Leserartikel Datenwiederherstellung 3.5" mit Datenfehlern

davidbaumann

Commodore
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Hier noch ein weiterer Erfahrungsbericht.

Eine Bekannte hat eine externe 3.5" Festplatte.
Diese läuft hörbar an wenn man sie anschliesst, auch wird sie eingehängt wenn man sie an einem Windows Rechner anschliesst.

Spätestens wenn man aber auf die Ordner zugreifen will, fängt sie an zu klacken und der Explorer hängt sich auf.

Schritt 1:
Zerlegen des gesteckten/geschrauben/geklebten Gehäuses und Anschluss an USB/S-ATA Adapter.
Leider keine Änderung.

Schritt 2:
Damals nur wegen fehlender Kenntnisse:
Anschluss an PC, Boot von Acronis True Image und Versuch eines Sektorenweise-Image.
Nach einigen Tagen :) hatte ich dann ein Image, 1 TByte gesamt groß. Gleiches Verhalten wie zuvor unter Linux.
Auffällig war, dass nach ca 200MB wieder ein klacken zu hören war, die Erstellung lief dann mit wenigen kbyte/s. Nach 1GB etwa lief es dann wieder mit 20Mbyte/s weiter bis zum Ende.

Schritt 3:
Anschluss der Platte an Linux-Rechner.
Die Platte wurde erkannt, ich konnte sogar das Dateisystem Browsen (zur Sicherheit mit mc, um unnötige Schreib/Lesezugriffe zu verhindern).
Ein Kopieren der Daten war aber nicht möglich, lediglich eine Hand voll Bilder konnte ich kopieren, dann kamen I/O Fehler.

Schritt 4:
Erstellung eines Image nach dieser Anleitung:
http://www.debianadmin.com/recover-data-from-a-dead-hard-drive-using-ddrescue.html

Dies war nach einem Tag abgeschlossen.
Laut Log waren nur ein paar MB der Platte defekt, aber offensichtlich war dieser Defekt direkt in der MFT oder ählich.

Schritt 5:
Dieses Image habe ich nun gemountet und photorec darauf losgelassen (es waren tatsächlich ausschliesslich Bilder auf der Platte und ein paar Thumbs-Dateien).

photorec hat mir dann tatsächlich alle Dateien wiederhergestellt.
Ob unter den Bildern auch kaputte sind kann ich leider nicht sagen da ich sie nicht durschauen möchte.

Die Daten sind noch nicht bei meiner Bekannten angekommen, ich werde berichten.
Die Dateinamen sind offensichtlich verloren gegangen, eventuell auch die Ordnerstruktur. Aber die Dateien sind noch da.

Eine Möglichkeit wäre jetzt, die Dateinamen aus den EXIF-Informationen zu bilden, z.B. IMAGE-DATUM.

Gruß,
David.
 
davidbaumann schrieb:
.....

Schritt 1:
Zerlegen des gesteckten/geschrauben/geklebten Gehäuses und Anschluss an USB/S-ATA Adapter.
Leider keine Änderung.
...

da kannst du sie wegwerfen wenn du kein Reinstraum hattest
 
Eventuell unverständlich formuliert, aber aus dem Kontext ersichtlich:
Ich habe lediglich das externe Gehäuse geöffnet um einen Fehler in dessen Elektronik auszuschliessen.

Gruß.
 
@derChemnitzer:
Vor allem frage ich mich was du dann an USB anschließen willst, wenn du das Gehäuse entfernst o_ô
 
Mit testdisk hättest du ev. noch versuchen können, den Mirror der MFT zu verwenden. Hatte aber auch schon einen Fall, bei dem auch dies nicht mehr möglich war.
 
bu1137:
Gute Idee, jetzt wo du es erwähnst erinnere ich mich auch daran dass dies möglich sein sollte.
Die Platte existiert zwar noch, aber ich mache ganz sicher kein 1TB Image mehr, da es sich nur um Bilder handelt die eh nicth benannt waren, ist es mir auch egal :)

Für die Zukunft sicher hilfreich.
 
Nach dem Klonen mit ddrescue dann mit Photorec weiterzuarbeiten ist unproduktiv.
Üblicherweise lässt mann dann ein Tool darüber, welches aus den Indexeinträgen, soferne lesbar, dann die Daten/Ordnerstruktur wiederherstellen kann, wie zB GetDataBack, R-Studio , EASEUS...

Mal sehen, was sich an dieser von unlesbaren Sektoren geschüttelten Platte noch rausholen lässt...
 
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