Ich beschäftige mich auch gerade mit dem Thema, meine alten miniDV und Digital8 Kassetten in einem halbwegs vernünftigen Format zu archivieren.
Das native Format (=> die unkomprimierten digitalen Daten) liegen in 720x576 Interlaced vor.
Das Capturing mache ich übrigens mit WinDV, aber das ist ja hier nicht Thema.
Nach umfangreicher Recherche hat sich QTGMC als die mit Abstand die beste Methode erwiesen, um das vorbereitende De-Interlacing durchzuführen.
Unterschied zum Eingangspost (der übrigens toll erklärt war, danke dafür!), ich verwende nicht Virtualdub oder StaxRip, sondern
Hybrid.
Der große Vorteil ist hier, daß man nicht alle Filter und Programme von Hand in einen Ordner laden muß, sondern daß in dem Paket bereits alles wichtige enthalten ist.
Dafür ist es natürlich auch größer

(=>mit Flatrate vermutlich eh nicht relevant)
Dann als erstes Ein- und Ausgabeordner festlegen. (Config => Paths)
Sehr gut gelöst: Wenn man die Quelldatei ausgewählt hat, wird sie analysiert und der Scantyp wird automatisch erkannt! (Bei Digital8 bzw. miniDV fast immer BFF)
Da ich später einen unkomprimierten Datenstrom als Ausgabe haben möchte (um die Rohdaten dann in Topaz Video AI hochzuskalieren) wöhle ich als Container AVI und als Video FFV1.
In dem Reiter FFV1 ändere ich Version auf 3, der Rest kann so bleiben.
Und dann zum eigentlich wichtigen Teil

Bei Filtering => (De-)Interlace/Telecine wähle ich das Profil "Placebo" (wie so oft gilt auch hier langsamer=besser), QTGMC ist bereits in Hybrid voreingestellt (oben rechts).
Dann mache ich noch ein Häkchen bei Bob (Erklärung praktischerweise ganz rechts im Mouseover

).
Auf diese Weise bleiben alle Bewegungsdaten in den Halbframes erhalten, was für die spätere Verarbeitung wichtig ist!
Und dann zum Schluß setze ich noch im Base Fenster Audio auf passthrough (lasse ich einfach unkomprimiert bzw. unbearbeitet) oder ignore, dann wird nur das Video in die neue Datei übernommen.
Dateinamen festlegen und dann auf den Bauarbeiter klicken => lost gehts!
Bei meinem Rechner (AMD Ryzen 8 Kern) geht die Verarbeitung ca. in Echtzeit, sprich ein 90 Minuten Video benötigt auch ca. 95 Minuten in der Placebo Voreinstellung.
Übrigens: AVISynth braucht deutlich länger, also Vapoursynth hat das Load-Balancing (Verteilung der Aufgaben auf die Threads) deutlich besser im Griff!
Bei Rückfragen einfach fragen