigt sich dann auch, indem man inkrementelle Backups macht gepaart mit Vollständigen. D.h. z.B. ich mache monatlich ein vollständiges Backup und dann mehrmals die Woche ein inkrementelles.
Hat den Vorteil, dass ich auf nahezu jeden Stand einer Datei zurückgreifen kann, aber mir dabei massiv Platz spare, weil nicht jedesmal alles gesichert wird.


Generell lohnt es sich ausserdem die Backupmedien zu alterieren gerade bei vollständigen Backups, da man, selbst wenn die Backupsoftware ein Backup zerstört, immer noch eins hat. Das muss man natürlich auch regelmässig verifizieren.


Allerdings bin ich noch auf der Suche, nach einer automatisierten Lösung, die das komplette Bootlaufwerk sichert (und das eben möglichst ohne Neustart, also mit shadowcopy o.ä.)
 
Als Strategie kann ich eigentlich nur das Generationenprinzip empfehlen. Du musst es halt an deine Bedürfnisse anpassen. Bei meinem Privatrechner läuft das wie folgt.

Es gibt ein Masterimage für den Rechner, das beinhaltet Betriebssystem mit allen wichtigen Tools und Programmen. Dazu ist es immer up to date was die Updates und Treiber angeht. Alle andere Software liegt entsprechend auf externen Datenträgern in doppelter Ausführung, eine im Haus, eine bei einem Freund.
Dazu werden jeden Tag die eigenen Dokumente und der Ordner %User% auf eine CF Karte im Generationenprinzip gesichert. Dafür hab ich ein paar CF-Karten und einen Reader der direkt an SATA angeklemmt ist, geht also RatzFatz.

Als Software für die Images nutze ich Clonezilla, als Backupsoftware ein selbst geschriebenes Perlskript dass als geplanter Task läuft. Das Rückspielen des Backups läuft dann auch über ein Skript.
 
Also ich mache es seit neustem mit Robocopy auf meinem Server, das stellt fest, sobald eine Änderung auf Platte 1 passiert, soll er um 3 Uhr Nachts alles 1:1 von Platte 1 auf die Backupplatte kopieren.
Somit habe ich immer alle Daten doppelt.

Da du ja schreibst du hast keinen Server, kannst du den Script so gestalten, das er einfach nach n Änderungen ein Backup machen soll, und einfach nur die Daten die neu hinzugefügt, bzw weg gegangen sind schreiben/entfernen soll.
Dazu würde ich einfach eine Billige 1TB HDD als Backupmedium nutzen und die Partitionieren eine Partition für die HDD und eine für die SSD


Mein Script als Beispiel sieht so aus:

Code:
robocopy V:\ Z:\ /MIR /XD "T:\System Volume Information" /LOG:C:\Logs\Vbackup.log /TEE /V NP /MON:1 /RH:0300-0400


Hier wird alles ganz gut erklärt:

http://www.wintotal.de/robocopy-der-kopier-gigant/

Einfach als Batch Datei abspeichern und irgendwo Speichern, eine Verknüpfung zur Batchdatei erstellen und das Häckchen setzen bei "Minimiert Starten" ab in den Autostartordner und schon läuft der Script immer im Hintergrund.
Ist eigentlich das einfachste, da man kein extra Toll installieren muss, weil es ein Windows Boardmittel ist.
 
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