Debatten im Internet - Zwischen Meinungsfreiheit, Trollen und Zensur

Ich finde, dies ist ein sehr interessantes Thema mit einer aus meiner Sicht (subjektiv) sehr einfachen und plausiblen Antwort:

Lasst den Trollen ihre Spielwiesen. Es gibt genug Ausweichmöglichkeiten.

Ich denke nicht, dass man in Foren oder Kommentarseiten die Posts von Trollen herausschneiden sollte. Ich halte auch nichts von Klarnamenzwang oder sonstigen Identifizierungsschranken.

Und das aus mehreren Gründen (zusätzlich zu der Tatsache, dass die Abgrenzung immer subjektiv und daher unmöglich ist):

Zum Einen ist auch die Meinung des Trolls eine Meinungsäußerung und sofern sie den strafbaren Bereich nicht tangiert auch nur als solche zu sehen.

Intelligente Menschen werden das (für sich) auch erkennen und sollten keine Angst vor Beeinflussung haben.

Des Weiteren hat man immer noch die Möglichkeit, sich entweder ein Forum mit Zugangsbeschränkung zu suchen oder (ach ja das gibt es auch noch) sich mit den Menschen persönlich zu treffen (Forum "echte Welt").

Ganz im Gegenteil ist es aus meiner (subjektiven) Sicht von großem Nutzen, dass die Trolle (diejenigen, die ich dafür subjektiv halten würde) sich den lieben langen Tag mit Trollen im Netz beschäftigen und damit "von der Straße" sind. Diese Funktion erfüllte früher das Fernsehen. Stellt Euch nur mal vor, alle Trolle, die Ihr so erlebt, würden sich regelmäßig bei Eurem örtlichen Fußballclub aufhalten...

Zu guter Letzt könnte ich mir einen "Troll-it" - Button vorstellen, mit dem man "like-it" - mäßig einen Beitrag zwar als Trollbeitrag kennzeichnet (Counter), dieser aber stehen bleibt. Wenn ich dann also in einem Forum eine (subjektive) Diskrepanz zwischen dem Beitrag selbst und dem wahrgenommenen Inhalt des Beitrags wahrnehme, weiss ich, dass dort eine Mehrheit solcher Trolle unterwegs sind. Vielleicht könnte man das ja auch technisch so umsetzen, dass die als "stark trollig" gekennzeichneten Beiträge zunehmend dunkelgrau eingefärbt werden, aber immer noch lesbar. (Denn manchmal tragen sie ja auch zur Unterhaltung bei und auch das suchen die Menschen im Internet, nicht nur den gepflegten Informations- und Meinungsaustausch.

Und auf "etablierten" Seiten etwa von großen Zeitschriften habe ich gar keine Bedenken. Da sind die Trolle die Ausnahme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin erstmal grundsätzlich froh darüber, dass es die Möglichkeit gibt, sich im Internet mit sovielen verschiedenen Menschen austauschen zu können, und dass man ggf. auch nur Diskussionen anderer mitverfolgen kann.
Ich profitiere von den Forendiskussionen etc., a) indem mir die Möglichkeit gegeben wird meine Meinungen und Ansichten zu äußern, b) indem ich die Meinungen und Ansichten vieler anderer kennenlernen kann, c) kann man so auch gut Veränderungen erkennen, wenn sie denn stattfinden und d) bilde ich mich so u.a. manchmal auch weiter.

Allerdings sind mir bestimmte Kreaturen auch schon desöfteren auf den Geist gegangen und ich habe mir gewünscht, im Internet wäre man nicht so anonym. Denn das, was sich manche hier so leisten, würden sie sich Angesicht zu Angesicht nie wagen. Ist schon arm, wenn man im Schutze der Anonymität den Lauten macht. Aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt und kann damit auch ganz gut umgehen.

Von strengeren Regeln o.ä. halte ich nichts. Ich finde das ganz gut so, wie es z.B. hier auf cb läuft, wo Moderatoren mitlesen und ggf. einschreiten. Wobei ich mit deren Entscheidungen sicherlich auch nicht immer ganz einverstanden bin. Aber damit muss ich wohl leben. Perfekt ist wahrscheinlich fast garnichts auf der Welt.
 
@ mschrak
Das mit dem Troll-it-Button hat CB vor Jahren mal bei denn Artikel-Kommentaren versucht. Diese Funktion war vielleicht 24 Stunden online, einfach deswegen weil sie unter anderem dazu benutzt wurde um nicht linientreue Kommentare wegzubashen.
 
mschrak schrieb:
Und auf "etablierten" Seiten etwa von großen Zeitschriften habe ich gar keine Bedenken. Da sind die Trolle die Ausnahme.

Das kann ich so nicht bestätigen.
Wenn man sich mal die unmoderierten Foren von Heise ansieht stehen einem die Haare zu Berge. Aber auch auf Bild (definiere "etabliert" ;)) ist das Niveau natürlich unterirdisch. Wobei an dieser Stelle Bild natürlich selbst dazu beiträgt, das Niveau der Artikel gleicht dem ja ;)
 
Gute Thematik und Beiträge, die die meisten Fragen beantwortet haben.

Eines leider nicht. Es wird krampfhaft nach Lösungen gesucht, wenn diese auch vor einem liegen. Nicht nur in der Form der Forumregeln, sondern in der Glaubwürdigkeit sich gegenüber. Kann ich glaubhaft kommentieren oder nicht.

Wer also glaubt mit seiner Meinung im Recht zu sein und in anderen Lebensituationen diese Meinung zu negieren, der hat keine bgründete Glaubwürdigkeit. Das trifft in dem Forum auf alle Beiträge und sei es von Themerstellern zu, die nicht mal in der Lage sind ein vernünftiges Hilfegesuch zu eröffnen und auf der anderen Seite auf die Nutzer, die statt logische Ideen und Lösungen sich inkompetent in Beiträge schalten.

Daher ist auch CB von vielen Trollattacken betroffen, weil schlicht einfache Kommunikation nicht gewährleistet ist und die Nutzer als Gäste auf dieser Gastgeberplattform die simplen Regeln nicht einhalten.

Davon ist aber auch die Poilitk betroffen und geht mit einem beispielhaften Trolleffekt voran, was schon beschrieben wurde. Man kann nicht lösungsorientiert debattieren, wenn man unter Meinungswechsel statt Wissen leidet und selbst keine Glaubwürdigkeit besitzt.

Das ist mit ein Grund, warum ich stets Debattenrunden meide. Wie hier auch angesprochen in der Hinsicht mangelnder Zeit um die gesamten Argumente zu verabeiten und sich damit zeitaktiv zu befassen. Wissensbildung bindet einfach Zeit.
 
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