Datensicherung bei kritischen SMART-Werten

iTYPON

Ensign
Registriert
Feb. 2011
Beiträge
241
Hallo zusammen,

ich habe folgendes Problem: besitze eine 2TB große Western Digital Festplatte (WD20EARS) welche laut den SMART-Werten wohl einen kritischen Zustand erreicht hat:

DATA01.png

Nun möchte ich die Daten auf eine baugleiche Festplatte spiegeln und diese einschicken.

Auf der Festplatte befinden sich fast ausschließlich Medien (Musik, Videofiles) aber auch Dokumente, welche ich nebenberuflich zu Veranstaltungszwecken benötige. Demnach möchte ich keinesfalls fehlerhafte Dateien sichern!

Nun zu meinen Fragen:

1) Ich suche ich ein Tool, welches ausschließlich die 100% fehlerfreien Daten spiegelt. Die von fehlerhaften Sektoren betroffenen Dateien sollen z.B in einer Liste angezeigt werden, bzw. gar nicht erst kopiert werden, sodass ich im Nachgang diese wenn möglich gesondert wiederbeschaffen kann. Auch eine ggf. 30GB große Videofile, welche nicht mehr 100% korrekt lesbar ist, soll aus Sicherheitsgründen nicht kopiert werden.

Es müsste ausgeschlossen sein, dass fehlerhafte Sektoren, mit denen eine Datei ggf. behaftet ist, einen sichtbaren Bild-/ oder Tonfehler im Nachhinein auslösen kann.

Für die korrekte Spiegelung wäre ich auch bereit in eine dafür vorgesehene/professionelle Software zu investieren.

Mit freundlichen Grüßen,

Lorys
 
Habe meine Daten bisher immer mit "FreeFileSync" auf andere Speichermedien gesichert und bisher noch keine Probleme gehabt. Kann ich Dir nur empfehlen.
 
Hallo,
ich wurde dir Software von acronis empfehlen.
Die Sollte die Daten ohne Probleme sichern und übertragen können.
Defekte Daten kann das Programm so aber nicht erkennen, aber habe auch nicht alle Einstellmöglichkeiten durch.
 
Die Platte ist bereits relativ kaputt, dürfte etwas länger dauern zum Retten. Das beste Tool dafür ist ddrescue (linux, kommandozeile).

Damit würdest du eine 1 zu 1 Kopie erstellen, abgesehen von den defekten Sektoren. Um die defekten Dateien ausfindig zu machen, müsstest du allerdings in die Trickkiste greifen (fehlerhafte Sektoren zb. mit ICHBINLEIDERKAPUTT überschreiben, und dann nach diesem Inhalt in den Dateien suchen, zb. mit grep).

Acronis dürfte an der Platte scheitern, so wie ich es kenne.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich empfehle bei Festplatten allgemein Praragon, aber auch ganz besonders bei defekten Platten; da Paragon fehlerhafte Bereich einfach überspringen kann und den Rest dann 1:1 kopiert.
 
Ich hatte vor 3 Tagen den gleichen Fall bei einem Rechner aus einer Praxis. Acronis hat einwandfrei geklont. Kann ich empfehlen.
 
a) warum sollen überhaupt schon Dateien kaputt sein? oO
b) warum macht man Backups erst bei drohendem Defekt? oO

@bu1137: "Die Platte ist bereits relativ kaputt" => und warum?
 
Weil:
Current Pending Sectors: 1460, die sind nicht mehr lesbar, deshalb pending.
 
Fehlerhafte Daten hast du bei dieser HDD auf jeden Fall - leider gibt es bei den üblichen Dateisystemen und auch bei den meisten Dateiformaten keine Prüfsumme in der Datei, wodurch sich die defekten Dateien nicht identifizieren lassen. An einem Tool, welches anhand der fehlerhaften Sektoren die defekten Dateien anzeigen kann, wäre ich auch interessiert: gefunden habe ich hierzu bisher nichts.
 
Simpson474: WinHex kann das, und eigentlich sollte es auch mit dem ntfscluster tool aus dem ntfs-3g paket machbar sein. Aber, ist eher kompliziert, daher habe ich ihm die simplere Variante weiter oben empfohlen.
 
Ich würde auch Acronis empfehlen.
Falls noch nicht bekannt es gibt für Besitzer von WD-HDD's Acronis von WD (entspechend auch bei Seagate) kostenfrei zum Download. Das Vorhandensein einer enprechenden HDD wird vor einer Sicherung geprüft.
 
Danke für eure Antworten.

heißt das der Windows-eigene Kopiervorgang (Copy&Paste) würde defekte Dateien einfach ohne Fehlermeldung übergehen oder habe ich hier die falsche Vorstellung? Demnach würden ja zig User ohne es zu wissen defekte Daten sichern?

Hatte schon einmal vor ca. einem Jahr eine andere 2TB HDD mit 63 Pending Sectors. Diese habe ich wie oben beschrieben durch einfachstes Copy&Paste Verfahren gesichert. Muss ich nun mit fehlerbehafteten Daten rechnen?

Meines Wissens nach sind "Pending Sectors" schlecht lesbar und es wird beim nächsten Schreibvorgang entschieden ob dieser Sektor ausgelagert wird (Reallocated Sector Count +1) oder dieser noch in Ordnung ist (Current Pending Sector Count -1).

Danke für eure Hilfe.

Gruß Lorys
 
Der Windows eigene Kopiervorgang würde sich einfach aufhängen, und Windows gleich mit dazu, sobald es auf einen dieser "schwebenden Sektoren" trifft. Irgendwann würdest du dann vermutlich eine Fehlermeldung (I/O Error oder dergleichen) erhalten - aber bis dahin hast du deine Kiste vermutlich schon abgewürgt ;)
 
Hallo zusammen,

würde das Thema gerne nochmals aufgreifen, da die Sicherung leider noch aussteht und die Garantie Mitte Februar endgültig endet.

Meine Linux-Kenntnisse gehen leider gegen Null, weshalb ich mich frage, ob es tatsächlich kein Windows-Tool gibt, welches mir die defekten Dateien nicht auf der neuen Festplatte sichert/diese überspringt und zum Beispiel in einer Logfile listet?

Gerade bei einigen Imagefiles um die 50GB/Stück mache ich mir so meine Gedanken ob diese auch noch auf der neuen HDD fehlerfrei sind? Ist es denn beim NTFS-Format überhaupt möglich eine Sicherung so durchzuführen wie ich mir das vorstelle? Werden dafür nicht z.B Hashwerte benötigt um zu prüfen, ob die gesicherte Datei auch keine Fehler beinhaltet?

Oder anders formuliert: Woher "weis" denn die Festplatte noch nach in meinem Fall vier Jahren ob die "0" oder die "1" die sich auf Ihr befindet auch eine "0" oder eine "1" sein muss? :) Das würde mich sehr interessieren!

Dieser Fall mit den fehlerhaften Sektoren tritt doch bestimmt x-fach auf? Die meisten die überhaupt sichern machen sich doch darüber im Normalfall keine Gedanken und bewerkstelligen das einfach via "copy, paste"? Nach einem Jahrzent hätte man demnach nur noch Datenschrott?
 
Zuletzt bearbeitet:
Lorys schrieb:
Werden dafür nicht z.B Hashwerte benötigt um zu prüfen, ob die gesicherte Datei auch keine Fehler beinhaltet?
NTFS bietet leider keine Hashwerte, daher kann die Integrität der Daten nicht auf Dateisystemebene verifiziert werden. Die meisten Dateiformate bieten ebenfalls keine Hashwerte, daher ist auch damit keine Integritätsprüfung möglich.

Lorys schrieb:
Oder anders formuliert: Woher "weis" denn die Festplatte noch nach in meinem Fall vier Jahren ob die "0" oder die "1" die sich auf Ihr befindet auch eine "0" oder eine "1" sein muss? :)
Die Festplatten arbeiten alle mit Fehlerkorrektur-Algorithmen, welche innerhalb von 512 Byte bzw. 4096 Byte (bei neueren HDDs) eine gewissen Anzahl an Fehlern korrigieren und mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit eine höhere Anzahl von Fehlern erkennen können.

Lorys schrieb:
Dieser Fall mit den fehlerhaften Sektoren tritt doch bestimmt x-fach auf? Die meisten die überhaupt sichern machen sich doch darüber im Normalfall keine Gedanken und bewerkstelligen das einfach via "copy, paste"? Nach einem Jahrzent hätte man demnach nur noch Datenschrott?
Copy & Paste ist vielleicht gar nicht so schlecht - normalerweise bricht Windows das Kopieren ab, wenn man auf eine Datei mit fehlerhaftem Sektor trifft. Im Gegensatz zum Klonen mit "ddrescue" und anschließendem Auffinden der defekten Dateien via "ntfscluster" hat der Windows Ansatz nur einen Haken: wenn die HDD bereits dem Ende entgegen geht, dann wäre "ddrescue" auf jeden Fall schonender.
 
Simpson474 schrieb:
...Copy & Paste ist vielleicht gar nicht so schlecht - normalerweise bricht Windows das Kopieren ab, wenn man auf eine Datei mit fehlerhaftem Sektor trifft. Im Gegensatz zum Klonen mit "ddrescue" und anschließendem Auffinden der defekten Dateien via "ntfscluster" hat der Windows Ansatz nur einen Haken: wenn die HDD bereits dem Ende entgegen geht, dann wäre "ddrescue" auf jeden Fall schonender.

Windows Copy & Paste kommt also nicht in Frage. Allein schon da ich nicht erst einige Methoden ausprobieren möchte, welche dann ggf. zum Absturz führen und ich dann wieder von vorn beginnen kann.

bu1137 schrieb:
Die Platte ist bereits relativ kaputt, dürfte etwas länger dauern zum Retten. Das beste Tool dafür ist ddrescue (linux, kommandozeile).

Damit würdest du eine 1 zu 1 Kopie erstellen, abgesehen von den defekten Sektoren. Um die defekten Dateien ausfindig zu machen, müsstest du allerdings in die Trickkiste greifen (fehlerhafte Sektoren zb. mit ICHBINLEIDERKAPUTT überschreiben, und dann nach diesem Inhalt in den Dateien suchen, zb. mit grep).

Acronis dürfte an der Platte scheitern, so wie ich es kenne.

Mir gefällt diese Methode, jedoch habe ich wie gesagt keinerlei Linux-Kenntnisse. Gibt es hier eine "Schritt für Schritt" Anleitung?

Werden die fehlerhaften Sektoren zb. mit ICHBINLEIDERKAPUTT vor oder nach der 1 zu 1 Kopie überschrieben, bzw. sind diese überhaupt noch nach der Kopie fehlerhaft?

Mir läuft ja wie gesagt etwas die Zeit davon (noch 2 Wochen Restgarantie), weshalb ich die defekte HDD in den nächsten Tagen unbedingt einschicken sollte. Welche Schritte wären dafür ausreichend, dass ich zumindest die defekte HDD einschicken kann?

Ich liste mal meinen Kenntnisstand auf:

1) Mindestens gleich große (2TB+) Ersatzfestplatte kaufen
2) Diese im gleichen Dateiformat formatieren oder spielt das keine Rolle?
3) "ddrescue" starten (als bootfähige CD)?
4) ...

Ohne sowas wie ein Tutorial habe ich da keine Chance :confused_alt:

Freue mich über Eure Hilfe!

Freundliche Grüße

Lorys
 
Warum machst du so ein großes Thema daraus? Neue Festplatte kaufen, Daten von A nach B kopieren und erst mal auf der sicheren Seite sein. Derzeit verschenkst du nur unnötig Zeit und erhöhst das Risiko, Daten zu verlieren.
Und warum machst du dir so Gedanken darum, dass "defekte Daten" mitkopiert werden? Na dann soll das eben passieren, ja und? Tut doch nichts zur Sache. Nach dem Sichern kannst du dir immer noch Gedanken darum machen bzw. erforschen, welche Dateien genau beschädigt wurden und sie dir neu beschaffen.
 
Ich verstehe das Problem nicht. Falls die HDD wirklich defekt wäre, wüsstest du es bereits! Besorge dir eine andere 2 TB HDD oder größer und kopiere die Daten einfach rüber. Falls der Kopiervorgang abgebrochen wird, dann weißt du ja, dass wirklich defekte Sektoren vorhanden sind. Wenn du dir dann noch unsicher bei 50 GB-files bist, dann öffne sie doch einfach! Image-Tools benutzt man eher für System-Partitionen oder regelmäßige Backups. Dafür empfehle ich für Windows: DriveImage XML
Chkdsk könnte man mal durchlaufen lassen aber blos keinen read/write-Test bevor du die Daten nicht ganz normal woanders hin kopiert hast. Wird langsam Zeit, wenn du schon für lau eine Neue bekommst. ;)
 
Zurück
Oben