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Der Bürgergeld Thread - Diskussionen rund ums Bürgergeld
Das ist ein ganz schlechtes Beispiel um Zeitarbeit schlecht zu reden, aktuell überlegen sich viele Pflegekräfte zur deutlich attraktiveren Zeitarbeit zu wechseln.
Pflegekräfte verdienen bei der Zeitarbeit deutlich mehr als festangestellte Pflegekräfte, Pflegekräfte können sich bei der Zeitarbeit die Arbeitszeiten/Schichten aussuchen und bekommen einen Dienstwagen.
Cyberdunk schrieb:
Nein lieber 9 Monate viel mehr zahlen, was eine Logik.
Das denkst du nur weil du die geschickte Buchhaltung die dahinter steckt nicht kennst.
D0m1n4t0r schrieb:
Achja, was auchnoch ist, steuerrechtlich sind normale Mitarbeiter Personalkosten.
Zeitarbeiter hingegen sind keine Personalkosten, sondern Unternehmen können das einfach als Aufwand verbuchen, und den kann man von der Steuer absetzen.
Und, besonders lustig, wenn die Zeitarbeitsfirma dann die Rechnung schickt, kann man als Unternehmen auchnoch die 19% Umsatzsteuer als Vorsteuer abziehen.
Zeitarbeiter werden als Fremdleistung verbucht, der Rest stimmt, deswegen ist es egal wie teuer Zeitarbeiter sind, die werden von der Steuer abgesetzt und fertig.
Ich habe bei uns im Krankenhaus die Abrechnungen von Pflegekräften bei der Zeitarbeit nur gesehen aber nicht fotografiert, wie soll ich das belegen ?
Die Zeitarbeiter/innen die bei uns von Mo-Fr nur die Tagschicht machen kommen auf 4000€+ Brutto (25€+ Brutto/Stunde) + Dienstwagen.
Die Zeitarbeiter/innen die bei uns auch noch Nacht-/Wochenend-/Feiertagsschichten machen kommen auf 5000€+ Brutto + Dienstwagen.
Die Zeitarbeiter/innen die eine Weiterbildung (z.B. Anästhesie-/Intensivpflege) haben liegen deutlich darüber, da wird es richtig spannend.
https://www.doctari.de/magazin/karriere-pflegekraft/tipps/zeitarbeit-in-der-pflege/
Zitat:
"Das Gehalt einer Pflegefachkraft in der Zeitarbeit liegt in der Regel deutlich über dem Gehalt einer Krankenschwester oder eines Krankenpflegers in Festanstellung. Bei doctari verdient eine erfahrene Pflegefachkraft mit Fachweiterbildung in der Arbeitnehmerüberlassung pro Stunde bis zu 38 Euro. Hinzu kommen übertarifliche Zuschläge für Wochenend- oder Nachtschichten. So ist ein Gehalt in der Zeitarbeit von mehr als 7.000 Euro brutto pro Monat möglich (inklusive Zuschläge)."
Wobei das halt auch nur daran liegt dass es zu wenige Pflegekräfte gibt. Die sind in einer guten Verhandlungsposition weil zu wenige den Job machen wollen und es daher zu wenige Pflegekräfte gibt.
In anderen Branchen siehts ganz anders aus.
Bei uns z.B. bekommen die Festangestellten mindestens 16,26 Stundenlohn auf der untersten Tarifstufe.
Die Zeitarbeitskräfte bekommen Mindestlohn, wohingegen die Zeitarbeitsunternehmen zwischen 25-30 Euro pro Stunde bekommen.
Das ist ein ganz schlechtes Beispiel um Zeitarbeit schlecht zu reden, aktuell überlegen sich viele Pflegekräfte zur deutlich attraktiveren Zeitarbeit zu wechseln.
Beweist doch einmal mehr, dass Zeitarbeit ein Abzocksystem ist.
Tarifgebundene Unternehmen können eben, weil Tarifpflicht, nicht einfach beliebig viel bezahlen.
Die Kostenträger sagen auch nicht: Pflegekräfte sind knapp, könnt denen ruhig 10k brutto zahlen, wir übernehmen alles ....
Selbstzahler werden sich sicherlich auch freuen, wenn man den Fachkräften 10k brutto zahlt und dann ein Pflegeplatz plötzlich genauso 10k im Monat kostet ...
Ich dachte du kennst dich in dem System aus?
Die einen "Schmarotzer" verachtest du und willst sie verhungern lassen, die anderen noch viel schlimmeren Schmarotzer, die aus der Not auch noch Profit schlagen wollen, bei denen sagst du: Business as usual ...
Soviel Heuchelei passt echt auf keine Kuhhaut mehr.
Das Krankenhaus in dem ich arbeite ist nicht Tarifgebunden, bei uns wird die Pflege nur an den TVöD angelehnt bezahlt, das gilt für viele private Krankenhäuser.
Andy8891 schrieb:
Die einen "Schmarotzer" verachtest du und willst sie verhungern lassen, die anderen noch viel schlimmeren Schmarotzer, die aus der Not auch noch Profit schlagen wollen, bei denen sagst du: Business as usual ...
Fass dir mal an die eigene Nase, Firmen die schlecht bezahlen sind für dich Abzocker und Firmen die gut bezahlen sind für dich Abzocker.
Nur Menschen die nicht arbeiten wollen und Bürgergeld ungerechtfertigt abzocken sind für dich keine Abzocker, das sind für dich heilige.
Sollen wir alle Firmen abschaffen (weil das Abzocker sind) und alle von Bürgergeld leben ? Woher das Bürgergeld dann kommt ist doch egal.
D0m1n4t0r schrieb:
Wobei das halt auch nur daran liegt dass es zu wenige Pflegekräfte gibt. Die sind in einer guten Verhandlungsposition weil zu wenige den Job machen wollen und es daher zu wenige Pflegekräfte gibt.
Das ist richtig, Pflege hat in der Zeitarbeit eine Sonderstellung und darum ging es mir, Zeitarbeit bezahlt die Mitarbeiter oft schlecht(er) aber nicht immer.
@Tomislav2007
danke für die Infos bzgl. Zeitarbeit und Pflege, war mir nicht bewusst, dass in der ZA und Pflege deutlich besser bezahlt wird. Heute gibt's genau zu dem Thema auf "welt.de" als Artikel "Lauterbach will Leiharbeit in der Altenpflege eindämmen".
Tatsächlich möchte man lt. Artikel "ungleiche Arbeits- und Entlohnungsbedingungen zulasten des Stammpersonals zu beschränken", das ist wirklich wahnwitzig. Normalerweise bekommt ein ZA MItarbeiter eher weniger Gehalt, bestimmt keine Betriebsrente, hat keine gewerkschaftliche Unterstützung, trägt das höhere Risiko und da kümmert es niemanden. Ist schon wirklich erstaunlich, wie Arbeiter unten gehalten werden sollen.
danke für die Infos bzgl. Zeitarbeit und Pflege, war mir nicht bewusst, dass in der ZA und Pflege deutlich besser bezahlt wird. Heute gibt's genau zu dem Thema auf "welt.de" als Artikel "Lauterbach will Leiharbeit in der Altenpflege eindämmen".
Danke für die Info über den Artikel in der "Welt", den habe ich gerade gelesen.
Das spiegelt genau das wieder was bei uns im Krankenhaus schon seit Monaten besprochen wird, die Krankenhäuser wollen die Zeitarbeit gerne ausbremsen.
Das Problem ist das die Mehrkosten durch die Zeitarbeit verrechnet werden müssen und das diese Mehrkosten die Kosten der Krankenhäuser enorm erhöhen.
Die Mehrkosten für den Einsatz von Leiharbeitern nicht den Pflegekassen in Rechnung zu stellen klingt erstmal gut, wie es umgesetzt wird ist eine andere Sache.
Entweder kommen die Pflegekräfte von der Zeitarbeit zurück in die Krankenhäuser oder die haben dazu keine Lust und wir haben mehr Bürgergeld Empfänger.
whtjimbo schrieb:
Ist schon wirklich erstaunlich, wie Arbeiter unten gehalten werden sollen.
Die Frage ist, wie sollen wir dieses Problem lösen ?
Auf die Pflege bezogen, wenn man die Löhne der Pflegekräfte erhöhen will muss man die Krankenkassenbeiträge erhöhen und dann gibt es einen Aufschrei.
Höhere Löhne = Höhere Krankenkassenbeiträge und Niedrigere Löhne = Niedrigere Krankenkassenbeiträge, irgend einer ist immer unzufrieden und meckert.
Das gleiche gilt in fast allen Bereichen, Höhere Löhne = Höhere Preise für Waren/Produkte/Dienstleistungen, wie soll man da alle gleichzeitig zufrieden stellen ?
Um den Bogen zum Bürgergeld zu spannen, bei höheren Preisen wollen auch die Bürgergeld Empfänger mehr Geld, das ist ein Kreislauf der nie enden will/wird.
Es gibt auch einen ganz anderen Anreiz Leiharbeiter zu beschäftigen:
Um als Energieintensives Unternehmen zu gelten, muss der Anteil der Energiekosten hoch sein verglichen mit der Bruttowertschöpfung.
Die Bruttowertschöpfung wird rechnerisch durch den Einsatz von Leiharbeit gemidert (diese sind Sachkosten...) - dadurch kann ein Unternehmen also ggfs. immense Ersparnisse bei Energie erzielen. In meinen Augen pervers.
das kann ich dir sehr gut erklären. Es gibt Menschen, die leben in einer Partnerschaft und der Partner verdient recht gut und somit ist man selber nicht auf Top Löhne angewiesen. Hauptsache es kommt noch was nebenbei in die Kasse und man sitzt nicht faul zu Hause und es fällt einem nicht die Decke auf den Kopf.
Andere gehen für Mindestlohn arbeiten weil sie einfach von der Qualifikation her (Schulausbildung, fehlendes Studium, Berufsausbildung, Berufserfahrung) einfach nicht mehr Geld verdienen. Wie oft ist es so, das man für bestimmte Berufe ein Studium benötigt, obwohl das Studium überhaupt nichts mit der Arbeit später zu tun hat?
Nächster Punkt, der auch gut passt ist, ihr beide seit Arbeitgeber und habt nen Job zu vergeben. Bewerber Nr.1 will 3000€ Brutto, Bewerber Nr.2 will 2500€ Brutto und Bewerber Nr.3 fragt was er denn bekommt.
Der Arbeitgeber will auch meistens nur sparen indem die Löhne gedrückt werden und was bietet er an? Zum Glück gibts heute Mindestlohn.
oder aber man bekommt ein Wisch vom Amt - hier bewerbe dich dort - der sagt du bekommst Mindestlohn - du hast die Wahl zwischen der Antwort Ja oder Nein. Zu oft Nein = Sperre. Also gehst du für Mindestlohn.
Ich kann mich auch noch an Zeiten erinnern wo ich für 5€ Brutto bis zu 60 Stunden die Woche malochen durfte und ich mir vorkam wie in einer modernen Sklaverrei 🤬 hätte man diesen Job gekündigt, hätte es gleich noch eine Sperre vom Arbeitsamt gegeben.
Heute gibt es einen Facharbeitermangel - angeblich...
nur wieviele wirklich top erfahrene gut ausgebildete Facharbeiter sitzen zu Hause weil man ihnen nicht die entsprechenden fairen Löhne zahlen will und unter Lohn die keinen Finger krum machen?
War bei mir nicht anders. 7 Arbeitgeber haben gleich beim Vorstellungsgespräch gesagt, das ich "überqualifiziert" bin und das sie mir das, was ich mit meinen Qualifikationen wert wäre, nicht zahlen können. Mein Einstiegsgehalt in der Probezeit lag bei 3000€ Brutto. Nach der Probezeit wollte ich 3750€ und nach 5 Jahren noch mal nachverhandeln.
Aber für Mindestlohn ohne spätere Aufstiegsmöglichkeiten kann ich sofort anfangen. Wenn ich überlege das ich 3 IHK Abschlüsse habe, das ich 2 staatlich geprüfte Abschlüsse habe, diverse Weiterbildungen und Fortbildungen und Qualifikationen habe, Arbeitswege bis 100km pro Wegstrecke für meinen Wunschjob in Kauf nehme, werde ich für Mindestlohn keinen Finger krum machen. Unter 3000€ Brutto werde ich mit Sicherheit nicht jeden Tag mich ins Auto sezten und zur Arbeit zu fahren. Zumal bei den Preisen die monatlich dann an der Tankstelle auf einen zukommen. In meinem Fall wäre das bei den letzten 4 Arbeitstellen, die ich hatte, mal eben 800€ Kosten monatlich geworden - und das sollte ja auch irgendwie am Ende des Monats finanzierbar sein.
Ja... man kann ja auch näher zur Arbeit ziehen aber wenn man ein Haus hat, man Familie hat, dann ist sowas leicht daher gesagt als schlußendlich gemacht.
Wie gut, das ich mich um solche Dinge keinen Kopf mehr machen brauch und meine EM-Rente auf Dauer durch habe.
Ergänzung ()
Tomislav2007 schrieb:
Wenn du dich in deinem Berufsleben intensiver um mehr Geld verdienen gekümmert hättest müsstest du jetzt nicht jammern/meckern.
so einfach ist das auch nicht. Es gab Zeiten in Deutschland, wo man auch unter 5€ die Stunde malochen musste. Wenn dann die Rente kommt, wirst du staunen was dabei rauskommt. Kenne viele, die heute in Altersrente sind und Jahrzehnte für miese Löhne sich den Rücken krum machten und heute 650€ bis 750€ Netto ausgezahlt bekommen. Und die haben nicht faul zu Hause gesessen...
großartig sparen oder für private Rentenversicherungen reichen solche Löhne dann auch nicht aus.
Oft ist man froh gewesen, das man ÜBERHAUPT einen Job hatte und nicht dem Staat auf der Tasche lag.
Chrissssss schrieb:
Evtl. mal nicht im Klischee vom dummen Zigarettenstopfenden und Dosenbiertrinkenden Arbeitslosen denken, das würde schon helfen.
die Klischees werden uns doch im TV gezeigt. Sieht man doch bei den Sendungen "Armes Deutschland" oder Benz-Baracken. Bei fast jedem stehen Haufen Bierpullen herum oder aber an jeder Ecke irgendwelche "Rauchutensielien".
Das die Realität zum Glück oft anders ist, wissen die wenigsten.
Tomislav2007 schrieb:
Ich finde es einfach merkwürdig das wir bei Millionen Arbeitslosen (die angeblich alle arbeiten wollen und ganz angestrengt Arbeit suchen) keine 2000 Menschen für 15€ Brutto die Stunde + Zuschläge an die Flughäfen zum Gepäck laden bekommen haben, was die Arbeitslosen stattdessen machen ist mir vollkommen egal.
mal dahingestellt ob sie denn auch wirklich diesen harten schweren Job machen wollen - ja kenne diesen Job denn ich habe ihn selber fast 7 Jahre gemacht - und zwar deutlichst unter 15€ die Stunde + Zuschläge - muss man körperlich überhaupt instande sein das durchzuhalten. Wenn man im Sommer bei 40 Grad auf dem Vorfeld, wo die Sonne vom Himmel herunter brennt, vom Asphalt reflektiert und wieder hoch brennt, kein Schatten an einem Charterflieger steht und dann 600 Koffer von denen gefühlt 400 Koffer überladen (bis 35KG Gesamtgewicht zum Teil) im Akkort aus dem Flieger geladen und die selbe Menge noch mal eingeladen werden muss - dabei muss man die Anzahl an Gepäckstücke zählen. wenn man nun noch Probleme beim Zählen hat, sich Zahlen nicht merken kann und 1 Gepäckstück zu viel ist = ausladen und der Spaß beginnt von vorne.
Die jungen fitten Loader kommen meistens in den Flieger und dann kniet man da im Laderaum und wuchtet die Koffer rein/raus. Was im stehen schon schwer fällt, ist im Knien noch mal eine Ecke anstrengender.
und wenn man wirklich gesundheitlich und geistig fit genug für diesen Job ist, heißt es noch lange nicht das du ihn auch machen darfst denn da kommt noch der Aspekt "Sicherheitsüberprüfung" dazu. Man wird nämlich von jeder Behörde in diesem Land durchleuchtet. Verfassungsschutz, Bundesnachrichtendienst, Militärischer Abschirmdienst... und weiß der Geier wo noch überall nachgefragt wird.
Ein sauberes leeres Führungszeugnis ohne Eintrag reicht nicht aus um einen Job auf den Flughafen zu bekommen. Hat man im Kindergarten mal nen Lutscher geklaut und wurde das irgendwo in Hintertupfingen festgehalten und notiert, kann man es gleich vergessen. - drastisch übersptitzt ausgedrückt.
Was die Pflege angeht, das Thema ist seit locker 30 Jahren existent. Vermutlich schon länger. Es wurde Jahrzehntelang nichts getan um dafür zu sorgen dass mehr Leute diesen Job machen.
Dabei wäre es so einfach. Vernünftige Arbeits- und Ruhezeiten. Gute Bezahlung und am wichtigsten ein gescheiter Personalschlüssel wenns um das Verhältnis Pflegekräfte : Pflegende geht.
Denn aufgrund der "Optimierung" durch BWLer sieht es heute in Altenheimen so aus dass für 20-30 Leute eine Pflegekraft zuständig ist. Mit etwas Glück hat man dann noch zwei 450 Euro Kräfte die jeden Tag 2-3 Stunden da sind.
Was Nachtwachen in Altenheimen angeht, da kanns auchmal gerne sein, dass da eine Pflegekraft Nachtwache für 100 alte Leute machen muss, verteilt über mehrere Stockwerke. Wenn zwei alte Leute gleichzeitig den Alarmknopf drücken wirft man dann ne Münze. Mit Glück geht man zu der Person die gestürzt ist und gerade blutet und mit Pech eben zu der Person die "nur" aufs Klo muss, sich aber zur Not auch in die Windel hätte machen können.
Und dank unserer tollen gesetzlichen Regelungen die besagen "11 Stunden Pause zwischen Schichten" kanns auchnoch passieren dass man morgens um 6 Uhr von der Nachtschicht kommt, dann noch 12 Stunden auflbleiben muss, dann Abends um 18 Uhr ins Bett geht, damit man am nächsten Tag dann um 5 Uhr austehen kann um dann rechtzeitig 6 Uhr früh bei der Tagschicht zu sein.
Wenn man solche Schichtwechsel 2-3 Jahre lang öfters mitmacht ist man quasi Berufsunfähig da der Schlafrhytmus dann komplett kaputt ist. Wir bräuchten eigentlich ein "mindestens 36 Stunden Ruhezeit zwischen verschiedenen Schichten" und selbst das wäre auf Dauer anstrengend wenn man z.b. alle 2 Wochen die Schicht wechselt.
Aber wenn man das alles ändern würde und konsequent mehr Leute ausbilden würde, dann wäre das Problem des Pflegekräftemangels in 3-4 Jahren behoben. Pflege würde dann eben ein bißchen teurer, aber Deutschland hat soviel Geld für anderes Zeug schon rausgeschmissen, da sollten uns die zu pflegenden Angehörigen auch paar Euro wert sein.
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Das ist leicht dahin geschrieben, leider bewerben sich zu wenige auf Ausbildungsstellen als Pfleger/in, wo sich niemand bewirbt kann man niemand ausbilden.
D0m1n4t0r schrieb:
Pflege würde dann eben ein bißchen teurer, aber Deutschland hat soviel Geld für anderes Zeug schon rausgeschmissen, da sollten uns die zu pflegenden Angehörigen auch paar Euro wert sein.
Das ist leicht dahin geschrieben, wenn der Krankenkassenbeitrag um ein paar Euro erhöht werden soll gibt es direkt einen Aufschrei unter den Beitragszahlern.
Der Ruf der Pflegebranche ist komplett im Keller, ob man das jemals wieder hinkriegt, ich weiß es nicht aber ich glaube nicht.
Ich bin jetzt 54 Jahre alt und meine größte Hoffnung, wenn ich reif für die Pflege bin, sind die japanischen Pflegeroboter.
Das ist leicht dahin geschrieben, leider bewerben sich zu wenige auf eine Ausbildungsstelle als Pfleger/in, wo sich niemand bewirbt kann man niemand ausbilden.
die Ursachen sind so seit Anfang der 90er da, meine Mutter hat 25+ Jahre in der Alten-Pflege verbracht:
ein Job, der für die meisten nicht annehmbar war, so gegen 2010+ gabs für examinierte ca. 2500 Brutto Vollzeit
nach so 25 Jahren Betriebszugehörigkeit gabs: 25 Euro Sonderprämie, wie frech ist das denn? kann man mit 60+ Jährigen gerne machen, um denen wohl "zu zeigen"
unterbesetzte Stellen, Entlassungen, Schikanen der Pflegeleitung, ständige Schichtänderungen und natürlich das Mobbing gabs dort damals, weil der AG seinen Flügeltüren-Mercedes volltanken wollte und seit 4.tes Pflegeheim nicht schnell genug was abgeworfen hat
deswegen ist die deutliche Steigerung bei ZA Pflegern das beste was passieren kann, nur dadurch werden sich mehr Leute finden, die diese Arbeit machen können, am Ende wird sich der Markt beruhigen und einen fairen Preis finden
Deutschland sollte sich die Pfleger ohnehin leisten: die, die gepflegt werden, sind auch die, die den Wohlstand in diesem Land erarbeitet haben
deswegen ist die deutliche Steigerung bei ZA Pflegern das beste was passieren kann, nur dadurch werden sich mehr Leute finden, die diese Arbeit machen können,
Nein, diese Entwicklung ist schlecht, es werden nicht mehr junge Menschen in die Pflege kommen, mehr vorhandene Pfleger wechseln zur Zeitarbeit.
Das Spiel geht nur noch bis der ganzen Geschichte von der Politik ein Riegel vorgeschoben wird, daran wird schon gearbeitet und es wird kommen.
Das Problem der Jugend mit der Pflege ist auch weniger die Bezahlung, es ist mehr "Nacht, Schicht, Wochenende und Popo abwischen, Nein Danke".
naja das mit "kein Nacht, Schicht, Wocheende, Feiertag, Montage etc." ist nicht nur ein Problem bei der Pflege sondern generell.
Ich habe mich auch "geweigert" und wenn auswärts, dann bin ich nach Feierabend nach Hause gefahren und früh wieder hin und wenns 300km pro Tour war. War mir egal. Gepennt wird zu Hause bei Familie sonst konnte Chef sich nen anderen suchen. Laut Vertrag waren Überstunden mit dem Lohn abgegolten. Mindestlohn zahlen wollen aber Überstunden nicht. Also machte ich nur wiederwillig Überstunden und versuchte es zu vermeiden wo ich nur konnte - es sei denn ich konnte "tricksen" und hab die Überstunden einfach an Tagen, wo weniger zu tun war, verkürzt sodass ich auf den regulären Stundensatz wieder kam. Halt vergessen auszustempeln. passiet halt mal im ganzen Stress.
Schicht war auch so nen Ding. Geht auf die Gesundheit - will ich für entschädigt werden.
Glaubt mir - wenn die Gesundheit im Arsch ist, gibts nen Tritt in selbigen und man kann Koffer packen. Schneller als man gucken kann.
Ein Dankeschön gibts nicht. Die Erfahrung machte ich auch erst dann, als es zuspät war und nichts mehr ging.
Das ist leicht dahin geschrieben, wenn der Krankenkassenbeitrag um ein paar Euro erhöht werden soll gibt es direkt einen Aufschrei unter den Beitragszahlern.
Ist ja auch kein Wunder, wenn gleichzeitig nicht auch anderswo aufgeräumt wird. Wozu braucht es 96 GKVs mit ebensovielen Glaspalästen, Vorständen usw.
Wenn dann oben schon von Leuten geschrieben wurde, die erstaunt über ihre geringe Rente nach >=40 Jahren Abreit auf Mindestlohnbasis sind (wdas war ja seit Blüms Aussage im Jahr 1986 für niemanden abzusehene), dann ist es wohl verständlich, wenn genau diese Leute sich über jeden Euro ärgern, den sie bei einer solchen Erhöhung mehr zahlen müssen.
Intruder schrieb:
naja das mit "kein Nacht, Schicht, Wocheende, Feiertag, Montage etc." ist nicht nur ein Problem bei der Pflege sondern generell.
So wirklich Probleme Leute für die Produktion zu finden, die im 3-Schichbetrieb arbeiten und dort auch mehr wie 2-3 Jahre bleiben, haben wir nicht.
Irgendwie scheint das wohl auch mit der Bezahlung und u.U. ein paar anderen Randbedingungen zu tun zu haben.
Das ganze klappt sogar mit BY TV, wenn die Kollegen in der selben Schicht, bei selber Arbeit und u.U. nur 6 Monaten längerer Berufserfahrung ein paar Hunderter im Monat mehr bekommen (Dank anderem TV).
Die Arbeit ist zwar ncht mit der Pflege zu vergliechen, aber das sind viel Jobs nicht, egal ob 3-Schicht Biotech-Produktion oder der Großhändler, der über Jahrzehnte von 2-12 Uhr an 6 Tagen die Woche in seinem Laden steht und das nicht nach ein paar Jahren wegen (auch aus meiner Sicht unmöglichen) Arbeitszeiten aufgegeben hat.
Das sind zwar "nur" Daten einiger großer Ersatzkassen, allerdings dürften die Unterschiede zur gesamten GKV nicht sehr groß sein. Die Verwaltungskosten würden sich bei einer kompletten Zusammenlegung der GKVn bestimmt verringern, aber die lagen bspw. 2021 sowieso nur bei 4,1% der Gesamtausgaben. Vielleicht ließen diese sich durch eine Zusammenlegung auf 2,5 - 3% verringern, aber das hätte keinerlei Auswirkungen.
Es kam ja immer mal wieder der Vorschlag, die Beitragsbemessungsgrenze aufzuheben. Unabhängig davon, ob das juristisch machbar wäre, was ich nicht glaube, wäre es interessant zu sehen, was sich theoretisch an zusätzlichen Einnahmen ergeben würde, wenn bspw. das beitragspflichtige Einkommen = das steuerpflichtige Einkommen wäre. https://www.destatis.de/DE/Themen/Staat/Steuern/Lohnsteuer-Einkommensteuer/Tabellen/gde.html
Gleichzeitig hätte eine solche Änderung der Finanzierung vermutlich auch größere gesamtwirtschaftliche Auswirkungen. Was an zusätzlichem Geld für Beiträge aufgewendet werden muss, kann nicht für andere Dinge ausgegeben werden.