Dedizierte Soundkarte - Einsatzzweck

ScottB schrieb:
Wo liegen denn die Werte für Auflösung und Abtastrate bei On-Board-Karten?

Dies hängt vom verbauten Codec ab, siehe Nachteile des Onboard-Sounds, Probleme, Workarounds, externe und interne Lösungen, Kopfhörer-Ratgeber und Grundlagen | 2022 | Igor'sLAB

Am Beispiel des ALC1200 - 24-bit / 192 kHz
2.1. Hardware Features
  • Two stereo ADCs support 16/20/24-bit PCM format, multiple stereo recording
  • Primary 16/20/24-bit SPDIF-OUT supports 32k/44.1k/48k/88.2k/96k/192kHz sample rate
  • Secondary 16/20/24-bit SPDIF-OUT supports 32k/44.1k/48k/88.2k/96k/192kHz sample rate

Das Tonformat in Relation zur Klangqualität - beyerdynamic Blog
Hi-Res

Das brachte das Hi-Res-Format ins Rollen, und befreite es aus seiner Nische, die lange Zeit aus USB-Audio am Rechner bestand. Hi-Res-Dateien bieten ein größeres Maß an Signalumfang und Signaldynamik. Deren höhere Abtastrate bei höherer Bittiefe führt zu einer umfänglicheren Dateigröße. Erschwingliche und mobile, digitale Audio Player brachten Auflösungen jenseits der CD, bis hinauf zu 24 bit und 192 kHz, ja gar 384 kHz und DSD (Direkt Stream Digital) ins Spiel. Die riesigen Dateigrößen sind heutzutage unproblematisch, selbst wenn das Stück nicht nur gespeichert, sondern im Stream gehört oder per Download erworben wird. Die Infrastruktur des Internets und die abspielende Technik macht dies heutzutage problemlos möglich.


24-Bit-Audio ist für die Audiobearbeitung im Studio besser geeignet. Bei höheren Lautstärken beginnen die Audiodaten zu verzerren. Ein höherer Dynamikbereich bedeutet, dass das Audiomaterial lauter werden kann, bevor die Verzerrung einsetzt. 24-Bit-Audio ist in dieser Hinsicht optimal für die Bearbeitung.

32-Bit-Audio hat nochmals zusätzlichen Spielraum bei der Bearbeitung. Ob es den braucht, sei dahingestellt.


Why I always work in 32bit float | 24 bit vs 32 bit shootout | Ableton Comparison Test
 
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Hauro schrieb:
24-Bit-Audio ist für die Audiobearbeitung im Studio besser geeignet. Bei höheren Lautstärken beginnen die Audiodaten zu verzerren. Ein höherer Dynamikbereich bedeutet, dass das Audiomaterial lauter werden kann, bevor die Verzerrung einsetzt. 24-Bit-Audio ist in dieser Hinsicht optimal für die Bearbeitung.

32-Bit-Audio hat nochmals zusätzlichen Spielraum bei der Bearbeitung. Ob es den braucht, sei dahingestellt.
Diesen Spielraum bei der Bearbeitung für englisch Headroom ist deshalb wichtig, weil viele verschiedene Audiospuren mit entsprechend vielen Frequenzen zu mehr Dynamik durch Aufschaukeln gleicher Frequenzbereiche ins Übersteuern führen. Früher mußte man dafür schneller runterregeln und komprimieren wie filtern wie blöde, mit dem Headroom bis in 32 Bit kann man das heute ohne Probleme zusammenmischen und erst beim Endmix/Mastering entsprechend filtertechnisch wie effekttechnisch verarbeiten.

Ich wollte jetzt hier nicht wieder soviel zu Grundlagen schreiben, daß es hier total über die gestellte Anfrage hinausschießt. Eigentlich gehe ich davon aus, daß wenn sich jemand was für Video- und Audiobearbeitung zusammenbaut, er sich wenigstens einige Grundlagen mal vorher eingelesen hat. Dazu gibt es im Netz so viele und sehr gute Artikel dazu.

Und nochmals, für den normalen Anwender sind 24Bit/192 kHz total irrelevant. Und die anderen kennen sich - hoffentlich - aus und kaufen eh eine gescheite Audiokarte für ihre Zwecke.
 
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@dvor:
"PHuV" hat es schon angesprochen.

Musik-CDs: 16 Bit - 44,1 kHz.
Blu-rays: Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio nutzen 24 Bit und 192 kHz. Dolby Atmos sogar "nur" bis zu 96 kHz. Zur Bit-Zahl konnte ich nichts finden, wird aber vermutlich auch nicht 24 Bit überschreiten.
 
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Darkman.X schrieb:
Blu-rays: Dolby TrueHD und DTS-HD Master Audio nutzen 24 Bit und 192 kHz. Dolby Atmos sogar "nur" bis zu 96 kHz. Zur Bit-Zahl konnte ich nichts finden, wird aber vermutlich auch nicht 24 Bit überschreiten.
Wobei die 24Bit /192 kHz als "es kann bis zu 24/192 kHz enthalten" gemeint ist, und nicht, daß die Steams hier tatsächlich auch immer diese hohe Bitrate wie Frequenzbreite enthalten. Faktisch sind sie - aufgrund Bandbreite - meistens weit darunter.
Dolby TrueHD
each with a sampling rate of up to 192kHz and sample depth of up to 24 bits

DTS-HD Master Audio
 
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ScottB schrieb:
Danke. Wo aber werden die Dinger gebraucht? Warum produziert man sie, wenn sie genauso gut wie eine beliebige On-Board-Karte sind.

Da die Soundkarten nicht generell immer die gleichen Anschlüsse bieten, gibt es unterschiedliche Szenarien. Von Asus gibt es beispielsweise die Xonar STX II 7.1, die Cinch Anschlüsse und 6,3 mm Klinke Anschlüsse hat, während die Asus Strix Raid Pro irgendwelche "Optimierungen" für Gamer haben soll, u.a. so eine externe Box, die mich persönlich an den Umschalter des uralten Microsoft SideWinder GameVoice erinnert (ur-ur-ur-Ahn vom TeamSpeak oder Discord).


Mihawk90 schrieb:
Grundsätzliches Problem an internen Karten ist, dass sie das eigentliche Problem der Störgeräusche nicht lösen wenn sie nicht entsprechend geschirmt sind. Und ich wage mal die Behauptung in den Raum zu stellen, dass ne 115 Euro Soundkarte keine brauchbare Schirmung hat.

Ich kenne mich mit dem Thema Schirmung in dem Fall nicht aus, hier bitte ich um die Gestattung einer blöden Frage: wie wurde das denn dann früher gelöst? War früher keine großartige Schirmung nötig oder war die restliche Hardware da anders?

Denn eine Empfehlung von externen Soundkarten höre ich erst seit recht wenigen Jahren. Sprich unsere jetzt hochgelobten Systeme und hochgezüchtete Hardware müsste hier dann nachteilig sein. Externe Karten von Creative Labs, Terratec, etc. gab es eine Zeit lang "wie Sand am Meer", dann verschwand das Thema...und seit wenigen Jahren ist es wieder etwas mehr da.
 
PHuV schrieb:
heißt das noch lange nicht, daß es auch sinnvoll ist.
Das hat ja auch niemand behauptet. Sondern nur, dass es vorhanden ist. Zielgruppe und Einsatzzweck von 24 Bit und insbesondere 192 kHz auf Consumermainboards muss der Hersteller definieren.
Ergänzung ()

Darkman.X schrieb:
@dvor:
"PHuV" hat es schon angesprochen.

Musik-CDs: 16 Bit - 44,1 kHz.
Dann hatte ich wohl 8 Bit zu viel. ;)
 
Ltcrusher schrieb:
Ich kenne mich mit dem Thema Schirmung in dem Fall nicht aus, hier bitte ich um die Gestattung einer blöden Frage: wie wurde das denn dann früher gelöst? War früher keine großartige Schirmung nötig oder war die restliche Hardware da anders?
Lies dazu bitte mal wirklich den vorher verlinkten hervorragend von Igor geschriebenen Artikel. Das Problem ist, daß heute einerseits viel hochintegrierter Elektronik verbaut wird, und diese mit viel höheren Frequenzen und Stromstärken betrieben werden als früher. Das führt zu viel mehr Stör- und Frequenzströmen, die sich direkt auf einen einzelnen verbauten Chip massiv auswirken.
Ltcrusher schrieb:
Denn eine Empfehlung von externen Soundkarten höre ich erst seit recht wenigen Jahren. Sprich unsere jetzt hochgelobten Systeme und hochgezüchtete Hardware müsste hier dann nachteilig sein.
Korrekt, deshalb die gehäuften Empfehlungen für USB DACs, da sie eben getrennt vom Mainboard laufen und damit eine Menge Störungen per se durch die separate Wiedergabe im DAC vermeiden. USB wird digital übertragen, womit dann eben alle Störgeräusche weg sind, außer der DAC wie die USB Kabel sind schlecht geschirmt, dann gibts natürlich das gleiche Drama wieder.
 
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PHuV schrieb:
Text nicht gelesen? Er will Videoproduktion und Audioschnitt machen.
Ich geh mal davon aus das nicht Profesinell Videobearbeitung/Audioschnitt macht wenn er die "billige" Soundkarte schon teuer nennt.
Also wird der Onboardsoundchip völlig ausreichen solange es kein 20Euro Board ist.
 
dvor schrieb:
AE-5 Plus kann 32 Bit bei 384 kHz. [...] Wenn man solches Material hat, dann ist das ein Vorteil.
Wenn du eine Fledermaus bist, dann ja. Bist du eine?

ScottB schrieb:
Meine Frage lautet, für welchen Zweck benötige ich eine solche Soundkarte?
Um zum Thema zurück zu kommen, wenn du dich fragst wozu du die Karte brauchen könntest, brauchst du sie nicht. Wenn, dann sind eh ganz andere Modelle angesagt.
 
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Ich gehe eher mal davon aus, daß es wieder eine sehr unkundig gestellte Frage ist, wo leider der fachliche Hintergrund total fehlt und sich nicht mal eingelesen wurde. Was ich wiederum angesichts so vieler toller Tutorials im Netz nicht nachvollziehen kann.
Ergänzung ()

dvor schrieb:
Die AE-5 Plus kann 32 Bit bei 384 kHz. Onboard Sound kann das eher nicht. Wenn man solches Material hat, dann ist das ein Vorteil.
Wo und wie bitte? Beschäftigte Dich bitte mal mit Wahrnehmung und Hörakustik. Für Menschen ist mit 16 Bit/44100 Hz bereits alles ausgereizt. Alles darüber ist nur für die oben genannten Zwecke im Studio relevant, oder für Forschungszwecke, um Frequenzbereiche sichtbar zu machen. Hörtechnisch ist das alles unnötig, siehe auch 24/192 Music Downloads ...and why they make no sense
 
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Und um die Verwirrung komplett zu machen, es gibt auch (super audio) CDs mit gerade mal einem Bit (und einer "minimal" höheren Abtastrate von 2,8224 MHz) und die klingen wiederrum besser als die 16 bit 44.1kHZ der normalen Scheiben...
 
und das lustige an der Sache ist (auch wenn es die Experten meist nicht glauben wollen), dass man als D/A-Wandler (DAC) für das DSD Signal solch einer extrem hochauflösenden SACD im Prinzip nur einen Puffer und Tiefpass benötigt!
ganz extrem überspitzt würde ein Transistor reichen, den Tiefpass übernimmt eh der Lautsprecher und man hätte einen Wandler.

aber so ist es im realen Leben nunmal. Die Leute haben sich über den Kopierschutz geärgert und kaufen lieber sau-teure Sabre Ultra DACs mit 32bit und ganz, ganz viel Hz. Damit hören sie dann Details mit ihrem DT770 in der Musik, die im Studio mit 48kHz und 16bit aufgenommen und mit NE5532 OpAmps für wenige Cent analog verstärkt wurde...

gib den Leuten etwas ganz Teures, erzeuge ausreichend Hype (heute ist das durch "angeblich unabhängige YouTuber" und weniger unabhängige Influencer ja so einfach wie nie, früher brauchte man ganzseitige Anzeigen in der Audio) und sie kaufen es und hören auch den besseren Klang. Das war schon immer so und wird wohl auch immer so bleiben.
 
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Wenn man ein Audiosignal grafisch als Wellenform darstellt gibt es zwei Achsen, Amplitude (y) und Phase (x). Die Bittiefe ist die Auflösung der Amplitude, also wie viele unterschiedliche Werte die Lautstärke annehmen kann (Ähnlich der Bittiefe beim Monitor: je höher, desto mehr Farbtöne und damit feinere Abstufungen sind möglich). Die Abtastrate ist die Auflösung der Phase, also wie "oft" der Amplitudenverlauf innerhalb einer Sekunde abgetastet wird.

16bit/44,1kHz sind CD-Qualität. 24bit/96kHz ist m.E. nochmal ein wahrnehmbar Qualitätsunterschied oben drauf. Für's geübte Ohr. Und auch nur wenn das Audiomaterial überhaupt in der höheren Auflösung vorliegt. Alles darüber hinaus ist m.E. nur bei professioneller Audioverarbeitung zweckdienlich.

Ich habe zufällig genau diese Soundkarte verbaut, über die Du gestolpert bist. Habe ich mir mal vor einigen Jahren gekauft, weil meine Onboard-Lösung nicht mit meinem 600Ohm Kofhörer klargekommen ist. Ich kann nichts schlechtes darüber sagen, bin sehr zufrieden. Ich nutze allerdings auch die ganzen Funktionen nicht, sie läuft im Direktmodus (also ohne EQ, Effekte, RGB und diesen ganzen Kram). Eingestellt habe ich 24bit 96kHz. Einstreuen tut auch nix, die Schirmung schirmt. Habe aber auch keine massive Hochfrequenz-CPU oder -GPU verbaut (3300X + RX5700).

Ich bin von Beruf Tontechniker und habe daher auch am Daddelrechner etwas Anspruch an Tonqualität. Die Karte habe ich wegen der Wandler und des Kopfhörerverstärkers gewählt. Und jetzt muss ich mir beim Mainboardkauf keine Gedanken mehr darüber machen, wie gut da der Onboard Sound implementiert ist.

Wenn ich aber heute eine dezidierte Soundkarte kaufen wollen würde, würde ich definitiv eine externe Lösung wählen, einfach um elektromegnetische Störeinflüsse zu minimieren, indem man die Soundverarbeitung räumlich von möglichen Störquellen im Gehäuse trennt.

Grüße
 
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ScottB schrieb:
ich möchte mir einen PC zusammenbauen, der vorrangig zur Video-Produktion mit Blender und zum Audioschnitt eingesetzt werden soll.

Welches Quellenmaterial soll denn verwendet werden ?

Nur Videos inklusive Ton, die direkt von der Camera kopiert werden, und Audiofiles auf dem PC ?

Oder auch eigene Einspielungen, wie Musik- und Sprachaufnahmen per Mikrofon/elektronischem Instrument direkt am PC ?

Im ersteren Fall spielt die Soundkarte für die Qualität der Produktion keine Rolle, der ADC-Teil wird gar nicht gebraucht. Das ist auch dann der Fall, wenn ein Keyboard per MIDI an den PC angeschlossen ist, und nur einen Softwaresynthesizer fernsteuert.

Für eigene Aufnahmen direkt am PC würde ich gleich ein externes Interface mit XLR-Eingängen verwenden. Das muss nicht teuer sein:

https://geizhals.de/behringer-u-phoria-umc202hd-a1225741.html
 
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Um mal wieder zum Thema zu kommen...
Bearbeitest du die Videos für den Heimbereich oder für Veröffentlichung? Youtube oder Veranstaltung etc... ?

Edit: doppelpost
 
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