Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Es war nicht meine Intention alle Jugendlichen über einen Kamm zu scheren, als ich das Gewaltthema ansprach. Dennoch ist es ein Thema, welches bei unserer Jugend durchaus present ist und wenn man zu den Herstellern solcher Prügel Videos noch die Konsumenten hinzu nimmt, dann kann man in meinen Augen nicht unbedingt von einer "Randgruppe" sprechen. Ich hab selbst viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun, daher, so denke ich, hab ich schon einen guten Überblick.
Die vielen Scheidungen sind sicher auch Resultat der Liberalisierung unserer Gesellschaft und der Gleichberechtigung der Frau. Und in so fern dann auch Resultat einer durchaus positiven Entwicklung.
Allerdings werden, in meinen Augen, heute viel zu viele Ehen "mal eben so" geschieden. Man versteht sich gerade nicht mehr so gut, durchlebt eine kleine Ehekriese und schon geht der nächste Schritt zum Scheidungsanwalt. Dabei ließe sich so manche Ehe vielleicht sogar retten wenn man sich etwas Mühe gibt.
Das eine Ehescheidung, so fern auch Kinder mit im Spiel sind, durchaus auch negative Folgen haben kann, sollte uns allen klar sein.
PowerSupport schrieb:
Also ich fände es schön, wenn es irgendwann eine harmonische Welt geben würde, in der alle Zusammenarbeiten und sich nicht gegeneinander bekriegen und beneiden.
Und laut vielen Psychologen hängt sowas zum großen Teil auch an den Anlagen und nur zum Teil an der Erziehung. Wenn man dann in einer Genetik ein extrem großes Aggressionspotential entdeckt, warum sollte man dieses dann nehmen, und nicht ein anderes?
Auch auf die Gefahr hin, dass wir uns in eine Detaildiskussion verlieren, die mit dem Thema nur am Rande zu tun hat, möchte ich antworten.
Es ist durchaus kein Geheimnis, dass Menschen mit einem hohen Spiegel an Testosteron in bestimmten Situationen "aggressiver" reagieren als es Menschen mit einem normalen Testosteron Spiegel tun. Es ist kein Geheimnis, dass Hormone einen sehr großen Einfluss auf das menschliche Verhalten haben. Auch ist es kein Geheimnis, dass die genetische Veranlagung direkten Einfluss auf den Hormonhaushalt hat.
So weit die Faktenlage.
Nun kann man her gehen, so wie du, und eine Selektion fordern. Man verzeihe mir, bei der Suche nach Argumenten, den Griff in die Vergangenheit, aber so etwas hatten wir schon mal. Unter dem NS-Regime war es z.B. Behinderten verboten Kindern zu zeugen. Auch die Inhaftierung und Vernichtung so genannten "minderwertigen Lebens" war im Grunde nur das Resultat eines solchen Selektionskriteriums. Sicher, so eine krasse Art der Selektion hast du nicht gefordert, doch die Vergangenheit zeigt wohin wir uns entwickeln können, wenn wir anfangen Leben auf Grund der genetischen Veranlagung zu werten.
Wenn man, so wie du, fordert, dass potentielles Leben vernichtet wird, weil die genetische Veranlagung darauf hin deutet, dass der entstehende Mensch ein höheres Aggressionspotential in sich hat als "die Norm", dann beginnt man Leben anhand der genetischen Veranlagung zu werten (zu unterscheiden zwischen "gut" und "schlecht").
Doch was machst du mit den Menschen die auf Grund ihrer ethnischen Zugehörigkeit eben jenes genetisch bedingte höhere Gewaltpotential haben? Es gibt handfeste Studien die belegen, dass Menschen afrikanischer Abstammung einen höheren Testosteronspiegel haben als Menschen aus Europa. Sind diese Menschen dann weniger wert? Ist das Kind eines Afrikaners weniger Lebenswert als das Kind eines Europäers?
Du siehst wie schnell man durch derartige Forderungen in ein ethnisches Dilemma kommen kann. Es wäre Fatal hier die Stimmen derer zu ignorieren die Rufen "Halt Stop, wollen wir wirklich so weit gehen?". Eben die Stimmen derer die hier von Threadersteller als "konservativ" bezeichnet werden.
Viel besser ist nämlich, in meinen Augen, der Weg zu akzeptieren, dass der Mensch in der Lage ist sich mit seinem Geist über die genetische Veranlagung zu erheben (dies funktioniert nämlich nur in einigen wenigen Ausnahmefällen nicht). Das der Mensch mit einem hohen Testosteronspiegel ebenso ein friedliches Leben leben kann wie der Mensch mit einem geringeren Testosteronspiegel. Alles eine Frage der richtigen Erziehung und der sozialen Kontrolle der Gesellschaft.